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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.01.1938
- Strukturtyp
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- 1938-01-15
- Erscheinungsdatum
- 15.01.1938
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- Deutsch
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Vörsenblatt für den Deutschen Vuchhandel Nr. 12 (R. 7) Leipzig, Sonnabend den 15. Januar 1938 185.Jahrgang Zur Wirtschaftslage Von Prof. Dr. G. Menz Weltwirtschaftslagc — Deutsche Wirtschaft 1937 — Buchhandel: Produktion — Weihnachtsgeschäft Die Lage der Wirtschaft in der Welt draußen — so muß man wohl besser statt Weltwirtschaft sagen — hat gelegentlich der Jahreswende vielfach zu Feststellungen Anlaß gegeben, die ver hältnismäßig zuversichtlich und befriedigt klangen. Ganz offen bar will man seitens solcher Redner und Schriftsteller die Stim mung halten und alles abwehren, was die Nervosität verschlim mern könnte. Denn daß solche Nervosität vorhanden ist, darüber kann sich auch der größte Optimist nicht hinwegtäuschen. Man braucht dabei gar nicht so sehr an den Wasfcnlärm zu denken, der von Spanien und China her der Welt in die Ohren gellt. Es ist vielmehr in erster Linie das Gefühl, daß die böse Frage, wer denn nun eigentlich den Weltkrieg bezahlen soll, immer noch nicht die endgültig erlösende Antwort gefunden hat. Darüber allerdings besteht wohl nirgends mehr ein Zweifel, daß von Deutschland über die unsinnigen, in der Systemzeit gebrachten Opfer hinaus nichts mehr zu erpressen ist. Aber unter den »Siegern- ist man sich noch längst nicht einig, wer endgültig der wirkliche sein soll. Man meint immer noch das Spiel fortsetzen zu können: den Letzten beißen die Hunde. Wie der »schwarze Peter- wandert das von Entwertung bedrohte Fluchtkapital aus einer Währung in die andere. Jeder hofft, ihn im entscheidenden Augenblick noch dem letzten Dummen zuschieben zu können. Das berühmte Währungsabkommen zwischen London—New Hork— Paris, dem sich andere angeschlossen haben, erscheint vorläufig immer noch nur als Waffenstillstand. Die Spielpause kann jeden Augenblick abgebrochen werden. Der Wührungsdrcibund wird teilweise aber doch auch schon als möglicher Kristallisations- mittelpnnkt für den erforderlichen Neubau betrachtet. So gut man sich Vorbehalten hat, das Spiel gegeneinander jederzeit wieder anfzunchmcn, so gut kann man sich ja doch auch ent schließen, die Pause endgültig sein zu lassen und etwas ganz Neues anzufangen. Das größte Hemmnis dagegen scheint zu sein, daß vor allem in Frankreich und USA. die innerpolitischen Aus einandersetzungen noch aufs schärfste darauf abgcstellt sind, einen Volksteil zum Verlierer werden zu lassen und nur den andern zum Gewinner. Der ungeheure Vorteil und Vorzug Deutsch lands aber besteht gerade darin, daß der durch Adolf Hitler verkündete Grundsatz der Volksgemeinschaft ein für allemal ausgeschlossen hat, es könnte oder dürste ein Ausweg auf Kosten eines Bolksteiles allein zugunsten eines andern gesucht werden. Ehe das von den andern nicht ebenfalls anerkannt und zum Vor bild genommen ist, dürfte die entscheidende Wendung zur Be freiung der Welt von dem Fluch der Sünde von Versailles schwerlich gelingen. Die weitere Folgerung ist notwendig die Einsicht, daß nur in gemeinsamer ehrlicher Arbeit die Last ab getragen werden kann, die der Weltkrieg für alle als Erbe hinterlassen hat. Die Achse Berlin-Rom stellt das Rückgrat auch dafür dar, daß sich um sie alles sammeln kann, was sich zu diesem Grundsatz zu bekennen bereit ist, in Abkehr von Genf, das unter dem Fluch von Versailles steht und an Ausbeutung der Schwächeren denkt, nicht an gleichberechtigte Leistung jedes nach seinem Vermögen. In diesem Zusammenhang hat aber das Jahr 1937 insofern doch einen nicht unbeachtlichen Gewinn ge bracht, als der Auftrag van Zeelands zustande kam. Noch steht das Ergebnis seiner Vorarbeiten nicht endgültig fest. Nur an deutungsweise und in Bruchstücken ist darüber das eine und andere bekannt geworden. Es wäre deshalb verfrüht, darauf im einzelnen schon näher eingehen zu wollen. Nachdem jedoch seiner zeit der Beauftragung des damaligen belgischen Ministerpräsi denten von verschiedenen maßgeblichsten Stellen sehr bedeutende Erklärungen zur Zusammenarbeit vorangegangen waren und nachdem der dcmnüchstigen Verkündung des Ergebnisses seiner Arbeit sehr behutsame Sondierungen vorangehen, die ebenfalls auf Verständigung zur Zusammenarbeit abziclcn, ist wohl die Hoffnung nicht unberechtigt, cs werde das Jahr 1938 doch Schritte zeitigen, die der Weltwirtschaft bessere Aussichten zu er öffnen geeignet sein könnten. Sie werden Erfolg haben können, wenn sic im Geist gleichberechtigten Einsatzes zu neuem Schaffen erfolgen, frei von allen Erinnerungen an Versailles. Der Weg ist zweifelsohne noch mit vielen Fußangeln belastet. Aber es ist bei gutem Willen nicht unmöglich, sie zu beseitigen oder wenig stens zu umgehen. Daß Deutschland diesen Auseinandersetzungen mit bestmög lichen Aussichten cntgegcngchen kann, ist dem Aufbauwerk zu danken, das Adolf Hitler mit seinen Mitarbeitern seit der Macht übernahme durchgeführt hat und in dem auch 1937 wieder ein gutes Stück vorwärtsgckommcn ist. Zum Beweis sei unter vielem anderem auf den Bericht der Rcichs-Krcdit-Gesellschaft verwiesen, der soeben erschienen ist. Einzelheiten brauchen hier nicht wiederholt zu werden. Von Monat zu Monat sind ja immer wieder die Zahlen vorgelegt worden, die das Bild be legen. Zur Ergänzung sei der übliche Bericht eingcfügt, der den Stand der Einzelhandelsumsätze im Oktober 1937 betrifft. Das Institut für Aoninnktursorschung und die Forschungs- stelle für den Handel beim Ncichsknratorinm für Wirtschaft lichkeit legen folgenden gemeinsamen Bericht vor: Im Oktober Börsenverein der Deutschen Buchhändler Freigabe des Verkaufs von Kalendern unter dem Ladenpreis Kalender dürfen vom 30. Januar ab zu verbilligten Prei sen verkauft werden. Ausgenommen hiervon bleiben Fach- und wissenschaftliche Kalender. Diese dürfen erst dann billiger ver kauft werden, wenn der Verleger ihren Verkaufspreis ausdrück lich aufgehoben hat. Leipzig, den 15. Januar 1938 Baur, Vorsteher Siebenter Fortbildungskursus für Verlags hersteller 1938 Im Frühjahr 1938 soll, wie in den Vorjahren, in Leipzig und zwar voraussichtlich vom 3 0. März bis 3. April vom Bildungsausschuß des Börsenvereins und der Fachschast Verlag ein Kursus für vorgebildete Verlagshersteller veranstaltet wer den. Der Kursus wird in zwciwöchentlichcr Dauer eine gründ liche Einführung in alle wichtigen Herstellungsverfahren geben iHand- und Maschinensatz, Reproduktionstechnik, Stereotypie, Galvanoplastik, Buchdruck, Offsetdruck, Kupfertiefdruck, Licht druck, Landkartendruck, Papierfabrikation, Buchbinderei). Die Darbietungen bestehen in Vorträgen, Vorführungen, Ausspra chen, Übungen und Kostenberechnungen upd in der Besichtigung mustergültiger Betriebe. Das reiche Anschauungsmaterial der »Deutschen Buchhändler-Lehranstalt» sowie die Arbeitsräume der »Mcisterschule für das graphische Gewerbe» stehen zur Ver fügung. Neben der Einführung in die Technik stehen Vorträge
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