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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1837
- Strukturtyp
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- 1837-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1837
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- Deutsch
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979 45 980 Die Hacke »»Iss haben für unser Geschäft große Be deutung erlangt'). Sie bestehen seit 1802 und wurden ursprünglich jährlich abwechselnd in Philadelphia und Boston gehalten. Bei dem neuesten in Neu-Uork wurden allein mehr als 20,000 Bibeln verkauft. Manches Interessante bieten auch die ausgebrachten Toasts rc., wovon wir vielleicht in einer der nächsten Num mern etwas mittheilen. Aber eine interessante Bemerkung müssen wir hier noch erwähnen, nämlich die des Professors I. W. Francis, daß die Stereotypen in Neu-Vork ihren Ursprung gefunden. Fran cis hat nämlich bei einer Durchsicht der Papiere des Lieute nant Governor Colden eine ausführliche Abhandlung über ein neues Verfahren, Typen herzustellen, gefunden, aus der hcrvorgeht, daß Eolden die jetzige Art der Stereotyp- Platten im Auge hatte. Diese Abhandlung war dem vr. Franklin mitgctheilt, der in Paris Didot damit bekannt machte, und wurde so wahrscheinlich die Ursache von Didot's glücklichen Versuchen. M i s c e l l e n. Resultate der Presse in Frankreich im I. 1836. Während bei uns noch jeder neue Ostermeß-Katalog den vorhergcgangenen an Umfang übertrifft, bezeichnet das Journal cke la I-idrairle das Jahr 1836 in Frankreich als viel weniger productiv, denn seine unmittelbaren Vorgänger. Im Jahre 1835 ließ der französische Buchhandel 82,298 Bogen Satz veranstalten, im I. 1836 aber nur 79,238, was eine Verminderung um nahe an 3000 Satz-Bogen er- giebt. Die gedruckten Bogen aber haben verhältnismäßig noch mehr abgenommen, da, den vorliegenden statistischen Notizen zufolge, die Auflagen meistens auch kleiner waren, als früher, so, daß man annehmen kann, es seien in Frank reich im vorigen Jahre 25 Millionen Bogen weniger gedruckt worden, als im Jahre 1835. Die größte Verminderung findet bei theologischen und Philosoph. Schriften Statt, wäh rend Romane und Theaterstücke, politische und juristische Streitschriften eher zu- als abgenommen haben. Thorwaldfen'sModell zu Schillcr'sDenk- mal ist wohlbehalten in München angckommen und sieht in der königl. Gießerei der Vollendung entgegen, über der aber, nach der Menge von vorgenommenen Arbeiten zu schlie ßen, noch einige Zeit vergehen dürfte. Unter den Kunstver ständigen ist nur eine Stimme der vollsten Anerkennung. Schon aus dem Modell zur Statue Maximilian des Gro ßen war entnommen worden, daß Thorwaldsen's Genius noch in vollster Kraft lebe, Schiller aber wird dem genannten Werke noch vorgczogen und für das Schönste erklärt, was in neuester Zeit im Gebiete des vollendeten Standbildes zu Tage gefördert worden. In der 13 Fuß hohen Statue ist Schillcc's Individualität meisterhaft wiedcrgegcben. Die ') Bon unsrer Leipziger Messe scheint der Redner einen sehr falschen Begriff zu haben, denn er führt sie bei dieser Gelegen heit als den bedeutendsten Bracke sale in Europa an, wo jedes mal etwa 36000 Bände verkauft würden. Figur ruht auf dem rechten Beine, indem sie das linke etwas vorgebeugt läßt, jedoch so, daß die Last des Körpers dem rech ten keineswegs allein aufgebürdct ist. Hierdurch bekommt sie die Stellung eines festen und sichern Mannes, den das Hinneigen zum innern Leben in seiner Beurtheilung^ der Außenwelt nicht schwankend gemacht hat. Dadurch ist aber zugleich auch möglich gemacht, daß sich die linke Seite des Körpers etwas vorwärts neige, was, im Einklang mit dem gesenkten Haupte, dem Ganzen eine unaussprechliche Milde und Anmuth verleiht > Nacken und Haupt beugen sich nicht allein vorwärts, sondern senken sich etwas zur Brust herab, den Charakter SchiUcr's als Mensch und Dichter aufs Herr lichste bezeichnend. Hier ist in jeder Linie der Bewegung jener Dichter, der, mit einer Fülle innerer Schöpfungen be gabt, der Außenwelt kaum bedurfte, daher durch seine ganze Individualität zur subjectiven Dichtkunst hingewicscn, die er, ohne sich selbst aufzugeben, nicht in die objective hätte verwandeln können, der natürliche Sänger des Gcmüths und Herzens und der großartigsten Gefühle; hier zugleich je ner Mann, der, seinem innern Leben hingcgeben, in den Formen des Conventioncllen sich nicht an seinem Platze fühlt, ein Bild der Schwermut!) und Bescheidenheit, das Auge niedcrschlagcnd vor der Ehre, die ihm von der zujauch zenden Menge widerfährt, erröthend über den Lorbeer, der ibm die Locken drückt, zugleich aber im festen Auftreten des Körpers beurkundend, daß er seiner Kraft, seines Werthes sich bewußt ist, in der ganzen Stellung Eorreggio's Demuth mit den sich selbst achtenden Worten: „Auch ich bin ein Ma ler !" vereinigt. Um die losgebundenen Locken, die in mä ßiger Fülle auf Rücken und Schultern hinabwall, n, liegt ein dichter Lorbcerkranz. Die hohe, und im Verhältniß zum schmalen Gesicht sehr breite, Stirn verkündet Genie und Jdeenrcichthum. Das Auge, von buschiger Braue beschat tet , ist sanft, aber fest, im Einverständnis mit dem Kopfe etwas nach unten gesenkt. Die hervortretende Nase, die sehr schmalen Wangen, der feine, sich gegen vorn drängende Mund, verkündigen eine außerordentlich zarte, reizbare Na tur, zu fein organisirt, um ihr ein langes Dasein zu gestat ten, und bereits mit jener Glorie umgeben, die die Verkün derin eines nahen Todes ist. Hals und Nacken sind frei, indem Hemdkcagen und Krause zurückgeschlagen sind über ein Untergewand, das, größtentheils vom Mantel bedeckt, die moderne Tracht mehr ahnen laßt, als zur Schau trägt, so daß das Gefühl des Schönen dadurch nicht im Geringsten gestört wird, während andererseits jede charakterstörende Maskicung umgangen ist. Die Brust, obgleich nicht be sonders breit, verkündigt doch keineswegs den Leidenden, und so ist auch hier Alles vermieden, was einen Eindruck verursachen könnte, der nicht durchaus edel und ivohlthucnd wäre. Der rechte Arm hält, an den Leib sich schmiegend, den faltenreichen Mantel, der das Moderne mit dem Anti ken zu versöhnen weiß; der linke Arm dagegen ist mit der linken Seite bis unter die Brust vom Mantel unbedeckt, da her denn dieser Arm, dessen Hand mit eingeschlagenem Fin ger ein Buch hält, über dem weiter unten wiederbeginnen den Mantel an der Seile hinabgleitet. Mit dieser Haupt figur, die von allen Seiten einen erhebenden Eindruck ge wahrt, ist aber das Ganze noch nicht beschrieben; vielmehr
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