für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegeben von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. 54. Freitags, den 7. Juli 1837. Aktenstücke und Briefe zur Geschichte der Deputation der Deutschen Buchhändler beim Wiener Congresse, im Jahre 1814. (Fortsetzung.) In einem Briese vom 11. September meldet Herr Le- gationscath Bertuch, daß eine starke Brustverschleimung ihn von der Reise nach Wien abhalte, sein Sohn aber, der gleich Anfangs zu seinem Gefährten auf derselben bestimmt gewesen sei, allein reisen und die gemeinschaftliche Angele genheit eben so warm und thätig im Vereine mit Herrn vr. Cotta betreiben werde, als es ihm selbst nur möglich gewe sen sein würde. Da übrigens nun noch ein Platz im Wagen frei sei, habe er Herrn Hartknoch in Dresden ausgefordert, seinen Sohn zu begleiten. Letzterer ging indeß nicht auf den Vorschlag ein, und so reiste Herr C. Bertuch am 20.September allein nach Wien ab, wohin Herr vr. Cotta sich schon am 15. begeben hatte. IV. Brief des Herrn vr. Cotta an Herrn P. G. Kummer. Wien, 12. Ort. 1814. Nun kann ich Ihnen, liebster Freund, einiges über unsrx hiesige Verwendung für Sie und die andern Herren mittheile». Nachdem ich die zehn Tage, welche ich vor der Ankunft Herrn Bertrichs hierzubrachte,nach Möglichkeit zum Gedei hen unsres Auftrags verwendet und in einer Privat-Audienz bei Fürst Metternich von diesem auch die besten Zusicherun gen erhalten, konnten wir den 8. >>. eine öffentliche Audienz bei diesem Fürsten als Deputirte des Deutschen Buchhandels erhalten. Wir überreichten unsre Vollmacht und entwickel- 4r Jahrgang. ten ihm den Zweck unsrer Sendung noch naher — er nahm uns das Wort ab, erkannte die Nothwendigkeit, daß dem Nachdruck abgcholfen werden müsse, versprach uns seine eifrigste Verwendung für Deutschland und besonders für Oestreich, als den Sitz des Hauptübels. Seine Ansichten waren so richtig, und seine Aeußerungen so wahr und gefäl lig, daß wir uns viel Gutes versprechen dürfen. Indem wir uns nach seinem ausdrücklichen Verlangen indessen auf seine ! gnädig zugesagte Thätigkeit verlassen, bemühen wir uns auf j jede mögliche Art, unsrer Angelegenheit nützlich zu werden. ! Es wird aber viel Geduld erfordert, weil es gar zu schwer ist, ! die Männer von Bedeutung zu treffen. Indessen dürfen I Sie versichert sein, daß das Möglichste geschieht. V. Auszug aus einem Briefe des Herrn Leg.-Rath Bertuch an Herrn P. G. Kummer. Weimar, den 21. Oct. 1814. Mein Sohn schrieb mir unterm 4. und 8. dies., daß es ihnen, nach vieler Mühe und Arbeit, sich durch das unsäg liche Drängen und Treiben bey,den höheren Behörden durch zuarbeiten und allenthalben Protection zu gewinnen, glücklich gelungen sey, auf den 8. dies, eine förmliche Audienz für die Deputation beym Fürsten Metternich anberaumt zu erhalten, während viele Grafen und Herren beym Fürsten gar noch nicht einmal hätten Vorkommen können. Gestern schreibt er mir nun unterm 12. dies, folgendes vön dieser Audienz: Am Sonnabend d. 8. Oct. Nachmittags ^ 2 Uhr hatten wir die versprochene Audienz beym Fürst Metternich. Der Fürst empfing uns mit vielem Wohlwollen. Wir überreich- 91