Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1837
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1837-07-11
- Erscheinungsdatum
- 11.07.1837
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18370711
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-183707111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18370711
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1837
- Monat1837-07
- Tag1837-07-11
- Monat1837-07
- Jahr1837
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Herausgegebcn von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börfenvereins. 55. Dienstags, den II. Juli 1837. Der Vorstand der Stadt Mainz hat folgende Einladung zu den Festlichkeiten, welche bei der Inaugu ration des Monumentes für Johann Gutenberg in Mainz am 14., 15. und 16. August 1837 Statt fin den werden, ausgcgeben. I. Als im Februar 1832 die zur Errichtung eines öffentlichen Monumentes für Jo h a nn Gutcnbcrg eingesetzte Commis sion ihren „Aufruf an die gebildete Welt" zu Beitragen für das Denkmal erließ, sah nicht etwa nur sic, nicht etwa nur die Stadt Mainz, sondern die Mehrzahl der unbefangenen Freunde des Schönen, des Wahren und Guten hoffnungsvoll einem lebhaften Eifer für das Gelingen des mit allgemeiner Zustimmung begrüßten Unternehmens, und deswegen einem in der Geschichte der Denkmäler Epoche machenden Ergebnis ent gegen. Die Männer der Kirche und deS Staates, des Friedens und des Kriegs, die Literaten und die Künstler, die Vereine für Kunst und Wissenschaft, die Theater und die Musik-Capel- lcn, der gesammte Kern der europäischen Völkerschaften und Nationen, und welche auch jenscit der Meere von der Sonne europäischer Bildung Leben, Licht und Wärme empfangen: sic alle — so glaubte man — würden mit dankbar freudiger Re gung, mit dem Drange des lange genährten Wunsches, des wohlthuenden Gefühls, etwas von ihrer alten unverjährbarcn Ehrenschuld abtragcn zu können, sich bei dem Denkmale Gu te n b er g'L bethcillgen. Wer in Gutenberg den Erfinder, oder wer in ihm etwa auch nur den Repräsentanten der vervollkommnetcn Erfindung ehret, verdankt ihm jedenfalls einen wesentlichen Theil seines allseitig verbesserten und veredelten Daseins. Oder, wer ist, von derjenigen Classc an, die nur lesen, schreiben und rechnen ge lernt, bis zu den glanzvollesten Leuchten in den verschiedenen Kreisen der Geistes- und Seclcncultur, der Ehren, des Ruhms, wer ist, der da sich rühmen könnte, sich rühmen möchte, von Gutenberg nichts empfangen zu haben, ihm also nichts schul dig zu sein? Wenn, mit Herder» zu reden, derjenige Sterb liche, welcher das Mittel, die flüchtigen Laute der Sprache zu 4r Jahrgang. fesseln — die Buchstabenschrift — erfand, wie ein Gott unter den Menschen gewirkt hat; so hat auch Gutenberg's Genius die vorher vereinzelten Forscher, die Lehrer und die Lernenden, er hat alle vorher vereinzelte Bestrebungen für das Gottcsreich der Humanität auf der ganzen civilisirtcn Erde gleichsam in Eine Kirche gesammelt. Gutenberg's Erfindung, sie, nicht eines glücklichen Zufalls, sondern die goldene Frucht der sich mit vollem Bewußtsein ihres Ziels ausbildenden Idee, hat, vor allen andern Ursachen, den seit vier Jahrhunderten so unermeß lichen Auf- und Umschwung der Wissenschaft in ihren meisten Zweigen, und, was wohl noch wichtiger ist als die Wissenschaft der Einzelnen oder einzelner Classen, sie hat den Fortschritt der Volksbildung und der Volkserziehung sichtbar ange regt und befördert. Sic, eine wahre Gcistcrsonne, hat über den Gesichtskreis zunächst der europäisch-christlichen, dann auch der von einem andern klimatischen und religiösen Gesetze geleiteten oder beherrschten Menschheit einen allgegenwärtigen Morgen heraufgcführt. Sie hat, als nimmermehr von dem Himmels zelte der Civilisation hinabsinkcndcs Tagsgestirn, die Rückkehr der Barbarei, der Rohheit, der Völker-Jsolirung, der Finster niß und Nacht in früheren Maaßcn für alle Zeiten unmöglich gemacht. Sie hat eine öffentliche Meinung, gemeinsame mora lische Gerichtshöfe für alle civilisirte Nationen, dies - und jcn- scit der natürlichen Völkcrscheidcn, der Meerengen und der Mcercsrückcn, gleichsam wie für die Provinzen eines und dessel ben Menschheit-Staates geschaffen. Sic hat jedem Gläubigen das Buch des Glaubens, jedem Unterthan und Bürger das Buch des staatsgesellschaftlichen Gesetzes in die Hand gegeben; dadurch hat sie überall, wo die Menschen guten Willens sind, Kirche und Staat auf den Gehorsam der Ueberzcugung und Liebe, als auf die einzigen unverwüstlichen Grundpfeiler, fcstgc- gründct. Sie xndlich hat dem christlichen Europäer, und durch ihn, bereits überall zahlreiche Mitarbeiter an der wichtigsten, an der unendlichen Aufgabe unseres diesseitigen Lebens erzogen und herangcbildct: an der Benutzung, Verbesserung und Ver schönerung der Erde im Großen und im Kleinen, an der Un terweisung, Sittigung, Verbesserung, Vergeistigung und Vered lung des Menschengeschlechtes im Großen und im Kleinen; mit einem Worte: Mitarbeiter an dem nimmerrastcnden Wcbstuhle «2
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite