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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1837
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1837-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1837
- Sprache
- Deutsch
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1244 1243 56 Verein zur Unterstützung hülfsbcdürstiger Buchhändler in Deutschland. Herr Gropius in Berlin, welcher in der Ostermcsse 1836 den Plan zu einem solchen Vereine der Generalver sammlung des Börsenvcreins vorlegte, hat am 10. vor. Mts. die Angelegenheit aufs neue durch ein Circulair zur Sprache gebracht, von dem zu wünschen ist, daß cs mehr Erfolg habe, als die erste Bekanntmachung des Planes. Die sämmtlichen jährlichen Beitrage nämlich, welche auf diese von einer kleinen Anzahl, meist Berliner Handlungen, bewilligt wurden, betragen nicht mehr als 95^? 20 As., wozu noch 35-^. ein für allemal gewährte Beitrage kom men, während zu einem ähnlichen Vereine in London gleich bei der ersten Versammlung (im Dccbr. v. I. s. B.Bl. 1837 Nr. 16) 3235 L- St. ein für allemal und 240 Grü nen jährliche Beiträge unterzeichnet wurden. Wir haben hierbei einiger versprochenen Beitrage an Verlagsbüchern gar nicht erwähnt, weil wir der Meinung sind, daß der Plan, eine Act Sortimentgeschäft zu Gun sten der zu Unterstützenden zu betreiben, wohl nicht gut ausführbar ist, so wie überhaupt wohl Manches in dem Entwürfe des Herrn Gropius abgcändcrt werden müßte, wenn die Sache zur Ausführung kommen sollte. An Vor schlägen zu zweckmäßigen Statuten des Vereins wird es in des gewiß unter so vielen tüchtigen Männern, als der deut sche Buchhandel zählt, nicht fehlen, wenn nur erst eine hinreichende Anzahl davon demselben beigetceten ist, und daß dies bald geschehe, ist um so mehr zu wünschen, je höher die Anzahl unglücklicher College» bei dem jetzigen viel beklagten Zustande unseres Geschäftes im Allgemeinen steigt. „Es leuchtet ein," sagt Herr Gropius sehr richtig „daß die Summe von 150-/?., die der verehrliche Börsenverein jährlich zur Verfügung des Vorstandes stellt, um damit verarmte Mitglieder unseres Geschäfts, sowie deren Witt- wcn und Waisen zu unterstützen, bei der großen Zahl der Buchhändler in Deutschland und der leider verhältnißmä- ßigcn Menge Unglücklicher unter ihnen nicht ausreichcn kann. Gerade die große Zahl der Etablissements aber und des darin beschäftigten Personals ist es, worauf ich bei den Vorschlägen, welche ich Ihnen zu machen mir die Ehre ge ben werde, rechne. Es ist nicht billig, daß Einzelne eine Last tragen, welche, auf Viele vecthcilt, aufhörcn wird, eine solche zu sein. Wer unter uns möchte nicht gern, so lange er eines ruhigen sichern Auskommens sich erfreut, oder so lange er größere Glücksgüter besitzt, jährlich eine für ihn geringe Summe opfern, um der Ueberzeugung willen, daß fortan cs uns leicht werden wird, die Thränen des Kum mers manches unverschuldet verarmten Geschäftsfreundes, so mancher armen Wittwe und Waise zu trocknen. In keinem Stande, scheint es mir, ist es leichter, das Ziel zu erreichen, das ich mir gesteckt habe, und zwar ei nes Theils, um der Menge der Standesgcnossen willen, anderen Theils aber deshalb, weil unsere Corporation nur aus solchen Männern besteht, welche in der Bildung des Geistes weiter vorgerückt sein müssen, als manche ihrer Mitmenschen, um ihrem Berufe genügend vorstehen zu können. Wo fände unter so Gebildeten eine Bitte keinen An klang, welche rein von jeglicher Nebenabsicht nur den Zweck hat, unsere unglücklich gewordenen Standesgenossen zu un terstützen und, wo Gott hilft, in den Stand zu setzen, ihrem Geschäfte wieder mit Muth und Vertrauen, vor zustehen. Wöchentlich erscheinen solche Unglückliche, namentlich Commis vor uns, und sind durch die Noth getrieben, ihre College» um eine milde Gabe anzusprechen, und wie selten giebt man ihnen in dem Sinne, in dem man überhaupt Almosen geben sollte. Um des unangenehmen Gefühls quitt zu werden, wel ches sich uns aufdrängt, wenn wir sehen, wie die Noth und das Elend einen vielleicht redlichen Mann zwingt, sich vor uns bis zum Betteln zu erniedrigen, greifen wir in die Börse und — geben auch oft wohl solchen Leuten, welche unserer Wohlthat unwcrth sind. Durch den zu stiftenden Verein würden wir diesem Uebelstande überhoben sein. Jeder, der sich mir zur Erreichung der guten Absicht anschließt, gäbe einen Beitrag zum Verein, und könnte dann überzeugt sein, daß seine Gabe nur so verwendet würde, wie es milde Gaben stets sein sollten." M i s c e l l e n. Michel Raymond. Dieser Name, den ein ganzer Cyklus Französischer Romane als seinen Verfasser bezeichnet, ist eine bloße Firma, unter der etwa fünf oder sechs verschie dene junge Leute ihre Schriften hcrausgegeben haben. Es mögen jetzt ungefähr zwölf Jahre her sein, daß diese Asso ciation zuerst von zwei jungen Pariser Handwerkern gestif tet wurde, deren Werkstätten dicht neben einander lagen, die sich aber mehr noch durch gemeinschaftliche Neigungen und geistige Beschäftigungen an einander gefesselt hatten. Der eine dieser Handwerker hieß Raymond Brücker und der andere Michel Massen. Beide fühlten den Kontrast, den ihre Empfindungen mit ihrer äußeren Stel lung im Leben bildeten; beide besaßen eine gleich glühende Einbildungskraft, ein außerordentliches Auffassungs-Ta lent rc. Sie wollten es daher einmal mit einer romanti schen Darstellung ihrer Lebensverhältnisse versuchen und gaben den „Maurer" heraus, ein Buch, das, weilesaus dem vollen, wirklichen Leben gegriffen war, auch einen ungemein glücklichen Erfolg hatte. Nachdem sie aber ein mal als Autoren bekannt waren, war es auch um ihre Be scheidenheit gethan. Nun schämten sie sich, Handwerker zu sein; sie wurden Schriftsteller von Profession. Bald trennten sie sich und Brücker suchte einen neuen Associe für seine Firma und fand ihn in einem so eben in Paris cinge- troffencn jungen Pcovinzialisten, Namens Leon Goz- lan, der sich seitdem selbst einen Namen gemacht hat, da mals aber froh war, an einem bereits so renvmmirten Ge schäfte Theil nehmen zu können. Beide gaben nun den Roman „die Vertrauten" heraus, der den Namen „Mi chel Raymond" noch mehr zu Ehren brachte. Beide hatten sich darin selbst dargestcllt. Bald löste sich jedoch auch diese
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