für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. H e r a u s g e g e b e n von den Deputieren des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. M 57 Aktenstücke und Briefe zur Geschichte der Deputation der Deutschen Buchhändler beim Wiener Congresse im Jahre 1814. (Fortsetzung aus Nr. L4.) VI. Auszug aus einem Briefe des Herrn Legat. Rath Berluch an Herrn P. G. Kummer. Weimar, den 8. März 1815. Hierbei erhalten Sie nun, verehrter Freund, den er sten ordentlichen Bericht unsrer Wiener Mitdeputirten über unsre bisherigen Op rationen und wie weit dieselben bis jetzt gediehen sind. Sie werden finden, daß dieselben so klug als thätig opecict haben, und daß es wahrlich nicht leicht war, auf einem Schauplatze, wo so ungeheuer wich tige politische Gegenstände mit einander rungen und die Köpfe der gegenwärtigen Souverains und Minister einnah- men und beschäftigten, eine Privat-Sache, wie die uns- rige, dennoch gelten und unsre Deputation anerkennen und annehmen zu lassen. — Bis jetzt bin ich mit dem Gange der Sache vollkommen zufrieden und habe die beste Hoff nung und Muth, Vor der Hand haben wir schon wieder einen Sieg da von getragen. Freund Cotta schreibt mir nämlich, daß sein König, der sonst die Nachdcucker so kräftig schützte, und erst noch am 16. Nov. in Wien öffentlich sagte: „wer ein Buch kaufe, könne es auch Nachdrucken," durch unsre kräftigen Operationen in Wien anderes Sinnes geworden sey, und unterm 25. Febr. ein Verbot des Nachdrucks ge gen Königs. Privilegien auf 6 Jahr erlassen habe, welches er mir auch in der Stuttgarter Hofzeitung mitschickt. Dieß will nun freilich noch nicht viel sage«/ allein es ist doch schon der erste Schritt !c. 4r Jahrgang. 1831. , Mein Sohn, der nun noch, nach Herrn Cotta's Ab- ! reise, allein in Wien ist, und nothwendig noch solange ^ bleiben muß, bis die Teutsche Constitution erst im Gange ist, wird das Geschäft schon gut fortsühren. In der ! Messe berathen wir uns dann vertraulich über unsre weite ren Operationen und das, was wir unfern Committenten ! zu sagen haben. Diesem Briefe lag bei: VII. Bericht über die von Seiten der Deputation des Deut schen Buchhandels bis jetzt bey dem Congresse zu Wien geschehenen Schritte, zur Mittheilung an die verehrten Herren Mitdeputirten zu Leipzig und Dresden. — Daß die Unterzeichneten ihren verehrten Herrn Mitde putirten zu Leipzig und Dresden nicht früher etwas über den Erfolg ihrer Sendung mittheilten, lag lediglich an dem ver zögerten Gange, den die Deutschen Angelegenheiten, und alle damit in Berührung kommenden Geschäfte bey dem Congresse zu Wien nehmen. Nichts desto weniger crfreuete sich die Deputation, bey den Audienzen, welche sie bey den ersten den Congreß bil denden Staatsmännern, namentlich dem Fürsten Met ternich, Fürsten Hardenberg, Fürsten Wrede, Ba ron Humb old, Baron Wessenberg, Grafen Mün ster und mehreren Andern erhielt, und wobei sie auch die Denkschrift überreichte, allenthalben ehrenvolle Anerkenn ung , und das Versprechen, daß der jetzige günstige Zeit punkt auch durch gesetzliche Begründung und Sicherstel lung des literarischen Eigenthums für Autor und Verleger bezeichnet werden solle. Dienstags, den 18. Juli