die Ende November zur Ausgabe gelangen: Die Literaturwissenschaft in der Gegenwart ^letliodoloZie und ^i§8en§clialt:§le1ire Von Dr. Horst Sppel 8°. XV u. 177 Seiten. Kartoniert NM 4.80 DaS vorliegende Buch will weder eine Programmschrift, noch eine neue Kunfttheorie, noch ein Forschungsbericht sein. ES gibt vielmehr einen Gesamtüberblick Uber die neuere und neueste Literaturwissenschaft in ihrem Werdegang, eingebettet in die Geschichte des deutschen Geistes und beS deutschen Menschen überhaupt. Die Darstellung kann bezeugen, mit welch Heller Freude dem wahrhaft dramatischen Ringen gefolgt worden ist, das in dem vielschichtigen Gebilde der fachwifsenschaftlichen Methodologien sein Wesen treibt. An die Ursprünge der Methodendifferenzen möglichst nahe heranzuführen, war baö Ziel. Wo die Ursprünglichkeit der Methodenfragen erlischt, da hat auch die Wissenschaft ihre lebendige Auswirkung verloren. Hinter der Methode muß wieder der Mensch geseben werden, der sie aus einer Unzahl von Möglichkeiten erwählt. 3n der wissenschaftlichen Anwendung der Methoden fließt daS geistige Leben selbst, in welchem Lebensbegriff und Lebensverftändms stets untrenn bar verbunden sind. Wer in den Methodenkämpfen nicht letzthin Lebenskämpfe spürt, steht verständnislos vor der Leidenschaftlichkeit, mit der sich die theoretische Reflexion deS FachwifsenschaftlerS vollzieht. So zeigt letzthin die vorliegende Schrift an einem WissenschaftS- auSschnitt, der gerade heute im Mittelpunkt deS Interesses steht, daS gewaltige Schauspiel der menschlichen Selbstdeutung, zu der sich die Kräfte der wirkenden Tat, des denkerischen Begriffs und des dichterisch-feiernden Worts vereinen. Ein gescheites, gedankentiefes Buch, das dem Hochschullehrer als Leitfaden für Lehre und Forschung, dem Studierenden als Handbuch für Kolleg und Selbstunterricht und dem Freund der Dichtung als Führer zur Kunst und ihrer wissenschaftlichen Behandlung dient. vie vxvrscnk Dicnmvo ivnMW rerr Von Dr. Arno Mulot Dozent an der Hochschule für Lehrerbildung in Darmstadt Iz: Der Arbeiter in -er deutschen Dichtung unserer Seit Gr.» 8". 52 Seiten / Geheftet RM 1.75 Während die bisherigen Darstellungen bei der Arbeiterdichtung im wesentlichen nach der Herkunft der Dichter aus dem Arbeiterstande fragten, ist hier das Augenmerk auf die Gestalt de» Arbeiters, wie sie in der Dichtung erscheint, gerichtet. Es lasten sich zwei wesent liche Richtungen fcststellcn, in deren Lauf sich die Wiedereingliederung deS Arbeiter» in die volkhasten Zusammenhänge vollzog: einmal war der Sinn und der Wert der Arbeit fragwürdig geworden; im Ringen mit der immer stärker entseelten Maschinenarbeit mußte ein neues Arbeitsethos zuriickgewonnen werden. Zum andern mußte und wollte der Arbeiter wieder in die Volksgemeinschaft ausgenommen werden, aus der ihn bürgerlicher Unverstand und marxistische Verlockung auSgeglieder« hatten. Die langsame Entwicklung auf diese Ziele hin wird in den zwei Abschnitten „Ehre der Arbeit" und „Der Weg zur Gemeinschaft" verfolgt. Die Dichtungen zeigen ebenso die Sehnsucht nach diesem Ziel wie die allmähliche Erfüllung, sie geben da« beste und zuverlässigste Bild von dem inneren Glauben des Arbeiters und seinem Schicksalslauf während der letzten Jahrzehnte. Mit dem vorliegenden Bändchen hat der Teil I der groß angelegten Darstellung der „Deutschen Dichtung unserer Zeit" seinen Abschluß gesundem Als nächstes Heft erscheint Teil 11,1 „Das Reich in der deutschen Dichtung unserer Zeit", dem dann II,S „Das Volk in der deutschen Dichtung unserer Zeit" rasch folgen soll. Der Teil III „Deutsche Welt- und Gottschau" wird den gewichtigen Beschluß de» Werke« bilden, das bis jetzt überall die beste Aufnahme gefunden hat. So schrieb Geheimrat Prof. Dr. Dstar Watzel (anläßlich einer Besprechung des Teils 1,1 in der „Kölnischen Volkszeitung") „Wer in derart knapper Form so Vortreffliche» zu bringen hat, ist wirklich berufen, Geschichte derDichtung darzuftellen". Bitte Fortsehungslisten Nachsehen I.V.Metzlersche Verlagsbuchhandlung / Stuttgart S Nr. 2S8 Freitag, -en 18. November 1938 6803