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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1837
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1837-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1837
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- Deutsch
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1393 1394 „halb gedichtet hat" gelten, noch auch seinen berühm ten Masaniello unter meine belletristischen Werke gezählt wissen; obwohl er mir persönlich versicherte, daß Masaniello in Len, von ihm, wie er sich ausdrückte, auf das tiefste ver achteten, und als das schlechteste, kritische Journal erkannten „Blattern für literarische Unterhaltung," gelobt sei Ich möchte ferner nicht die Dreistigkeit (um nicht zu sagen Unverschämtheit) haben, ein Jahrbuch schwäbischer Dichter und Novellisten her- auSzugcben, an welchem gerade gar kein schwäbischer Dichter Antheil nimmt — und müßte schon deshalb allein gegen die Identität der beiden W.Zimm ermann und W F.A.Z! Hi ntermann protestiren; allein ich würde cs nie gcthan haben, weil ich nie an die Möglichkeit einer Verwechslung gedacht hätte; und wenn Hr. Zimmermann die Hand aufs Herz legt (falls ihm seine großartige Politik noch ein Stück Herz übrig gelassen hat), so wird er sich gestehen müssen, daß er eben so wenig an eine Verwechslung geglaubt, und nur gedacht hat, mir einen Kler anzuhängen. Ein zweiter Beweggrund dürfte denn wohl auch der Neid und der Grimm sein, daß er, trotz aller seiner Talente, nicht so viel zu verdienen im Stande ist, als mein Secretär, während ich talentloser, geschmackloser, al ler Fähigkeiten baarcr Mensch doch wenigstens so viel ge winne, um einen Secretär zu halten. Ich kann mich trösten, indem ich mir daS alte Sprichwort: „Neider seien besser als MitleiLer," in daS Gcdächtniß rufe, und kann denn auch ge statten, daß Herr Zimmer mann versucht, seinen Namen durch Nennung der Werke, die er nicht geschrieben, bekannter zu machen, als er bisher durch seine dichterisch historischen, und historisch dichterischen Bemühungen geworden ist. Im Uebrigcn muß ich cs zum allermindesten insolent und Züchtigung verdienend nennen, die Pscudonymität irgend jeman des aufzudccken. Herrn Zimmcrmann'S Erziehung konnte aller dings nicht von der Art fein, daß ich von ihm große Politesse zu erwarten berechtigt wäre, allein die allgemeinen Höflichkeits- gcsetzc hätte er so gut kennen sollen, wie seinen eigene Rechte als Schriftsteller, zu denen auch die Befugniß gehört, sich jeden irgend beliebigen Namen, sobald er nur durch die Vornamen von einem ähnlichen verschieden ist, beizulcgen. Ich habe nun dasselbe gethan, bei Gott nicht, um mir Herrn W. Zim- mermann's Ruhm anzucigncn, er trägt an seinem Theil nicht übermäßig schwer, ich that es, weil ich den hiesigen Kritikern (die nebst den guten Freunden derselben sehr über mich, wegen meiner Mythologie, oder vielmehr wegen der Auf lage von 5000 Exemplaren, welche sie erlebt, hcrgefallen wa ren- eine Nase drehen wollte. DicS gelang mit meinem „Meer" vollkommen; bei meiner Geographie von Oestreich ward daS Geheimniß von naseweisen Burschen verrathcn und verbreitet. Den Namen W F. A. Zimmer mann wählte ich, weil ich gerade auf diesen mit den Vornamen ein ausschließliches Recht habe, das mir Niemand, der meine Verhältnisse kennt, bestreiten wird. Möge Herr Zimmermann jetzt nur recht auf mich losziehcn; ich werde mich freuen, wenn meine Wenigkeit ihm Anlaß zu einem geistreichen Producte giebt. Den 11. Juli 1837. Nr. Vollmer. Herr 0. Zimm ermann erließ darauffolgende Kriegs erklärung gegen mich, in welcher er, nach Art kriegführender Mächte, nicht vergaß, sich sehr hcrauszustrcichen, um mich was weniges hcrabzusetzen. Das Manifest lautet: Stuttgart. (Erklärung.) Auf einen Aufsatz Hrn. Vvllmer's im Verkündiger vom 18. Juli hier für die Leser nur so viel: Hr. Vollmer ist in Stuttgart und anderswo nicht obscur, sondern so bekannt, daß mir es Jeder mit Recht verar gen müßte, könnte ich mich so weit vergessen, mich mit ihm zu befassen („sollte ihm auch schwer genug werden!" V.). Da jedoch Hr Vollmer die Thatsachen meines philosophischen Do ktorgrades, meiner beiden rühmlich gemachten theologischen Exa men, so wie den Silberwerth meiner Talente so anzutasten sich erfrecht hat, laß, wenn ich dies beruhen ließe, meiner bürger lichen Stellung daraus leicht Schaden erwachsen möchte, so 61 habe ich bereits heute sowohl die auf jene wissenschaftlichen Thatsachen bezüglichen Actenstücke, als auch vier andere Actcn- stücke zum Beweis, daß ich bloS mit zweien meiner Verleger in den letzten dritthalb Jahren auf mehr als dreitausend sieben hundert Gulden für mich contrahirt habe, dem K. Criminal- Amkc übergeben und auf criminelle Bestrafung Vollmcr's kla gen lassen. Um nicht dem Urtheilc des Gerichtes vorzugrcifen, behalte ich mir vor, zugleich mit der Veröffentlichung des Spruches der Persönlichkeit und dem Benehmen des Hrn. Voll mer diejenigen Prädicate zu geben, die solchen gebühren. Den 19. Juli 1837. llr. U). ZimmcrinckMl- Ganz zerknirscht, zermalmt — cinsehcnd daß ein Hauch aus dcni Munde, ein Wink mit den Augcnbraunen, ein Zornesblick, aus dem Auge dieses großen Manneö, des Verfassers der poeti schen Historie von Würtembcrg, meinem Dasein ein plötzliches Ende machen müßte, suchte ich ihn zu versöhnen und erließ im schwäbischen Merkur und in dem Verkündiger, folgende fußfallige und flehentliche Abbitte an Heren Zim- mermann (den Großen). Mit dem größten Bedauern vernehme ich aus dem schwä bischen Merkur vom 21. Juli 1837, daß Herr Hr. Zimm er - ma n n mich wegen meines Zweifels „an dem Silberwerth seiner Talente" verklagt hat; ich kann nicht mehr thun, als denselben gcrührtest um Verzeihung bitten und ihm versi chern, wie ich glaube, daß er mehr als mein Schreiber verdient, obwohl dieser täglich 1 fl. und 2V Kreuzer nebst zwei Mahlzeiten erhält; wie ich auch glaube, daß der selbe glänzende Examina gemacht, und sogar daß er in Folge derselben Doctor geworden ist, ja um ihm zu beweisen, daß ich keine Feindseligkeit im Herzen trage und daß ich mich nur ge gen seine Angriffe habe meiner Haut wehren wollen, so erlaube ich mir, ihm selbst obige Schreibcrstelle bei mir anzutragen. Seines Prädicatszeugniffes harre ich übrigens in Geduld! Stuttgart, den 21. Juli 1837. vr. Vollmer. Da die Sache übrigens so weit gediehen ist, so bitte ich meinerseits die Herren Verlags- und Sortimentsbuchhänd- ler hiemit dringend, mich nicht mit Herrn vr. W. Zimm er mann verwechseln, und nicht glauben zu wollen, daß ich im Stande sei, ein Jahrbuch schwäbischer Dichter, ohne schwä bischen Dichter, ein Geschichtswcrk über Würtcmberg und Prinz Eugen, ohne Geschichte, und einen poetischen Mord brenner und Räuber Masaniello, ohne Poesie, herauszugc- ben. Ich unterschreibe mich als Belletrist IVIorrell, als Geograph W. F. A. Zimm er mann, und nur mein Mythologisches Wörterbuch ist unter dem Namen Vollmer hcrausgekommcn. Stuttgart, den 22. Juli 1837. Nr. Vollmer. (322I.s Diejenigen verehr!. Handlungen, welche gesonnen sind, eine Change mit mir einzugehen, belieben mir ihre Kataloge pr. Post cinzusenden, und sich meinen Change-Katalog in Leipzig durch Herrn A. G. Liebe Skind auSliefern zu lassen. Wien, Juli 1337. Lckrl Armbruster. (3222.) Bei unserer entfernten, durch das Meer getrennten Lage, und der im Winter oft auf mehrere Monate gehcmmlen Verbindung mit dem Festlande, finden wir uns in der Noth- wendigkeit, die verehrlichcn Buchhandlungen zu ersuchen: die Novascn Lu ngen der letzten Monate eines Jahres auf die Rechnung des nächstfolgenden tragen zu wollen. Wir halten unter den Umständen diese Bitte für gerechtfertigt, glauben sic im Interesse der Verleger selbst, und rechnen daher auf Einwilligung, und auf diese hoffend, werden wir uns, auch wo cs vom Absender nicht geschehen ist, erlau ben, alle nach dem 1. Decbr. bei uns eingehenden Novasendungcn, unter Anzeige des Geschehenen,
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