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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1928
- Strukturtyp
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- 1928-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1928
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- Deutsch
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x° 226, 27. September 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. t>. Dtschn. Buchhandel. Der Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. — Im zweiten Teile stand im Mittelpunkt der Veranstaltung die Vorfüh rung von Lichtbildern, Proben der Kunst Rudolf Schäfers, wozu Professor I). Hans Prcuß feinsinnige Erklärungen gab. Er verglich ,n seinen Schlußworten die wahren Künstler mit Propheten, die auf hoher Warte stehen und kommende Zeiten verkünden, so sei Rudolf Schäfers Kunst die Norausdarstcllnng kommenden Luthertums. Ein Schlußwort von Herrn Direktor Or. Kropatscheck beendete den Fest abend. Gleichzeitig bietet die Agentur des Rauhen Hauses in ihren Ausstellungsräumen, Gänsemarkt 01, eine reichhaltige Rudolf Schäfer-Ausstellung für den Monat September, die viele unbekannte Originale des Künstlers sowie Veröffentlichungen von und über ihn zeigt. Die gesamte Anordnung hat der Künstler persönlich getroffen. Eine Landkarten-Ausstellung hat soeben die Fa. Ernst Hühn inKasselin ihren Räumen eröffnet. Die Kasseler Post weist u. a. mit folgenden Worten ausführlich darauf hin: Eine wirkungsvoll eingerichtete, die Aufmerksamkeit der Vorübergehenden unmittelbar zu fesseln geeignete Fenster-Schau weist darauf hin, daß im ersten Stockwerk der Buchhandlung Ernst Hühn eine Ausstellung sich befin det, die begründeten Anspruch auf allgemeineres Interesse erheben kann. Es handelt sich um eine Darbietung verschieden gearteter Materialien landes- und verkehrskundlicher Art, und sie wendet sich an die breiteste Öffentlichkeit mit um so besserem Grunde, als sie die mannigfaltigsten Gebiete nicht bloß der Allgemeinbildung, sondern auch des praktischen Lebens berührt. Mit dem Meßtischblatt im Verhältnis von 1 :25 000 beginnend, umfaßt sie kartographische Darstellungen der unterschiedlichsten Maßverhältnisse bis zu 1 :800 000 und zeigt als eine für den prak- üschcu Bedarf besonders wichtige Möglichkeit die Zusammensetzung von Karten nach Wunsch: in eigener Werkstatt leistet die Firma Hühn allen, auch den kompliziertesten Ansprüchen Genüge. Der Wanderer, der Autofahrer, und selbst der Flieger findet hier, was er zur Orientierung braucht. Der Geologe kommt ebenso auf seine Kosten wie der Handelsstatistiker, die Schule nicht minder als die Behörde. Mithin darf der Buchhandlung Hühn die ehrlich verdiente Anerkennung für den in dieser Schau verwirklichten Gedanken weit reichender Anregung nicht vorenthaltcn werden. Versteigerung einer Schloßbibliothek. — Bibliotheken sollen den individuellen Charakter ihrer Besitzer tragen. Wenn sie darüber hinaus in der Summe der Einheiten den Btldnngstyp von Genera tionen zeigen, so werden sie zum Querschnitt einer Zeit, zum Aus druck der Wissenschaft, des literarischen Lebens und der Kultur über haupt. Die am 16. Oktober uvd folgende Tage durch die Firmen Bernh. Liebisch und Schmidt K Günther in Leipzig zur Versteigerung gelangende Schloßbibliothek der Grafen von Einsiedel auf Reibers dorf enthält zum größten Teil Originalwerke aus dem Zeitalter des Humanismus, des Barock und der Aufklärung. Mit Büchern über interessante technische Probleme findet sie am Anfang des 19. Jahr hunderts einen gewissen zeitlichen Abschluß. Wie die Aufklärung aus ihrer gcistesgeschichtlichen Struktur heraus den Typ der Gebrauchs bibliothek als Ideal kultivierte, so ist auch vorliegende Sammlung in vielen Fällen die Auswirkung ernster Arbeit, die ihre Besitzer auf geistes- und naturwissenschaftlichem Gebiet geleistet haben. Das Nützlichkeitsprinzip, das uns in den Abteilungen Agrar- und Volks wirtschaft, Rechtswissenschaft und Staatsrecht neben umfangreichen Publikationen mit einer Kleinliteratur entgegentritt, die heute zum überwiegenden Teil als verschollen angesehen werden darf, wird von einer Fülle wertvoller Werke aus allen Disziplinen menschlichen Wissens unterbrochen. Nirgends findet sich eine Verwässerung in seichte Modeliteratur. Das über den Augenblick Dauernde dominiert auf allen Gebieten, sei es nun Geschichte, Geographie, Philosophie usw., die die Besitzer pflegten als Ausdruck universalistischen Den kens und polyhistorischen Wissens ihrer Zeit. Dem Stande der ehe maligen gräflichen Eigentümer gemäß liegen viele Bücher in schönen Einbänden vor, von denen der Bilderanhang des Aukttons-Kataloges eine Auswahl zeigt. Die Durcharbeitung des Katalogs, der durch Bernh. Liebisch, Leipzig C 1, Kurprinzstr. 6, zu beziehen ist, wird für jeden Buchhändler lohnend sein und zu günstigen Ein käufen Gelegenheit geben. Be. We. Sphynx, Verein jüngerer Buchhändler in Hainburg-Altona. — Am Sonnabend, dem 6. Oktober 1928, feiert die Sphynx ihr 66. Stif tungsfest in sämtlichen Räumen des Eppendorfer Gesellschaftshauses, Eppendorferbaum 35/37. Kassenöffnung 8/4 Uhr, Beginn um 0 Uhr mit einer Fest-Ouverture. Unter anderem wirken in diesem Jahre mit: Richard Germer, Lieder zur Laute und Karl Fleischer, Heitere Rezitationen. Reichhaltiges Fest-Programm verbunden mit Tom bola. Eintrittspreis für Mitglieder RM. 1.— und für Gäste und Nichtmitglieöer RM. 1.50. Karten sind zn haben in der Geschäfts stelle, Hcuberg 9 und bei den Mitgliedern des Vereins. Im Inter esse der Veranstaltung wird höflichst gebeten, die Karlen möglichst im Vorverkauf zu entnehmen. Aus Großbritannien. — Eine Abordnung des australischen und neuseeländischen Buchgewerbes hat sich in England aufgehaltcn, und man hat neben Festefeiern auch sehr ernsthaft an der Preisverstän digung gearbeitet. Es handelte sich hauptsächlich darum, das Netto- Buchabkommen auch auf die Dominien zu verpflanzen. Unter der Führung des großbritannischen Verlegervereins ist ein Vertrag mit vielen Punkten zustande gekommen, nach dem sich die Mitglieder der anstralisch-nensceländischcn Bnchhandelsvcrcinigungen zu richten haben. Es wurde u. a. eine Liste aufgestellt, die die genauen Zu schläge enthält, die genommen werden dürfen, um die höheren Unkosten der dortigen Buchhändler zu decken. Sie betragen bei Preisen von 1 cl genau 1 ä und so weiter, bis zu 50 sin, wo sie 10 8ü. ausmachen. Aber der englische Verlagshandel scheint sich ein Hinter türchen offen gehalten zu haben, denn die »Colonial Fictions« sind ausgenommen. Dies sind die billigen Ausgaben englischer Bücher, die nur für die Kolonien und Dominien gedruckt werden und niedri gere Preise besitzen als die gleichen Bücher in England. Auch die Amerikaner klagten ja jüngst darüber, daß ihre englischen Vertreter in die Kolonialausgaben amerikanische Bücher hineinnehmen und dadurch den Amerikanern die unmittelbaren Geschäfte zwischen Amerika und Australien verdürben. Außer der Preisfestsetzung ist genau festgelegt worden, was unter antiquarische Bücher zu verstehen ist. Auf der Reise beschädigte Bücher dürfen nur nach Einholung der Erlaubnis der englischen Verleger als antiquarisch verkauft werden, andere Bücher erst 12 Monate nach ihrem Erscheinen in Großbritan nien oder erst 12 Monate nach dem letzten Einkauf der gleichen englischen Auflagen. Schulen, Lehrer, Universitäten, öffentliche Büchereien usw. dürfen höchstens mit 10 v. H. Rabatt bedient werden. Der nationale Buchrat (National Book Council) hat bunte Kar ten für die Schaufenster herausgegeben. Auf diesen steht: »The Readers Guides«. »Are you a registcred Bookreader?« »Apply Here for a registvatiou card«. Dies soll einer größeren Verbreitung der Sonderverzeichnisse von Büchern dienen, von denen der Buchrat schon bald 100 herausgegeben hat. Es werden immer neue Abteilun gen, bis zu den kleinsten Fächern geschaffen, und die älteren in ständig verbesserten Auflagen herausgcgeben. Diese Leserführer sind für Leute jeden Standes gedacht, und der Buchhändler sendet sie an die bei ihm eingeschriebenen Leser. Wie es jüngst in einem der Tätigkeitsberichte des Buchrates hieß, werden diese Einrichtungen auch von ausländischen Buchhändlern benutzt, die gegen geringe Ge bühr die Mitgliedschaft erwerben können. Publtshers' Circular suchen seit einiger Zeit die ältesten Leser ihrer Zeitschrift. Zuerst meldeten sich Buchhändler, die 30 und 40 Jahre das Blatt gelesen haben. Jetzt scheint aber die Liste der alten Leser geschlossen zu sein, denn länger als 74 Jahre wird wohl kein Sterblicher die Zeitschrift gelesen haben. Dieser älteste Leser ist der noch in guter Gesundheit lebende 91jährige Mr. E. Barrett in Ipswich. Als junger Gehilfe begann dieser Buchhändler mit 17 Jahren die Zeitschrift zu lesen und hat dies bis heute fortgesetzt. Seine Firma Read and Barrett ist 1827 gegründet worden und hat seit ihrer Gründung erst den zweiten Inhaber. Sch. Die lateinische Schrift in der Türkei. — Die türkische Sprachen kommission hat dieser Tage ein Programm für die beschleunigte Einführung der Lateinschrift ausgearbeitet, das vorsieht, daß die Unterrichtsinspektoren der türkischen Schulen die Lateinschrift von den Mitgliedern der Sprachenkommission erlernen. Die Inspektoren wiederum unterrichten die Lehrer ihrer Bezirke; für die Konstanti- nopler Lehrer werden besondere Kurse eingerichtet. Da im kommen den Winter die Lateinschrift bereits Alleinschrift an sämtliche» türki schen Schulen sein wird, stellt der türkische Staat erstmalig ein Lesebuch mit der endgültigen Form des neuen türkischen Alphabets in einer Auflage von 500 000 Stück her. Außerdem wird ab 1. Ok tober die neue Schrift bei sämtlichen öffentlichen Anschlägen und Bekanntmachungen in Anwendung kommen. Schreibmaschinen mit der neuen Schrift müssen sofort hergestellt werden. Die Bevölkerung der Türkei ist durch Gesetz unter Androhung hoher Strafen ver pflichtet, folgende Schriftwerke ausschließlich in Lateinschrift herzustellen: 1. Telephonbücher, 2. Fahrpläne und Tarife der Ver kehrsmittel, 3. Speisekarten in den Restaurants, 4. sämtliche Rekla men. Um den Erwachsenen die Erlernung resp. Umlernung zu er möglichen, eröffnet der türkische Unterrichtsminister auf Staats kosten Gratiskurse m den Schulen, bei den Behörden, in Fabriken und Werkstätten sowie allgemein zugängliche Kurse. Bei Bewer bungen und Stellengesuchen werden in Zukunft die Bewerber, die 1067
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