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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1837
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- Ausgabe
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- 1837-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1837
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- Deutsch
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1675 . 72 1676 scheidung der Streitfrage, wann die Buchdruckcrkunst er funden worden sei, bilden, sondern nur eine Vereinbarung über den Termin veranlassen, an welchem die Feier der Er findung Statt finden solle. Für das Jahr vierzig hätten unsere Altvordern und der Brauch längst entschieden. Der Präsident erinnert daran, daß ec in seinem Vor trage auf dieselbe Ansicht ebcnwohl hingedeutet habe, und bringt auf den Vorschlag des Herrn Otto Wigand (frü her in Pesth, jetzt in Leipzig) die Frage zur Berathung, ob die Versammlung sich „competent" halte, den Termin der Feier zu bestimmen. Herr Gutzkow bestreitet die Eompetenz. Der Prä sident erwiedcrt darauf, daß der heutige Beschluß nur den „Wunsch" ausdrücken möge; Herr Aull bezieht den zu fassenden Beschluß zunächst auf Mainz. Herr Buchhänd ler Fleischer aus Leipzig hält die Eompetenz der Ver sammlung dadurch moralisch begründet, daß die Stadt Mainz und das dasige Festcomite durch die veröffentlichte Einladung und das Programm zu den Festlichkeiten dieser Tage das Publicum lange vorher von dem Gegenstände der heutigen Berathung in Kenntniß gesetzt habe. Jedem sei hierdurch Gelegenheit gegeben worden, seine Meinung bei dieser Berathung geltend zu machen; wer es nicht gethan und der heutigen Berathung nicht beigewohnt habe, möge sich den Beschluß, den man heute faßte, gefallen lassen ; die nun hier Versammelten könnten sich insofern und in Hinsicht auf Bestimmung des Tages der Begehung der Feier als die Repräsentanten der Buchhändler und Buchdrucker Deutsch lands betrachten. Herr Pfarrer Haas aus Dotzheim unterstützt dieselbe Ansicht durch mehrere Bemerkungen und wünscht, daß heute auch der Ort der nächsten Feier bestimmt werden möge. Herr Campe aus Nürnberg bestreitet letzteres, jede Stadt möge in ihrem Sprengel die Feier begehen. Herr Campe nimmt zugleich Bezug auf den 'in der gestrigen Versammlung der Buchdrucker und Schriftgießer gefaßten Beschluß, zur gegenseitigen Mitthcilung der Fortschritte der Kunst von fünf zu fünf Jahren Filialvereine zu bilden und ein gemeinsames Comite zu Mainz zu bestellen. Derselbe kommt auf die Jahresbestimmung der Feier zurück, führt für das Jahr vierzig in dieser Beziehung noch mehrere Autoritäten an und schlägt als den Tag der Feier den Jo hannistag vor, für welchen mehrere Gründe, vorzüglich der spreche, daß ec der Namenstag Johann Guten- berg's sei. Herr Otto Wigand aus Leipzig bezeichnet den zu fassenden Beschluß dahin, daß ec nur den Termin betreffe, an welchem in ganz Deutschland überall das Fest begangen werden möge. Herr Kocnig von Hanau ist der Ansicht, die Frage der Competenz fallen zu lassen und spricht gegen die öftere Wiederkehr der Feier, insofern nicht dazu ein würdiges äußeres Motiv durch etwas Ncugeschaffenes oder durch einen wichtigen Fortschritt gegeben worden sei; derselbe schlägt vor, darüber abzustimmen, welche äußere Veranlassung, wenn sie eintcitt, würdig sei, die nächste Wiederkehr der Feier herbeizuführen? Herr Buchhändler Hoff aus Mannheim schließt sich dem Anträge und der Ansicht des Herrn Campe an. Herr Otto Wigand aus Leipzig dringt auf Erklä rung der Competenz, wenigstens zu einem Vorschläge. Er fügt hinzu, die subjective Feier, in Bezug auf Guten- bcrg, sei von der objectiven, in Bezug auf die Erfindung, zu unterscheiden. Herr v». W. Wagner aus Frankfurt wünscht, daß über den der civilisirlen Welt zu machenden „Vorschlag" ab- gcstimmt werden möge. Herr Pfarrer Haas aus Dotzheim bemerkt, es könne nur von moralischer Competenz die Rede sein. Die Ma jorität erklärt sich auf die deshalb von dem Präsidenten ge stellte Frage mit dieser Ansicht einverstanden. Herr vr. Renda aus Dillenburg findet sich durch die Repliken einiger Redner veranlaßt, darauf aufmerksam zu machen, daß hier ja kein Plaidoyer, keine Disputation Statt finden solle; man möge doch kurzer Hand zur Ab stimmung übergehen. Diese Ansicht wicd von mehreren andern Rednern un terstützt und der Präsident stellt die Frage: „Glaubt die Versammlung sich berufen und glaubt sie moralische Competenz zu haben, das Jahr zu bestim men , in welchem die Säcularfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst begangen werden soll." Die absolute, weit überwiegende Majorität bejaht diese Frage; nur 53 Stimmen sind für Abänderung des letzten Wortes: „soll" in „möge" Der Präsident leitet die Verhandlung auf Abstimmung über die Frage, welches Jahr festgesetzt werden soll? Das von vielen Seiten ausgerufene Jahr Vierzig wird durch allgemeine Acclamation angenommen. Der Präsident bringt nun die Wahl des Tags zur Ab stimmung. Die ganze Versammlung entscheidet für den Johannistag (24. Juni). Was den Ort der Feier betrifft, so machte der Präsident der Versammlung bcmerklich, daß die Stadt Mainz, wie schon früher in einer Sitzung des Stadt- Vorstandes erklärt worden sei, keineswegs sich anmaßen wolle und könne, der ausschließende oder allgemeine Ort der Feier zu sein. Herr v>. Rieß er aus Hamburg wünscht, daß der Beschluß der „moralischen" Competenz in den der Competenz zur Jahrbestimmung ausgenommen werden möge. Der Präsident bemerkt, daß dies schon geschehen sei. Nachdem mehrere Redner für und gegen weiteres Zu sammenfassen der Beschlüsse gesprochen hatten, erklärte die Versammlung, bei ihren Beschlüssen, so wie sie gefaßt sind, beharren zu wollen, und fragt der Präsident: ob Jemand noch etwas vorzutragen wünsche? Der hierauf erfolgende Antrag von Herrn Otto Wi gand aus Leipzig auf eine Danksagung an den Präsiden ten für dessen große Verdienste um die Errichtung des Denk mals und die Feier dieser Tage, so wie um die heutige Be rathung, wird durch allgemeine Acclamation mit Begeiste rung angenommen und dem Präsidenten ein dreifaches Le behoch gebracht. Der Präsident schließt seine Erwiederung hierauf mit einem Lebehoch! für alle Gäste, welche durch ihre Anwesenheit die Feier dieser Tage verherrlichten, wel-
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