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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1837
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1837-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1837
- Sprache
- Deutsch
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1755 75 1756 mäßigen Absatz — erreicht hätten, würde die Zeit gezeigt haben. Noch in einer andern Hinsicht wäre dies klug ge handelt gewesen. Es geht nämlich das Gerücht, die Her ren legten cs darauf an, eine Schriftsteller-Aristokratie zu bilden; in mehreren nicht unwichtigen Zeitschriften, die ihr und Gleichgesinnter Organ sind, lobten sie sich wech selsweise auf unerhörte Art und tadelten eben so Alles, was nicht zu ihrer Schule gehöre, ja sie hatten zum großen Thcile nur durch dieses Loben und Tadeln ih ren Ruf erzwungen. Ein Bekannter wollte mir sogar vor einiger Zeit versichern, daß ihm ein-Mitarbeiter aneiner solchen Zeitschrift auf die Frage, weshalb ein gewisses sehr wichtiges Werk noch keine Beurthcilung in derselben gefunden, geantwortet habe: „Ja, das Werk ist aller dings vortrefflich, aber der Mann steht uns zu fern. Wollte er sich uns nur ein wenig nähern, so würden wir rc. rc. .." Ich will nun keineswegs jene Meinung als richtig hinstcl- lcn, aber da sie einmal vorhanden ist, sollte man sie doch zu bckämpftn suchen. Durch den gemachten Vorschlag erhält sie indeß gerade neue Nahrung. Sieht doch Jeder mann ein, daß jenes Loben und Tadeln Denen, von wel chen es ausgeht, unendlich mehr als jetzt nützen müßte, wenn das Publicum genöthigt wäre, allein danach die Bücher zu kaufen, während es jetzt diese ansieht und über die Nccensionen lächelt; sieht doch ein Jeder, daß so das Auf hören des Bücherversendens ein wichtiger Schritt zur Grün dung oder Vervollkommnung einer Schriftsteller-Aristo kratie sein würde. Eben deshalb mußte ich auch hier diese Meinung anführen, denn sie mag nun richtig oder nicht richtig sein, so würde immer der letztere Uebelstand aus der Befolgung der hier besprochenen Rathschläge entstehen und ein bedeutendes Uebergewicht der Verleger der mehrer wähnten Schriftsteller, so wie der großen Handlungen, denen eine Menge Autoren und Zeitschriften zur Empfehlung ihres Verlages zu Gebote stehen, begründen, ein Uebergewicht, das gewiß auf den Deutschen Buchhandel eben so verderblich einwirkcn würde, als es auf den Französischen und Englischen wirkt; dcr Literatur nicht zu gedenken. Hüten wir uns ja davor! Neue Ausgabe und neue Auflage. In Nr. 73 des Börsenbl. ist eine Erklärung der Worte: „Ausgabe" und „Auflage" gegeben, welche dem Sprachgebrauch entgegen ist und daher nicht dazu dienen möchte, der gerügten Unklarheit der Begriffe abzuhelfen. „Ausgabe" muß allerdings wohl sich darauf beziehen, daß ein Buch ausgegeben (oder vielmehr herausgegeben) wird; allein man versteht darunter nicht die Versendung, sondern die Veröffentlichung überhaupt, mit besonderer Beziehung auf die Art der Herstellung. Man spricht des halb von Taschenausgaben, von Ausgaben in Einem Band, und gebraucht den Ausdruck vorzugsweise, um den Antheil des Verfassers zu bezeichnen, z. B. wenn man sagt: Ausgabe letzter Hand. Ausgabe drückt demnach mehr aus als Auflage; eine neue Auflage braucht nur ein neuer Druck (vielleicht von Stereotypenplatten) zu sein, welcher dem längst existirenden Buche weder im Innern noch im Aeußern eine neue Gestalt giebt. Daher findet man z. B. auf Titeln ganz richtig: „Der sechsten Ausgabe zweite Auf lage." Eben aus diesem Beispiel zeigt sich, daß man die Begriffe sehr wohl unterscheidet, und daß ein neuer Ge brauch des Wortes „Ausgabe," wie der Aufsatz in Nr. 73 des B.Bl. ihn verlangt, sie nur verwirren könnte. Und wozu sollte man eines eignen Ausdrucks bedürfen für ein Unternehmen, das den Sortimentshändlern und dem Publicum mit Recht verhaßt ist, und das stets auf Täuschung ausgcht. Man sagt nicht, indem man ein altes Buch mit neuem Titel versendet: „Dies ist ein gutes Werk, das zwar keinen Absatz gefunden hat, aber werth ist, noch einmal angesehen und wo möglich gekauft zu wer den." Dieser Rath des Verlegers, dem man keine Un befangenheit zutrauen möchte, würde mit Unwillen zurück- gcwiesen werden, besonders wenn eine Sendung des La denhüters ihn begleitete und Portospesen verursachte. So bald nun die Worte „Neue Ausgabe" oder irgend eine an dere Bezeichnung auf dem Titel eines Buches eben so viel ausdrückten, als jener mißbeliebte Rath, so würde man sich alsbald die Zusendung jedes solchen Werkes dringend verbitten. Das wissen die Versender von alten Büchern recht wohl, und machen sich daher einer Täuschung schul dig, um ihre wenig begehrte Waare anzubringen. Es wird also Wohl gerathen sein, mit dem Worte Aus gabe ferner den Begriff zu verbinden, den es schon so lange gehabt hat, und das Versenden alter Bücher mit neuen Titeln zu unterlassen, da es ohne Täuschung nicht gesche hen kann. Verantwortlicher Redacteur: C. F. Dörffling. B e k a n n t in a ch u n g e rr. Gericht!iche Bekanntmachung. s4036.) Von dem Königlichen Landgerichte zu Halle werden alle und jede, welche an Las Vermögen des daselbst verstorbe ne» Buchhändlers Friedrich Ruff, welches nach dem ge richtlichen Jnvcntarium, abgesehen von den ungewissen Aus ständen von ca. 8000 >/S., nicht 2000,^. beträgt, wogegen die Passiva mehr als 20,000 >^. betragen, und worüber der Concurs eröffnet worden, Ansprüche zu haben vermeinen, hiermit öffent lich vorgcladen, spätestens in dem, vor dem Deputaten, Herrn Assessor Rummel auf den 20. December 1837 Vormittags 10 Uhr an hiesiger Sandgerichtsstelle anberaumten Liquidationstcrmine entweder in Person oder durch einen, mit gesetzlicher Vollmacht und Information versehenen Bevollmächtigten, weshalb die hie sigen Justiz-Commiffarien Wilke, Ebmeier, 0r. Stisser und Boselli in Vorschlag gebracht werden, ihre Ansprüche an die Concurs-Masse gehörig anzumelden und nachzuweisen, unter der Verwarnung, daß die Ausbleibendcn mit ihren etwaigen Forderungen an die Masse präcludirt und ihnen gegen die übri gen Creditoren ein ewiges Stillschweigen auferlcgt werden wird.
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