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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1935
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- 1935-02-09
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- 09.02.1935
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Xe 34, 8. Februar 1835. Redaktioneller Teil. Wirtschaftstätigkeit auch !m Dezember weiter, wenn auch gegen über dem Vorjahr etwas verlangsamt, fortgesetzt hat. In einem Aufsatz der »Deutschen Zukunft« wird die Ansicht vertreten, daß die reinen Bcrbrauchsgüter-Jndustrien ihre Erzeugung werden halten können; auf dem Gebiete des Bauwesens seien vielleicht einige Abstriche unvermeidbar; im Bereiche der Investitionsgüter- und Prvduktionsmittcl-Jndustricn werde einstweilen die günstige Nach frage andauern. In den nächsten Monaten und Wochen werde die Umdisponierung am Arbcitsmarkt vorherrschen. Bei dieser Aktion werde sich eine Übersicht darüber gewinnen lassen, wo Facharbeiter mangel herrsche, wo noch Einstellungsmöglichkeiten offen stehen. Das Ergebnis dieser Arbeit könne damit die Unterlage für die größere staatliche Arbeitsbeschassungsaktion abgeben. In einer Übersicht über den Auftrieb der deutschen Wirtschaft gibt das Stati stische Reichsamt auch eine Schätzung des V o l k s e i n k o m m e n s, das 1833 46,4 Milliarden betragen habe und 1934 50 Milliarden überstiegen haben dürfte. Man werde mit eineni Zuwachs von etwa 10°/» rechnen dürfen. In der Jahressumme betrage der Einkom menszuwachs der Angestellten kaum 10"/», der Arbeiter jedoch über 20°/». Für das Unternehmertum werde geschätzt, daß es in Gewerbe und Handel um 15—20"/° gestiegen sein dürfte, in der Landwirtschaft um 5—10°/». Die Renteneinkommen (aus Kapital vermögen oder Grundstücken) haben sich nicht erheblich verändert, doch darf wohl auch hier mit einer geringen Zunahme gerechnet werden. Vermehrung des Einkommens schafft neuen Raum für Ver brauch und Spartätigkeit. Nachdem das Einkommen in den ver gangenen Kriscnjahren überaus stark geschrumpft war, steht, wie derselbe Bericht des Statistischen Rcichsamts feststellt, der gegen wärtigen Einkommenszunahme ein starkes Bedürfnis nach Ber - brauchsausweitung gegenüber. Der Umstand, daß die Vermehrung des Einkommens im wesentlichen durch einen Zu wachs an Einkommensbeziehern, weniger durch Erhöhung des Ein kommens beim einzelnen erfolgt ist, spricht überdies dafür, daß sich das Mehreinkommen in besonders hohem Grade dem Verbrauch zuwendet. Tatsächlich zeigt sich auf fast allen Gebieten eine rege Belebung des Verbrauchs. Die Gesamtumsätze des Ein zelhandels lagen in der Zeit von Januar bis Oktober 1934 um 11 °/° über Vorjahrshöhe und um 3,5°/« über dem Stand von 1932. Noch stärker hat gegenüber 1932 der für die Umsätze in der Verbrauchssphäre charakteristische Paketverkehr der Reichspost zu genommen. Besonders groß war die llmsatzsteigerung infolge der durch Ehestandsdarlehen geförderten Zunahme der Eheschließungen im Einzelhandel mit Hausrat und Wohnbedarf. Beträchtlich erhöhten sich auch die Umsätze im Einzelhandel mit Be kleidung, während die Umsätze des Einzelhandels mit Lebensmitteln bei der ziemlich starren Natur des Lebens mittelverbrauchs gegenüber 1933 nur wenig Zunahmen und den Stand von 1932 noch nicht wieder erreichten. Ähnliche Unter schiede in der Entwicklung lassen auch die Einkäufe dieser Händler gruppen bei ihren Einkaufsgenossenschaften erkennen. Der Fleisch verbrauch je Kopf der Bevölkerung war in den ersten neun Mona ten 1934 um etwa 10"/° größer als in derselben Zeit des Vor jahres. Der Zuckerverbrauch hat sich (soweit er in der versteuerten Menge an Verbrauchszucker in Erscheinung tritt) um etwa 6°/° erhöht. Deutlich läßt sich die Verbrauchsbelebung auch bei den steuerpflichtigen Genußmitteln erkennen. Der Bierverbrauch je Kopf der Bevölkerung hat 1934 (Januar/Scptember) um rund 10"/° zugenommen. Annähernd ebenso hoch ist die Mengensteige rung der versteuerten Zigaretten je Kopf der Bevölkerung, wäh rend die Menge der versteuerten Zigarren sogar um 17,3°/» (Januar/September) gestiegen ist. Anderseits ist der Verbrauch von Rauchtabak um 1,4"/« zurückgegangen. Im Vergleich mit 1930 hat der Lebensmittelsachhandel von seinen Umsätzen etwas weniger ein- gcbüßt (20,6"/«) als der Bckleidungshandel (22,9°/°); freilich waren auch die Preisrückgänge bei Textilien ungleich stärker. Der Möbel handel liegt wertmäßig um ein Achtel, Glas- und Porzellan geschäfte und Drogerien noch fast um ein Drittel unter dem Um satzstand von 1930. Im Vergleich zu diesen Zahlen erscheint die Umsatzentwicklung bei den Waren- und Kaufhäusern immer noch recht ungünstig. Die Kaufhausumsätze blieben 1934 um etwa 3b °/°, die Warcnhausumsätze gar um mehr als 40"/« hinter dem Wert von 1930 zurück. Tabellarisch ergibt sich folgendes Bild der 108 L-b^t^L^chaftkGElegend 1930 1931 1932 1933 1934 100 91,9 78,1 75,3 79,4 Textilwarenfachgeschäfte 100 84,1 65,0 65,5 77,1 Schnhmarenfachgeschäfte 100 88,7 72,5 79*) Möbelsachgeschäfte') Fachgeschäfte für Glas- und Porzel- 100 96,5 63,6 63,5 88*) 100 58,0 67 100 85,5 70,9 65,4 69 Warenhäuser') ) Ivo 85,3 70,0 56,9 68*) Kaufhäuser') 68,8 59,5 65*) 0 Ermittlungen des Instituts sür Konjunkturforschung. *) Ergebnisse auf Grund der Umsätze von Januar bis November. Die Einzelhandelsumsätze im Dezember waren nach der For- fchungsstelle für den Handel beim Reichskuratorium für Wirt schaftlichkeit nur um 6"/° höher als 1933, sodaß die Steigerung hinter der in früheren Monaten zurückbleibt. Gegenüber 1932 be trägt die Umsatzsteigerung im Dezember etwa 14°/« und der Umsatz vom Dezember 1931 konnte wertmäßig noch nicht wieder ganz er reicht werden. Von der 6prozentigen Steigerung seit 1933 entfällt anscheinend knapp 1s auf Preiserhöhungen, gut 1s aus Mcngcn- und Qualitätssteigerungen. Im Durchschnitt des Gcsamtjahrcs 1934 beträgt die Umsatzzunahme 12"/» gegenüber 1933; in abso luten Zahlen ist der Umsatz des Einzelhandels von 21,2 auf 23,75 Milliarden gestiegen. Der Fachpressodienst bemerkt dazu, Ivcnn nach diesem Bericht die Umsatzcntwicklung in den letzten Monaten einen ruhigeren, dafür aber auch stetigeren Verlaus genommen habe, so sei darin keineswegs ein beunruhigendes Moment zu erblicken. Es sei vielmehr ein Beweis sür die endgültige Überwindung der Krise, für die Echtheit des allmählichen Konjunkturanstieges. Tabellarisch gibt die Forschungsstelle folgende Übersicht über die 1934 Handelszweig bzw. 3 Nii-r. Dezi-ni- ! Gesamt- Betriebsform »°tb,a,n >-U»tu i-i- I >»hr in »/» der cnispr.BoriahrSzahlen Lebensmittelsachgefchäfte (vorwiegend ohne 106.3 102,5 103,4 105,5 waren >> 113.5 1196 Warenhäuser*) (alle Abteilungen) .... 93,9 110.5 ! 102,2". 101.0 117.2 109.1") 98,9 107,1 107,7 104.4 süb-rwieg-nd Bekleidungt 1150 I20-IM 105,0 II5.0 Textilwarensachgeschäste insgesamt . . . 114,8 119,7 108,8 117,7 Textilwaren aller Art 114.2 116,8 107,0 116,8 Kurz-, Weis;- u. Wollwaren .... 110,2 112,5 100.4 110,3 Wirk- u. Slrirkmaien 112,8 II 8.0 88.9 113 0 Wäsche 117,8 127,4 109,1 123,4 Kleiderstoffe 120.8 139 0 114,9 125.5 Damen- und Mädchenkleidung . . . 105.5 119,5 106.1 1110 121,6 125.0 II 3.0 123,7 117,8 II7.7 116,0 119.5 104.5 123.0 114,4 Bettwaren 128,8 108.0 125,6 Teppiche. Möbelstoffe, Gardinen . . . 128,5 124,0 130,0 Schubwarenfach;eschälte 108,0 102.1 89,0') IVS-) Möbelfachqeschäsle') 143,2 14l,9 138,7") Eisenwarenfachgeschäfte: „Öfen und Herde" (nur Einzclbandel) . 131,5 116,0 106°) 121,0°) „Haus- und Küchengeräte" (nur Ein- 125,8 113,5 104,5 °> 116,0°) Fachgeschäfte für Glas- und Porzellauwaren 116,3 112,0 118,6 116,0 Fachgeschäfte für Elektro- u. Beleuchtungs- geräte*) 134,6 127,1 127,9") Tapeten 137,8 107,0 — 120,0") Drogen , - 103,0 104,0 159,0 105.0 117,9 1190 125,0 121.1 104,0 107,0 116,0 106,5 123,0 m.o rd. 100 117,0 Fabrradhandlungen 114 0 rd.115") 11ü-12ü°) Krastfahrzeugtidlgn. (Handelsumsätze) . . . 150,0 143,0 rd. 14t?) rd. 145») Einzelhandel insgesamt II2.0 112.0 W6,0°, 112.0°) tz Ermittelt vom Institut für Konjunkturforschung. ") Neuberechnung. °) Januar bis November. "1 Teilergebnis. °j Vorläufige Zahlen.
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