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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-08-05
- Erscheinungsdatum
- 05.08.1933
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Ter Vorstand dankt an dieser Stelle allen denen, die dem Verein im Berichtsjahr trotz der Not der Zeit die Treue gehalten haben, sodaß wenigstens der Betrieb allenthalben ausrechterhalten werden konnte. Infolge der geschilderten Schwierigkeiten sind die Eingänge der Mitgliederbeiträge leider stark gesunken, in vielen Fällen konnten die Beiträge erst nach wiederholten Erinnerungen hereingeholt wer den, in einer weiteren großen Anzahl von Fällen waren die Mit glieder infolge Arbeitslosigkeit und Gehaltsabbau überhaupt nicht in der Lage, den Beitrag zu entrichten. Mit jedem einzelnen dieser Fälle hat sich der Vorstand befaßt. Niemals ist er gegen solche säumi gen Zahler scharf vorgegangen. Auch kein Mitglied ist aus diesem Grunde gestrichen worden. Der Vorstand hat vielmehr in solchen Fällen den Mitgliedsbeitrag für dieses Jahr niedergeschlagen und den Betreffenden Mitteilen lassen, daß sie weiter als Mitglied ge führt werden. Trotz dieses Entgegenkommens haben doch 371 Mit glieder ihren Austritt aus dem Verein erklärt, und zwar 141 Ber liner Mitglieder und 230 auswärtige Mitglieder. Die Zahl der neuen Mitglieder beträgt 57, sodaß ein Minus von 257 Mitgliedern zu verzeichnen ist. Die Gesamtmitgliederzahl betrug Ende 1932 393 Berliner Mitglieder und 825 auswärtige Mitglieder, zusammen 1218 Mitglieder gegen 1475 im Jahre 1931. Der Rückgang der Einnahmen des Vorjahres ist besonders schmerzlich. Es drückt sich aber darin lediglich die schwere Notlage des Buchhandels im allgemeinen und unserer Mitglieder im be sonderen aus. Möge das neue Geschäftsjahr unter einem glück licheren Stern stehen. Trotz der so stark gesunkenen Einnahmen mußten auch im letzten Jahre notwendig gewordene Ergänzungen, Neuanschaffungen an Wirtschaftsgegenständen und Inventar, Verbesserungen der Jnnen- Einrichtung usw. vorgenommen werden. Die Korporation der Berliner Buchhändler überwies unserm Verein im Berichtsjahr wieder einen Betrag von NM 250.—, die Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins einen solchen von NM 500.— und die Vereinigung der schönwissenschaftlichen Ver leger NM 50.—. Der Vorstand dankt herzlich für diese Zuwendungen und bittet die Spender, unserm Verein im neuen Jahre das gleiche Entgegenkommen zu zeigen. Das Heim in Ahlbeck wurde für die Saison 1932 am 16. Mai eröffnet. Die Verwaltung lag wieder Herrn Feldmann ob; als Be auftragte des Vorstandes war Fräulein Clara Mücklisch den Sommer über im Heim tätig. Der Besuch des Heimes in Ahlbeck hat gegen über dem Jahre 1931 einen merklichen Rückgang zu verzeichnen. Die Zahl der Verpflegungstage betrug insgesamt 6414, und zwar 5409 für Erwachsene, 1005 für Kinder; das bedeutet eine Abnahme von 22 Prozent gegen 1931. Besonders schwach war das Heim im August 193H besucht. Der Vorstand richtet erneut die dringende Bitte an alle Mitglieder, besonders an die unverheirateten, nach Möglichkeit die Vor- und Nachsaison zum Besuch des Heimes zu benutzen. Bei zu ungleicher Belegung des Heimes in den Sommermonaten wird die rationelle Bewirtschaftung außerordentlich erschwert. Der Pensionspreis betrug für Erwachsene NM 3.50, für Kinder von 3—7 Jahren NM 2.25, für Kinder von 7—10 Jahren NM 2.76. Das Bedienungsgeld wurde wieder auf NM 1.50 wöchentlich pro Person festgesetzt. Es wird erneut darauf hingewiefen, daß Nicht mitglieder nur Aufnahme finden, soweit Plätze im Heim frei sind. Nachteile für unsere Mitglieder können sich daher aus dieser Maß nahme nicht ergeben, sie dient lediglich zur besseren Ausnutzung des Heimes, besonders in den nur schwach besuchten Monaten. Außerdem ist die Aufnahme von Nichtmitgliedern in den Vereinsstatuten fest gelegt. Jährlich finden etwa zehn unbemittelte Angehörige des Buch handels in der Vor- und Nachsaison einen unentgeltlichen Aufent halt von zehn Tagen im Heim Ahlbeck. Entsprechende Gesuche, denen der Nachweis der Bedürftigkeit beizufügen ist, sind an die Geschäfts stelle des Vereins, Berlin W 30, Gossowstraße 9, zu richten. Im Berichtsjahre haben acht Personen diese Vergünstigung genießen können. Die Verpflegung im Heim mar wieder gut und reichlich. Alle Gäste werden das Heim auch in diesem Jahre mit der Genugtuung verlassen haben, daß ihnen an Verpflegung wirklich alles geboten worden ist, was in den Kräften der Verwaltung lag. Das Heim in Ahlbeck hat durch einen Umbau herrliche Gesell schaftsräume erhalten und ist ohne allen Zweifel jetzt das beste und schönste Haus am Strande. Der Aufenthalt in den neugeschaffenen Räumen ist behaglich und um vieles besser als in den alten Räumen. Das Wohlbefinden unserer Gäste wird dadurch in jeder Weise ge fördert. Auch bei schlechtem Wetter ist jetzt gute Gelegenheit zu ge mütlichem Aufenthalt im Heim. Zu dieser Behaglichkeit trägt die 582 eingebaute Dampfheizung wesentlich bei. Ihre gute Betriebssähig- keit konnte schon zu Pfingsten von den anwesenden Gästen wohl tuend empfunden werden. Die Benutzung der Heimbibliothek nimmt von Jahr zu Jahr zu. Der Vorstand war auch in diesem Jahre bestrebt, die Bibliothek weiter auszubauen, Lücken auszufüllen, verbrauchte Exemplare zu ersetzen und vor allen Dingen Neuerscheinungen einzustellen. Alle Verleger, die auch im Berichtsjahre Bücher zur Verfügung gestellt haben, seien dafür herzlichst bedankt. Der Vorstand bittet den ge samten Verlagsbuchhandel um weitere Unterstützung. Ter Vorstand spricht Herrn Feldmann besonderen Dank für seine Bemühungen um das Wohl der Gäste aus. Herr Feldmann hat es verstanden, allen Gästen den Aufenthalt im Heim so angenehm wie möglich zu machen. Das bezieht sich nicht nur auf die Zube reitung guter und schmackhafter Speisen, sondern auch auf die be sondere Mühe und Sorge um das allgemeine Wohlbefinden der Gäste. Es ist dem Verwalter nicht immer leicht, allen Wünschen gerecht zu werden. Jeder Heimgast sollte dies recht beachten und sich bewußt sein, daß gerade im Heim die Verbundenheit aller Gäste ge pflegt werden muß. Der einzelne sollte es niemals an der Rück sicht auf die Gesamtheit fehlen lassen. Gemeinnutz geht vor Eigen nutz. Oft außerhalb der Heimordnung liegende Sonderwiinsche sind eben in einem Heim nicht zu erfüllen. Der Aufenthalt im Heim soll der Erholung und nicht dem Ver gnügen dienen. Gute Geselligkeit ist allerdings für viele die beste Erholung. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit und Verbundenheit muß im Heim herrschen. Diesen Geist zu pflegen ist Ausgabe eines jeden Heimgastes. Viele Gäste werden gern an die veranstalteten bunten Abende zurückdenken. Den Kindern wird das im Juli ab gehaltene Kinderfest, das allgemeine Freude unter den Kindern aus löste, noch lange in Erinnerung sein. Das Heim in Lauenstein (Otto Beyer-Stiftung) mar im Berichtsjahre ebenfalls schwächer besucht als im Jahre 1931. Wir mußten einen Rückgang von fast 25 Prozent errechnen, obgleich das Heim das ganze Jahr hindurch geöffnet ist. Infolge der wunder baren Wald- und Höhenlage eignet sich Lauenstein besonders zur Auffrischung verbrauchter Nerven. Die liebevolle Aufnahme und die anerkannt gute Verpflegung der Verwalterin lassen jeden Gast die Sorgen und Mühen des täglichen Lebens vergessen. Lauenstein verfügt freilich nur über 12 Zimmer mit 20 Betten. Besonders di^ Wintermonate, der Frühling und Herbst bieten hier besondere Reize. Wer es möglich machen kann, sollte Lauenstein in diesen Monaten aufsuchen. Reichliche Gelegenheit zum Wintersport ist vorhanden. Dem Vorstand ist es eine angenehme Pflicht, bei dieser Ge legenheit auch der Verwalterin, Fräulein Patz, im Namen des Ver eins wärmsten Dank auszusprechen. Haus Reute in Oberstdorf ist ebenfalls das ganze Jahr ge öffnet. Hier war der stärkste Besuchsrückgang festzustellen. Er betrug fast 40°/o. Im Oktober und November stand Haus Reute gänzlich leer. Im April waren nur acht Verpflegungstage zu verzeichnen. Wie all gemein bekannt ist, hat der Verein Haus Reute an die Eheleute Wind meier verpachtet. Wiederholt ist besonders im Börsenblatt die gute Verpflegung und freundliche Aufnahme der Gäste durch Herrn und Frau Windmeier gelobt worden. Das Ehepaar hat es verstanden, allen Gästen einen recht behaglichen Aufenthalt zu bieten. Der Dank der Gäste ist häufig, auch in Zuschriften an den Vorstand, zum Aus druck gekommen. Der Vorstand dankt auch bei dieser Gelegenheit Herrn und Frau Windmeier für die viele aufgewandte Mühe und die große Sorgfalt, mit der sie unsere Gäste empfangen und ver pflegen. Die Naturschönheiten sowie die Vorzüge von Oberstdorf und im besonderen von Haus Reute sind von dieser Stelle aus schon so oft und mit beredten Worten geschildert worden. Es erübrigt sich daher, sie immer von neuem hervorzuheben. Wer es möglich machen kann, sollte einmal nach Oberstdorf gehen. Der Eindruck, den man gewinnt, wird unvergeßlich sein. Besonders im Winter ist Oberst dorf reich an Naturschönheiten und bietet unerschöpfliche Reize. Wie aus dem Bericht hervorgeht, war der Besuch in den drei Heimen im Berichtsjahr im Vergleich zu den früheren Jahren recht schwach. Die Not der Zeit zeigt sich in diesem Rückgang des Be suches ganz offensichtlich. Möge das laufende Jahr die erhoffte wirt schaftliche Besserung bringen, damit auch unsere Heime wieder stärker besucht werden können; denn nur dann kann wieder eine Rentabilität der Heime eintreten. Bei dem schwachen Besuch des Berichtsjahres machten sich für alle Heime recht erhebliche Zuschüsse notwendig. Die Arbeiten des Vorstandes waren im abgelaufencn Geschäfts jahr besonders verantwortungsvoll und zeitraubend. Die häufiger als in früheren Jahren abgehaltencn Vorstandssitzungen erstreckten sich immer über viele Stunden. Es galt nicht nur die zwangsläufigen
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