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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1933
- Strukturtyp
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- 1933-08-08
- Erscheinungsdatum
- 08.08.1933
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- Deutsch
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Nr. 182 (R. 88). Leipzig, Dienstag den 8. August 1933.Iva. Jahrgang. RLMwmIler TÄ Schweizerischer Duchhandleroerein. Das WarenhauszumGlobus in Zürich, mit Filiale in Basel, verlangt neuerdings von den deutschen Verlegern. Kata loge und Bezugsbedingungen. Das Warenhaus ist dem Buchhandel nicht angeschlossen und wird von schweizerischen Verlegern nicht beliefert. Wir möchten an den gesamten deutschen Verlag die dringende Bitte richten, dem Warenhaus zum Globus keine Sen dungen zu machen, und hier auch denjenigen Verlegern, die direkt bei unserem Vorstand wegen Lieferung angefragt haben, unseren Dank aussprechen. Bern, den 3. August 1933. Der Vorstand des Schweiz. Buchhändlerocreins. Gedanken über die Eingliederung des buch« händlerischen Derufsstandes in die nationale Wirtschaft. Von Kurt Kretzschmar. <Zu der Auseinandersetzung über das Thema: »Der buch händlerische Berufsstanb innerhalb der neuen deutschen Ständeorbnung-.s Die Arbeit der Reichssührung auf dem Gebiete des berufs ständischen Wirtschaftsausbaues ist zunächst zurückgestellt worden, weil sie anderen dringenderen Ausgaben Platz machen mußte. Diese Zurückstellung hat vielerorts Bedauern ausgelöst, well in der festen berufsständischen Organisation die Grundlage erblickt wurde, die der nationalen Neugestaltung des wirtschaftlichen Lebens den Boden ebnen und das Tempo ihrer Durchführung beschleunigen konnte. Besonders die selbständigen mittleren Schichten der Be völkerung hofften, daß durch den berufsständischen Ausbau der bisherige Zustand der Ungleichheit und Abhängigkeit und somit die Gefahr endlicher Proletarisierung des mittelständischen Gewer bes beseitigt würden; daß durch den berufsständischen Ausbau eine Sicherheit geschaffen würde, die die gleichberechtigte Eingliederung des mittelst-indischen Gewerbes in das wirtschaftliche Leben der Zukunft gewährleisten könne. Es hat den Anschein, als ob diese Hoffnung durch dis Zurückstellung des berufsständischen Wirt- schastsaufbaues einen Stoß erlitten hat. Diese Annahme, die mit einer Abschwächung des Punktes 16 des nationalsozialistischen Pro gramms — Forderung eines gesunden Mittelstandes — identifi ziert werden könnte, ist abwegig, wenn man sich vor Augen hält, wie gigantisch und vielseitig das Aufbauwerk des Nationalsozialis mus ist. Wir müssen uns immer die Größe und die Schwierig keiten des Aufbauwerkes vergegenwärtigen. Aus tausend Rinn salen, in die bislang die wirtschaftlichen Kräfte verlaufen und zer splittert waren, kann nicht in kurzer Zeit ein einziges Bett, ein einziger Strom, eine einzige Richtung geschaffen werden. Der Auf bau kann nur folgerichtig entstehen, also in organischer Ent wicklung, die durch die Aufgabe, allen und allem gerecht zu wer den, vorgezeichnet ist. Es ist dringend notwendig, das Maß der Hoffnung und Erwartung nicht zu übersteigern. Wenn auch die Erneuerung unseres staatlichen und völkischen Lebens den Opti mismus erneut in unfern Herzen erstarken ließ, so hat dieser berech tigte Optimismus nur Sinn, wenn fein Träger selbst mit zu packt und für die Belange seines Berufs im Rahmen des ganzen Aufbaues mitkämpft. Selbst ein beschleunigter Neu bau der Wirtschaft würde noch nicht das Hell bedeuten, wenn nicht gleichzeitig mit der neuen Organisation auch der neue Geist er steht. Der Geist wird aber nicht mit dem Gesetz gegeben, ermuß von der Gemeinschaft lebendig gemacht und verwirklicht werden. Wir sollten jetzt weniger auf Para graphen warten, als vielmehr den Geist für eine nationale Wirt schaftsauffassung in unserem Berufsstand freimachen. Daß hier für schon die in unserer Berufsgemcinschaft ruhenden Kräfte be sonders mobil gemacht worden wären, kann nicht behauptet werden. Äußerlich hat der deutsche Buchhandel keine einschneidenden Wirkungen von einem berufsständischcn Wirtschastsausbau zu er warten. Wenn wir uns das organisatorische Gefüge des Buchhan dels ansehen, so dürfen wir sagen, daß es bereits einem Aufbau gleicht, der der Forderung der berufsständischen Verfassung äußer lich gleicht. Wir haben bereits die einzelnen Zweige in Fachschaf- ten verankert, die zu der großen Säule, dem Börsenverein, ver einigt sind. Freilich gehen wir dabei immer von der Voraussetzung aus, daß die Zusammenfassung der beiden wichtigsten Gruppen — Verlag und Sortiment — zu einer untrennbaren Einheit gewahrt und erhalten bleibt. Andersgerichteten Ideen, die eine Trennung dieser beiden Gruppen nach den bisherigen Gesichtspunkten der bc- rufsständischen Wirtschaftsversassung beabsichtigen, muß mit aller Energie entgegcngetreten werden. Durch die Trennung würde nicht nur die wirtschaftliche Kraft des Buchhandels, sondern auch seine Arbeit an der deutschen Kultur schwer geschädigt werden. Wollte man diese Einheit zerschlagen und ihr die Wahrnehmung der buch händlerischen Belange und die Führung nehmen, wollte man die einzelnen Sparten in die zuständigen Reichsstände einglicdern und diesen die maßgebliche Führung übertragen, so würde man ein Ge bilde zerreißen und ihm die konservativen Kräfte rauben, die das Fundament für die gedeihliche wirtschaftliche und kulturelle Arbeit des Buchhandels sind. Durch die Zurückstellung des Arbeitsgebietes »Berufsständische Wirtschaftsversassung« sind auch die damit zusammenhängenden Sorgen des Buchhandels zunächst in den Hintergrund getreten. Aber die Gefahr einer Zersplitterung des Buchhandels ist nicht ge bannt. Wir haben die verdammte Pflicht, die so oft betonte Ein heit auch im Innern so zu befestigen und zu verstärken, daß sie zu einem Bollwerk nach außen hin wird. Wie sieht es aber im Innern aus? Der faul gewordene Wirtschaftsgeist, der zur Zerrüttung des Verhältnisses zwischen Verlag und Sortiment ge führt hat, birgt die Gefahr, daß die Einheit des Buchhandels eher von innen her als von außen zertrümmert wird. Wir müssen klar sehen, daß der ewige Kampf zwischen den feindlichen Brüdern die Säule der Einheit unterminiert und sie zum Wanken und Bre chen bringen kann. Dieser Zustand ist bestimmt nicht geeignet, die Forderung zur Erhaltung des Börsenvereins, also der Einheit des Buchhandels nach außen hin zu stützen. Die Stunde fordert, d i e Grundlage für einen neuen Wirtschaftsgeist im Buchhandel zu schaffen und diesem somit wieder die innere Kraft und Gesundheit zu geben. Dazu ist notwendig, daß sich der einzelne freiwillig zur Mitarbeit einordnet, daß er sich nicht nur den materiellen, sondern auch den ethischen Gesetzen der neuen nationalen Ökonomie unterstellt. Die freiwillige Ein schaltung (innere Gleichschaltung) in die Neuordnung der Dinge ist wichtiger als die gezwungene. Zuvorderst muß der Verlag — be sonders der wissenschaftliche — zu erkennen geben, daß er willens ist, künftig in der Richtung einer nationalsozialistischen Wirtschafts- aufsassung zu handeln. Der heute bestehende Zustand hat nichts mit dem neuen Geist gemein. Er fußt noch auf der sogenannten Wirt schaftsfreiheit der liberalistischen Epoche, in der es einem rücksichts losen Konkurrenzkampf möglich war, das mittelständische Gewerbe, 587
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