Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1944
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- 1944-04-19
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- 19.04.1944
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1944
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 30 (R. 21) Leipzig, Mittwoch den 19. April 1944 111. Jahrgang Mitteilung Reichsschrifitumskammer — Gruppe Buchhandel: Betr.: Arbeitswoche für selbständige Leihbuchhändler mit anschließender Leihbuchhändlerprüfung in Straubing (Ndb.) In der Zeit vom 6. b i s 15. Juni soll in Strau bing (Ndb.) eine Arbeitswoche für selbständige Leihbuch händler durchgeführt werden, die vor allen Dingen für solche Leihbuchhändler gedacht ist, die in Zukunft leihbuch* händlerische Lehrlinge und leihbuchhändlerische Hilfskräfte ausbilden wollen. Zu diesem Zwecke ist Gelegenheit gegeben, als Abschluß der Arbeitswoche die Leihbuchhändlerprüfung abzulegen. Die Teilnehmerzahl für die Arbeitswoche muß auf dreißig Personen begrenzt werden. Es empfiehlt sich, die Meldungen möglichst umgehend, aber spätestens bis 15. M a i 1944 an die Reichsschrifttums kammer, Abt. III, Referat III C, Leipzig C 1, Postfach 661, einzusenden. Der Meldung ist außer den genauen Personalien ein Verzeichnis der zule^t gelesenen zehn Bücher beizufügen. Weitere Arbeitswochen sind in Ostdeutschland und Nordwestdeutschland vorgesehen, über die nähere Einzel heiten noch folgen. Zur Wirtschaftslage Die Versorgung Europas — Kulturwirtschaftliches Von Prof. Dr. G. Menz Die Bedeutung der bolschewistischen Gefahr im Be wußtsein namentlich der Volker, denen das Vorrücken der Roten Armeen unmittelbar zur Bedrohung wurde, hat zu einer Verfestigung des Widerstandswillens geführt, die auch in gewissen politischen Maßnahmen erkennbar wurde. Es zeigt sich aber zugleich, daß davon auch Rückwirkungen auf die Wirtschaft und insbesondere auf die Versorgung Europas ausgehen. So ist von der neugebildeten ungarischen Regie rung sofort ein neues Industrie- und auch Landwirtschafts- programm aufgestellt und veröffentlicht worden. Die wirt schaftlichen Voraussetjungen für die Verwirklichung dieses neuen Programms sind, wie ein Bericht aus Budapest für die Nachrichten für Außenhandel hervorhebt, in reichem Maße gegeben. Ungarn verfügt nicht nur über die natürlichen Vor bedingungen für eine Steigerung seiner Rohstoffgewinnung und Lebensmittelerzeugung, sondern auch über bedeutende Reserven an Arbeitskräften, deren planmäßiger Einsatj in der Kriegswirtschaft eine wesentliche Steigerung der Lei stung ermöglichen wird. Die Aufgabe besteht jedoch zweifel los nicht allein in der eindeutigeren Ausrichtung des ge samten Produktionsapparats der Industrie und der Land wirtschaft auf die Erfordernisse des Krieges, sondern, wie aus den Erklärungen der Minister hervorgeht, auch der Schaffung der erforderlichen psychologischen Voraussetjun- gen, da nur diese eine reibungslose und erfolgreiche Durch führung der geplanten neuen Maßnahmen gewährleistet. Was hier für Ungarn ausgesprochen ist, läßt sich auch an anderen Stellen feststellen. So etwa, wenn von der Entwick lung der Kühlhausindustrie in Bulgarien berichtet wird, mit deren Hilfe durch Einfrieren und Tiefkühlen von Fleisch eine ausgeglichenere Versorgung des Binnenmarktes, von Gemüsen, Früchten usw. aber eine Steigerung des Ausfuhr handels erwartet wird. Anderwärts ist es die Umstellung von der Viehwirtschaft auf den Gemüse- und Fruchtanbau, die ähnliche Wirkung zum Ziel hat. Es genügt der Hinweis auf solche Beispiele, die sich häufen lassen, um zu zeigen, wie allerwärts an der Sicherung der Versorgung Europas plan mäßig und erfolgreich gearbeitet wird, und das nicht nur im Hinblick auf den Krieg, sondern auf die Gesundung der euro päischen Wirtschaft auch für kommende Friedenszeiten. Die Erinnerung an diese Entwicklung dürfte für den Buchhandel insofern noch von besonderem Interesse sein, als mit der wirtschaftlichen Gesundung nicht nur eine Stei gerung des Wohlstandes im allgemeinen, sondern auf dieser Grundlage auch eine Förderung der Kulturwirtschaft ge geben ist. Audi dafür liegen schon jetjt Anzeichen genug vor. Für Deutschland selbst ist ja immer wieder betont worden, daß der alte Satz „Inter arma silent musae“ nicht mehr gilt, und daß — im Gegenteil — das Kulturleben nicht nur trotj. sondern wegen des Krieges alle mögliche Förderung erfährt. Soviel der Terror unserer Feinde in dieser Hinsicht zer stören mag, so unbeirrbar ist der Schaffenswille und der Schaffensdrang. Nebenbei bemerkt sei, daß in dieser Hin sicht auch bei unsern Gegnern Verluste nicht atisbleiben. Beispielsweise wurde aus Genf gemeldet, daß bei einem kürz- lichen Luftangriff in London mehr als eine Million Bücher und Zeitschriften, die ins Ausland geschickt werden sollten, zerstört worden sind. Das Erfreuliche ist aber vor allem, daß auch außerhalb Deutschlands im verbündeten Europa, nicht zuletzt eben im Zusammenhang mit der Gesundung der wirt schaftlichen Entwicklung, überall auch auf geistig-kulturellem Gebiet Fortschritt festzustellen ist. So hat die Universität Sofia in diesen Tagen die Pharmazie und die Zahnheilkunde neu in den Lehrplan ihrer mathematisch-physikalischen und medizinischen Fakultät aufgenommen. Auch hier mag dieses eine Beispiel statt vieler genügen. Für den deutschen Buch handel erwächst aus dieser Entwicklung die Aufgabe, sich die Versorgung Europas mit seinen Erzeugnissen noch mehr als bisher angelegen sein zu lassen. Anderwärts läßt sich fest stellen, daß die hier gegebenen Marktmöglichkeiten sehr auf merksam beobachtet werden. So ist im lebten Geschäfts bericht des Artistischen Instituts Orell Fiißli in Zürich zu entnehmen, der Orell Füßli Verlag versuche, neben der üblichen Tätigkeit das wissenschaftliche Buch, dem immer schon durch die Leitung besondere Aufmerksamkeit ge widmet wurde, möglichst tatkräftig zu fördern; die Folgen des Krieges in den Nachbarländern stellten neue Probleme, die schon im Interesse der Schweiz verdienen, reiflich über legt zu werden. Zum „Wunschzettel-System"! (Siche auch Börsenblatt Nr. 26) Auch wir haben ah 1. Oktober 1942 und ah 1. Oktober 1943 eine Wunschzettel-Annahme durchgeführt. 01» eine ganzjährige Durchführung zweckmäßig ist, möchte ich be zweifeln. Im Frieden verteilten wir bereits die Siebzehn-Gruppen- Karte von Poeschel & Trepte (Einblatt-Katalog) und rich teten eine Kunden-Kartei mit Eintragung der Interessen gruppen ein. Seit Weihnachten 1941 gingen wir dazu über, Börsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 30. Mittwoch, den 19. April 1944 59
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