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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1944
- Strukturtyp
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- 1944-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1944
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- Deutsch
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meinen immer in Bewegung sind, wurden mit LKW.s und Motorsegler aufgesucht. In den belegten Ortschaften und in den z. T. sehr entlegenen Stütjpunkten wurden an insge samt sechzehn Tagen reithhaltige Buchausstellungen veran staltet und der Verkauf an Ort und Stelle durchgeführt. In der Hauptsache waren das Einzelverkäufe, bei denen jeder interessierte Kamerad selbst wählen konnte. Sammelliefe rungen von größeren Buchmengen an ganze Einheiten ka men nur in wenigen Ausnahmefällen in Frage. Der Ver kaufserfolg geht aus den folgenden statistischen Erhebun gen hervor. Verkaufsstatistik a) Einzelverkauf (Freiverkauf bis etwa zur Hälfte des zur Verfü gung stehenden Bestandes von 6200 Büchern): a i« rü ’S 3 ■J: js -o* «£s-S i i £ „ 353! 1 = S 8 •8 1 7i di ? -0 | £ as =.« c „-*8 • t 3 « e c S 3 X B . Sj| v cn = > U 3 jj * iC- . -c Ml il «•3=5 •5 | “ t cLjjpo s * SS g Ho | 5 a S Offi«. 80 105 55 25 28 31 40 364 Bde. (-22•/,) (—29°/ 0 ) (—15,l"/ 0 ) (-6,80/o. (-7,7°/u) (=8.S®/.) (-10,9o/o) Feldw., Mi. 213 191 169 130 66 42 117 iniees. 928 Bde. (—23°/.) (=20.6*/,) (—18,2«/,) (—14,20/,) (—7,1®/©) (—4,4°/„| (—12.6°/,) Mann schaften 457 477 493 542 232 119 228 insges. 2548B(le. (—17,9°/ 0 ) (=.18,70/,) (-19,3o/ 0 ) (=21,20/,) (-9.1®/,) (—4 9«/,| (—®*9®/,) 384üäde. 750 | (—19.50/,) ; 773 (—20,2«/ 0 ) 717 : 697 (—18.6»/j ; (—18,10/,) 326 (-8,50/,) 192 l (-5,lo/ 0 ) ! 385 (=10®/,) b) Sammelverli auf (Sammelliefcrungcn, Einheiten frei ausgewählt die von wurden) Offizieren für die. insges. 370 Bde. 1C5 1 (-28,40, 0 ) | in l-30°/o) (_*•;,] 14,60/j 48 (-13°/,) 20 | (-5,40/0) | 10 (—2.60/,) Bestandsstatistik a) Titel: insges. 1 743 Titel | 182 (—24,5°/o) 152 (=2t,5o/,)| 151 10C (-20,3o/ 0 ) | (-13,5«/,) | 59 1=7,9°/,) 34 (-4,60/,) 65 (-«.70/o) b) Einzel bände 6200We. 11CG 1 (-180/,) | 1330 (-21.40/0) 1100 1 1200 j (-18«/,) ! (=19,10/.,) | 550 (—9°/,) 270 ! (=4.3o/,) 650 (-10,2»/,) Bevor die Statistik ausgewertet werden soll, muß ein Einwand entkräftet werden, der gegen eine solche Erfolgs statistik grundsätzlich vorgebracht worden ist: „Kann der Käufer in einer Buchhandlung dieser Art denn überhaupt frei wählen, so daß der abgeschlossene Kauf einen Rück schluß auf die geistige Einstellung des Käufers erlaubt? Ist der Käufer in einer solchen Buchhandlung nicht vielmehr durch den vorhandenen Buchbestand, durch seine besondere Zusammensetzung und seine zahlenmäßige Begrenztheit beim Kauf so sehr eingeschränkt, daß von einer freien Wahl keine Rede mehr sein kann? 41 — Natürlich vermag der Käufer einer Frontbuchhandlung nur das zu kaufen, was man ihm anbieten kann, und bei einem so großen Verlangen nach Lesestoff, das bei unseren Kameraden überall anzutreffen ist, wird es oft geschehen, daß einer ein Buch mitnimmt, das ihm eigentlich gar nicht recht zusagt, mit dem er sich nur abfindet, weil er zur Zeit nichts Pas senderes findet. Solche „Verlegenheitskäufe 44 treten jedoch erst dann auf, wenn man nicht mehr genügend Bücher zur Auswahl vorlegen kann. Die Zahl der Bücher anzugeben, die in jeder Buchgruppe noch vorhanden sein muß, um eine freie Wahl zu gewährleisten, ist nicht ganz einfach. Außer dem kann diese Zahl keine feste Größe sein, sie richtet sich jeweils nach den geistigen Ansprüchen der Kameraden. Für „einfache Gemüter 44 , wenn man einmal so sagen darf, die überhaupt nur „etwas Schönes 44 oder „etwas Interessantes* 4 lesen wollen, wie man das oft hört, genügen zu einer be friedigenden Versorgung bereits schon wenige Bücher. Im allgemeinen wird in einer Frontbuchhandlung, für die be stimmte Aufgaben der zivilen Buchhandlung oder Leih bücherei immerhin wegfallen, ein gut gemischter Bestand von zweitausend Büchern auch noch dem geistig durchge bildeten Soldaten genügen. Der kluge Verkäufer bekommt sehr bald ein deutliches Gefühl dafür, wann der Buchbe stand für einen befriedigenden Verkauf nicht mehr aus reicht. Von da an kann man natürlich den Verkauf auch nicht mehr leserkundlich auswerten. In der vorliegenden Statistik ist diesem Sachverhalt Rechnung getragen worden. Rund 6200 Bücher stan den vom ersten Tage der Berichtszeit an zur Verfügung, eine erfreulich große Menge also, die von allen Be suchern jubelnd begrüßt wurde und selbst dem belesen sten Kameraden wohl lange Zeit nicht mehr zu Gesicht ge kommen war. Bei einem solchen Überfluß mußte man von vornherein gedankenlose Großeinkäufe der ersten Besucher befürchten. Um aber mit den vorhandenen Büchern wenig stens die dringendsten geistigen Bedürfnisse der Kamera den des ganzen Raumes zu befriedigen — und nur das kann man unter einer gerechten Verteilung von Büchern verstehen —, mußten wir den Kauf unbedingt beschränken und den Käufer damit zwingen, sich die Wahl schwer zu machen, d. h. sich dabei selbst genügend zu prüfen. Wie jede höhere geistige Tätigkeit bei aller zuzubilligenden Frei heit nur dann gesund und aufbauend ist, wenn sie sich auf einen klar umrissenen Sachbereich beschränkt und in den strengen Grenzen der Logik und Methodik hält, so zeigt sich auch schon beim Buchkauf in der Beschränkung der wahre Meister. Die bei uns bestehende Vorschrift, an einen Käufer höchstens zwei unterhaltende Bücher abzugeben, hat entscheidend dazu beigetragen, daß der einzelne auch nur die Bücher kaufte, die ihm nach langer Prüfung beson ders zusagten. Wir haben damit zugleich die Voraussetzung dafür geschaffen, daß aus der am Ende getroffenen Wahl sich sehr wöhl die geistige Neigung des Käufers erschließen läßt. Als aus der wohltuenden Fülle von angelieferten Bü chern rund 3800 Bände verkauft waren, wurde die Ver- kaufsstatistik dann abgeschlossen. Die restlichen Bücher sind nun nicht etwa alle in Unrechte Hände geraten, aber es werden dabei viele Verlegenheitskäufe sein, die sich nicht auswerten lassen. Die Grenze ist mit 2400 Büchern Rest bestand bewußt hoch angesetzt worden, um auch den Zweif ler von der Sachlichkeit unserer statistischen Angaben zu überzeugen. Mehr anmerkend sei noch einem zweiten, weniger ernst zu nehmenden Einwand begegnet. „In eurer Front buchhandlung ist selbst der Höchstbestand von 6200 Bü chern doch nur eine kleine Auswahl aus dem gesamten Schrifttum. Viele Bücher müssen notwendig fehlen, die für manche Leser vielleicht gerade die richtigen gewesen wären. Also kann man den Verkauf der zufällig bei euch angelie ferten Bücher doch gar nicht auswerten. 44 Dem muß ent gegengehalten werden, daß in einer solchen Statistik ja gar nicht der Verkauf eines „bestimmten 44 Buches, sondern gewisser Arten von Büchern, gewisser Buch gruppen, ausgewertet wird. Derjenige Käufer, der in einer anderen Buchhandlung den „Werwolf* 4 von Hermann Löns gekauft hätte, wird bei uns, wo dieser Roman leider fehlte, nicht statt dessen ..Die Amazonen vom Broadway 44 von Hart nagel kaufen, sondern vielleicht den „Schatz im Morgen- brotstal 44 von Paul Ernst oder auch „Godekes Knecht 44 von Hans Leip. Wenn ein anderer nach den Lebenserinnerun gen Bogislav von Selchows und des Gene* '.Imarschalls von Seeckt verlangte, wird man ihm in Erm. ö elung dieser prächtigen Bücher vielleicht die Briefe und Aufzeichnungen von Helmut von Moltke oder auch die von Bernhard v. d. Marwitz oder auch den „Seydlitz 44 von Naso geben. In der Auswertung geben diese verschiedenen Ver käufe keinen Unterschied. Wichtig ist es nur, in jedem Falle die zugrunde liegenden geistigen Neigungen zu er kennen und verschieden zu bewerten. Damit kommen wir zu der Kernfrage bei der Feststellung des Verkaufserfolges. Welche geistigen Bedürfnisse sind grundlegend voneinander zu unterschei den und von welchen Büchern (bzw. Buch gruppen) sind sie zu befriedigen? An dieser 54 Börsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 27, Mittwoch, den 5. April 1914
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