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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.07.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-07-22
- Erscheinungsdatum
- 22.07.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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x° 168, 22. Juli 1033. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. DtschnBuchhandel. Ferienbericht aus Lauenstein. Wie schon vor wenigen Tagen in den Spalten des Börsenblattes zum Ausdruck gebracht wurde, ist über das Ferienheim der Otto-Beyer- Stiftung in Lauenstein schon viel geschrieben und von Mund zu Mund erzählt worden. Der persönliche Eindruck, den ich vom Heim er halten habe, geht aber über das Gelesene und Gehörte noch weit hin aus. Hier ist tatsächlich eine Erholungsstätte vorhanden, die viele ähnliche Schöpsungen übertrifft. Das Haus steht an einem Berg abhang. Es ist weit und breit von Laub- und Nadelwald umgeben. Tie Zimmer sind freundlich und gut gepflegt. Nach allen drei Son nenseiten sind geräumige Balkone eingebaut. Liegestühle sind vor handen, sodas; man zu jeder Tageszeit bei Sonnenschein auf einem Balkon ungeniert liegen kann. Auch ein Wannenbad im Hause steht den Gästen für 50 Pfg. je Bad zur Verfügung. Hier soll auch gleich das Stadtbad Lauenstein erwähnt werden. Es liegt idyllisch in einer Bergscnkung am Rande des Städtchens. Die Benutzung des Bades kostet nur 20 Pfg. Und nun erst die vorzügliche Verpflegung im Heim. Fräulein Patz versteht es, schmackhaft zu kochen. Und wie reichlich und abwechslungsreich verpflegt sie ihre Gäste. Man fühlt sich vom ersten Augenblick an wie zu einer größeren Familie gehörig. Z u erwähnen ist, daß der Pensionspreis für Erwach sene jetzt nur noch NM 3.20 beträgt. Er ist für das, was geboten wird, außerordentlich niedrig. Wunderbar schön ist der Park des Heimes mit dem Pavillon. Von den Zimmern und Balkonen des Heimes aus genießt man präch tige Aussicht. Wenn das Auge diese Pracht der ganzen Umgebung aufnimmt und buchstäblich in sich hineintrinkt, hat man Bilder er habener Schönheit ausgenommen, die lange in der Seele haften blei ben. Die Möglichkeiten zu kurzen und ausgedehnten Spaziergängen und Ausflügen sind mannigfach. Man kann nur allen Kolleginnen und Kollegen zurusen: Komm und siehe es selbst. Darum: Auf nach Lauenstein. Kinder unter 12 Jahren können im Heim keine Auf nahme finden. Wer noch kein Ferienziel hat, melde sich für Lauen stein an, aber sofort, da das Heim bald voll besetzt sein dürfte. Anmeldungen sind zu richten an die Geschäftsstelle des Vereins Erholungsheim für Deutsche Buchhändler, Berlin W 30, Gossow- Straße 9. Frodsoom. Der freiwillige Arbeitsdienst für Buchhändler in München. Es gab einen besonderen Arbeitsdienst für junge, stellenlose Kollegen. Sie konnten in der Stadt berufsverwandte Arbeiten leisten, Arbeiten, bei denen sie ihre Kenntnisse aus der Praxis verwenden konnten. Der Arbeitsdienst soll nur eine Zwischenstufe für die nächste Stellung sein. Diese Zwischenstufe ist besonders glücklich, wenn sie das Einarbeiten in den neuen Posten weitgehend erleichtern kann. In der Stadt München ergaben sich Gelegenheiten für derartige Arbeiten. Wir junge Gehilfen waren meist zu Ostern, als die som merliche Flaute im Buchhandel wehte, stellenlos geworden. Ver schiedene Aufgaben waren zu bewältigen und ich lernte sie durch Austausch der Arbeitsplätze kennen. So gibt es Arbeiten in allen Bibliotheken des Deutschen Reiches, die liegenbleiben, da ordnungsgemäß bezahlte Beamte nicht einge stellt werden können. Wir lernten das Katalogisieren, schrieben mit der Maschine Akten und Urkunden ab oder stellten Verzeichnisse zu sammen. Als Buchhändler findet man sich leicht in diese Arbeiten hinein und bleibt dabei auf dem laufenden, wird seinem Beruf nicht fremd und wird von dieser unfreiwilligen Zwischenzeit etwas in die neue Stellung mit hinübernehmen können. Eine Sammlung von Büchern bei Privaten anläßlich des »Tages des Buches 1933« wurde veranstaltet. Unter der Leitung und mit dem Namen der Staatsbibliothek und der Deutschen Akademie sandten wir Werbebricfe an ausgewählte Adressen, in denen um Bücher für Bibliotheken in Arbeitslagern und Erwerbsloscnheimen gebeten wurde. Eine Karte, in der nur die Zeit der Abholung zu vermerken war, kam meistens an uns zurück. Ein Verlag hatte freundlicher weise ein Auto zur Verfügung gestellt, mit denen die Bücher abgeholt wurden. So kamen etwa 50 000 Bücher zusammen, die wir aussortie- ren mußten nach einzelnen Gruppen, nach ihrer Brauchbarkeit für junge Menschen, die sich bei einem Buch ausspannen wollen. Sie sollen aber auch unbewußt durch das Lesen günstig be einflußt werden. Es kam sehr viel darauf an, Bücher mit un erfreulichem Inhalt, mochten sie auch als Kunstwerke anerkannt sein, diesen Menschen, die durch wirtschaftliche Schwierigkeiten schon genügend bedrückt und beengt waren, vorzuenthalten. Natürlich wurde auch alle Literatur, die dem neuen Staate versteckt oder offen entgegensteht, ausgemerzt. Wir taten es reichlich und mit stärkstem Verantwortungsbewusstsein, geht doch jedes Buch, das in eine Biblio thek eingereiht wird, durch viele Hände und übt einen weiten Ein fluß aus. Die Sammlung brachte viel gute Literatur. Immerhin war nur ein Fünftel brauchbar. Die Bibliothekare, die mit uns die Gesichts punkte der Arbeiten besprachen, wobei man manches erfuhr, was in der Praxis selten vorkommt, hielten diesen Prozentsatz für den bei Sammlungen üblichen. Der große Nest wanderte in die Makulatur. Tie herausgesuchten Bücher benutzten wir als Grundlage für kleine Bibliotheken. Das Fehlende wurde durch Ankauf ergänzt. Wissen schaftliche Werke gingen an die Deutsche Akademie zur Weiterleitung an Auslanddeutsche, die oft, etwa in Staaten Südamerikas, durch den übermäßig hohen Zoll nicht in der Lage sind, Bücher zu kaufen. Die fertigen Bibliotheken wurden mit Verzeichnissen und Angaben über die einzelnen Bücher und ihren entsprechenden Leserkreis den Arbeits lagern oder Erwerbslosenheimen zur Verfügung gestellt. Wenn ein Sortimenter zu diesen öffentlichen Sammlungen und ihrer Verwendung Stellung nimmt, wird er sich den Vorzügen, die ihm daraus erwachsen, nicht verschließen können. Oder beeinträch tigt es vielleicht den Umsatz, wenn vollständig mittellosen Men schen das kostenlose Lesen ermöglicht wird? Sicher nicht. Keiner von ihnen würde den Weg zum Buche finden, denn er hat nicht die Mittel da zu. Aber die Gewohnheit des Lesens wird in ihm später — und einmal verdient jeder wieder — den Wunsch rege werden lassen, sich ein Buch zu kaufen. Er geht in die Buchhandlung und wird ein Kunde. — Es ist ein Kreislauf, in dem jedem etwas gegeben wird. Hans Boehm, München. Wöchentliche Überficht über geschiiftl. Einrichtungen und Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. 13—lg. Jult 1833. Vorhergehende Liste 1833, Nr. 182. (Zeichen-Erklärung s. Nr. 158.) »Architektur a« Buchhandlung u. Verlag, Buda pest IV. Verkehr liber Leipzig ausgegeben. KAsher L Co., A., Berlin W 8 u. NW 7, ging mit Akt. u. Pass, an Adolf Geipel ilber, der die Firma unverändert weiter- flihrt. Seine Prokura ist erloschen. Bruno Pinkel wurde Gcs.- Prokura erteilt. fLu> Pani äs I'Lursps I-iürairis krsn^aiss st X Ltrangsrs, Paris VIII, Rue Vignon 17. Gcgr. 1S/III. 1933. sd-s- Opera 8034/65. — -Mi- 172331.) Gefchästsf.: Jacgues Naville, Ferdinand Ostcrtag, Otto Wittenborn. Leipziger Komm.: v. Strellcr. Bopp's Verlag, Professor, Stuttgart. Leipziger Komm, jetzt: a. Kochler L Volckmar A.-G. L Co. Abt. Lehrmittel. KB raun, Jo Hs., Eschwcge. Verlag und Sortiment wurden getrennt. Das Sortiment ging an den bisherigen Mitinh. Edwin Braun über, der dasselbe unter seinem Namen weiterführt. Alleininh. des Verlags ist KJohs. Braun. Buchhandlung) ürdeutschesSchrifttumimTromm- ler Verlag G. m. b. H., Magdeburg. Leipziger Komm, jetzt: Volckmar. Buchhandlung Werner Jolmes, Duisburg, firmiert jetzt: Werner Jolmes. Verkehr über Leipzig aufgegcben. Buchhandlung der S. P. D. Rudolf Döbbeltn, Chem ie i tz, wurde im Adreßbuch gestrichen. KDürerhaus Bremen Gottfried Gerhold, Bremen, jetzt: St. Paulistr. 3. fE ck c rs, W i l l i, V i e r f c n, Hauptstr. 37. Buch- u. Kunsth. Gegr. 81/V. 1933. (V Stadt. Sparkasse, Viersen.) Leipziger Komm.: rv. Volckmar. KE ndter'sBuchh., Magnus, Traun st ein sOberbay.), ging 1/VII. 1933 ohne Akt. u. Pass, an Victor Teufel über, der die Firma unverändert weiterfuhrt. Leipziger Komm.: Fleischer. Eye's Buchh. Inh. Alfred Hcidenreich, L. von, Mei ningen, ging käuflich ohne Akt. u. Pass, an Kurt Ziche über, der L. von Epe's Buchh. Inh. Kurt Ziche sirmtert. Leipziger Komm, jetzt: Volckmar. KFilser Verlag Gesellschaft m. b. H., vr. Benno, Wien IV, erloschen. Bestände übernahm Rudolf M. Rohrer, Brünn. 538
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