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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.07.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-07-22
- Erscheinungsdatum
- 22.07.1933
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- Deutsch
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168, S2. Juli 1933. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. hard Harimann, der später auch noch dem Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvcreine und dem Börsenvereinsvorstand an gehört hat, war es, der 1890 Adolf Kröner veranlaßte, noch ein mal die Führung des Börsenvereins zu übernehmen und den Erfolg von 1887 endgültig zu sichern. Die nächsten Vorsitzenden: Wilhelm Lader aus Köln 1890—93, Rudolf Barth aus Aachen 1894—96, Albert Jakobi aus Aachen 1807—1902 und Alexander Ganz aus Köln 1903—08 traten nach außen weniger hervor, haben ihrem Kreis- vcrcin aber nicht nur redlich gedient, sondern sich um ihn auch erhebliche Verdienste erworben. Mit Heinrich Schöningh aus Münster trat 1909 zum ersten Male wieder ein Westfale an die Spitze des Kreisvercins. Mit ihm trat auch wieder eine mar kantere Persönlichkeit in den Vordergrund, die zugleich im Ge- samtbuchhandcl größere Beachtung fand und maßgeblichen Ein fluß hatte. Das gilt vor allem für den katholischen Buchhandel. Schöningh starb 1915 in den Sielen. Sein Nachfolger wurde 1915—21 Max Röder aus Mülheim, der im Jubeljahr des 100jährigen Bestehens des Börsenvereins auch zu dessen Ersten Vorsteher gewählt wurde. Seine Verdienste sind anläßlich seiner Ernennung zum Ehrenmitglied des Börsenvereins in der dies jährigen Kantateversammlung und anläßlich seines 70. Geburts tages vor wenigen Wochen gebührend gewürdigt worden und noch in aller Erinnerung. Der Kreisverein Rheinland-Westfalen ist auf diesen seinen Ehrenvorsitzenden ganz besonders stolz. Ihm folgten Adolf S ch u l tz e-Münster 1921—1923, Paul Stuermer -Köln 1923—1927, vr. Heinrich Schöningh- Münstcr 1927—1930 und seit 1930 PaulHammerschmidt- Hagcn. Der Kamps für den festen Ladenpreis ist vor allem andern unentwegt das Hauptziel des Kreisvereins Rheinland-Westfalen gewesen. Das war der Hauptgrund seiner Gründung, zunächst abgestellt aus sein engeres Vcreinsgebiet. Dafür warb er aber auch sofort den gesamten deutschen Buchhandel mit dem Vor schlag einer »Vereinbarung der deutschen Buchhändler«, »vom 1. Januar 1845 ab jedes Rabattgebcn gänzlich einzustellen«. Der Börsenverein war damals für diese Ausgabe noch nicht reif. Die Weinheimer Versuche, von Frankfurt a. M. und Süddeutschland aus die Ausgabe anzupacken, waren vorher schon an dem Wider stand Stuttgarts gescheitert. Das Rheinland hatte sich daran leb haft beteiligt und war durch den Mißerfolg beträchtlich enttäuscht. Auch Versuche, die preußischen Buchhändler unter Führung Ber lins in einer eigenen Organisation zusammenzufassen, blieben er gebnislos. Das war die Lage, in der von Köln aus schließlich die Selbsthilfe in Gestalt des Rheinisch-Westfälischen Kreisvereins organisiert wurde, damit einen Gedanken verwirklichend, den schon Friedrich Perthes, dann vor allem Johannes Frommann zur Lösung der unbestreitbaren Schwierigkeiten in Vorschlag ge bracht hatten. Der Kampf gegen das moderne Antiquariat stand dabei im Ringen um den Schutz des Ladenpreises im Mittelpunkt. 1859, lange vor Schürmann, stellte der Kreisverein als erster »Grundzüge der Geschäfts-Usancen des deutschen Buchhandels« aus. Er konnte sie freilich so wenig durchsetzen wie seine »Verein barung« von 1844. Aber die Nachwirkungen sind noch heute in der Verkehrs- und der Berkaufsordnung zu spüren. 1888 gingen aus dem Kreisverein die Entwürfe zur Regelung des Restbuchhandels hervor, die in diesem Sinne noch unmittelbarer gewirkt haben. Noch mancher Beschluß ähnlicher Bedeutung bis in die neueste Zeit könnte angeführt werden. Immer aber hat der Kreisverein Rhein land-Westfalen dabei den Grundsatz verfolgt »Gemeinnutz geht vor Eigennutz«. Es ist das gleichsam ein Vermächtnis, das ihm sein Gründer Lambert Bachem hinterlassen hat und das seitdem im Kreisvercin nie aus den Augen verloren worden ist. Immer hat des weiteren der Kreisverein aber auch die Einheit des deut schen Gesamtbuchhandels im Auge behalten. Namentlich in der Krönerschen Resormbewegung, aber auch darüber hinaus verfolgte er grundsätzlich das Ziel vor allen anderen, nur einheitliche Lö sungen für den deutschen Gesamtbuchhandel herbeisühren zu helfen. Seine Geschichte erweist ihn in diesem Sinne als des Börsenvereins treuesten Sohn. Gerade durch diese Haltung hat Rheinland-West falen wesentlich zur Stärkung und Förderung des deutschen Buch handels insgesamt beigetragen. Als traditioneller Vorkämpfer des 536 festen Ladenpreises marschiert er bis in die neueste Zeit an der Spitze. Aber auch auf manchen anderen Gebieten hat der Krcis- verein seinen Mann gestanden. Mit Stolz kann er aus seine Ge schichte zurückschauen. Mit Stolz blickt aber auch der deutsche Ge- samtbuchhandel auf den Jubilar, dem noch ungezählte Jahrzehnte weiteren Blühens, Wachsens und Gedeihens beschicken sein mögen. Was Oskar von Hase einst für Emil Strauß schrieb, das gilt auch für den ganzen Rheinisch-Westfälischen Kreisverein: Sein Ruhm wird so lange lebendig bleiben, als das lebensfreudige Glas gemälde der Rheinländer im Deutschen Buchhändlcrhause lichtvoll aus einen geeinten deutschen Buchhandel blickt. Di. G. Menz. Der 29. Deutsche Bibliothekartag. Gleichschaltung des Vereins Deutscher Bibliothekare. Von Dr. Hans Praesent. Die diesjährige Versammlung der wissenschaftlichen Biblio thekare sand in der Psingstwoche vom 7. bis 10. Juni in Darm - st a d t statt. Es gab dabei keinerlei Sensationen, die Gleichschal tung des Vereins Deutscher Bibliothekare ging glatt und selbstver ständlich vor sich und diejenigen Vorträge, die auf die neue Zeit Bezug nahmen, wurden mit einstimmigem Beifall quittiert. Der Besuch der Tagung blieb mit etwa 120 Teilnehmern hinter den früheren etwas zurück. Es fiel auf, daß die preußischen Univer sitäts-Bibliotheken nur durch Berlin und Bonn vertreten waren, die Österreicher und das übrige Ausland leider ganz fehlten. Da gegen waren Bayern, Sachsen, Württemberg sowie Berlin und Frankfurt (auch Danzig) gut vertreten. Die Vorbereitungen der Ta gung hatte Direktor Eppelsheimer von der Landesbibliothek in Darmstadt mit seinen Mitarbeitern vorzüglich getroffen. Wie alljährlich soll an dieser Stelle über die Vorträge und Ereignisse nur insoweit berichtet werden, als der Buchhandel daran Inter esse hat. (Der vorliegende Bericht mußte leider, was den Inhalt der Vorträge betrifft, infolge Raummangels stark gekürzt werden. Die Schrifll.) Entgegen der sonstigen Gepflogenheit begann diesmal die Tagung mit der Mitgliederversammlung des Vereins Deutscher Bibliothekare, die dessen Vorsitzender Hilsenbeck -München mit der üblichen Jahrcsübersicht erössnete. Einstimmig wurde Hilsen- beck wiedergewählt, ebenso die vom Vorstande vorgcschlagenen neuen Mitglieder, die in der Mehrzahl Parteigenossen der NSDAP, sind. Stellvertretender Vorsitzender wurde Smend-Berlin als Obmann der nationalsozialistischen Vereinigung deutscher Biblio thekare, ferner gehören dem Vorstande nunmehr an: Fink -Leip zig, Kindervater-Göttingen, Kirchner-Frankfurt a. M., Kummer- München, Leyh - Tübingen, Poewe - Berlin, Teichl-Wicn. Es berichteten weiter I. Hofmann-Leipzig über die Fortschritte der von ihm geleiteten Inventarisierung der kostbaren Bucheinbände und Runge -Heidelberg über die Tätig keit des Ausschusses für Sachkatalogisierung. Die sich anschließende Eröffnungssitzung des Bibliothekartages erhielt durch die Anwesenheit des hessischen Ministerpräsidenten Prof. vr. Werner eine besondere Bedeutung. Hilsenbeck - München begrüßte die Versammlung mit programmatischen Aus führungen über die Tätigkeit der wissenschaftlichen Bibliothekare. Sodann führte Ministerpräsident Prof. Oi. Wern er-Darm stadt etwa folgendes aus: Ich rechne es mir zur Ehre an, vor einem Kreise zu sprechen, der eine geistige Auslese des deutschen Vol kes darstellt, vor einem Verband, den man als eine der wichtig sten Säulen des deutschen Geisteslebens bezeichnen kann. Ich spreche nicht nur aus dem Gefühl für die Bedeutung dieses Stan des, sondern auch aus dem Gefühl der geistigen Verbundenheit mit ihm, der ein Stand der Selbstlosigkeit und der aufbauenden Arbeit ist. Damit aber untersteht er wie alles Geistige eigenen geistigen Gesetzen, und zu ihnen gehört das Recht, in der Stille und Unbe rührtheit zu wirken. Wie das Göttliche in der Stille lebt, so hilft er durch seine Arbeit in der Stille, dem deutschen Volke das Gött liche nahezubringen. Aus diesem Grunde ist es unmöglich, in das Geistesleben einzugreifen, und man muß den Eingriffen, die dem Barbarismus nahekommen, entgegcntreten. Man muß mit aller Kraft dagegen Front machen, daß wilde Räte und kleine
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