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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1935
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- Deutsch
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X- 259, 7. November 1935. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Zimmermann: »Der Bauernkrieg«, Freytag: »Bilder aus deutscher Vergangenheit«, Diedcrichs: »Germanisches Heldentum«, dazu kom men Blicher über den Versailler Frieöcnsvertrag und solche vom Kamps um die Saar: Grimm: »Frankreich au der Saar«, Reinhard: »Land und Volk an der Saar«, Heiß: »Das Saarbuch«. Wir haben hier die geschichtlichen Romane ausgeschieden, sie sind beim schöngeistigen Schrifttum eingefiigt. Schöngeistiges Schrifttum. Sehr interessante Einblicke geben die Vorschläge aus dem schön geistigen Schrifttum, ist doch gerade hier die Fülle so verwirrend, hat sich doch hier so viel eingeschlichen, was sich bei näherem Zusehen als unecht entpuppt. Wer aber Einblick nimmt in die Arbeiten des Preis ausschreibens, der wird erstaunt sein über die ganz einheitliche Aus wahl, die zwar viel reichhaltiger ist, aber doch in ihrem Ausdruck als geschlossenes Ganzes erscheint. Aus Raumgründen unterscheiden wir hier keine verschiedenen Untergruppen mehr und bringen Landschafts dichtung, Bauerndichtung u. a. untereinander. Wir sind ehrlich genug, gerade hier, wenn es nötig wäre, einen Fehler in der Auswahl zuzugeben, aber unter den vielen genannten Werken ist kein einziges, das nicht unseren Anforderungen entspräche. Welches ist nun das schöngeistige Buch, das au der Spitze dieser Gruppe steht? 18mal wurde in 21 Arbeiten genannt: Hermann Löns: »Der Wehrwolf«. Diesem folgen mit ähnlich starker Nennzahl: Hans Grimm: »Volk ohne Raum«. Diese Tatsache mag alles widerlegen, was man gegen dieses Buch wegen seines Umfanges einzuwenden hat. Gerade bei der Auswahl des schöngeistigen Schrifttums hat mau die Bücher genannt, die von Arbeitsmänuern des öfteren zum Lesen verlangt wurden. Es folgen dann: Will Vesper: »Das harte Geschlecht«. Müller-Guttenbrunn: »Der große Schwabenzug«. Graf Luckner: »Seeteufel«. Gorch Fock: »Seefahrt ist not«. Schmückte: »Engel Hiltensperger«. Blunck: »Die große Fahrt«. — »Urvätersaga«. Dahn: »Ein Kampf um Nom«. Kohne: »Waffenschmied des Volkes«. Storni: »Der Schimmelreiter«. Grimmelshausen: »Simplizissimus«. Erfreulich ist auch hier die Tatsache, daß man zurückaegriffen hat auf autes älteres Schrifttum und daß die Sagen- und Märchenschätze des deutschen Volkes immer wieder genannt sind: Genzmer: »Die Edda«. Grimm: »Deutsche Sagen«. Blunck: »Sagen und Märchen«. Grimm: »Märchen«. Aus Raumgründen können wir weitere Titel nicht nennen, wir wol len aber nicht verzichten auf die Angabe einiger Autorennamen, die in dieser Gruppe immer wieder aufgetaucht sind mit verschiedenen Werken: Fle;, Frenssen, Stehr, Keller. Plener, Kotze-Kottenrodt, Finckh. Fanssen, Eyth, Gustav Freytag, Lehr. Gluth, Watzlik, Stegu- weit, Conrad Ferdinand Mener, Hanns Johst, Eichendorff, Fontane, Scheffel, Hebel, Polenz, Rosegger. Einflüsse der Landschaft. Daß gerade der Arbeitsmann den Werken seiner engeren Heimat verbunden ist, zeigt eine Durchsicht der Arbeiten im schöngeistigen Schrifttum. Die Landschaft, in der er lebt, erlebt er jeden Tag, be sonders bei seiner Arbeit für sein Land. Er kennt ihre Kräfte und sucht ihre Dichter, in deren Werken diese Landschaft lebt. So wird der Arbeitsdienst gleichzeitig zur Pflegestätte für heimatgebuudenes Schrift tum, für Bücher der Heimatkuust im besten Sinne des Wortes: Eine ostprcußische Abteilung nennt die Bücher von Agnes Miegel, Alfred Brust u. a. Eine bayerische Abteilung wählt Werke von Lena Ehrist, Ludwig Thoma, Hans Watzlik, Johannes Linke. Eine schlesische Abteilung nennt besonders die Werke von Stehr und von Paul Keller. In Abteilungen Niederdeutschlanös liegt das Schwergewicht auf Wer ken von Blunck, Frenssen, Löns, Bartels, Fock. Erfreulich ist, daß sich süddeutsche, hauptsächlich schwäbische Abteilungen auf Werke besinnen, die den Ruhm Schwabens und Württembergs in der deutschen Dich tung begründeten. Gleichmäßig stark vertreten ist in allen Arbeiten der Sieger abteilungen das Grenz- und Auslanddeutschtum in seinen verschie denen Werken: Meschendörfer, Pleyer, Wittstock, Watzlik; ebenso haben die Gestalter des Nordens Eingang gefunden. Daß der weibliche Arbeitsdienst (zwei Lager wurden mit Preisen ausgezeichnet) Bücher nennt, die besonders dem Wesen der Frau ent sprechen, ist verständlich, so finden mir: Tremel-Eggert: »Barb«. ' Agnes Miegel: »Geschichten aus Ostpreußen . Voigt-Diederichs: »Regine«. — »Dreiviertel Stund vor Tag«. S. Lagerlöf: »Das Mädchen vom Moorhof«. Weiter werden einzelne Werke genannt von Ina Seidel, Lulu von Strauß und Torney, Enrica von Handel-Mazzetti und Barbra Ring. Vom politischen Schrifttum taucht in diesen Arbeiten nur das Wichtigste auf, um so mehr dichterische Bücher, Spiel- und Lied sammlungen. Lyrik. Lyrik und Arbeitsdienst? Wie verträgt sich das? Sind die Män ner dort nicht zu rauh uud lebensfrisch, als daß sic ein Gedicht be geistern könnte? Es ist verständlich, daß hier die Kampflyrik im Vordergrund steht, so die beiden Werke: Baldur von Schirach: »Die Fahne der Verfolgten«. Heinrich Auackcr: »Die Fanfare«. Aber auch eine ganze Anzahl anderer Bändchen wird genannt: Lersch: »Mit brüderlicher Stimme«, das Sammelbändchen »Volk an der Arbeit« uud das »Kleine Gedichtbuch«. Man liest im Arbeitsdienst nicht um irgendwelcher Schwärmerei willen Gedichte, man erlebt ein mal ein einzelnes oder ein paar, um sie dann nicht mehr zu verlieren. Man hört in einem Kameradschaftsabend ein Lied, liest es auf der Truppstube, ein anderer findet eine Melodie dazu. So werden schon hier in dieser kleinen Gemeinschaft manche Gedichte wirkliches Volksgut. von denen wir einzelne Titel nicht nennen, da sie gerade hier wahr scheinlich nach den besonderen Absichten und Bedürfnissen der ein zelnen Abteilungen ausgesucht sind. Damit beschließen wir den Überblick über die Ergebnisse des Preisausschreibens »Tie Lagerbücherei«. Die Neichsschrifttumsstelle hat es seinerzeit nicht angesetzt, um den vielen Preisausschreiben von mehr oder minder großer Wichtigkeit ein neues hinzuzufügen, sie wollte dadurch einen Einblick gewinnen in die besonderen Wünsche und Forderungen, die der Arbeitsdienst und darüber hinaus die ganze junge Mannschaft zu stellen hat. Das, so glauben wir, ist gelungen, denn die hier genannten Bücher geben jederzeit auch den Grundstock einer Hausbüchcrei für jeden einzelnen im Volk. Der „seltene" Reuter Zum 125. Geburtstage des Dichters; geb. am 7. November 1810. gest. am 12. Juli 1874 Von Otto N. C. Ruhnke Der Bllcherliebhaber, niederdeutsche Wege wandelnd, wird die Gestalt des großen Mecklenburgers Fritz Reuter nicht übersehen können. Für den Sammler »moderner Vorzugsausgaben« ist die Mög lichkeit der Erwerbung von Büchern, worin das geistige Schassen Fritz Reuters festgehalten wurde, allerdings recht begrenzt. Dagegen liegt vor dem Sammler von Erst- und Frühdrucken der Dich tungen Reuters ein reiches Betätigungsfeld voller wohlbekannter duf tiger Blumen und erlesener Gewächse, aber auch mit einigen Pflänz- lein, die bescheiden im Verborgenen grünen, von wenigen beachtet. Von der schönsten aller Dorfgeschichten, wie der Reuterkenner Gaedertz den Roman Ut mine Stromtid nannte, ist der drei 940 bändige Erstdruck (Hinstorff*) 1863, 1863 uud 1864) noch verhältnis mäßig leicht zusammenzubekommeu: nach dem ersten Baude wird man am längsten suchen müssen. Geradezu häufig finden sich vor: De meckel nbörgschen Montecchi un Capulctti oder De Reis' nah K o n st a n t i n o p e l (Hinstorff 1868) und die von Adolf Wilbrandt in zwei Bänden unter dem Titel Nachgelassene Schriften bei Hinstorff 1874 und 1875 herausgegcbene Sammlung *) Hinstorff bedeutet hier und im folgenden: Wismar (Rostock) und Ludwigslust. (Druck und) Verlag der Hinstorff'schen Hofbuch handlung.
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