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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1933-06-13
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1933
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- Deutsch
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X: 134, 13, Juni IS33. Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. b. DtschnBuchhandel. Tagung der Deutschen Akademie der Dichtung. Am 7. und 8. Juni tagte, wie der Amtliche Preußische Presse dienst mitteilt, in Berlin die erneuerte Abteilung fiir Dichtkunst in der Preußischen Akademie der Künste. Kultusminister N u st, als Kura tor, und Max von Schillings, als Präsident der Gesamtaka demie, eröffneten die Gründungsversammlupg. In freimütiger Ent schließung sicherte Kultusminister Nnst der Abteilung für Dichtkunst bei ihrem weiteren Ausbau und Aufbau volle Selbständigkeit zu. Die Mitglieder der Akademie beschlossen darauf einmütig, so fort die Durchführung jener Ausgabe in Angriff zu nehmen, die nach übereinstimmender Auffassung aller Mitglieder die wichtigste Vorbedingung einer wirkungsvollen Arbeitsleistung ist: den Aus bau der Abteilung für Dichtkunst zu einer allge meinen deutschen Akademie der Dichtung. Die Abteilung für Dichtkunst vereint in sich die deutschen Dichter- aller Volksstämme. Aus dem betont außervölkischen Zustande ihrer früheren Zusammensetzung ist sie zu einem volksbewußten und art gerechten Lebenskörper umgebaut worden. Daher darf und will sie auch in ihrer Entwicklung der lebendigen Entwicklung des Reiches Ausdruck verleihen und erklärt sich, unter Wahrung der bisherigen Rechtsgrundlage, reichszustäudig als die Deutsche Akademie d e r D i ch t u n g. Die nächsten Arbeiten der Deutschen Akademie der Dichtung werde» ihrer organisatorischen und rechtlichen Durch bildung gewidmet sein. Die Deutsche Akademie der Dichtung hat zurzeit folgende Mit glieder: Hermann Bahr, Gottfried Benn, Rudolf G. Bin- d i n g, Werner B eumelbur g, Hans Friedrich B l u n ck, Theo dor D ä u b l e r, Peter Dörfler, Friedrich Griese, Hans G r i m m, Max Halb e, Gerhart Haupt in a n n, Hanns Ioh st, Erwin Guido K o l b e n h e y e r, Oskar Loerke, Max Mell, Agnes M i e g e l, Walter von Molo, Börries von M iinchhau - s e n, Josef Ponten, Wilhelm Schaefer, Wilhelm Schmidt- b o u n, Karl Schön Herr, Wilhelm von Scholz, Ina Seidel, Hermann Stchr, Emil Strauß, Eduard Stucken, Will Vesper. Zur Berufung in die Akademie der Dichtung sind ferner ge wählt worden: Hermann Claudius, Gustav Frenssen, Enrica vo» H a n d c l - M a z z e t t i, Rudolf Huch, Ernst Jünger, Isolde K u r z, Heinrich Lers ch, Johannes Schlaf, Josef Magnus Wehn er. Ferner wurde die Berufung einer ständigen Kammer der Beiräte der Akademie für Dichtung beschlossen. Zum ersten Vorsitzenden der Deutschen Akademie der Dichtung wurde gewählt Hanns I o h st, zum zweiten Vorsitzenden Hans Friedrich B l u n ck, zum Schriftführer Werner B c u m e l - bürg. Zu Senatoren wurden bestimmt: Werner Beumelburg, Hans Friedrich Blunck, Hans Grimm, Hanns Johst, Erwin Guido Kolbenheyer, Agnes Miegel, Börries von Münchhausen, Wilhelm Schaefer, Hermann Stehr und Emil Strauß. Durch ihre innere und äußere Neugestaltung hofft die Akademie der deutschen Dichtung, ihrem Volke besser und wirksamer die Er lebniswerte zu wahren, zu steigern und zu vermitteln, die das deut sche Volk zu seinem Wiederaufbau aus den Werken der Meister seines Schrifttums schöpfen kann. Aus Schweden. Am 3. Mai konnte die Organisation der schwedischen Papier händler, Svenska Pappershandlareföreningen, die unter ihren Mit gliedern auch die meisten Buchhändler des Landes zählt, auf eine 25jährige Tätigkeit zurückblicken. Bei einer Zusammenkunft der süd- schwedischen Papierhändler in Malmö gegründet, umfaßte der Ver ein zuerst nur die südlichen Provinzen, erhielt aber allmählich Zu wachs auch aus den mittleren, und nördlichen Teilen Schwedens, wurde 1917 offiziell auf das ganze Reich ausgedehnt und erhielt seinen jetzigen Namen. Erster Vorsitzender des Vereins ist seit 1939 Buchhändler Jvar Wennberg, Västeräs. Das Jubiläum wird bei der Jahresversammlung gefeiert, die am 19. Juni in Malmö statt- fiudet. Die meisten schwedischen Buchverlage sind jetzt dazu übergegau- geu, von ihren Neuerscheinungen Buch karten herauszugeben, seitdem einige während des vorigen Jahres gute Erfahrungen mit einem Versuch machten. Dem Buchhandel ist damit eine gute Hilfe für die Arbeit in die Hand gegeben. Der letzte Weihnachtskatalog des schwedischen Buchhandels ent hielt eine Preisfrage, bei welcher die Teilnehmer angeben sollten, was sie zum Buchkauf geführt hat. Die Antworten verteil ten sich in folgender Weise: Name des Autors 36,99"/«, Besprechun- 424 gen 39,99°/», Titel des Buches 8,19"/«, Empfehlung durch Bekannte 7,13°/«, Rundfunk 6,91°/«, Anzeigen 4,99°/«, der WcihnachtSkatalog 2,89°/«, Empfehlung des Buchhändlers 1,56°/«, Umschlag und Außeres des Buches 1,55°/», Sonstige Werbung 9,45°/«. Leider kann dieses Ergebnis in keiner Weise als maßgebend an gesehen werden, da nur etwa 1°/« der Leser des Katalogs die Fragen beantwortet hat; es ist aber trotzdem interessant zu studieren. Aus fällig ist die hervorragende Stellung der beiden ersten Gruppen, was als ziemlich zuverlässig angesehen werden kann. Die Reihen folge der beiden Gruppen untereinander hängt wahrscheinlich mit dem Umstand zusammen, daß die Antworten zum großen Teil von »studierten« Leuten stammten. Verwunderlich ist, daß der Titel des Buches eine so große und die Anzeigen eine so kleine Nolle spielten. Daß die Empfehlung des Buchhändlers einen so bescheidenen Platz erhielt, muß auf einen Irrtum zurückzusühren sein, oder auch aus Mangel an Willen, die Bedeutung des Rats des Buchhändlers au- zucrkeunen. Vielleicht ist es nicht übertrieben zu behaupten, daß Leute oft Bücher kaufen, ohne sich bewußt zu sein, daß sie diese Bücher aus Empfehlung des Buchhändlers wählen. Daß die Rolle, die die Empfehlung des Buchhändlers dabei spielt, verhältnismäßig un merklich ist, kann sogar von Vorteil sein. Ein tüchtiger Buchhändler soll ja beim Kunden den Wunsch nach diesem oder jenem Buche e r - wecke n, und je weniger der Kunde die Absicht merkt, um so größere Aussichten auf Erfolg haben die Anstrengungen des Buchhändlers. — Wenn die Literaturübersichten und Vorträge im Rundfunk tat sächlich in so hohem Grade Buchcinkäufe veranlassen, dürfte alles gandamittel dankbar sein. — In der letzten Zeit hat man in der schwedischen Presse die Literaturkritik stark kritisiert und ihre Wir kung angezweifelt. Wenn man aber nach den Antworten auf diese Rundfrage urteilen soll, hat die Literaturkritik in der Presse eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, und wir selbst glauben, daß jeder Sortimenter ihre Wirkung deutlich merken kann. — Vielleicht könnte man noch fragen, weshalb das Schaufenster bei dieser Rundfrage keine Berücksichtigung gefunden hat. Eine alte Frage ist wieder aufgetaucht, indem nochmals vorge schlagen wurde, das Rechnungsjahr der Buchhändler um ein Viertel jahr zu verschieben, so daß es die Zeit vom 1. April bis 31. März anstatt das Kalenderjahr umfassen würde. Dadurch wollte man den Vorteil erzielen, die Wiutermonate für produktive Verkaufsarbeit anstatt für Inventur benutzen zu können. Die Gegner dieses Plans behaupten, daß die Verschiebung der Jnventurarbeit in eine hellere Jahreszeit Schwierigkeiten seitens des Personals mit sich führen könnte, da die Angestellten dann nicht.so lange abends arbeiten wol len. Außerdem müßte für solche Buchhandlungen, die Aktiengesell schaften sind, eine Änderung der Gesellschaftsordnung gefordert wer den. Trotz dieser Einwendungen hat der Vorschlag das Interesse der Verleger und mehrerer Sortimenter gefunden, und einige haben sich bereit erklärt, den Plan versuchsweise einzuführen. Eine außerordentlich stattliche Festschrift mit dem Titel »kn Zammal bolrlianckel« (Eine alte Buchhandlung) ist anläßlich des an dieser Stelle seinerzeit erwähnten 159jährigen Bestehens der Firma PH. Lindstedts Univcrsitätsbuchhandlung in Lund im Verlage der Firma erschienen. Es ist ein schönes Buch von 194 Seiten, mit zahl reichen Bildern in Lichtdruck geschmückt. Der Autor ist der Erste Bi bliothekar der Universitätsbibliothek zu Lund, vr. Bert Möller. Der Inhalt der Festschrift steht in keiner Weise dem Äußeren nach. WaS hier geschildert wird, ist nämlich nicht nur die Entstehung und Ent wicklung der jubilierenden Firma, sondern es ist eine Übersicht über den Buchhandel in Lund während der ersten Jahrhunderte der Aka demie. Für deutsche Leser dürfte es von Interesse sein zu erfahren, daß der erste Buchhändler in der südschwedischen Universitätsstadt deutscher Herkunft war. Schon bei der ersten Sitzung des akademi schen Senats im Jahre 1668 wurde die Sache besprochen, und im selben Jahr erhielt Adam Junghans aus Nochlitz in Sachsen die Bestallungsurkuude als akademischer Buchhändler. Seine Geschäfts lokale wurden zum Dom verlegt, wo auch die Akademie während der ersten Jahrzehnte einquartiert war. Er war ein tüchtiger Mann und verlegte auch lateinische Ausgaben der Landes- und Stadt gesetze und »Vs fürs naluras« von Samuel Pufeudors. Er starb im Jahre 1799. Andere deutsche »Buchführer« besuchten Lund, und einem von ihnen, Johann Ephraim Brodhageu aus Danzig, wurde 1739 das Privilegium als Akademiebuchhäudler allein erteilt. Später kamen dänische und schwedische Buchhändler in die Stadt und seit der Zeit liegt der Buchhandel in Lund in schwedischen Händen. Mit Deutschland hat aber die Buchhandlung der alten Universitätsstadt viele und enge Verbindungen, denn in wenigen Städten Schwedens werden so viele deutsche Bücher verkauft wie gerade in Lund, ob wohl der Verkauf in den allerletzten Jahren unter dem ungünstigen
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