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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1933
- Sprache
- Deutsch
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der Literatur, jüdische Buchgemeinschaften, gegen unbeschränkte Gewerbefreiheit und gegen den Zwischenhandel der Gehilfen, Behörden und Beamten. Der Handel mit Büchern soll dem Buchhandel in möglichster Uneingeschränktheit verbleiben. Auch die billigen Volksausgaben, ursprünglich entstanden aus einer vernünftigen Idee, dann aber breitgetreten in übersteigerter geschäftlicher Ausnutzung, wirken sich je länger desto schädlicher aus. Eine gleichmäßige und dem Index entsprechende Verbilli gung war nötig und ist auch heute noch für einen Teil, und be sonders für wissenschaftliche Literatur, erforderlich. — Bildung von Kampfgruppen auf nationalsozialistischer Grundlage als Organisation und nationalsozialistische Schu lung im Jungbuchhandcl.« Diese Stimme spricht für viele. DaS hier Vorgetragene ist auch schon auf dem Wege. Es darf aber doch wohl noch eines dazu gesagt werden, und das eben gerade im unmittelbaren Anschluß an den i. Mai als den Tag der Arbeit: Vergessen wir über allem Stolz und aller Freude, über allen Feiern und Festen den Alltag nicht, der länger als alles andere dauert und öfter als andere im Ka lender steht, der seinen eigenen Adel hat in stiller, selbstverständ licher Pflichterfüllung auch auf bescheidenem Platz, der wesentlich ist als Arbeitstag. Das deutsche Volk hat den Befehl des Schicksals gehört und ausgeführt: Rechts um! Es steht nun in der rechten Front. Nun heißt es: Spaten zur Hand und eingraben. Es gilt, eine befestigte, wohlauSgebautc Stellung zu beziehen, in der man auch den schwersten Stürmen und dem ärgsten Trommelfeuer zu trotzen und-sich gegen alle Angriffe zu behaupten vermag. Das bedeutet Arbeit, unverdrossene harte Arbeit Tag ein, Tag aus, vermutlich durch viele Jahre, Arbeit für jedermann. Das ist auch das selbstverständliche Programm für das Börsenblatt in seinem zweiten Jahrhundert, und dazu bedarf es der Mitarbeit aller Gut gesinnten, aller am Gedeihen des Berufs wirklich Antcilnehmen- den, aller, die zu seinem Besten Wesentliches zu sagen haben. Dar auf wurde schon in der ersten Nummer dieses Jubiläumsjahr ganges hingewiesen, wobei beklagt werden mußte, daß es in die ser Hinsicht in den letzten Jahren schlechter geworden sei als früher. An der Zeitschrift des A. D. B. V. »Der deutsche Buch handlungsgehilfe« hat ein »Hannibal« daran angeknüpft und u. a. geschrieben: »Nun wäre es eben an der Zeit, für Nachwuchs zu sorgen; wir sind des trocknen Tones satt, und die neue Generation muß zur Mitarbeit herangezogen werden, um zu verhindern, daß das Börsenblatt ganz erstarrt und zum bloßen amtlichen Nachrichten blatt herabsinkt. Unsere heutige Zeit gibt gewiß mehr und härtere Nüsse zu knacken und schwierigere Probleme zu lösen als die frü here, aber um sie zu lösen oder zum mindesten über sie zu disku tieren, dazu sind gewiß auch heute genügend Köpfe, und nicht zuletzt auch in den Kreisen der Gehilfenschaft, vorhanden. Jedoch zu sehr hat man sich schon daran gewöhnt, in dem Börsenblatt nur ein Anzeigenblatt zu sehen, das zur Füllung noch einige meist nebensächliche Artikclchen enthält, nicht aber einen Tummelplatz der Geister, und deshalb muß die Schriftleitung mit allen Kräften darauf hinarbeiten, daß es sich .in Zukunft wieder mehr der Mit arbeit gerade der Besten aus unseren Reihen erfreut', und daß recht vielen Gelegenheit gegeben wird, ,sich seiner in rechter Weise zu bedienen'!« Dagegen haben wir nichts einzuwenden. Allerdings meinen wir, die Mitarbeit sollte sich nicht in Deklamationen erschöpfen, sondern wirklich auf sachliche Leistung abgestellt sein. Auch Dis kussion ist nur fruchtbar, wenn sie die Problematik überwindet. Wir denken uns das Fachblatt weder als Bühne noch als Gerichts saal, sondern als Arbeitsstätte. In diesem Sinne ans Werk! Prof. Di. G. Menz Also sprach zu Kantate unnv . . . enn man die hundert Jahrgänge des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel durchblättert, so trifft das Auge auch auf manches kluge Wort, das, in früheren Jahren vor aufmerkenden Hörern mit Bedeutung gesprochen und zu seiner Zeit mit Beifall ausgenommen, inzwischen doch wieder längst der Vergessenheit anheimgefallen ist, wie es im Weltenlauf geht. Nicht alles ist gleich wertvoll, nicht einmal alles Wertvolle ist wieder auszugraben möglich. Aber eine kleine Blütenlese, un schwer zu vermehren, mag doch nachstehend wiedergegeben sein; um Gedanken in Erinnerung zu rufen und aufzufrischen, die heute noch wie einst und heute wieder mehr denn je Geltung beanspru chen dürfen. Damit erweist sich nicht nur, wie gegenwartsleben dig auch in dieser Hinsicht so manches ist, was in den hundert Jahrgängen des Börsenblatts festgehalten ist; es bestätigt sich 318 so zugleich, eine wie alte Tradition für den deutschen Buchhandel so manche Forderung der Gegenwart besitzt. Vornehmlich die Kantate-Festreden sind dafür eine ergiebige Fundgrube. 1881 erklärte Se. Magnifizenz, der Rektor der Universität, Kon- sistorialrath Dr. Luthardt, in seiner Dankrede für die Be grüßung: »Auch er müsse seine Befriedigung darüber ausdrücken, daß das bedenkliche Geschäft der Censoren, welches früher den Rec toren und Decanen obgelegen habe, abgeschafft sei. Diese Func tion sei aber auch nicht mehr nöthig, denn der Buchhandel sei heute sein eigener Censor und übe eine gar strenge und heilsame Censur. Vieles verschwinde heutzutage im Schreibtische, was zum Gedrucktwerdcn geschrieben worden sei; ein ihm befreundeter Buchhändler aus Gotha habe ihn einmal versichert, daß reichlich zwei Drittel aller Manuscripte nicht gedruckt werden. Es sei ein wahrer Segen, daß wenigstens einige Auserwählte zu Worte kämen in der großen Fabrik der Bücher, wie man unser Deutsch-
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