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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1933-05-04
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1933
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- Deutsch
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X: 102, 4. Mai 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhandel. neapolitanischen Beispiel eine Buchwoche zu machen. Namentlich das Akademiemitglied Bontempelli ist Vorkämpfer dieser Verlängerung, da nur die zeitliche Ausdehnung der Veranstaltung ohne Kosten erhöhung sonderlicher Art die Möglichkeit gäbe, eine tiefere Wirkung zu erreichen. Man will bei dem Buchfest nur noch diejenigen Firmen zulassen, die in den zuständigen Organisationen eingetragen sind. Man will auch verhindern, daß nicht wünschenswerte Bücher bei den Buchfesten angeboten werden. Ferner wird der Verkauf von Büchern in geschlossenen Paketen untersagt, auch,die Buchlotterien, die bislang als eine besondere Anziehung galten, sind verboten. Vor der italienischen Kammer sind Angriffe gegen die Einfuhr fremdsprachiger Bücher laut geworden, die sich offensichtlich in erster Linie gegen französische Bücher richteten. Man machte darauf auf merksam, das; immer noch zahlreiche Bücher in fremden Sprachen an geboten werden, die die italienischen Traditionen, das religiöse und vaterländische Gefühl beleidigen. Der Kultusminister hat in seiner Antwort darauf hingewiesen, daß die vorhandenen Bestimmungen der Staatsautorität bereits jetzt eine volle Kontrolle über den ita lienischen Büchermarkt geben und daß es sich bei einer Feststellung von nicht wünschenswerten Büchern auf dem italienischen Bücher markt nur um wenige Erscheinungen handeln könne, die der Aufsicht entgangen sind. Im übrigen aber müsse den italienischen Verlegern angeraten werden, nur gute ausländische Bücher übersetzen zu lassen und nicht Übersetzungen herauszubringen, die im Auslande selbst nicht einmal volle Anerkennung gefunden haben und Zur Zeit ihres Erscheinens in italienischer Sprache im Ursprungslande bereits ver gessen seien. Ans den Vereinigten Staaten. — ?uidlisksr8' vom 1. April d. I. berichtet in einem längeren Artikel über die jüngste Entwicklung der Firma Brentano's Jnc. in New Aork, die bekanntlich seit 1930 von einem geschäftlichen Beirat geleitet wirb (s. Börsenblatt 1030, Nr. 61), und deren augenblicklich durch Kredit kündigungen von Verlegergläubigern prekär gewordene Lage. Die seit zwei Jahren im Amte befindlichen Kuratoren sind zurückgetreten und der Obmann einer Gläubigergruppe hat am 30. März Antrag auf Zwangsverwaltung des Unternehmens gestellt, während deren Durchführung der IrvinZ Irust Company die Überwachung obliegen soll. Die Firmenleitung liegt jetzt in den Händen der Herren Arthur Brentano jr., Lowell Brentano und P. L. Dickinson, welch letzterer die Interessen der Verleger schon.bisher vertreten Hat. Die Fort führung des' Betriebes unter Schutzmaßnahmen «ist gesichert. Gegen Schund und Schmutz. — Im preußischen Staatsvat hatten Mitglieder der Zentrumsfraktion in einer förmlichem Anfrage (s. Börsenblatt 1932, Nr. 361) die Regierung um Auskunft ersucht, welche Vorschläge sie der Neichsregierung für eine wirksamere Bekämpfung u. a. des öffentlichen Handels mit Schund- und Schmutzschriften gemacht habe. — Das Preußische Innenministerium teilt in feiner Antwort u. a. mit, daß das Reichsgesetz zur Bewahrung der Jugend von Schund- und Schmutzschriften sich auf Schriften beschränkt. Es würde seine grundlegende Änderung bedeuten, wenn es auch auf Abbildungen und Darstellungen ausgedehnt würde. Die Darstellun gen müßten ausscheiden, weil für He schon seit tanger Zeit ein Gesetz entwurf vorliegt, der den Schutz der Jugend bei Lustbarkeiten zum Gegenstand hat. Das Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzschriften sei jedoch schon in seiner jetzigen .Fassung in einem gewissen Grade auf Abbildungen anwendbar. Denn die Ober- prllfstelle habe stets den Standpunkt vertreten, daß Abbildungen als solche zwar nicht auf die Liste gesetzt werden können, daß sie aber eine Schrift zu einer Schund- und Schmutzschrift machen können. Im übrigen werde das Innenministerium die Anregung des Staatsrats aufnehmen und der Reichsregierung unterbreiten, wonach der Kreis -der Beisitzer und Sachverständigen bei den Prüf- stellen und der O b e r p r ü f st e >l l e wesentlich verklei nert und nach vorwiegend erziehlichen Gesichtspunkten zusammen zusetzen ist. Das gleiche gelte für die Forderung des Staatsrates, die im Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutz schriften für die Beschlußfassung der Prüfstellen Vorgeschriebene Zwei drittelmehrheit zu beseitigen und- die einfache Stimmenmehrheit vor zuschreiben. — Die weitere Forderung des Staatsrats, schon während des Laufs eines ordnungsmäßigen Verfahrens die angefochtene Schrift us-w. den Beschränkungen des Gesetzes suspensiv zu unter werfen, erscheine zu weitgehend. Es sei zweckmäßig, dem Vorsitzenden der Oberprllfstel-le die Entscheidung anheimzustellen, ob der Beschluß der ersten Instanz sofort, noch vor Eintritt der Rechtskraft der Ent- scheidung öffentlich bekannt zu machen ist. Entsprechende Anregung werbe an die Reichsregierung gegeben werden. Das Mainzer Gutcnberg-Museum auf der Weltausstellung in Chicago. — Tic Weltausstellung in Chicago, die vom 1. Juli bis 31. Oktober 1933 stattfindet, hat das Mainzer Gut ende rg-Museum aufgefordert, seine rekonstruierte Gutenberg-Werkstatt, die schon auf der Pressa in Köln und auf der Jbero-amerikanischen Ausstellung in Sev'illa gezeigt wurde, auch auf der Weltausstellung in Chicago im Betrieb vorzufllhren. Der Direktor des Gutenberg-Museums, vr. Nuppel, wird die Werkstatt selbst nach Amerika bringen und sie dort betriebsfähig aufbauen. Alle entstehenden Unkosten werden von Amerika getragen. Die Gesellschaft der Bücherfreunde zu Hamburg feierte am 25. März d. I. ihr fünfundzwanzigjähriges Bestehen. Im Jahre 1908 von einer kleinen Anzahl von Bücherfreunden gegründet, hat sie stets ihre Aufgabe darin gesehen, in Hamburg alle die Kreise zusammen- zufassen, die sich für die Förderung und Pflege des Büchersammelns einsetzten. Auch heute noch ist das vornehmste Arbeitsgebiet der Ge sellschaft die Sorge um die Erhaltung der Wissenschaft vom Buche in seiner technischen Entstehung, seiner historischen Entwicklung und seiner dichterischen und literarischen Bedeutung. Neben der Veranstaltung zahlreicher Vorträge und Ausstellun gen (deren genaue Chronik die diesjährige Veröffentlichung der Ge sellschaft, der vierte Jahrgang des Jahrbuches »Imprimatur« ent halten wird) hat die Gesellschaft eine Anzahl wertvoller Veröffent lichungen herausgegeben. Erwähnt sei in diesem Zusammenhang die im Jahre 1917 unter Mithilfe eines hohen Senats beendete Wieder gabe der »Btlderhandschrift des Hamburgischen Stadtrechts von 1497«. In den letzten Jahren hat sich die Gesellschaft mit der Herausgabe des in allen bibliophilen Kreisen Deutschlands und des Auslandes mit großem Beifall aufgenommenen Jahrbuches »Imprimatur«, das vor allem bibliographische und buchkundliche Arbeiten hervorragender Fachleute enthält und in stetem Wechsel typographischer Gestaltung in den ersten Offizinen Deutschlands gedruckt wird, allgemeineren Auf gaben zugewandt. Aus Anlaß des fünfundzwanzigjährigen Bestehens ehrte die Gesellschaft eines ihrer Gründungsmitglieder, Herrn Land gerichtsdirektor Gustav Schiefler, den bekannten Sammler und Be arbeiter von Oeuvre-Verzeichnissen moderner Graphik, durch die Ver leihung der Ehrenmitgliedschaft. Ein neues Einbandmatcrial. — Unter den Einbänden, die aus Anlaß der 10-Jahrfeier des »Bundes Meister der Einbandkunst« von Mitgliedern des Bundes ausgestellt waren, fiel ein Einband in neu artigem Uberzugsstoff auf, der das Muster eines geschmackvollen Uberzugspapiers mit dem Aussehen von Kunstpergament zu ver binden schien. Wer die buchbinderische Fachliteratur aufmerksam ver folgt hat, konnte sich überzeugen, daß dieses neuartige Uberzugs material in den Handbuchbindereien schon weithin Eingang gefunden hat und von den großen öffentlichen Bibliotheken in größerem Aus maß verwendet wird. Dieses Material, das man seiner besonderen Herstellungsweise und seines hornartigen Charakters wegen nicht gut als Papier bezeichnen kann, ist unter dem Namen »Jgraf«-Material im Handel. Von den gewohnten Überzugstoffen unterscheidet es sich in der Verarbeitung dadurch, daß es nur mit Leim verarbeitet werden kann. Die Gründe, warum Handbuchbinder, die auf dauerhafte Qua lität ihrer Erzeugnisse Wert legen, zu dem neuen Material über- gegan-gen sind, liegen in der fast völligen Unempfindlichkeit gegen Stoßen, Scheuern und Feuchtigkeit. Das Material ist durch einen Keratinierungsprozeß so widerstandsfähig gemacht, daß ein Durch scheuern praktisch nicht mehr in Frage kommt. Die Einbände können abgewaschen werden wie Einbände in Kunstleder: sie haben aber nicht den Geruch der letzteren und die Verarbeitung ist bequemer. Im Staatlichen Materialprüfungsamt in Berlin-Dahlem wurde in mehr maligen Versuchen festgestellt, daß das Jgraf-Material in nassem Zustand die 250fache Zahl von Scheuergängen- als übliches Bezugspapier aushielt. Weitere Versuche wurden bei der Stadt bibliothek Berlin ausgeführt: sie erstreckten sich auch auf Reißen und Brechen und führten zu Ergebnissen, wie sie bei Papierstoffen bisher nicht zu beobachten waren. Auch die Versuche, die in Groß buchbindereien hinsichtlich der Verarbeitungsmöglichkeiten mit den vorhandenen Maschinen für Deckelbezug und Prägung vorgenommen wurden, haben eine Bewährung des neuen Materials ergeben, die es angezeigt -erscheinen läßt, die Verwendung auch für den Verlagsein band zu erwägen. Auch das nachträgliche Werfen der Deckel und Ab lösen -des Überzugs ist bei idem J-g ras-Material kaum möglich. Was noch einer praktischen Probe bedarf, ist die Verwendung für den Ganzband, wobei die Bewährung im Falz der wesentliche Punkt wäre. Das Jgraf-Material wird in einem reichhaltigen Stärken- und Farben-Sortiment geliefert, so daß den verschiedensten Zwecken Rechnung -getragen werden kann. Besonders geeignet scheint es für vielbenutzte Bücher aller Art, wie Schulbücher, Gesangbücher usw. Herstellerin ist die Feinpapierf-abrik Felix Schoeller L Bausch in Neu-Kaliß (Slldwestmecklenburg). Leipzig. Heinrich Schreiber. 331
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