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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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^ 293, 17. Dezember 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 14663 kunst dem Kunstgewerbe des Abendlandes bieten, denn seit der Pariser Weltausstellung im Jahre 1878 ist der japanische Einfluß in der Stilbildung des europäischen Kunstgewerbes unver kennbar. In seiner Japanischen Kunstgeschichte bearbeitet Münster berg den reichen Stoff, indem er ihn in die einzelnen Techniken gliedert, innerhalb welcher er sich an die historische Entwicklung hält, während er in seinem Buch »Japans Kunst« einzelne Epochen in zusammenfassender Darstellung schildert. Das letzterwähnte Buch, das einen Abriß der Kunstgeschichte bildet, ist mit 161 Textabildungen und 8 Tafeln in Farbendruck ver sehen. Ohne jedweden gelehrten Ballast schildert der Verfasser mit feinem Verständnis den eigenartigen Wesenszug der japani schen Rasse in ihren künstlerischen Werken, der in der Ver bindung mystischer Weihe mit künstlerischer Freude an den Werken der Natur beruht; denn nur aus dieser Stimmung heraus lassen sich oftmals die künstlerischen Darbietungen der Japaner verstehen, in denen das hohe Glücksgefühl sich äußert, fassen. Oskar Münsterbergs Werke über japanische Kunst sind durch ihre allgemeinverständliche Schilderungsweise, die durch ein reiches Anschauungsmaterial unterstützt wird, ganz dazu angetan, nicht bloß Künstlern und Kunstgewerblern, sondern auch Laien willkommene Anregung und Belehrung zu bieten. Ernst Kiesling. Alexander Hirsch in Wien. Aufruf von Erben und (Gläubigern. — Am 24. Oktober 1908 ist der nach Teyfalu, Komitat Preßburg, zuständige ungarische Staatsbürger Alexander Hirsch, Buchhändler in Wien IX, Servitengasse 6, woselbst er seinen ordentlichen Wohnsitz hatte, ohne Hinterlassung einer letzt- Gemäß § 137, 138 kaiserlichen Patents vom 9. August 1854, Reichs-Gesetzblatt Nr. 208, werden alle Erben, Vermächtnisnehmer und Gläubiger, die österreichische Staatsbürger oder Hierlands sich aufhaltende Fremde sind, aufgefordert, ihre Ansprüche an den Nachlaß längstens bis 1. Januar 1909 beim gefertigten Gerichte anzumelden, widrigens der Nachlaß ohne Rücksicht auf diese An sprüche an die ausländische Behörde oder eine von dieser legiti mierte Person ausgefolgt werden kann. gust 1854, Reichs-Gesetzblatt Nr. 208, mit Rücksicht darauf, daß lassenschaftsabhandlung durch die österreichische Gerichtsbehörde angesucht haben, die allfälligen auswärtigen Erben und Ver mächtnisnehmer aufgefordert, ihre Ansprüche in der gleichen Frist anzumelden und bekanntzugeben, daß sie die Abtretung an die ausländische Behörde verlangen, widrigens, wenn letztere nicht selbst die Abtretung verlangt, die Abhandlung Hierlands, und zwar mit den sich meldenden Erben allein geflogen würde, (gez.) K. k. Bezirksgericht Josefstadt in Zivilsachen, Abt. VIU, Wien, am 18. November 1908. (Wiener Zeitung Nr. 284 vom 10. Dezember 1908.) Britisches Museum in London. ^— Nach dem Bericht des (1906 um 28 498 und 64 977), wovon 5655 bzw. 21079 gekauft waren (1906: 6691 und 22 986). Dazu kamen noch 1944 Karten in 8402 Blättern (212 in 610 Blättern gekauft) und 10111 Stücke Musik (davon 153 gekauft), endlich 3803 Zeitungen (davon 74 gekauft). Die Zahl der erworbenen Inkunabeln betrug 45, darunter ein von Caxton gedruckter Ablaßbrief von 1481; die Zahl der erworbenen englischen Bücher vor 1640 nur 71, ein Beweis für den beneidenswerten Grad der Vollständigkeit der Sammlung. Die Benutzung der Druckschriftenabteilung litt naturgemäß etwas dadurch, daß der große Lesesaal vom 15. April bis 31. Oktober erneuerungshalber geschlossen war. Dafür war ein Raum in der Nord-Bibliothek mit 160 Arbeitsplätzen zur Verfügung gestellt. Die Zahl der Leser war 137682 (im Vorjahr 212997), benutzt wurden 520130 Bände (im Vorjahr 849470), außerdem 52960 Bände im Zeitungsraum, wozu noch 1300 kamen, die vom Zeitungs magazin in Hendon nach dem 6riti8Ü Nu86uin gebracht wurden. — Die Handschriftenabteilung hatte einen Zuwachs von 211 Handschriften, 144 Urkunden und 67 Papyri. Unter den ersteren ist namentlich bemerkenswert ein lateinischer Psalter mit angel sächsischer Glosse des 10. Jahrhunderts, ein Uexieon ll'ironianuin aus demselben Jahrhundert, zwei griechische Handschriften des 10./11.und 13. Jahrhunderts, wertvolle Autographen von Shelley und William Morris, sowie andere literarisch interessante Stücke vom 17.—19. Jahrhundert. Benutzt wurden 33 647 Handschriften und 6131 Ur kunden von 11 854 Lesern, photographische Aufnahmen wurden 6863 gemacht. Sehr bedeutend ist auch die Arbeit, die in der Katalogisierung und in der Ausgabe von gedruckten Katalogen und Reproduktionen geleistet wurde. — Die orientalische Abteilung wurde um 1678 Nummern vermehrt, davon 1608 Drucke und 70 Handschriften. Von den Drucken waren nur 84 gekauft. Unter den Handschriften stehen der Zahl nach voran 37 Sanskrit- und 19 koptische Handschriften. Von besonderem Interesse ist die Er werbung von 18 Pergamentblättern einer nubischen Handschrift, wahrscheinlich des 10. Jahrhunderts (die beiden einzigen sonst be kannten nubischen Handschriften besitzt bekanntlich seit 1906 die Königliche Bibliothek in Berlin) und einer vom Jahre 430 der Hedschra datierten Handschrift, enthaltend die bisher unbekannten Diwans von vier alten arabischen Dichtern. (Zentralblatt für Bibliothekswesen.) * Ministerielle Empfehlung eines Buches. — Die Berliner Morgenzeitung wendet sich (wie wir dem »Nordischen Kurier« fJtzehoej entnehmen) mit scharfem Protest gegen den nachfolgenden Erlaß des preußischen Ministers für öffentliche Arbeiten: »Der Minister der öffentlichen Arbeiten. »Berlin 66, den 14. November 1908. »Von Fräulein I B in D , S straße Nr. . . ., ist ein Wirtschaftskalender für die Deutsche Frau herausgegeben worden, der neben einer prak tischen Anleitung für die Küche eines einfachen bescheidenen Haushalts wertvolle Ratschläge für die verschiedensten Seiten der häuslichen Wirtschaft, für Körper- und Wohnungspflege, für Er ziehung usw. enthält. In Rücksicht auf den guten Inhalt und den auf die Förderung des Gemeinwohls gerichteten Zweck des Buches gebe ich pp- anheim, die Beamten und Arbeiter dem der der allgemeinen Bauverwaltung auf den Kalender aufmerksam zu machen. Derselbe dürfte auch bei den Weihnachtsbescherungen eine geeignete Gabe bilden. »Der Wirtschaftskalender ist von der Herausgeberin selbst zu beziehen und kostet bei größeren Bezügen 1 -F, sonst 1 ^ 25^. »In Vertretung gez. v. Coels. »An die Herren Oberpräsidenten in Danzig, Breslau, Magdeburg, Hannover, Koblenz und Münster i. W. (Strom bau-, beziehungsweise Kanalverwaltung), die Herren Regierungs präsidenten (bei Potsdam auch Verwaltung der militärischen Wasserstraßen), den Herrn Polizeipräsidenten in Berlin, den Herrn Präsidenten der hiesigen königlichen Ministeriell-Militär- und -Baukommission, die königlichen Kanalbaudirektoren in Hannover und Essen und das königliche Hauptbauamt in Potsdam.« Aus den Bemerkungen der Berliner Morgen-Zeitung sei hier das Folgende wiedergegeben: »Wie kommt der Minister der öffentlichen Arbeiten dazu, durch seinen Vertreter für das Opus einer x-beliebigen Dame eine geradezu unerhörte amtliche Reklame zu machen? Jeder Buchhändler, der das von ihm verlegte Werk vertreiben will, muß dafür große Kosten aufwenden. Hier werden einfach einer- x-beliebigen Dame zuliebe auf amtlichem, also kostenlosem Wege die Oberpräsidenten mobil gemacht, um der Dame, falls der Apparat befohlenermaßen gut funktioniert, unter Umständen ein Riesengeschäft in den Schoß zu werfen. »Mit welchem Recht unternimmt es der Minister, für das Buch der Dame den Buchhändlern, die es heute wahrlich nicht leicht haben, ihre Steuern aus dem Geschäfts betriebe herauszuholen, auf Kosten des Staates und der All gemeinheit vermittelst der amtlichen Apparate Konkurrenz zu machen? Der deutsche Buchhandel hat alle Ursache, energisch dagegen Front zu machen, daß die Minister, die Oberpräsidenten 1909*
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