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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1933-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1933
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- Deutsch
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von Zugaben mit Warenwert bewußt fernhielt, ist es infolgedessen von Bedeutung, das; die Neichsregierung durch Gesetz vom 12. Mai 1933 die Ausnahmebestimmung des 8 1 Abs. 2 e der Notverord nung vom 9. März 1932 gestrichen hat. Das Anbieten, Ankiindigen oder Gewähren von Zugaben ist also in Zukunft nicht mehr zu lässig, auch wenn sich der die Zugabe Gewährende zur Baraus zahlung des Einstandspreises erbietet. Tie Vorschrift tritt am 1. Sep tember 1933 in Kraft. Ansprüche aus vorher eingcleiteten Zugabe geschäften bleiben unberührt, jedoch dürfen Gutscheine nach dem 31. Dezember 1933 nur noch durch Zahlung des an Stelle der Zu gabe angebotenen Barbetrages eingelöst werden. Reicht die Zahl der im Einzelfall zur Verfügung stehenden Gutscheine zum Bezug des ganzen Barbetrages nicht aus, so kann nach dem 31. Dezember 1933 ihre Einlösung durch einen verhältnismäßig geminderten Betrag verlangt werden. Aufrechterhalten bleiben bis auf weiteres die übrigen Aus nahmevorschriften der Zugabenotverordnung vom 9. März 1932, die sich aber in erträglichen Grenzen halten. Darauf hinzuweisen ist aber, daß für den Buchhandel wie für alle Handelszweige, deren Waren den Preisschutz von Markenartikeln genießen, die strengeren Grund sätze der Rechtsprechung über Preisschleuderei mit Markenartikeln durch Zugabegewährung auch weiterhin unangetastet bleiben. Für den Buchhandel ist also nach wie vor die Vorschrift des 8 8 Ziffer 1 der Verkaufsordnung in aßgebend. Das Gesetz über das Zugabewesen vom 12. Mai 1933 bringt gleichzeitig auch eine Erweiterung der Vorschriften des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb mit sich, indem die in 8 27 s des Wettbewerbsgesetzes vorgesehenen Einigungsämter zur Herbeifüh rung eines gütlichen Ausgleichs in Wettbcwerbsstreitigkeiten auch bei bürgerlichen Nechtsstreitigkeiten aus der Verordnung zum Schutze der Wirtschaft vom 9. März 1932 angerufen werden können, also insbesondere auch bei Streitigkeiten über Zugabefragen, über Fra gen der Veranstaltung von Ausverkäufen und den Schutz von Ge schäfts- und Betriebsgeheimnissen, die nach den Vorschriften der Verordnung zum Schutze der Wirtschaft zu beurteilen sind. Uber die Funktion der Einigungsämter ist bereits früher im Börsenblatt be richtet worden. Es sei nur noch darauf hingewiesen, daß es in allen vorerwähnten Fällen zweckmäßig ist, vor der Anstrengung eines Prozesses das Einigungsamt der zuständigen Industrie- und Han delskammer zur Herbeiführung eines gütlichen Ausgleichs anzu gehen, da den Gerichten auf Antrag die Möglichkeit gegeben ist, die Parteien zunächst auf das Verfahren vor den Einigungsämtern zu verweisen. Or. F. Ein deutscher Verleger. Alfred Staackmann zum 60. Geburtstag am 21. Mai 1933. Kein Handelszweig setzt eine innere Berufung, eine ganz be stimmte geistige Haltung und Überzeugung in solchem Ausmaß voraus wie derjenige der Buchwirtschaft. Verleger sein heißt — ein geistiges Geschäft betreiben, heißt Mittler sein zwischen Schöpfer und Empfangenden. Der ernsthafte Verleger ist unablässig hineingestellt in den komplizierten Prozeß, der vom Akte der geistigen Schöpfung, über die Fixierung in Wort und Schrift, die Vervielfältigung, das wechselvolle Schicksalsspiel von Kauf und. Tausch, von Gelben und Nehmen bis zum Empfänger führt. Er ist immer hineingestellt in jenen Prozeß, den Josef Nadler einmal als ein »dämonisches Kräfte spiel der ganzen Welt« bezeichnet hat. Alfred Staackmann, dem diese Zeilen aus Anlaß seines 60. Ge burtstages gewidmet sein möchten, ist dieser Verleger aus Sendung, aus innerster Berufung und Überzeugung. Die besondere und einzig artige verlegerische Leistung Alfred Staackmanns besteht in der plan mäßigen Zusammenfassung und großzügigen Förderung einer großen Gruppe führender reichsdentscher, vor allem auch österreichischer Autoren, die ihre dichterischen Kräfte aus Volkstum und Stammes eigenart, Erde und Heimat gewinnen.. Alfred Staackmann ist der deutsche Verleger, der es für sich in Anspruch nehmen kann, auch in dem hinter uns liegenden fünfzehnjährigen Zeitabschnitt tiefster welt anschaulicher Erschütterung der Idee der Nation und der Volks gemeinschaft treugeblieben zu sein. — In einer Zeit, die die Repräsentation des literarisch-geistigen Lebens vorwiegend art- und volksfremden Autoren zuwies, hat sich Staackmann unbeirrt für ein Schrifttum bekannt, das sich an das göttliche Sein im Leben gebunden fühlt und die Notwenbigkeit einer lebendigen Volksgemeinschaft zur Forderung erhebt. Die Entwicklung der Dinge hat dieser überzeugten und unbeirrten Verlagspolitik recht gegeben. Heute ist der geistige Umbruch der Nation vollzogen, und die Arbeit des Jubilars hat in der geistigen und seelischen Neuwerdung des Volkes ihre schönste Be stätigung gefunden. Am 13. Dezember 1896 trat Alfreb Staackmann das Erbe seines großen Vaters Ludwig Staackmann, des Gründers der Firma, an. In seinem Sinne hat er dieses Erbe fortgesührt. In der Schule des geliebten Vaters ausgewachsen, mit seinen Anschauungen und Grund sätzen bis ins kleinste vertraut, nahm er schon früh an der innigen und wahrhaft seltenen Freundschaft teil, die die ersten und ältesten Autoren des Verlages, Friedrich Spielhagen und Peter Rosegger, mit ihrem Verleger verknüpfte. In seinem Geiste betreut der 60jährige Verleger- Heute als ein wahrer pater kamiliaa einen Kreis von rund vierzig Autoren; mit gleicher Liebe ist er allen verbunden, mit gleicher An teilnahme und bewunderungswürdiger Hingabe nimmt er unermüdlich an ihren Sorgen teil, die in jenen Jahren der beschämenden Zurück setzung des deutschen Schrifttums wahrhaftig nicht gering gewesen sind und vielfach auch heute noch bestehen. Männer wie die Österreicher Anton Wildgans und Karl Schöu- herr, Friedrich von Gagern und Franz Karl Ginzkcy, Emil Ertl und Rudolf Hans Bartsch, Adam Müller-Guttenbrunn, Karl Hans Strobl und Robert Hohlbaum, Rudolf Greinz, Rudolf Haas und Theodor Heinrich Mayer, Männer wie die Reichs- und Grenzdeut schen Friedrich Spickhagen und Paul Schreckenbach, Otto Ernst und A. De Nora, Rudolf Hcnbner und Alfred Huggenberger, Max Dreyer und Emil Hadina, Hans Watzlik, Karl Söhle und Horst Schüttler, Fritz Müllcr-Partenkirchen und Georg von der Gabclcntz — sie alle haben den Namen Staackmann hinausgetragen in alle Lande und ihm Geltung verschafft über die Grenzen des Reiches hinaus in der ganzen Welt. Die Lebenden unter ihnen — dessen bin ich gewiß — werden an dem Tage dieses 60. Geburtstages ihres Freundes und Be schützers, ihres Sachwalters und Treuhänders in aller Liebe und Dankbarkeit gedenken. Die Jungen und Jüngsten vor allem, die Autoren der letzten Jahre, Hans Heyck und Friedrich Schreyvogl, Hans Sterneder und Oskar Gluth, Gustav Rcnker, Erwin H. Rain- alter, Guido Zernatto und Josef Marschall werden dem Förderer ihres Schaffens dankbar sein, dessen Grundsatz cs immer gewesen ist, nicht Bücher, sondern Autoren zu verlegen. Daß die Arbeit des Ver lages dieser seit jeher geübten großzügigen und weitgcsteckten Lite raturpflege gilt, daß damit die Entwicklung der ganzen künstlerischen Persönlichkeit ermöglicht und die dichterische Entfaltung eines Autors erreicht wird, diese Tatsache bedarf der besonderen and rühmlichen Hervorhebung. Einen Begriff von der rein technischen Größe der verlegcrischcn Leistung vermittelt eine statistische Berechnung des L. Staackmann Berlages in Leipzig, nach der annähernd fünfzehn Millionen Bände das Verlagshaus seit dem Tage seines Bestchens verlassen haben. Bei gleichmäßiger Verteilung aller Verlagserzeugnisse auf die Be völkerung des Deutschen Reiches würde fast jeder vierte Deutsche ein Buch des Staackmann-Verlages besitzen, etwa jeder fünfzehnte einen Band des steirischen Dichters Peter Rosegger, jeder dreißigste einen Band von Rudolf Hans Bartsch oder Otto Ernst sein eigen nennen. Zahlreiche Werke wie Roseggers »Waldschulmeister«, Bartschs Schu bert-Roman »Schwammerl«, Schönherrs »Glaube und Heimat«, Rudolf Greinz' Sttdlandroman »Allerseelen«, Schreckenbachs »König von Rothenburg« haben in Huud-erttausenden von Exemplaren Ver breitung gefunden. Es ist ein ganz klares Kulturprogramm, dem die Arbeit Alfred Staackmanns seit Jahrzehnten gegolten hat. Ein Produktionsquer schnitt zeigt den planvollen Aufbau des deutschgerichteten Unter nehmens. Dem ziel bewußten und unermüdlichen Verleger, der aus vielen Quellen und Äußerungen der deutschen Seele diesen mächtigen und breiten Strom nationalen Bekenntnisses und geistigen Reichtums zusammengeleitet hat, gebührt am heutigen Tage der Dank eines ganzen Volkes. vr. E. Starkloff -Leipzig. Aeckerleins Kantate-Runde. Auch dieses Jahr hatten sich in Aeckerleins Keller in großer Zahl Buchhändler zum Teil mit ihren Damen zusammengefunden, um in kollegialer Runde unter Ernst und Scherz das traditionelle gesellige Zusammensein zu pflegen und ihr Scherflein für die Mittel des Unterstützungsvereins beizusteuern. Der Vorsitzende des Unterstützungsvereins, Herr Feddersen, entbot den Mitgliedern und Gönnern freudigen Willkommens- gruß, insbesondere den anwesenden Vorstandsmitgliedern des Bör senvereins und der Nachgeordneten buchhändlerischen und schrift stellerischen Verbände und Ausschüsse. Es folgte eine weihevolle Würdigung des als Mensch und Buchhändler hochverdienten, un längst verstorbenen Vorsitzenden Max Paschke und die Gründung eines Max Paschke-Fonds im Nahmen des Unterstützungs- Vereins. Die Sammlungen der diesjährigen Kantate sollen den Grundstock zu einer Stiftung bilden, ähnlich wie die Petters-
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