Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19330520
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193305206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19330520
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
- Monat1933-05
- Tag1933-05-20
- Monat1933-05
- Jahr1933
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
VllMaM Nr. 118 (R. 55). Leipzig, Sonnabend den 20. Mai 1933. 1VÜ. Jahrgang. Redaktioneller Ml Ausstellung in der Deutschen Bücherei „Das Schrifttum der nationalen Bewegung". Am Kantate-Montag wurde die von der Deutschen Bücherei aus Anlaß der Hauptversammlung des Börsenvereins veranstal tete Ausstellung »Das Schrifttum der nationalen Bewegung« im Beisein von Vertretern der Behörden, der NSDAP und des Stahlhelms, von Persönlichkeiten aus Kunst und Wissenschaft und von zahlreichen Mitgliedern des Börsenvereins feierlich er öffnet. Nach einer Ansprache des Direktors der Deutschen Büche rei Herrn vr. H. Uhlendahl und einem Vortrage des Bibliothekars an der Deutschen Bücherei Herrn vr. Hans Praesent, die wir weiter unten wiedergeben, erfolgte die Eröffnung durch den Ersten Vorsteher des Börsenvereins Herrn vr. Friedrich Oldenbourg. Dieser brachte in einer kur zen Ansprache zum Ausdruck, eine wie große Genugtuung und Freude es ihm sei, als erste Amtshandlung nach seiner Wieder bestätigung zum Führer des deutschen Buchhandels als Hausherr der Deutschen Bücherei diese Schau nationalen Schrifttums der Öffentlichkeit zu übergeben. Ansprache von vr. H. Uhlendahl, Direktor der Deutschen Bücherei: Meine Damen und Herren! Als Hüter dieses Hauses heiße ich Sie herzlich willkommen und begrüße besonders jene Ver treter der Behörden, Institute und Organisationen, die wir heute zum erstenmal in unseren Räumen zu sehen die Ehre haben. Der Anlaß, dessentwegen wir uns zusammengefunden haben, ist die Veranstaltung einer Ausstellung des »Schrifttums der nationalen Bewegung«, die der Erste Vorsteher des Börsenver eins der Deutschen Buchhändler, Herr vr. Oldenbourg, in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Geschäftssührenden Aus schusses und des Verwaltungsrats der Deutschen Bücherei nach her eröffnen wird. Nationale Bewegung! Sie bedeutet die Selbstbesinnung und Wiederaufrichtung unseres durch den Krieg aus tausend Wunden blutenden, durch das Versailler Diktat tief gedemütigten und ge waltsam niedergehaltenen Vaterlandes. Diese Wiederaufrichtung beginnt mit der Tat von Scapa Flow, jenem Hafen in der Inselwelt des nördlichen Schottland, wo Admiral von Reuter am 21. Juni 1919 die ihm unterstellte deutsche Hochseeflotte in mannhaftem Entschluß versenkte, um ihre Übergabe an die Feinde zu verhindern: 5 Schlachtkreuzer, 10 Linienschiffe, 9 kleine Kreuzer und 46 Torpedoboote. Die Bewegung findet ihren vorläufigen Abschluß in dem noch in aller Erinnerung leben digen großen Tag von Potsdam, dem 21. März dieses Jahres, wo die Machtergreifung durch die nationale Regierung einen glänzenden, ja überwältigenden Ausdruck fand. Diese nationale Bewegung, deren Hauptträger Reichswehr, Stahlhelm und vor allem die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei waren und sind, weist eine durch anderthalb Jahr zehnte sich hinziehende Kette von Mühen und Kämpfen, von Er folgen und Rückschlägen aus, deren letztes Glied der elementare Durchbruch der nationalen Kräfte, die Erhebung des gesamten deutschen Volkes ist. Gegenüber dieser Bewegung selbst bedeutet das sie behan delnde Schrifttum, soweit cs nicht der Bewegung als Kampf mittel dient, nur einen Abglanz, einen Widerschein. Das Ver hältnis der Tat zum Schrifttum oder, was dasselbe ist, der Ge schichte zur Literatur hat Viktor von Scheffel einmal Bis marck gegenüber in die Worte gekleidet: »Ein gutes Blatt Geschichte, Ist mehr als tausend Gedichte.« Dies« Äußerung trifft gewiß zu und rückt «die Bedeutung alles Geschehens, das die Gemeinschaft betrifft, in das rechte Licht. Aber es hieße sie falsch verstehen, wollte man aus ihr eine Herabminderung des Wertes der Schriften als solcher her leiten. Auch das Schrifttum hat seine hohe Bedeutung. Es vermag an Hand von gedruckten Zeugnissen und Quellen ein Ge schehnis oder eine Entwicklung wahrheitsgetreu darzustellsn, die Beweggründe für «in Tun aufzuklären, für Bestrebun gen und Ziele zu werben und zu begeistern. Diesen drei Auf gaben: darzu st eilen, auszuklären und zu werben will auch die Ausstellung des nationalen Schrifttums dienen. Die Ausstellung ist von meinem Mitarbeiter vr. Prae sent, der Ihnen anschließend noch näheres Mitteilen wird, aus gebaut worden zusammen mit den Herren vr. Wender, der die Abteilungen der Reichswehr und des Stahlhelms bearbeitet hat, vr. Payr, von dem die erste Anregung ausging, Lothar Schmidt, unserem bewährten Hauskünstler, und den Damen Fräulein vr. von Schönberg und Fräulein Opelt. Alle haben, wie ich be tonen möchte, mit starker innerer Anteilnahme sich dieser Arbeit hingegeben, und ich spreche ihnen hierfür auch an dieser Stelle meinen Dank aus. Die Ausstellungsgegenstände stammen in der Hauptsache aus den Beständen der Deutschen Bücherei. Leihgaben in Form von Plakaten, Programmen, Flugblättern und kleineren Druck sachen haben beigesteuert das Rehsesche Archiv für Zeitge schichte und Publizistik in München, die Bücherei der Ortsgruppe Leipzig der NSDAP, insbesondere ihr Bücherwart Herr vr. Oehler, der uns auch bei der Neuordnung der national sozialistischen Literatur in freundlicher Weise unterstützt hat, ferner der Stahlhelm- Verlag in Berlin und einige andere Verlage, die uns Bildmaterial überlassen haben, und schließ lich Herr Direktor Wiegand in Leipzig, der interessante Zeug nisse aus der frühesten Zeit der nationalsozialistischen Bewegung zur Verfügung gestellt hat. Ihnen allen spreche ich im Namen der Deutschen Bücherei für die uns zuteil gewordene wertvolle Hilfe ebenfalls meinen herzlichen Dank aus. Unsere Ausstellung des nationalen Schrifttums ist wohl die erste dieser Art. Daß die Deutsche Bücherei hierniit den übrigen Bibliotheken vorangeht, hat seinen natürlichen Grund in dem Umstand, daß sie mehr als die anderen über das in Betracht kommende Schrifttum verfügt. In dem Hause am Deutschen Platz strömt ja das deutschsprachige Schrifttum aus der ganzen Welt zusammen. Hier tverden die Titel der neuen Schriften zu Bücherverzeichnissen, vor allem der Deutschen National- btbliographie zusammengestellt, die dem Buchhandel, den Bibliotheken und der gesamten Wissenschast Kenntnis von allen deutschen Neuerscheinungen vermittelt. Hier werden auch diele Neuerscheinungen selbst vom frühen Morgen bis zum späten Abend bereitwillig für die Benutzung zur Verfügung gestellt. So ist die Deutsche Bücherei im wahren Sinne des Wortes eine Bibliothek aus dem Volke und für das Volk. Dieser großdeutsche oder, besser gesagt, gesamtdeutsche Charakter findet auch in den Verwaltungsorganen und in dem Personal der Anstalt seinen Ausdruck, indem Angehörige nicht nur aller 369
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder