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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1933
- Strukturtyp
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- 1933-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1933
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- Deutsch
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X- 116. 20. Mai 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. DtschnBuchhanbel. nicht im Druck vorliegende Bücherverzeichnis der Parteibücherei in Leipzig, das deren Bibliothekar vr. Oehler in einer fein ge gliederten Systematik aufgestellt hat. Auch möge nicht uner wähnt bleiben, daß deutsche Volksbüchereien bereits mit bespre chenden Auswahlverzeichnissen den neuen Nationalismus und seine Literatur zugänglicher gemacht haben, wie z. B. das In stitut für Leser- und Schrifttumskunde zu Leipzig im Jahre 1931 mit einem soeben erschienenen Nachtrag') oder der Verlag Bücherei und Bildungspflege in Stettin vor einigen Monaten <). Es leuchtet ein, daß diese Verzeichnisse, so dankenswert sie im einzelnen Falle begrüßt werden müssen, für eine wissenschaft liche Erforschung der Zeitgeschichte nicht ausreichen. Was fehlt, ist eine eingehende Verzeichnung und rasche Bekanntgabe des ge samten Schrifttums der nationalen Bewegung der Gegenwart, die sür den derzeitigen Gebrauch einen zuverlässigen Führer durch die Bücherwelt, aber auch die Zeitschriftenaufsätze usw. darbietet und sie für spätere Forschung in geeigneter Systematik mit Registern sefthält. Ich möchte die Gelegenheit unserer Aus stellung benutzen, um die baldige Schaffung einer solchen regelmäßig erscheinenden Bibliogra phie, die zunächst einer geeigneten Zeitschrift beigegeben wer den könnte, vorzu schlagen. Nach den Ausführungen des Herrn Direktors vr. Uhlendahl über die Ausgaben und die Be deutung der Deutschen Bücherei ist es klar, daß nurdiese als die zentrale Sammelstätte des gesamten deutschsprachigen Schrift tums für die Bearbeitung einer solchen Bibliographie, einer wahrhaft nationalen Aufgabe, in Betracht kommt, zumal an ihr bereits eine geeignete Dienststelle vorhanden ist, die nur entsprechend erweitert zu werden brauchte. Ich könnte mir vorstellen, daß eine solche aktuelle Bibliographie auch eine stark« ProPagandawirkung haben würde, wenn sie in geeigneter Weise weitesten Kreisen zugänglich gemacht wird. Damit siele ihre Förderung zugleich in den Bereich des neugegründeten Reichsministeriums für Propaganda und Bolks- ausklärung, dessen tatkräftige Unterstützung, z. B. für die Er fassung der ausländischen Literatur, zu erbitten wäre. Wenn ich nun, ehe die Ausstellung selbst in Augenschein genommen werden soll, einige allgemeine Ausführungen über ihren Inhalt und ihre Einrichtung machen darf, so möchte ich ein Wort über ihren Zweck an die Spitze stellen. Als wir be gannen, die geeigneten Werke auszusuchen, ergab es sich sehr bald, daß der Stoff, besonders aus der letzten Zeit, so ungeheuer reichhaltig war, daß wir von vornherein auf irgendwelche Voll ständigkeit verzichten mußten, und wir haben daher bewußt eine enge Auswahl treffen müssen. Wir haben diese nach einem be stimmten Plan angeordnet, und glauben damit erreicht zu haben, daß diese erstmalige Schau des »Schrifttums der nationalen Be wegung« zugleich eine vornehmlich belehrende Wirkung auf den Betrachter ausüben wird. Wer dieses Schrifttum noch kaum kennt, soll einen Einblick in die wichtigste Literatur erhalten, zu gleich aber auch, wie sich die Bewegung allmählich entwickelt hat. Fast alles konnte aus den Beständen der Deutschen Bücherei entnommen werden, als Ergänzung jedoch erbaten und erhielten wir wertvolle Leihgaben von verschiedenen Seiten, denen Herr Direktor vr. Uhlendahl bereits seinen Dank ausgesprochen hat. Es möge beim Besuche der Ausstellung beachtet werden, daß das gedruckte Schrifttum als Buch und Zeitschrift durchaus im Vor dergründe stehen sollte, und daß Plakate und Bilder lediglich als erläuternde Beigaben oder als Schmuck gewertet werden möch ten. Die Anordnung des Stoffes ist eine streng systematische. Die ersten drei Vitrinen zeigen die Anfänge der nationalen Bewegung nach dem Zusammenbruch. Be ginnend mit einer amtlichen Ausgabe des Versailler Schandver- trages solgt sogleich die Literatur über den ersten nationalen Widerstand größeren Formates, die Versenkung der Deutschen Flotte vor Scapa Flow am 21. Juni 1919 unter Vize-Admiral von Reuter und über den mannhaften Widerstand, den Graf von Der neue Nationalismus. Ein Bücherverzeichnis. Leipzig: Dt. Zentralstelle s. volkstüml. Blichereiwesen 1931. 1. Nachtrag 1933. ') Wolsgang Hcrrmann: Der neue Nationalismus und seine Literatur. Stettin 1933. Brockdorff-Rantzau bei den Friedensverhandlungen an den Tag legte. Und ferner weckt noch eine große Zahl von Büchern unsere Erinnerung an die wechselvollen Geschehnisse der ersten Nachkriegsjahre: die Literatur über die Freikorps, den Wehr- Wolf, Oberland usw., die Femegerichte, die Kämpfe in Mittel deutschland, in Bayern, in der Pfalz, im Baltikum, in Ober schlesien, im Ruhrgebiet, das das Andenken an Leo Schlageter wachruft, und an den passiven Widerstand im Rheinlande. Ne ben kleinen Broschüren gibt es hierüber auch schon größere Quellenwerke und Darstellungen. Die nächsten drei Vitrinen zeigen in strenger Auswahl ge wissermaßen die geistigen Grundlagen der natio nalen Bewegung. Hier liegen die grundlegenden Schrif ten, die oft noch unbewußt die heutige Zeit zu formen begannen, wie die von Moeller van den Bruck, Max Hildebert Boehm, Jung usw., wie die zur Wehrpolitik von v. Oertzen oder zur Sozialpolitik die Bücher von August Winnig und Richard Bie, zur Wirtschaft von Ferdinand Fried und Hjalmar Schacht, zur Philosophie des heroischen Realismus von Ernst Jünger, Alfred Rosenberg und Friedrich Hielscher, und zur nationalen Päd agogik von Ernst Krieck und Wilhelm Stapel, uni nur einige Gruppen und Namen zu nennen. Die folgenden zwei Vitrinen find dem Stahlhelm als Wehr- und als Politische und soziale Organisation gewidmet. Der Stahlhelm wurde bekanntlich sogleich nach dem Zusammen bruch Weihnachten 1918 in Magdeburg als Bund der heimkeh renden Frontkämpfer gegründet. Aus den Anfängen des sich trotz der Verbotszeit 1922/23 stetig entwickelnden, und bald weit über Deutschland sich ausbreitenden Bundes liegt leider nur wenig gedrucktes Material vor. Aber die Ausstellung zeigt doch manche interessante Betätigung in Wort und Bild von der inner politischen und sozialen Bedeutung bis zu seinen Maßnahmen für den Arbeitsdienst in letzter Zeit. Hingewiesen fei auch auf das Bild, das den Stahlhelm in zahlreicher Beteiligung auf dem Reichskriegertag in Leipzig im Oktober 1925 zeigt, an dem be kanntlich die Führer Seldte und Düsterbcrg die Parade vor der Deutschen Bücherei abnahmen. Zweckmäßig schließt sich daran die Darstellung des deut schen Reichsheeres in ^der Literatur. Neben einigen wich tigen Gesamtdarstellungen der uns verbliebenen Heeresmacht sieht nian hier u. a. auch einen Organifationsplan, Bilder und einige der wichtigsten Fachzeitschriften. Die zweite Hälfte des Ausstellungsraumes ist der Dar stellung der NSDAP gewidmet. Hier war es möglich, historisch vorzugehen, und die einzelnen Etappen der anfangs langsamen und zuletzt stürmischen Aufwärtsentwicklung am Buch, Plakat, Handzettel und Bild zu zeigen. Die ersten Schrif ten der österreichischen und sudetendeutschen, ähnlich gerichteten Bewegung liegen aus. Fast gleichzeitig entstand die Idee in München, wo Anton Drexler der erste Führer der deutschen Arbeiterpartei war, bis im Sommer 1919 Adolf Hitler in diesen Kreis eintrat. Wir verdanken Herrn Direktor Wiegand in Leip zig, der damals ein Mitkämpfer jener kleinen Schar in Mün chen gewesen ist, sehr interessantes Material aus der Gründungs zeit der NSDAP, z. B. die erste Mitgliederliste vom Jahre 1919, in der Adolf Hitler unter Nr. 55 als Maler eingetragen ist, das Manuskript des am 22. Februar 1920 entworfenen Parteiprogramms mit dem ersten Abdruck, des Programms, das in der Versammlung vom 24. Februar 1920 im Hosbräu-Saal vom Führer erläutert wurde, und wir sehen auch eines der ersten berühmten roten Versammlungsplakate mit dem Vermerk: Für Juden verboten. Einige geschichtliche Darstellungen der Partei folgen, und ferner das Schrifttum nach Hitlers Festungs haft über die Erneuerung der NSDAP am 27. Februar 1925 und dann über das lawinenartige Anwachsen seitdem. Eine besondere Abteilung ist den Schriften des Füh rers gewidmet. Sie sind bekanntlich nicht zahlreich, sagt er doch im Vorwort seines Hauptwerkes »Mein Kampf«: »Ich weiß, daß man Menschen weniger durch das geschriebene Wort als vielmehr durch das gesprochene zu gewinnen vermag, daß jede große Bewegung aus dieser Erde ihr Wachsen den großen Red- 371
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