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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1933
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
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Xi 118, 23. Mai 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. gebenenfalls irreführende Angaben im Wettbewerb sowie eine Über schätzung der Auflagenziffer abzuwenden. Er fordert Angaben ein u) über die redaktionellen Aufgaben, die sich die einzelne Zeitschrift gestellt hat, Ir) über den von ihr erfassten Leserkreis, e) über Druck-, Versand- und Bezieher-Auflage. Kontrolle der Angaben bleibt Vorbehalten. Dank seiner Kenntnis der Eigenart der einzelnen Zeitschristen gruppen wird er auf diese Weise in die Lage versetzt, einwandfreies Material zu schaffen. Mit diesem Material schaltet er sich in die Aus kunftserteilung an die Inserenten ein und klärt auftretende Zweifel auf. 3. Er tritt für die Jnnehaltung der vom Verleger veröffentlichten Bezugspreise und Anzeigentarife ein und wehrt Ansinnen der Be zieher und Inserenten auf Unterbietung ab. Preise und Tarife werden durch Angebot und Nachfrage geregelt werden. Im Falle ungerechtfertigter Monopvlausnutzung greift der Reichsverband ein. - 4. Der Neichsverband wird eine Liste der einwandfrei geleiteten und deshalb empfohlenen Zeitschriften führen. Wiederholte Verstöße gegen die Grundsätze zu 2—3 haben zur Folge, daß der Neichsverband die betreffenden Zeitschriften auf Zeit oder dauernd aus dieser Liste streicht. 5. Die Vielfältigkeit des deutschen Zeitschriftenwesens ist zu wahren. a) Wettbewerb erhöht die kulturelle Leistung der einzelnen Zeit schriften. Der Zwang zur unbedingten Jnnehaltung der zu 2—4 aufge stellten Grundsätze wird die innerlich nicht gut fundierten Zeit schriften von selbst ausscheiden und damit hinsichtlich der Zahl der Zeitschriften regelnd wirken. b) Im Sinne einer Stärkung des Mittelstandes liegt Wahrung einer Vielheit der Zeitschriften und Vermeidung monopolistischer Mammut-Zeitschriften. Dadurch wird eine große Zahl von Volksgenossen (Schriftleitern, Verlagsangestellten, Händlern, Werbern, Druckern, Papierherstellern u. a.) beschäftigt. Bei Um- und Neuorganisation der Verbände wird deshalb darauf zu achten sein, daß die bestehenden Zeitschriften in den Dienst dieser Organisation gestellt werden bzw. gestellt bleiben. Verbandsamtliche Mitteilungen sollen im Interesse ihrer weitesten Verbreitung allen dem in Frage stehenden Fache dienenden Zeitschriften zur Veröffent lichung zur Verfügung gestellt werden. 6. Hinsichtlich Neugründungen ist Zurückhaltung erforderlich. 7. Die unentgeltliche Abgabe von Zeitschriften durch Wirtschafts- Unternehmungen zu Neklamezwecken (Kunden-Zeitschriften) ist als kultur- und wirtschaftsschädigende Konkurrenz durch Zugabeverbot zu untersagen, sofern es sich nicht dabei einwandfrei um reine Reklame- gegenstände von geringem Werte handelt. Das Gleiche muß gelten, wenn nur ein geringes Entgelt zur Verschleierung der Unentgeltlichkeit gefordert wird. 8. Die Kulturetats der Bibliotheken und Institute des Reichs, der Länder und Gemeinden sowie öffentlich-rechtlicher und privater Kör perschaften müssen wieder hergestellt werden. Hochwertige redaktionelle Leistung erfordert finanzielle Mittel, die nur bei ausreichendem Zeitschriftenabsatz sichergestellt werden können. 9. Die nach vorstehenden Gesichtspunkten zu festigenden Zeit schriften sind wertvollste Träger nationaler Volksaufklärung und Propaganda. Durch ihre Vielfältigkeit erreichen sie die Gesamtheit der Volksgenossen und stellen daher berufene Mittler zwischen Staats führung und Volk dar. Zur Erfüllung dieser Ausgabe erscheint schnellstmögliche Her stellung einheitlicher, engster und laufender Verbindung mit der Staatsführung erforderlich. Sie wird am wirkungsvollsten erreicht werden durch die Zusammenarbeit mit dem Neichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda: a) in allgemeinen Zeitschriften-Pressekonferenzen, die die Schrift leitungen über die Arbeitspläne und Ziele der Negierung unterrichten: b) in Sonderkonferenzen bestimmter Zeitschriftengruppen, die das Herantragen bestimmter Sonderfragen an bestimmte Gruppen von Volksgenossen ermöglichen. Ansprache des Reichsministers für Volksanfklärung und Propaganda Herrn Nr. Goebbels auf der Tagung des Neichsverbandes Deutscher Zeitschriftcn-Perlegcr E. B. am 9. Mai 1933 im Hotel »Der Kaiserhof«, Berlin. Neichsminister für Volksaufklärung und Propaganda l)r. Goeb bels (mit stürmischen Heil-Rufen begrüßt): Meine sehr verehrten Herren! Ich möchte zunächst meiner Befriedigung darüber Ausdruck geben, daß ich heute auch zu Ihnen, den deutschen Zeitschriften-Ver- legern sprechen kann. Als Minister für Volksaufklärung und Propa ganda ist mir ein Amt anvertraut worden, dessen Arbeit mit der Ihrigen weitestgehend verknüpft und innerlich verbunden ist. Wir werden in Zukunft viele gemeinsame Wege gehen müssen. Wir haben manche gemeinsame Ziele, die wir in ernster Zusammenarbeit auch gemeinsam erreichen wollen. Neben dem Rundfunk, dem Film und der Tagespresse ist die Zeitschrift eines der wichtigsten und weitest reichenden Volksbildungsmittel. In erster Linie auf Belehrung, auf Vertiefung des Wissens bedacht, mehr der geruhsamen Lektüre ge widmet als der hastenden Jagd nach dem letzten Tagesereignis, dringt sie in ihrer Auswirkung viel tiefer in die Bevölkerung hinein als die anderen Organe. Neben den zahlreichen rein fachlichen Gebieten umfaßt die Zeit schriftenpresse vor allem ein Gebiet, das uns allen ganz besonders am Herzen liegen muß; das ist das Gebiet der Jugendzeitschriften. Hier ist ihr ein Wirkungskreis gegeben, den die Tagespresse über haupt nicht oder nur geringfügig erfaßt. Aber gerade hier liegt eine große und fruchtbringende Aufgabe vor Ihnen. Gerade für unsere Jugend ist die Zeitschrift in Schrift und Bild ein ideales Erziehungs mittel. Hier erbitte ich vor allem Ihre Mitarbeit. Ist doch gerade auf diesem Gebiete in der Vergangenheit viel gesündigt und mehr noch verabsäumt worden! Unsere Jugend zu führen und zu belehren, ihr die unvergänglichen Ideale unseres nationalen Lebens nahe zubringen, in ihr den Geist hingebender Vaterlandsliebe wachzu halten, den Sinn für Sauberkeit im privaten und im öffentlichen Leben und das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit aller Volks genossen zu hegen und zu pflegen, das könnte ich mir als die vor dringlichste Aufgabe der deutschen Zeitschriftenpresse denken. Dem Erwachsenen ist die Zeitschrift ein unentbehrliches Hilfs mittel der Fortbildung, der Belehrung, aber auch vor allem der geisti gen Entspannung. In dieser Hinsicht hat gerade das deutsche Zeit schristenwesen eine außerordentliche Spezialisierung erfahren. Für alle Gebiete des geistigen Lebens und Schaffens gibt es besondere Organe, die in Technik und geistigem Niveau zu dem Besten ge hören, was an Zeitschriften in der Welt überhaupt produziert wird. Wie vielfältig verzweigt die Fachpresse im einzelnen bei uns heute ist, brauche ich gerade Ihnen, meine Herren, nicht näher darzulegen. Haben Sie doch selbst einen besseren und tieferen Einblick in den Aufbau der Fachpresse als ich ihn haben kann! Aber auch hier ist meines Erachtens die Bedeutung der Publizistik für die Ziele und Aufgaben der Nation bisher zu wenig erkannt und gewürdigt worden. Neben der Vermittlung rein fachlicher Belehrung hat die Fachzeit schrift anch die Aufgabe, unablässig für den Aufbau des nationalen Lebens zu wirken. Sie muß ihren Lesern die Absichten und Pläne der Negierung klarmachen und sie zu tätiger Mitarbeit au der Ge staltung des nationalen Lebens erziehen; sie muß sie aus dem oft allzu engen Bezirk sachlicher Spezialgebiete herausführen und den lebendigen Zusammenhang mit dem Volksganzen wiederherstellen. Tut sie das, so kann sie nie verknöchern oder in Fachsimpelet unter gehen. Gewiß brauchen wir fachlich durchgebildete Menschen. Sie sollen aber mehr als bloß das sein. Darum müssen wir dafür sorgen, daß gerade dem Minderbemittelten in der Zeitschrift eine billige und zuverlässige Fortbildungsmöglichkeit geboten wird. Vor allem aber brauchen wir blutgefüllte, wollende Menschen, wenn wir vom Volk zur Nation zu werden gedenken. Auch die Studierstube muß der neue Geist unserer Zeit erfüllen. Eine weitere bedeutsame Aufgabe versieht die Zeitschrift auf dem Gebiete der Förderung unserer Wirtschaft. Sie hat Produzenten und Käufer zusammenzubringen, die unerläßliche Übersicht über die Marktentwicklung zu geben, den Warenabsatz zu beleben und auszu- gleichen, namentlich aber für die deutsche Ware im eigenen Lande wie draußen in der Welt zu werben. Gerade in dieser Richtung scheint mir das Zeitschriftenwesen bei uns noch reiche Möglichkeiten des Ausbaues zu bieten. Vergessen wir schließlich nicht, daß die Zeitschrift ein gewaltig wirkendes Medium der Auslandpropaganda sein kann! In Hunderttausenden von Exemplaren gehen unsere Zeit schriften in alle Länder, um von deutschem Schaffen, von deutscher Ehre und deutschem Wesen zu künden. In einer Zeit, da aus Miß Verständnissen und Ubelwollen eine gefährliche Hetze gegen Deutsch- 378
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