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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1839
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1839-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1839
- Sprache
- Deutsch
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2735 107 2736 urtheilung ganz zu lesen, wird schon au« ihr zu erken nen im Grande sein, daß ein solches Unternehmen noch immer nicht überflüssig ist. Daß meine Arbeit eine ganz selbst ständige sei, davon wird die Lesewelt ein Blick in mein Buch überzeugen. Nun hat, laut jener Anzeige, Herr Karl Hoffmeister selbst einen kurzen und populären Auszug aus seinem größeren Werke beschlossen, den auch ich willkommen heiße. Da jedoch bereits der erste Theil meiner Biographie Schiller's erschienen ist, so werden wir wohl beides bei der unermeßlichen Anzahl derer, die ein Interesse an dem Leben des Dichters nehmen, auf der breiten Bahn ungestört neben einander laufen können. Hoffmeister hat seinen Beruf, in jeder beliebigen Form über Schiller zu sprechen, hinlänglich bethätigt. Daß auch ich, während mir wie einem Jeden das allgemeine Recht zusteht, Schiller's Leben aus den Quellen wieder zu erzählen, am achten Mai dieses Jahres mir einiges besondere Recht hierzu, vor dem Publikum, und vielleicht auch in den Augen der Schillcr'schen Familie, er worben habe, werde ich sagen dürfen, ohne die Beschei denheit zu verletzen. Im November 1839. Gustav Schwab. s66?9.j — Calderon und der Scheible'sche Nachdruck. — O wackres Land der Schwaben, Wie ist dein Ruhm begraben, Der sonst so kräftig stand ! Jetzt schau'n aus jedem Fenster Nachdrucker und Gespenster, Die kein Gesetz mehr bannt. Gespenster magst du haben, Wenn du für deine Schwaben, Sie unentbehrlich nennst; Doch, Diebsvolk zu befehden Steh' auf, und mache jeden Nachdrucker zum Gespenst! Die Scheible'sche Buchhandlung in Stuttgart hat so eben, in Gemeinschaft mit einem Herrn Hermann Schmidlin eine „Erklärung" an die Buchhandlungen erlassen, in welcher sie sich wegen der, von ihr veranstalteten Nachdrucks- Ausgabe vom Calderon zu rechtfertigen versucht. Wir können diese um so weniger mit Stillschweigen über gehen, als der gleichzeitig von ihr ausgegebene 2. Theil des Calderon wieder, ebenso wie sein Vorgänger, durchweg aus Nachdruck nach Gries und Bärmann zusammen gesetzt ist. In der erwähnten „Erklärung" behauptet die Scheib le'sche Buchhandlung: 1) daß wir erst durch ihre Ankündigung auf den Gedan ken gekommen seien, eine Ausgabe vom Calderon zu edire»; sie will dadurch zu verstehen geben, daß es nicht möglich gewesen sei, unsere Ausgabe zu benutzen, indem diese, ihrer Meinung nach, noch gar nicht eristire. Hierbei ignorirt sie jedoch absichtlich, unsere bekannte Gr o ß-Octav - A us ga de de r Gries'sch en Ueber- setzung in 7 Bänden, von welcher sie sich im Juli d. I. ein Exemplar in Leipzig ausliefern ließ, und deren er ster Band ohne Zweifel als Manuskript in die Druckerei gewandert ist! — Das Circulair, in welchem die Scheible'sche Buchhandlung von dem bei ihr erscheinen den Calderon zum ersten Male Nachricht gibt, ist vom 25. August d- I. datirt, während wir aus unserer Corre- spondenz mit Herrn Hofrath Gries darthun können, daß wir wegen der neuen Taschcn-Ausgabe schon seit Anfang d. I. in Unterhandlung stehen, und daß Der selbe die höchst sorgfältig überarbeiteten ersten beiden Bände bereits im September d. I. druckfertig an uns ablieferte; 2) verspricht die Scheible'sche Buchhandlung, in 6 Sedez- bänden, welche noch in diesem Jahre (!!) erscheinen sol len, die vollständigste aller bisher erschienenen Ausgaben des Calderon zu liefern; d. h. es sollen außer den schon früher von Andern übersetzten Stücken auch noch die jenigen geliefert werden, welche noch nie ins Deutsche übertragen worden. (Wer diese Uebersetzung besorgt, bleibt auch jetzt noch ein Geheimniß!) — Nun aber be läuft sich die Zahl der gedruckten Schauspiele Calderon'» (außer den ^utos savrnmentales) bekanntlich auf 108; es leuchtet daher von selbst ein, daß sich diese nicht in den mäßigen Umfang von 6 Sedczbändchen einzwängen lassen, deren erster nur 3 Stücke enthält, und wonach die ganze Sammlung aus etwa 18 Stücken bestehen würde; 3) läßt die Scheible'sche Buchhandlung von dem schon genannten, mit der „Redaction" (also nicht mit der Uebersetzung?!) des Calderon von ihr beauftragten Hrn. Hermann Schmidlin erklären: „daß ihrem Plane die engherzige und „verächtliche Absicht eines Plagiats ganz „entfernt liege. Unbegreiflich klingt dieser Ausspruch im Namen einer Handlung, welche, erwiesenermaßen, eben erst den ärgsten Nachdruck verübt hat; es muß daher obige sclbstgewählte Bezeichnung mit doppelter Schwere auf ihre Handlungsweise zurückfallen. Wir fordern die Scheible'sche Buchhandlung hier mit ausdrücklich auf zu erklären: ob sie im Stande ist, aus dem ganzen, 426 Seiten starken, ersten Bande ihrer Ausgabe auch nur ei nen halben Bogen mit de» eigenen Zutha- ten der Redaction zu füllen, selbst wenn sie alle die hin und wiedcrangebrachten Wortverdre hungen mit hinzurechnet? — Wahrhaft lächerlich erscheint unter diesen Umständen daS Erbieten der Sch eib le'sehen Buchhandlung: „zu den Dramen des ersten Bandes, die irgendwo ge setzlich beanstandet werden könnten, die erforder lichen Cartons nachliefern zu wollen," denn da der gesammte Inhalt, bis auf wenige ganz will- kührlich eingcschobene Flickworte, nach Gries und Bärmann wörtlich n a chg e dru ck t ist, und, unfern Anträgen zufolge, gewiß überall „gesetzlich beanstan det" werden wird, so müßte die Scheible'sche Buch handlung nothwendig den ganzen Band als Carlon nach liefern! Die zu hoffende baldige Entscheidung der Gerichtsbehör den wird übrigens der Scheible'schen Buchhandlung den Beweis liefern, daß es mit der deutschen Literatur Gott Lob! noch nicht so weit gekommen ist, daß jeder Speculan tun gestraft die Hände nach fremdem Eigenthum ausstrecken darf. — Allen werthen Handlungen, die sich für unsere rechtmä ßige Ausgabe schon so lebhaft intereffirten, unfern ach tungsvollen Gruß. Berlin, 23. Novbr. 1839. Nicolai'sche Buchhandlung. s688v i Vorläufige Anzeige. Hierdurch benachrichtige ich Sie vorläufig, daß der Musikalien-Verlag des Hrn. R. Z esch in Berlin (früher Co s- mar u. Krause) an mich übergegangen ist, Sollten auf früher an Herrn R. Zesch eingesandte Verlangzettel noch Bestellungen
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