Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.03.1933

54, 4. März 1938. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei. Die Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei E. V. ver anstaltete am 17. Februar um 17 Uhr im Sitzungssaal der Deutschen Bücherei ihre diesjährige ordentliche Mitgliederversammlung. Hof rat vr. A. Meiner führtr den Vorsitz >nn:d begrüßte die Anwesenden. Zn Beginn des Jahresberichtes gedachte der Generalsekretär, vr. B. Payr, der verstorbenen Mitglieder des Vorstands, uns dessen Reihen die Herren Hofrat Richard Linucmann (1. Vorsitzender), Rechts anwalt I)r. Neinhold Hagen (1. Schriftführer) und Professor Vr. Konrad Engländer (2. Schriftfiihrer) der Gesellschaft durch den Tod entrissen wurden. Rach einem Überblick über die Tätigkeit der Ge sellschaft im Vorjahr dankte er sodann allen gütigen Spendern und Mithelfern, die trotz der schweren Notzeit die Bestrebungen der Ge sellschaft in hochherziger Weise gefördert haben. Der Kassenbericht lies; ersehen, das; sich die Gesamteinnahmen während des Jahres auf 18 277.70 NM, die Allsgaben auf insgesamt 20 361.25 NM be liefen. Der Verlust erklärt sich ans der Tatsache, das; der Verkauf der Sonderveröffentlichnng: »Deutsche Bibliophilie in drei Jahr zehnten« leider weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Die Versammlung genehmigte einstimmig den vorgelegten Kassen- nnd Jahresbericht für 1032. Sie erteilte dem Vorstand -und der Ge- schäftsleitnng Entlastung und bewilligte den Voranschlag für 1933. Bei den anschließenden Wahlen zur Ergänzung des Vorstandes wurde Herr Generaldirektor vr. Albert Hes; znm 1. Schriftführer und Herr Verlagsbuchhändler Walther Jäh znm 2. Schriftführer gewählt; der Posten des 1. Vorsitzenden blieb vorläufig unbesetzt. Uber die Her ausgabe einer Jahresgabe für 1933, die ans jeden Fall angcstrebt wird, behielt sich der Vorstand die letzte Entscheidung vor, da die Finanzierungsmöglichkeiten erst nach Eingang der Mitglicderbeitrüge zu übersehen seien. „^ucliatur et alters pars"*). (S. Börsenblatt Nr. 10 vom 12. Januar 1933.) In den »Ehezwist« Neinecke-Vr. Beck einzngreisen ( soviel ich unterrichtet bin, besteht zwischen den beiden die von Herrn vr. Beck erstrebte »Vernunftehe« —), hätte ich unterlassen, wenn nicht Herr Vr. Beck dazu ausgefordert hätte. Abwege begeben darf und dem schwache» Geschlecht dein Sortiment — selbst da, wo dieses in Vernnnftehe mit ihm leben will, das Wasser abgräbt. Verstärkter Einsatz des Sortiments, ivie Herr vr. Beck meint, führt nämlich nicht immer zu einer Vernnnftehe. Das wissen die Sortimenter, die es schon versuchten. Dazu gehört auch eine wesentlich andere innere Einstellung des Verlegers zu dem werbenden Sorti menter. Der Verleger, der im Sortimenter nur den Arbeitnehmer sieht und den Weg nicht finden kann, gemeinsam mit ihm zu arbeiten, ihm nicht bloß Bücher zu liefern, sondern eine Arbeitsgemeinschaft mit ihm zu bilden — und es sind überall Sortimenter zu finden, die das wollen —, wird immer Angriffen ansgesetzt fein, denn Reib flächen sind im Buchhandel leider reichlich vorhanden und werden auch nie ganz verschwinden. Göppinge n, den 16. Januar 1933. G e r h a r d H c r w i g. Wöchentliche Überficht über geschäftl. Einrichtungen und Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. 23. Februar—1. März 1933. Vorhergehende Liste 1933, Nr. 47. (Zeichen-Erklärung s. Nr. 6.) K onknrse und Vergleichst' e r f a h r e n. HK inet B n ch h a n d lnng G. m. b. H., L n d w i g, Düssel dorf. Vergleichsverfahren 18/11. 1933 eröffnet. S. a. Bbl. 47. HR ä t h G. m. b. H., Paul, LeipzigS 3. In Konkurs s. 20/11. 1933. S. a. Bbl. 47. HAN ö d e r A. - G., C. G., Leipzig C 1. Vergleichsverfahren 23/11. 1033 eröffnet. Vertranensperson: Rechtsanwalt Brecht, Leipzig C 1, Zeitzer Str. 14 n. Diplombücherrevisor vr. Röbel, Leipzig C 1, Floßplatz 1. S. a. Bbl. 49. Saar, Heinrich, Wien XV/I. Ausgleichsverfahren eröffnet. Ansgl.-Verwalter: Otto Safar, Wien I, Schottengasse 4. S. a. Bbl. 47. Was ich zu sagen habe, ist dies: 1. Die zahlreichen Auswüchse von Verlegerseite, zu denen ich neben der Belieferung des Anchbnchhandels mit Bilderbüchern und Jngendschristen noch vieles andere rechne, hätten sicher nicht den jetzigen Umfang angenommen, wenn sich das Sortiment früher schon ernstlich zur Wehr gesetzt hätte. Jetzt, da cs ihm an den Kragen geht, und es Woche um Woche die Konkurrenz des Verlags zu spüren kriegt (das ist keine Übertreibung), ist cs kein Wunder, wenn der »nnschnldige« Sortimenter dem »bösen« Verleger auch einmal an die Gurgel springt und die betreffende Angelegenheit damit meist sehr rasch erledigt. Gewiß, die Sortimenter sind auch keine Engel und können Anlaß zu Klagen geben, aber der Verlag besitzt kräftigere Abwchrmittel als das Sortiment. 2. Herr vr. Beck sagt: die billigen Ausgaben seien eine Lebens- notwcndigkeit des Verlags und unter dem mörderischen Druck der sinkenden Kaufkraft entstanden, und er bezieht das auch auf den Jngendschriftenuerlag. Da möchte ich doch daran erinnern, daß ein bekannter Jngcndschriftenverlag eine billige Serie mit »verkürztem« Rabatt schon zu einer Zeit herausbrachte, da von einem mörderischen Druck der sinkenden Kaufkraft noch nicht die Spur vorhanden war und das Publikum für Jugendschriften noch jeden Preis anlegte. Die Unterbietung und Nabattverschlechternng erfolgte damals ans ganz anderen Gründen als heute. 3. »Ningbildnng führe beim Jngendschristenvcrlag zu keiner all gemeinen Nabattsenknng.« Ich bin da skeptischer. Die vor Jahren beim Bilderbnchverlag erfolgte Ningbildnng hat automatisch zu einer Nabattverschlechternng geführt, wenigstens bei meinen Lieferanten. Darum freue ich mich, so lange, als es dem Jugendschriftcnverlag nicht gelingt, einen Ring zu bilden. 4. -Vernnnftehe«! Ja, dafür bin ich auch, wenn beide Teile vernünftig sind. Warum aber nicht gleich »Arbeitsgemeinschaft«, ivie sie da und dort schon im Sortiment besteht und sich glänzend bewährt? Unter Vernnnftehe darf dann aber nicht verstanden werden, daß man jeden Teil seinen eigenen abseitigen oder schweren Weg gehen läßt, daß sich das starke Geschlecht — der Verlag — ans *) Ans Wunsch der Schriftleitnng von dieser gekürzt. D. Verf. a y r h v f f e r L S ch o e n r a d e, B erlin - N enköll n, wurde im Adreßbuch gestrichen. B e r e n d s o h n, B. S., Hain bürg 36, erloschen. HB e r ger ' s Bnch -, K n n st - n. M nsik h., Edna r d, Gube n. Leipziger Komm, jetzt: Fr. Foerster. B ücherei Ekke h a r d I n h. W. Schneide r, Singen (Hohentwiel). Verkehr über Leipzig anfgegeben. X HAE harivari M nsikverlag G. m. b. H., B erli n W 50. > Leipziger Komm.: a. Hng L Co. AE hristia n s e n, Th., A l t o n a - O t t e n s e n, ging ohne Akt. n. Pass, an Ella Christiansen über. HAD ietz L M a x e r a t h, KoIberg (Ostseebad), erloschen. sDorbon, Lncien, Paris VIe, Bd. St. Germain 156. Anti- X gnariat für Geschichte n. schöne Wissenschaften. Gegr. 1877. (S—e- Danton 4«598. — D vanyus clo branee sAuoc. Uaspails. — ^ 16 083.) n. E r hard t, A. G., H a n n. M ü n d e n. Andreas Gottfried Erhardt verstorben. Inh. jetzt: Frau Margarethe Erhardt. , HFischcr Verlag A. - G., S., B e r 1 i n W 57. jetzt: 6 2 Lützow 9971. , Fischer C o., E., Berlin-Schöne b e r g. Leipziger Komm.: x. Volckmar. Forschungs - u nd Lehrinstitnt f ü r A n st r e i ch t e ch n i k 61. m. b. H., S t n t t g a r t, jetzt: Sinolin G. m. b. H. Forschnngs- nnd Lehrinstitut für Anstreichmittel und Arbeitsweisen. G ebcthner L Wol fs, Pose n svornaü), jetzt: ul 27 Oruclni8 20. HGottwaldt Sohn, Co n st., Liebenthal (Bz. Liegnitz). HJnlie Gottwaldt verstorben. Inh. jetzt: Leo Gottwaldt. ^ Grothnsens Bnchhandln n g, B erlin - W i l in erSdor f, ^ wurde im Adreßbuch gestrichen. Hage n V erla g, Karl, N e n st r e l i tz. Briefanschrift: Maglde- bnrg, Olvenstedter Str. 36. HHessenbnchhandlnng Inh. Frieda Borgmcyer, Frankfurt (Main). Leipziger Komm, jetzt: L. Naumann. HHonisch, Rudolph, Leipzig S 3. Volckmar nicht mehr Kommissionär. gohanncS-B»chhnndlnng H. Kocckl, München 2 M, wurde im Adrestbuch gestrichen. ISS