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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1933
- Sprache
- Deutsch
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X- 68/69, 22. März 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Gegenseitiger Schul; der Urheberrechte zwischen Deutschland und Costa Rica. — Am 21. Oktober 1932 wurde zwischen dem Deutschen Reich und der Republik Costa Rica ein Abkommen zum Schutze der Urheberrechte an Werken der Wissenschaft, Literatur und Kunst ab- geschlossen. Artikel I des Abkommens lautet: Die Angehörigen jedes der beiden vertragschließenden Teile und deren Rechtsnachfolger genießen im Gebiet des anderen Teiles für ihre Werke der Wissenschaft, Literatur und Kunst alle Rechte und Vorteile, die beziigl. solcher Werke die betreffenden Gesetze des Lan des den Inländern zur Zeit gewähren oder künftig gewähren werden, gleichviel ob es sich um Werke handelt, die in dem einen der beiden Länder oder in einem anderen Lande erschienen sind, gleichviel auch, wo der Urheber seinen Wohnsitz oder seine Niederlassung hat. Dem gemäß sollen sie denselben Schutz wie Inländer und dieselbe Rechts hilfe gegen jeden Eingriff in -ihre Rechte haben. Jedoch soll der Schutz von der Erfüllung irgendwelcher Förmlichkeiten und Be dingungen, welche etwa den Inländern durch die innere Gesetzgebung eines jeden der beiden Teile auferlegt werden, insbesondere von der Verpflichtung zur Hinterlegung von Werkstücken und zur Eintragung in das Urheberrcchtsrcgister befreit sein. Hinsichtlich der Bemes sung der Schutzfrist ist keiner der vertragschließeden Teile verpflich tet, den Angehörigen des anderen Teiles weitergehende Rechte ein zuräumen, als ihnen nach den Vorschriften des eigenen Landes zu stehen. Das Abkommen findet auch auf die bereits vorhandenen Werke Anwendung, sofern sie zur Zeit des Inkrafttretens dieses Abkom mens in ihrem Ursprungsland noch nicht Gemeingut geworden sind. War jedoch vor dem Inkrafttreten dieses Abkommens ein Werk oder dessen Bearbeitung vervielfältigt und gewerbsmäßig verbreitet worden, so können die im genannten Zeitpunkt vorhandenen Werk stücke weiterhin zur gewerbsmäßigen Verbreitung verwendet werden. Deutsche Buchhändler-Lehranstalt: Entlassungsfeier und Feier zum Tag des Buches. — Im stimmungsvollen großen Saale des Buchhändlerhauses vereinigten sich am 12. März Lehrer und Schüler der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt mit zahlreichen Freunden und Gästen — Eltern der Schüler und Schülerinnen, Vertretern der Prinzipale und der Gehilfenschaft — zur Entlassungsfeier und zur Feier zum Tag des Buches. Die musikalischen Darbietungen ver liehen diesmal der Feier eine besondere Weihe. Elektrolaplatten, durch Telefunkcnapparat und Lau'tsprecheranlage wieöergegeben, ver mittelten in außerordentlich feiner und klarer Weise beste Konzert- m-usik. Die getragene und doch kraftvolle Prometheusouverture von Beethoven eröffnete die Wcihestunde. Professor vr. Luther hielt danach die Rede zum Tage des Buches. In feingeschliffener, form vollendeter und doch von Leidenschaft durchglühter Sprache ging >er von einem persönlichen Erlebnis aus und beantwortete dann in raschem Gange durch die Literaturgeschichte die Fragen: Welche Bücher find es wert, daß wir sie dem Volke bringen? Welche Bücher wurzeln im tiefsten Wesen des Volkes? Er warnte vor der Meinung, daß man zum Volke herabsteigen müsse. Dadurch werde nichts er reicht. Kunst und Dichtung müßten sich nach den geistig hochstehenden Schichten des Volkes richten. Wie für die Jugend, so fei auch für das Volk gerade nur das Beste gut genug. Wenn auch Sport, Kino nnd Rundfunk dem guten Buche Abbruch tun, so gibt es genug Bei spiele dafür, wie das Volk darnach sucht, sich von wirklicher Kunst seelisch packen zu lassen. Nach Mozarts Trauermusik sprach Studien direktor Korfelt zum Gedächtnis der Toten eindringliche, mannhaft vaterländische Worte, die ein Treuebekenntnis zu den Farben Schwarzmieiß-rot und zur Ncichsregierung enthielten und von der Versammlung stehend angehört wurden. Wundervoll erklang darauf Palestrinas Offertorium: 8nper klumiva IZab^lonis. In der Ent lassungsrede zeigte Studiendirektor Korsett am Lebenslauf des Buch händlers Friedrich Perthes das Wirken eines echt deutschen Mannes, der sich ans kleinen Anfängen und trotz größter Wirren der Zeit mächtig emporarbeitete und daneben immer das große Ganze des Standes im Auge behielt und tatkräftig förderte, der u. a. an der Gründung des Börsenvereins beteiligt war und die Gründung der Deutschen Buchhändler-Lohranstalt vorbereitete. Auch diese Rede wurde durch den vaterländischen Gedanken gekrönt und schloß mit dem gemeinsamen Gesang der ersten Strophe des Deutschlandliedes. Obcrstndiendirektor Professor I)r. Frenzel sprach als Einleitung zur Behändigung der Zeugnisse. Die Stunde der Ernte mache dies mal Freude, denn alles in allem könne der diesjährigen Arbeit ein gutes Zeugnis ausgestellt werden. In den Einjährigen Höheren Fachkursen konnte zweimal die Note l ^ ausgezeichnet, 39inal die Note II - sehr gut, 53mal die Note III — gut, elfmal die Note IV — genügend ausgeworfen werden, und nur in sechs Fällen war das 208 Zeugnis zu verweigern. Mit Buchprämien wurden acht Damen und Herren ausgezeichnet, und zwar Fräulein Schwarz aus Wien, Fräu lein Schultz aus Nordhausen, Fräulein Stürmann aus Bremen, die Herren Bornemann aus Bramsche bei Osnabrück, Minder aus Mün- singen (Schweiz), Oppenheimer aus Würzburg, Rau aus Oehringen (Württ.) und Ritter aus Oberkaufungen. Die beiden Neisestipendien zum Besuche des Deutschen Museums in München erhielten die Herren Ackermann aus Mühlhausen (Thür.) und Marx aus Neichen bach in Schlesien. Nach der Austeilung der Zeugnisse sprach Herr Bornemann als Vertreter der Fachkurse kurze herzliche Abschieds worte. Herr Pfefferkorn von der Lehrlings-Abteilung berichtete sehr ausführlich über all das, was ihm die Lehranstalt gegeben hatte. Beide Redner einigten sich im Danke für das dauernde Wohlwollen und die väterliche Fürsorge, die der Herr Oberstubiendirektor aller Schülerschaft stets entgegengebracht hat. Außerdem dankten sie der Lehrerschaft für die aufgewandte Mühe. Elsriede Beer aus Klasse II a sprach im Namen der Zurttckbleibenden das Komitat. Wagners Vor spiel zu den Meistersingern führte in seiner kraftvollen, lebens bejahenden Steigerung aus der so wohlgelungenen und eindrucks starken Feierstunde wieder hinaus in das pulsende Leben. Die 5V schönsten Bücher des Jahres 1932. — Die für den Tag des Buches am 22. März wie alljährlich vorgesehene Bekanntgabe der vom Preisgericht der Deutschen Buchkunststiftung ausgewählten 50 nach Druck, Bild und Einband schönsten Bücher ist aus technischen Gründen vertagt morden. Der neue Termin der Verkündung wird später bekanntgegeben. Leipziger Schriftsteller verkaufen. — Zum »Tag des Buches« werden am 22. und 23. März Leipziger Schriftsteller auf der Galerie der Königshaus-Passage Bücher verkaufen und ihre eigenen Bücher signieren. Ein Gedanke, den bereits in früheren Jahren die Münchener Autoren verwirklicht haben, wird damit wieder aufgegriffen. Die Leipziger Schriftsteller werden aber nicht nur ihre eigenen Schriften anbieten, sie betrachten es als einen Akt der Kameradschaft, anch für die Bücher befreundeter Dichter einzu treten. Jüngere Autoren werden ihre Manuskripte zum Verkauf stellen. Auch die signierten Bilder einiger Autoren werden verkauft. Mit dem Verkauf der Autoren, die an den genannten Tagen von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr anwesend sein werden, hat das Leipziger Sortiment ein reizvolles Preisausschreiben verbunden. Sechs mehr oder weniger bekannte Gestalten aus neueren Büchern, dargestellt von Mitgliedern des Leipziger Schauspielhauses unter Leitung von Neinhold Balgue, werden durch die Königshaus passage wandeln — jedermann kann raten, wer die sechs sind. Für die richtigen Lösungen sind hundert Bücherpreise ausgefetzt. Bedeutung des Wasserzeichens für Jnkunabelsorschung und Reklame. — Uber dieses Thema spricht Herr Prokurist Max Zieger in der Sitzung der Typographischen Gesellschaft zu Leipzig am Mitt woch, dem 22. März, pünktlich 20.15 Uhr im Sitzungsraume im Deutschen Buchgewerbehause, Dolzstraßc 1. — Gäste sind freundlichst eingeladen. Der Buchhaudelsangestelltenverbaud Ortsgruppe »Eule«, Leip zig veranstaltet am '25. März ab 19^ Uhr im »Europahaus« (Augustusplatz 7, 6. Stock) einen B u ch w e r b e v o r t r a g als Kulturabcnd. Thema: Die N o b i n s o n g e s ch i ch t e n nnd die Geschichte der Nobi n soni n f e l durch 350 Jahre: Geschicht lich, erdkundlich, naturgeschichtlich, b u ch w i s s e n s ch a f t l i ch, kunstgeschichtlich, die Nolle der Insel in der Erdgeschichte, im Welt krieg usw. Mit über 100 teils farbigen Lichtbildern. Sprecher: Herr Carl Schöffer. Die Entdeckungsgeschichte der Inselgruppe Juan Fer- nandez (Robinson-Insel), Alexander Selkirk, das Urbild von Robin son, Daniel Defoe, sein Robinson Crusoe 1719, weitere Ausgaben, Übersetzungen, Nachahmungen, der Wiedererwecker Campe 1779, die ersten Campeschen Ausgaben und ihre Bilder (Chodowiecki, Kniep, Ludwig Richter), eine Geschichte der Bebilderung des Buches durch 200 Jahre üsw. sind nur einige Stichworte aus dem Vortrag. »Palm 1874« Verein jüngerer Buchhändler, München. — Die ordentliche Hauptversammlung am 10. März wählte folgende Herren in den Vorstand: 1. Vorsitzender: Adalbert Behrendt i. Fa. Münchener Kommissionsbuchhandlung: 2. Vorsitzender: Karl Hecker i. Hs. F. Bruckmann A.G., Schriftführer: Alphons Schu bert i. Hs. Georg D. W. Callwey: Schatzmeister: Franz Münne- mann i. Hs. Albert Langen-Georg Müller: Bücherwart: Wilhelm Günzer i. Hs. I. Palm's Buchhandlung: Beisitzer: Ludwig Bayer le und Hans Vetter r. Hs. F. Bruckmarm A.G. Mit- gliederzahl 160. Sch.
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