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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.03.1933
- Strukturtyp
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- 1933-03-22
- Erscheinungsdatum
- 22.03.1933
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- Deutsch
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)§> 88/69, 22. März 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b. Dtschn Buchhandel. »Neue Wege«. — Unter dieser Überschrift wurde uns vom Bund der chemigraphischen Anstalten, Kupfer- und Tiefdrnckereien Deutsch lands E. V. der nachfolgende Artikel mit der Bitte um Veröffent lichung einge'sandt. Auch wer nicht Anhänger des Autarkie-Gedankens ist, wird es fiir richtig halten, das; der deutsche Verbraucher bei gleicher Qualität der deutschen Ware den Vorzug gibt. Nun ist aber leider der Kon sument meist gar nicht in der Vage, sich über das Ursprungsland der Ware Gewißheit zu verschaffen: oft hält er es fiir selbstverständlich, daß es sich um ein deutsches Erzeugnis handelt, Ok-UTZCIckLl während ihm in Wahrheit ein ausländisches Pro dukt geliefert wird. Diesem Mißstand suchen die deutschen Klischcehersteller, die im »Bund der chemigraphischen Anstalten, Kupfer- und Tief- drnckereicn Deutschlands E. V.« znsammengcfaßt sind, für ihren Gewerbezweig ans neuartige Weise abznhelfen. Wie einst in England die Kennzeichnung deutscher Waren durch die Marke »Klacke in Oermaii) gesetzlich vorgeschrieben war, so soll nun freiwillig das deutsche Klischee für den Absatz in Deutschland mit einer Schutzmarke versehen werden, die es als deutsches Erzeugnis answeist. Mancher Verleger, der in seinen Verlagswerken für die Bevorzugung deutscher Fndn strieprodnkte eintrat, hat fiir den Druck dieser Werke Klischees ver wandt, die ihm vielleicht von einer deutschen Knnstanstalt geliefert, tatsächlich aber im Ausland hergestellt waren. Ebenso war mancher Katalog, der für deutsche Waren werben sollte, mit ausländischen Klischees gedruckt worden. Weder der Verleger, noch der Industrielle konnte wissen, daß die »Graphische Knnstanstalt«, von der er die Klischees bezog, nichts als Vertreterin einer ausländischen Firma war. Künftig wird hier für Klarheit gesorgt sein: wer Klischees mit vbenstchendem Zeichen bezieht, weiß, daß er deutsche Arbeit erhält, also mit seiner Bestellung dazu beigetragcn hat, den deutschen Ar beitsmarkt zu entlasten und die innerdeutsche Kaufkraft zu stärken. Auch werde» die dem Bund angcschlvssenen Firmen das Zeichen ans ihren Briefbogen und ihren geschäftlichen Ankündigungen führen. Es ist zu hoffen, daß dieser neuartige Weg sich als erfolgreich er weisen wird, und daß in kurzer Zeit das Verbandszeichcn »DA« bei der deutschen Abnehmerschaft als Kennzeichen deutscher Klischees ähnliches Ansehen erlangt, wie cs einst bei der Marke »Klacke in Oermany« als Kennzeichen deutscher Arbeit in England der Fall war. Die Wiener Messe. — Die vom 12. bis 10. Mürz abgehaltene Wiener Me sse unterschied sich in mehrfacher Hi »-sicht von den gleichen Veraiistaitnngen früherer Fahre. Die Beschickung war der Men-ge n-ach ein wenig größer als im Vorjahr. In der Beteiligung seitens der verschiedene» Länder trat eine erhebliche Verschiebung sin. Deutschland stand nicht mehr, wie bisher immer, in der Be schickung wie im Besuch, von Österreich abgesehen, an erster Stelle. Der Buchhandel und der Zeitschristenhandel waren zahlreicher ver treten als in den letzten Fahren, allerdings handelte es sich auch diesmal in der Regel nicht um rein mcssemäßige Geschäfte, viel mehr wurde in den verschiedenen Gruppen die ans das betreffende Fach bezügliche Pnblikninswerbnng seitens der Verleger betrieben. So sah man nmsangreiche Nadioliteratur, reklameivissenschastliche Schriften, landwirtschaftliche Spezialwerke und Zeitschriften nsiv. Eine Sonderansstellnng »Lichtbild und Reise« erregte außerordent liches Interesse. vr. F. W. »Die Literarische Welt« ist zum Lag des Buches als Sonder- »nmmer erschienen mit Beiträgen von mehr als 26 bekannten Schrift stellern. Ernst Barlach, E. E. Dwinger, Gerhard Menzel, Alfred Reumann, Rudolf Pannwitz, Erik Reger, R. A. Schröder, Karl Wolfskehl n. a. haben zu der Rundfrage der »Literarischen Welt«: »Die Gemeinschaft der geistig Schassenden DcntschlandS« Stellung genommen. Zn der Frage: »Was erwartet der deutsche Buchhandel vom Publikum?« hat sich eine Reihe von Verlegern und Sortimen tern geäußert. E. Tnchmann schreibt »Uber den Umgang mit Buch händlern«. Ans dem übrigen Inhalt erwähnen wir noch: Ferdinand Götter: »Das Buch als Heiligtum und als GebranchSgegenstand«: Walter Mnschg: »Volk und Buch«: A. Eloesser: »Wie schreibt man eine Literaturgeschichte?« Zu Gertrud baoparis 60. Geburtstag. Gertrud EaSpari wird am 22. März dieses FahreS 60 Fahre alt. Wer den-kt nicht bei ihrem Namen an leuchtende Kinderangen, wenn eins ihrer sarbonsrohen Bilderbücher ans dem Weihnachtö- oder Geburtstagstisch lag! Wer ihre heileren Bilder sicht, ahnt nicht, mit wieviel Krankheit und Schwierigkeit sie lebenslang hat ringen müssen. Fhr starker Lebens wille und ihre innere Reise und Harmonie haben ihr über alle die Hindernisse hinweggeholfen. Echt deutsch ist ihre Kunst, naiv-natür lich und recht kindertümlich. Fhre ersten Bilderbücher: »Kinberhnmor für Auge und Ohr« und »Kinberland, Dn Zanberland« sind ge meinsam mit ihrem 1013 verstorbenen Bruder Walter Easpari her- ansgegeben. Dann folgt eine lange Reihe von Bilderbüchern, alle in Alfred Hahns Verlag, Leipzig, erschienen, durch die der Name »EaSpari-Bücher« ein Begriff wurde. Rund drei Millionen Easpari- Bilderbiicher fanden Eingang in alle Kinderstuben, soweit die deutsche Zunge klingt. Dazu kommen die vielen bunten Wandfriese und Bilder aller Art, die heute in den meisten deutschen Kinderstuben, Schulen und Heimen zu finden sind. Der Quell ihrer Phantasie spru delt immer noch lebendig und ihre künstlerische Schaffenskraft ist stark und hat sich in vielem geklärt und ist gereift, sodaß noch man ches schöne Werk von ihr zu erwarten ist. Tag des alten Buches? — Einem kleinen Artikel von Lothar Brieger in der Vossischen Zeitung vom 14. Mürz entnehmen wir folgendes: »Die Einsührnng eines Tages des Buches hat sich bewährt. Und gerade darum seien die deutschen Antignare hiermit angeregt, ob es nicht sinnvoll wäre, zu diesem Tage des lebenden Buches ihrer seits einen offiziellen Tag des alten Buches treten zu lassen. Nicht des antiquarischen Buchs, söndern des alten Buchs als des wertvollsten Zeugen der kulturellen Geschichte und Entwicklung unseres Volkes. Gerade die Fahre der Not mit ihrer unvermeidliche» Auslösung so vieler großen privaten Bibliotheken haben bewiesen, daß es oft durch Generationen einer Familie e-dle Pflicht erschien, Steile für Stein, Regal um Regal eine Bibliothek anfznbanen. Der Ersatz für daS durch Zerstreuung Verlorene sieht noch dünn ans, das alte Buch leibet unter mangelnber Anteilnahme. Es wäre eine praktischen Er folgen gleichzeitig dienende fachliche Pslicht des Antiquariats, das Gedenken hieran durch einen regelmäßigen Tag des alten Buches immer wieder wachzurusen.« Überprüfung der sächsischen Schulbüchereien (s. a. Nr. 64). — Vom Beauftragten des NcichSkommissars fiir das sächsische Volks- bildnngministerium wird folgendes ungeordnet: 1. Die Lehrer- und Schülerbüchcreien sind daraufhin zn untersuchen, ob sich in ihnen Bücher befinden, die der Bildung und Erziehung zum nationalen und völkischen Gedanken, zum Christentum und zn echter Volksgemein schaft entgcgenwirken könnten. Solche Bücher sind zn entfernen. Lücken im Schrifttum, das den heutigen Erziehnngsansgaben beson ders entspricht, sind, soweit es die Mittel znlassen, baldigst anSzn- fttllen. 2. Es darf nichts an Fnschriften, Wandschmuck und Bezeich nungen geduldet werden, was der deutschen, bewußt christlichen Er ziehung cntgegenwirkt. 161. Liste der Schund- und Lchmntzschriften. (100. Liste s.Nr.62,1933.) — (Gesetz vom 18. Dezember 1926.) Lfde. dir. Akten zeichen ^Ent- Bezeichnung der Schrift Verleger 194 Psch. 390 P. St. Berlin v. 14. 2. 1933 „Frank Allan, der Rächer der Enterbten" (60 Psg.-Hestreihc); Heft 1—65 „Welt-Revue. Halbmonats schrift für Aufklärung, Un terhaltung und Fortschritt", Jahrg. 1932, Nr. 9, 10: „Welt-Revue. Die freie Mei nung", Jahrg. 1932 Nr. 11 „Der Komplex d. Flagclio- manie", 2. Lief, des II. Bandes des Werkes „Der erotische Komplex" von vr. Ernst Scherte! Ostra-Berlag, Leipzig 196 Psch. 408 P. St. Berlin v. 21. 2. 1933 Welt-Revue- Berlag (Hilda Bastian), Ermslebcn a. Harz 196 Psch. 420 P. St. Berlin v. 21. 2. 1933 Pergamon- Verlag, Berlin Leipzig, den 17. März 1933. Der Leiter der Oberprüfstelle vr. Arndt. Verbotene Druckschriisten. — Die Druckschrift »Die blutige Internationale ber Rüstungsindustrie«, 6. Auflage 1033. Fackelreiter- Verlag, Berlin. Gemäß 8 1 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1033 beschlagnahmt und cingezogen: die periodische Druckschrift »Simplicisfimns«, Nr. 50 37. Fahrgang, vom 12. März 1033. Simplicissimns-Verlag, Mün chen. Gemäß 8 1 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schlitze von Volk und Staat vom 28. Februar 1033 für den Bereich des Frei staates Preußen beschlagnahmt und eingezogen: die Druckschrift »Der Nazispiegel. Gsur K Eo., Wien. Gemäß 8 « der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schnee des deutschen Volkes vom 4. Februar 1W3 fiir den Bereich des Freistaates Preußen beschlagnahmt und ein gezogen: die periodische Druckschrift »Abivehr-Blättcr«, Jahrgang 43, dir. 3, vom März 1033. Berlin. Gemäß 8 1 der Verordnung deö 209
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