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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-05-01
- Erscheinungsdatum
- 01.05.1915
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
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// Nr. 98 (3. Kantate-Nummer). » !Deutschen (Neiche zahlen für jedes Exemplar 30 Mark bez. N des Dörjenvereins die viergejpaltene Petitzeile oder deren Z36 Mark jährlich. Nach dem Ausland erfolgt Lieferung N Nauru 15 <pf..'/«6.13.50 M..'/26.2s M..'/, 6.50 M.; für Nicht-»5 *über Leipzig oder dur^ Kreuzband, an Nichtmit^lieder in Mitglieder 40 Of-. 32 M.. SO^M-, 100 M. — Deilagen werden Leipzig, Sonnabend den 1, Mai 1915, 82. Jahrgang. An die Kollegen in der Heimat und im Felde. Kantate 1915! Ein stilleres und ernsteres Kantate sahen wir nie; und doch in welch großer Zeit leben wir, und welch großes Geschlecht hat diese große Zeit gesunden! An dem Nachmittage des heißen 30, Juli des vergangenen Jahres stand ich mit Tausen den und Abertausenden im Lustgarten vor dem Berliner Schlosse, Gepackt von der Stunde kletterte ich, von einem Dutzend kräf tiger Arme gestützt, auf den Sockel eines der großen Kandelaber, um wie viele andere zum nächststehendcn Kreis in begeisterten Worten auf die im Schlosse stattfindenden Beratungen, die Deutschlands Geschick entscheiden mußten, hinzuweisen und mit Bismarcks Wort »Wir Deutschen fürchten Gott und sonst nichts in der Welt« zu enden. Der junge Mann mit der Schüler- oder Studentenmütze, der Handwerker im Arbeitsanzug, der Bürger im schlichten Rock, der alte Offizier mit den Kriegsorden, der Gelehrte und der Beamte im hohen Hut, — keiner war im Zweifel, daß der Vorabend bedeutender Ereignisse angebrochen war. Und als dann der Kaiser in jener denkwürdigen Ansprache mit innerlich vor Er- rcgung zitternder Stimme vom Balkon aus an die unten in laut loser Stille Versammelten von dem niederträchtigen überfall sprach, der ihm das Schwert in die Hand drücke, als er ankün digte, daß unermeßliche Opfer an Gut und Blut vom deutschen Volke gefordert würden, da gab jeder der im Lustgarten Stehen den, in dessen Adern deutsches Blut floß, sich innerlich das Ver sprechen, daß der Kaiser nicht umsonst sein Volk aufgerufen ha ben sollte. Dieses Versprechen ist erfüllt worden, und der Buch handel ist nicht zurückgeblieben. Draußen im Felde stehen mit Millionen anderer Volksgenossen viele unserer Kollegen mit den Waffen in der Hand, den Feind von unseren Grenzen abweh rend, mit ihrem Leibe unser Heim schützend. In der Heimat arbeiten die zurückgebliebenen mit verdoppelten Kräften an der Anfrcchtcrhaltung unseres Wirtschaftslebens, an der Erhaltung alter und der Schaffung neuer Güter, Auch innerhalb des Börsenvercins sind die Kollegen nicht müßig geblieben. Was geschehen konnte, um dem Buchhandel bei voller Wahrung aller jetzt im Vordergründe stehenden militäri schen Interessen die Anpassung an die veränderten Verhältnisse zu erleichtern, ist in Verbindung mit den Organen des Börsen vereins geschehen. Und wie im'Innern, so hat auch nach außen hin die Arbeit des Börsenvercins nicht nur keine Unterbrechung erfahren, sondern sich mit der Übernahme und dem Ausbau der Deutschen Bücherei, dem Sammelpunkte und Schatzhalter des gesamten deutschen Schrifttums seit 1913, noch wesent lich erweitert. Im Angesichte des Wahrzeichens deutscher Einigkeit und Stärke, des gewaltigen Völkerschlachtdenkmals, ar- beiten die Handwerker emsig an dem Bau der Deutschen Bücherei, sodaß nunmehr der Schlußstein eingefügt werden konnte, Ziel- bewußt wird auch ihr innerer Aufbau gefördert, damit in Jahres frist — wiederum zu Kantate — der Beginn der öffentlichen Be nutzung gewährleistet ist. Bei der Geschäftsstelle ist die Bibliographische Abteilung neu errichtet worden, in wenigen Monaten wird mit der Bearbeitung des Täglichen Verzeichnisses der erschienenen Neuigkeiten durch den Börsenverein begonnen werden, nachdem sämtliche biblio graphischen Unternehmungen, Kahser, Hinrichs und Georgs Kata loge, vom Börsenverein übernommen worden sind, um zu einem einheitlichen Werk verschmolzen zu werden. Der Börsenverein hat damit neben dem Börsenblatt und dem Adreßbuch die Herstellung des für den Buchhändler wichtigsten Handwerkszeugs, der Bücher kataloge, selbst in die Hand genommen und mit dieser Ausgabe wiederum einen gewichtigen Schritt zur Erfüllung seiner Ob liegenheiten und zum Ausbau seiner Körperschaft vorwärts getan. Wie im Börsenvercin, so regt sich allenthalben im weiten deutschen Vaterlande das Bestreben zur Zusammenfassung und Festigung des Deutschtums, In allen großen Wirtschaftsbcr- bänden wird energisch an der Erweiterung des deutschen Ein flusses im Weltverkehr gearbeitet. Im Auslände werden sich die dort wohnenden Deutschen ihrer Kraft bewußt und suchen engere Fühlung miteinander. So wollen auch wir Buch händler zu Kantate 1915 mit Vertrauen in die Zukunft sehen. Die Opfer an Gut und Blut, die die letzte Zeit über- reichlich forderte: umsonst sollen sie nicht gebracht sein. Sie werden die Grundlage schaffen für die erhoffte unbeschränkte Weltmachtstellung unseres Vaterlandes, siir die deutsche Kultur und für ein ungehindertes Gedeihen des deutschen Wirtschafts lebens, nicht zuletzt des deutschen Buchhandels, Wir stehen am Beginn eines neuen Zeitraumes unbegrenzten Aufblühens deut schen Lebens und können unsere Kollegen mit dem Zuruf be grüßen: Wir halten durch, weil wir durchhalten wollen! Auf Wiedersehen Kantate 1918 nach ruhmreich erkämpftem Frieden zu neuer fruchtbringender Arbeit! Karl Siegismund, 877
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