Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19330225
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193302257
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19330225
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
- Monat1933-02
- Tag1933-02-25
- Monat1933-02
- Jahr1933
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
tmktion unterhalten und von ihm ausliefern lassen. Zu den be reits genannten 2 208 auswärtigen kommen noch rund 700 in Leipzig ansässige Unternehmungen die Verlag betreiben. Aber weder der Zettelverlehr in der Bestellanstalt und die Paketbeför derung in der Austauschstelle, noch die Umsätze über die BAG geben einen Anhalt; denn sie sind nur Ausschnitte aus dem Ge samtumsatz. Man ist also auf Schätzungen angewiesen, bei denen man nicht weiß, ob sie der Wirklichkeit entsprechen oder auch nur nahokommen. Für das Jahr l920 haben die Leipziger Bücherspediteur« den Bahnversand der Leipziger Kommissionäre mit mindestens 20 Millionen Kilogramm angegeben. Ziffern über die Postaus- suhr fehlen, jedoch kennen wir aus Friedenszeiten das Verhältnis von Bahn- zu Postgut. Unter Zugrundelegung dieser Relation kommt man für Postgut im Jahre l029 auf mindestens 8,l Mil lionen, insgesamt also aus 28,1 Millionen Kilogramm. Hierzu sind zu rechnen die Lieferungen der Leipziger Verleger, die mit 9,4 Millionen Kilogramm nicht zu hoch angesetzt sein dürften. Rechnet man noch das aus diese Weise nicht Erfaßte, so dürfte ein Gesamtumsatz von 40 Millionen Kilogramm für Leipzig nicht zu hoch geschätzt sein. Der Durchschnittswert einer buchhändleri schen Sendung für das Kilogramm beträgt nach der statistischen Berechnung des Börsenvereins für das Jahr 1932 knapp über fünf Reichsmark. Sonach ergibt sich ein wertmäßiger Buchumsatz für Leipzig für dieses Jahr von ungefähr 200 Millionen Reichs mark. Neues Licht über Sie Anfänge Ües Leipziger Zeitungswesens von Dr. Johannes Kleinpaul So viel Licht bereits über die Anfänge des Leipziger Zeitnngs- wescns, und namentlich der »Leipziger Zeitung- verbreitet worden ist, drei Lichtblicke sind doch bisher allen, die sich darum bemühten, entgangen. Der Geschichte der »Leipziger Zeitung» hat bekanntlich C. D. v. Witzl« ben eine aufschlußreiche Studie gewidmet, als das Blatt sein 26üjähriges Bestehen <1666—1860) feiern konnte. Fetzt eben Hat sie der Dresdener Roland Schmidt in einer Leipziger Disser tation bis zu dessen Erlöschen am Ende des Jahres 1918 weiter geführt. Witzleben schreibt, zunächst noch weiter zirrtickblickend: »Ge wiß ist wenigstens so viel, daß während des Dreißigjährigen Krieges zwei Zeitungschreiber zu Leipzig namens Pörner und Kormart vom dasigen Postamte die förmliche Erlaubnis, Zeitungen herans- zngcben, erhalten hatten. Aber nicht minder fest stcht es, daß diese Zeitungen, wenn anders sie mehr als nur eine längere Zeit fort gesetzte Reihenfolge an kein periodisches Erscheinen gebundener und in keinem inneren Zusammenhänge stehender Flugblätter waren, das Ende des Krieges nicht überdauert haben, daß also um diese Zeit eine Zeitung, welche dem gegenwärtigen Begriffe dieses Wortes in seiner äußeren Erscheinung zu entsprechen vermochte, in Leipzig nicht, oder zum Mindesten nicht mehr vorhanden war.» lind später sagt er, »daß unmittelbar nach Beendigung des Krieges die vorgenannten Pörner und Kor wart, nachdem sie sich genötigt gesehen, ihre eigenen Zeitungsunternehmungen einzu stellen, von (dem Gründer der »Leipziger Zeitung») Ritzsch Exem plare der von diesem herausgegebenen Zeitung lausten und dieselben im Publikum auf eigene Rechnung vertrieben. Fm Fahre 1652 fand sogar eine förmliche Vereinigung Kormarts und Ritzschs zu gemein schaftlicher Herausgabe von Zeitungen statt». Zu diesen Ausführungen befindet sich nun ein zeitlich noch etwas späterer kleiner Vermerk in den Akten des SSchs. Haupt-Staats archivs zu Dresden, gm Jahre 1856 schreibt Georg Kormart, daß er sich »in Leipzig in die SS Jahre vom Zeitungschretben be- neben vielen armen Studiosis genehret», und zwar sei er »durch Schreiben vom 9. Dez. 16S8 vom Ober-Consistorium dabei geschützt« worden. Kein Zweifel, daß Georg Kormart derselbe ist, von dem WitzIeben spricht. Ans diesem Vermerk ergibt sich in vierfacher Hinsicht Neues. Erstens ein Hinweis darauf, wann Kormart seine Tätigkeit als Zeitungsmann in Leipzig begann; vermutlich also seit Anfang des Jechres 1SS1. Zweitens, daß ihn nicht — oder nicht nur — das Leipziger Postamt dazu ermächtigte, sondern das auch später noch in vielen solchen Fällen dafür mit zuständige landes herrliche Ober-Consistorium. Drittens, daß er sein Gewerbe länger, als wir bei Witzleben lesen, betrieb: mindestens noch >m Kahr« t6S8. Und viertens: wie er es betrieb. Anscheinend schrieb er, unterstützt von armen Studenten — auch das nichts Außergewöhn liches — nur Zeitungen, die er von auswärts bezog, und dazu vielleicht auch noch gelegentliche Neuigkeiten aus Leipzig selbst, wer weih wie ost, ab. Von eigenen gedruckten Zeitungen spricht Kormart nicht. Danach erscheint es möglich, bah er im Jahre 1652 dem Ritzsch nur seine Schreibkraft zur Verfügung stellte, vielleicht auch die Quellen und Verbindungen, die er bis dahin allein benutzte, und 138 seinen Kundenkreis. Was wichtiger ist: es erscheint danach sehr zweifelhaft, daß er sich überhaupt mit Ritzsch zusammentat. Der zeitlich nächste Aktenvermerk bezieht sich aus den Buchhändler, Buchdrucker und Ilot. pnbt. Laos. Timotheus Ritzsch in Leip zig. Von ihm sagt Witzleben, daß er »vom Ober-Consistorium mit dem Privilegium Zeitungen zu drucken und auszusertigen be gnadigt worden war. Das Jahr, worin dieses Privilegium erteilt worden, hat sich zwar mit Bestimmtheit nicht ermitteln lassen«. Es war der 27. Juli 164g. Schon Werner Freytag hat dieses Datum — doch nur das allein — in seiner Leipziger Disser tation über »Die feuilletonistischen Elemente der .Leipziger Zeitung'-, die leider nur in Maschinenschrift vorliegt, angeführt. Nach dem ebenfalls im Sächs. Haupt-Staatsarchiv befindlichen Vermerk wurde damals »dem Buchdrucker Ritzschin Ansehung, daß er sprachenkundig», ein zehnjähriges Privileg erteilt, »di« gewöhn lich- wöchentliche sowohl als ausländische Ordinär: Zeitungen aus- zulcgen und zu drucken». Weiter heißt es: -Keine Buchhändler noch Drucker sollen die Zeitungen Nachdrucken bei 166 Goldgulden Straf«. Ritzsch sott sie ins Deutsche vertieren, fleißig corrigieren, auss Reinlichste drucken, gutes, weißes Papier dazu nehmen und 8 Exem plare dem Ober-Consistorium zuschicken». Auch hier erfahren wir allerlei Neues: über Ritzschs persön liche Qualitäten und über den Inhalt und die äußere Ausstattung seiner Zeitung, von der sich bedauerlicherweise keine einzige Nummer erhalten hat. Nur ihr Titel ist bekannt: »Leimiger Einkommende Ordinär- und Postzeitung«. Vermutlich war es ein Wochenblatt. Seit dem 1. Januar 1666 gab dann Ritzsch — der Erneuerung seines Privilegs gewärtig, die aber erst am 1. Mat, und zwar aus zwöls weitere Jahre erfolgte — eins neue Zeitung heraus. Wenn es nicht doch dieselbe war, nur unter anderem Titel: »Neueinlauffcnde Nach richt von Kriegs- und W-lthändeln». Gleich am Anfang erschien sie sechsmal in der Woche, vom 29. April ab aber täglich! Das erste Tageblatt der Welt, allerdings nur sür kurze Zeit. Zu solcher Er- scheinungshäufigkeit — sieben Nummern in der Woche — haben es deutsche Zeitungen erst am Anfang des vorigen Jahrhunderts wieder gebracht. Wohl unmittelbar, nachdem dem Rttzsch sein Privileg ver längert worden war, mochte aber der Leipziger Postpächter Christoph Mühlbach geltend, kmß ihm »die Ausfertigung der Zeitungen vermöge seiner Bestallung eigentlich znstehe«, mit dem Erfolge, daß ihm, »damit er seiner Befugnis nicht gänzlich entfremdet werbe, auch schon jetzt <i. I. 168SI) gestattet sein möge, wöchentlich für sich ein paar Blätter absonderliche Postzeitungen zu drucken«. Hinsichtlich dieses »Zeituugers» hat sich nun ein älterer Ver merk vom 4. Juli 1651 in der Sammlung Geschriebener Zeitungen des Mecklenburg-Schwerinschen Geh. und Haupt-Archivs zu Schwe rin erhallen: -Bestattung des Postmeisters Christoph Mühl bach zu Leipzig wegen Ueberschickung von Schreiben und wöchent lichen Avisen -hin und her», mit der Weisung, ihm »gleich dem Berliner Postmeister auch jährlich 12 Taler entrichten und zahlen zu lassen». Km allgemeinen erklärte sich Mühlbach damit einverstanden. Nur hinsichtlich der Avisen machte er Schwierigkeiten: »die wöchent liche gedruckte Zeitung koste jährlich 8 Taler und wäre nebst Porto nicht unter 12 Talern zu liefern, außerdem wäre Berlin mit Leipzig — als großer Durchgangsstation — nicht zu vergleichen«. Am 1. September wurde daraufhin die Zeitung extra zu dem genannten Preis« bestellt. Leider ist nicht gesagt, NM was für eine es sich dabei handelte. Vermutlich war es Ritzschs »Leipziger Zeitung», deren Anfänge doch wohl nicht nur bis auf den 1, Januar 1666, sondern bis auf das Jahr 164g zurückgingen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder