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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.03.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-03-25
- Erscheinungsdatum
- 25.03.1933
- Sprache
- Deutsch
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X- 72, 2ll. März 1833. Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. kuin mit dem billigen Preis nur ein Danaergeschenk bereitet wurde. Es ist gang unmöglich, nunmehr kunst-geschichtliche Neuerscheinungen aus dieser Kalkulationsbasis herzustellen. Als Folge davon werden andere kunstgeschichtliche Neuerscheinungen unterbleiben müssen, weil man mit einem soliden Preis nicht wird vor die Öffentlichkeit treten dürfen, ohne Gefahr zu laufen, ausgelacht zu werden. Damit erleidet aber die Forschung und indirekt das Publiknm einen Schaden. Also auch »volkswirtschaftlich gedacht« war die Preisfestsetzung falsch. Von einer Belebung des Interesses an anderen Werken durch den bil ligen Preis von Hamann kann keine Rede sein, vielmehr ist das Gegenteil die Folge. Hätte der Verlag den Preis mit NM 10.— bis 12.— festgesetzt, so hätte er dem Sortiment einen ausreichenden Rabatt geben können und das Publikum hätte das Werk auch bei diesem Preis noch billig gefunden. So aber hat der Verlag auf Kosten des Sort-imentes und anderer Verleger dem Publikum Sin Geschenk gemacht, für das weder er noch die anderen Beteiligten einen Dank erhalten werden. Nun zu Meyers Kleinem Lexikon: Ich habe zu diesem Thema zwar schon an anderer Stelle das Wort ergriffen (»Der Bnchhändler« Nr. 7/8 vom 11. Februar), möchte aber doch auf die hier veröffent lichten Auslassungen des Verlages erwidern, die keineswegs als ge nügende Aufklärung gelten können. Konsumartikel, zu denen man unter Umständen auch gewisse Ka tegorien von Büchern zählen kann, m üssen billig fein, bei «mein Lexikon aber (übrigens auch bei einer Kunstgeschichte) spielt der Preis eine sekundäre Nolle, denn man kauft sich ein Lexikon nicht alle acht Tage, sondern -bestenfalls alle acht Jahre, in den meisten Fällen sogar nur einmal in fünfzehn oder gar zwanzig Jahren. Die erste Forderung, die ich an einen Gegenstand stelle, der mir so lange nützlich sein muß, ist: Zuverlässigkeit und Gediegenheit. Der Lexikon käufer wird durch einen besonders niedrigen Preis eher abgeschreckt, weil er ans dem Preis Rückschlüsse auf den -inneren Wert zieht. Darum handelt es sich aber nicht, es geht vielmehr hier um den Bruch eines Versprechens. Das schwerwiegende Wort läßt sich nicht vermeiden, wenn man die Dinge beim wirklichen Namen nennen will. Der Verlag hat nämlich in seinen Prospekten vor noch nicht so langer Zeit wörtlich gesagt: »Vorbestellungspreis (nur beschränkte Zeit gültig) jeder Bd. NM 22.50 (späterer Ladenpreis mindestens NM 25.—)«; »Jetzt sparen Sie noch NM 15.—«. Das bedeutet eine Zusage an den Käufer: Dafür, daß Tu subskribierst, d. h. mir -hilfst, das Verlagsrisiko zu verkleinern, räume ich Dir einen niedrigeren Preis ein. Die anderen, die erst später kaufen, müssen mir mein Risiko in Form des höheren Preises bezahlen! Und nun? Jetzt sind die Subskribenten, die dem Verlag die Kosten der Herstellung und der Anführung gezahlt haben, ihm das Risiko ab-genommcn haben, die Dummen! Der Verlag hört freilich nicht, was die Subskribenten über diese Preisherabsetzung sag-en, sondern sieht nur die (selbstverständlich) zahlreich einlaufenden Neu bestellungen der Klügeren, die zu warten gelernt haben, and freut sich darüber. Was aber soll der Sortimenter tun? Was soll er den zahl reichen Subskribenten sagen, die sich das Werk geradezu vom Munde absparten? Der Erfolg solchen Vorgehens wird sein, daß nach den Bücherkäufern nun auch die Sortimenter noch vorsichtiger und zurück haltender werden. Ob damit dem Verlagsbuchhandel gedient ist, muß bezweifelt werden. Gerade an einem Sortimentsbuchhandel, der ein reichhaltiges Lager führt und sich mutig an Neuerscheinungen hcranwagt, ist der Vcrlagsbuchhandel interessiert und diesen abzu schrecken, muß daher als sehr bedenklich bezeichnet werden. Es hat deshalb Herr Hermann mit seiner Mahnung nur zu sehr recht. Vicleant eonsulsgl Znai in. Felix B o r n e in a n n. » Die Ausführungen des Herrn Hermann -im Börsenblatt Nr. 50 haben ein Thema angerührt, das z. Zt. für den Gesamtbuchhandrl von höchster Bedeutung ist. Gegen eine Preisgestaltung aus dem Niveau der Vorkriegszeit wird sicherlich kein Sortimenter etwas öin- znwenden haben, sondern sie sogar begrüßen. Wenn man aber den Verdienst dabei betrachtet, so entspricht dieser allerdings nicht mehr den »guten, alten Zeiten« selbst bei Berücksichtigung eines Massen absatzes, der indessen noch lange nicht überall gleich günstig sein kann. Durch die Tatsache, daß Herr Hermann einen Fall der Preissenkung mit der Preisbildung der Knanrbücher verkoppelt, ist er zu der eigent lich notwendigen Schlußfolgerung, die obige Überschrift verlangte, gar nicht gekommen und die Firma Kuaur kann daher unter Absatz drei den von .ihm allgemein erhobenen Vorwurf der Lager- entwertnng zurückweisen, noch dazu unter Hinweis darauf, daß »erfahrungsgemäß das -in weiten Kreisen verbreitete billige Qualitätsbuch das Interesse für andere Werke gleicher oder ähnlicher Bildungsgebiete weckt«. In diesem Punkte liegt die Kehrseite: Das überhandnehmen der billigen Aus gaben hat doch zur Folge gehabt, daß im regulären Sortiment heute an schöner Literatur zu etwa 75°/° das 2.85-Buch verkauft wird, während die Läger in den Sortimenten gerade ein umgekehrtes Ver hältnis aufweisen: nämlich nur 25°/o der »Einheitspreis-Bücher-. Das bedeutet nichts anderes, als daß erst aus lange Sicht eine Um stellung der Läger ans den »Einheitspreis« möglich sein kann, und daß während dieser Zeit die Läger sich langsam aber stetig entwerten. Wenn ich oben die Verdienstmöglichkeiten beim billigen Buch in Frage gestellt habe, dann bin ich mir darüber klar, daß bei den 2.85, 3.75 und 4.80 oder sonstigen Einheitspreisbüchern ein höherer Zwischengewinn gar nicht möglich sein kann. Aber gerade weil ich dies weiß und weil das Publikum sich vollständig auf das Einheits- prcisbuch eingestellt hat und eine Anders-Beeinslussung vom Sorti ment fast grundsätzlich ignoriert, darum bin ich Gegner des Ein- hcitspreisbuches und kann nur zu meiner Freude feststellen, daß ich in diesem Kampfe niemand geringeren als den Herrn Vizekanzler Franz von Papen hinter wir habe. Bethel bei Bielefeld. Hanns W i l k e n i n g. Postgut oder Bücherwagen. (Sprechsaal im Börsenblatt Nr. 66 vom 18. März.) Der Ortsverein der Bremer Buchhändler weist mit Recht darauf hin, daß von Orten, von welchen Postgut nach Bremen zulässig ist, zur Vermeidung unnötiger Portoauslagen keine Postpakete ver sandt werden dürfen. Wir haben die Leipziger Auslieferungsstellen hierauf ausdrücklich hingewieseu. Ergänzend möchten wir aber bemerken, daß der Bücher - wagen von Leipzig nach Bremen, der am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend von Leipzig abgeht, Bcischlüsse von 5 bis 7 Kilo zu den gleichen Sätzen wie Postgut befördert. Da bei kommen die Verpackungssätze für Ballenverpacknng zur Berech nung, die günstiger find als für Postpakete. Der Bttcherwagen trifft ferner bereits am nächsten Morgen in Bremen ein, während Postgut erst am übernächsten Tage in Bremen bestellt wird. Von Leipzig aus wird also in vielen Fällen dem Versand im Bücherwagen der Vorzug zu geben sein. Verein Leipziger K o in in issionär c. * Die Tatsache, daß zwischen den großen Städten Postgut in n n - beschränktem Maße angenommen wird, scheint den meisten Ver legern entgangen zu sein. Täglich erhalten wir von Berlin und Leipzig noch Postpaketsendungen, und zwar von Firmen, die einen derart großen Versand haben, daß sie es unbedingt wissen müßten. Heute, wo jeder Pfennig wichtig ist, den man an den Unkosten er sparen kann, muß unbedingt daraus geachtet werden, daß diese billi gere Einrichtung benutzt wird. Köln. Creutzer L Co., G. m. b. H. Inhaltsverzeichnis. Artikel: Entscheidungen höherer Gerichte. Von vr. A. Elster. S. 211. Bücher als Sportpreise. S. 212. Bericht über die Ord. Hauptversammlung der Korporation der Berliner Buchhändler. S. 213. Kampf gegen Schmutz und Schund. Von O. Carins. S. 214. Aus Italien. S. 214. Besprechungen: Diederichs, Kaiser Maximilian I. als politi scher Publizist. S. 214 / Nenker, Das doppelte Jahr. S. 215. Wöchentliche Übersicht üb. geschäftliche Einrichtungen. S. 215. Kleine Mitteilungen S. 215—216: Durch den sächsischen Feiertag / Herausgabe eines Handbuches über die im Papierfach bestehenden Warenzeichen / »Von der Maas bis an die Memel . ..« / Zehn Jahre deutscher Buchkunst / Bücherprodnktion in den Vereinigten Staaten / Deutsche Bücher in Rumänien / Hamburger Verein zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit / Uni versität und Technische Hochschule in Breslau / Verlorener Luxus druck / Vorsicht / Verbotene Druckschriften. V e r k e h r s n a ch r i ch t e n S. 216: Wiederaufnahme des Postnach- nahmeverkehrs mit den Vereinigten Staaten. P e r s o n a l n a ch ri ch t e n S. 216: Alois Mora, Salzburg / 60. Ge burtstag Pros. I)r. Frenzel, Leipzig / Gestorben: A. Friedemann, Leipzig; E. Debes, Leipzig; Fritz Berge, Berlin; L. Ullstein, Berlin. Sprechsaal S. 217: Preispolitik - Buchinflation! / Postgut oder Bücherwagen. 218
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