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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1933
- Strukturtyp
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- 1933-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1933
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- Deutsch
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Nr. 38 (R. 17). Leipzig, Dienstag den 14. Februar 1933. 10V. Jahrgang. Redaktioneller TA Württembergischer Buchhändler-Derein E. D. Die freiwillige Gehilfenprüfung des Württembergi- schcn Buchhändler-Vereins findet am Sonntag, dem 19. März, vormittags 10 Uhr im Geschäftsraum von H. Lindemanns Buch handlung, Stuttgart, Stiftstraße 7 statt. Die Ansetzung aus wärtiger Prüfungen bleibt Vorbehalten. Die Prüsuugskommis- sion besteht aus dem Unterzeichneten als Vorsitzenden, Herrn Eugen Josenhans als Beisitzer und Herrn Paul Zugwurst im Hause C. Wittwer, Stuttgart, als Gehilfenbeisitzer. Wir bitten um Anmeldung an den Unterzeichneten unter Benützung des Vordrucks des Börsenvereins. Stuttgart, Stiftstraße 7. Hermann Kurtz. Weihnachtsgeschäft 1932. Insgesamt haben aus unsere Aufforderung 96 Firmen aus 72 Städten Berichte eingesandt, wofür ihnen auch an dieser Stelle gedankt sei. Bon 14 Firmen wird der Verkauf älterer Werke als gut bzw. angemessen bezeichnet, bei 32 spielte er ein« unter geordnete oder gar keine Rolle. Das Verhältnis d esBe st eilten zu den Lager verkäufen ist bei 11 Firmen ein Drittel bis ein Viertel; bei 14 Firmen beträgt es weniger als ein Viertel; bei 11 Firmen mehr als ein Drittel. Mit dem Ergebnis an den Verkaufs-Sonntagen sind 13 Firmen zufrieden, 23 melden ein mäßiges bzw. mittleres Ergebnis, 6 ein schlechtes. Der zeitige Ladenschluß am Heiligen Abend hat keine Nachteile bei 34 Firmen, 14 wünschen eine Verlängerung bzw. Anpassung an die Schoko laden- und Blumenläden. Eine Trennung des Umsatzes nach Bar- und Rech nungsverkäufen haben zwölf Firmen vorgenommen, linker diesen sind nur zwei, bei denen der Barverkauf gleichgc- blicben ist, die anderen zehn melden Rückgänge uni 0.8 bis 22"/°. Beim Rechnungsverkauf stehen den sieben Firmen, die Rück gänge ebenfalls von 0.8 bis 22°/° melden, fünf gegenüber, bei denen die Rechnungsverkäufc um 2 bis 12,23"/» gestiegen sind. Der Durchschnittseinzelposten der Barverkäufe wird von einer Firma rnit RM 2.23 angegeben, während er für Rechnungsver- käuse RM 5.22 und für bestellte Bücher RM 5.48 betrug. Den Hauptpunkt in der Berichterstattung über das letzte Weihnachtsgeschäft nimmt die Aussprache über die billigen Ausgaben ein. Bei 28 Firmen hat der Verkauf der Mk. 2.85- Ausgaben eine ausschlaggebende Rolle gespielt, 10 Firmen fin den die Volksausgaben beim Weihnachtsgeschäft störend. Das Gesamturteil ist aber nicht einheitlich. Wir lassen hier einige der Stimmen Für und Wider folgen: »Bon zehn Bücherkäufern greifen mindestens sieben zu den billigen Ausgaben.« »Das Weihnachtsgeschäft wurde in der Hauptsache durch die billigen Bücher belebt.« »Die Umsatzhöhe blieb gegen früher zurück, weil das billige Buch im ganzen übcrwog.« »Volksausgaben wurden stärker denn je gekauft und die Folge davon war, daß der Normal-Roman zeitweise ins Hinter treffen geriet.« »Das Weihnachtsgeschäft stand vorwiegend Im Zeichen des billigen Buches, Werke über RM 20.— waren kaum zu ver kaufen.« »Ich möchte glauben, daß wir in der Hauptsache nur den billigen Büchern das langsame Wiederaufleben des Laldenver- kehrs zu verdanken haben.« »Die Überzeugung des Publikums: Ja, nun sind Bücher doch wirklich billig geworden, ist der wertvollste Gewinn des Weihnachtsgeschäfts 1932, denn er wird sich in den vor uns liegenden schweren Monaten zu unserer Rettung auswirken.« »Der dauernde Hinweis auf die Preiswürdigkeit des Buches in der gesamten Weihnachtspropaganda, vor allem auch das Ausstellen des praktischen Beispiels, ist für den Erfolg mit ent scheidend gewesen.« »Die Bücher in der Preislage von RM 2.— bis RM 3.— umfassen 24.8°/° des Gesamtumsatzes.» »Die Psychose der billigen Bücher ist abgeslaut. So gern die billigen Ausgaben im Lause des Jahres für Geschenkzwccke genommen werden, Weihnachten will man ,etwas Ordentliches' haben.« »Ganz allgemein muß gesagt werden, daß das billige Buch zu RM 2.85 bis RM 4.80 heute dermaßen den Markt beherrscht, daß man mit Sorge in die Zukunst blicken muß, denn die Un kosten stehen in keinem Verhältnis zum Verdienst. Außerdem wird bei dem liberhandnehmen der billigen Ausgaben ein sorg fältig ausgewähltes Lager von Tag zu Tag wertloser.« »Es ist ganz ohne Zweifel, daß die billigen Bücher das Weihnachtsgeschäft belebt haben, aber ebenso steht außer Zwei fel, daß die Kunden jetzt so irre an den Preisen sind, daß manche Werke jetzt nicht mehr verkauft werden können, weil es einfach heißt: ,Das Buch wird doch im nächsten Jahre billiger'.« »Vielfach wurde geäußert, daß diese oder jene Neuerschei nung jetzt nicht gekauft würde, da sie ja doch nach einem Jahr als Volksausgabe erschiene. Es kann nur dringend geraten werden, daß mit diesem Unfug baldigst aufgehört wird. Der mittlere Preis eines guten Buches darf ruhig zwischen 4 und 6 Mark liegen.« »Ich habe bereits vor 1°/- Jahren aus die Gefahren der Akk. 2.85-A-usgaben hingewiesen und ich hoffe, daß in diesem Jahre die Einsicht des Verlages in die wirtschaftlichen Not wendigkeiten einer vernünftigen Kalkulation eine Besserung in dieser für die Lebensfähigkeit des Buchhandels wichtigen Frage bringt.« »Schlager wie Hamann sollten erst nach dem Weihnachts geschäft erscheinen.« »Im Gegensatz zu allen Kaufleuten ist der Buchhändler heute nicht mehr in -der Lage, sein ,Ware' abzuschätzen. Also ist es kein Wunder, wenn das Publikum an normalen Preisen Anstoß nimmt.« Geht -also aus diesen Äußerungen schon hervor, daß die bil ligen Ausgaben sin besonderes Merkmal des Weihnachtsge schäftes -waren, so wird auch oft noch besonders darauf hinge wiesen, daß die kleinen Sammlungen wie Jnselbücher, Salzer, Bertelsmann usw. in größerem Maße als früher zu Ge schenkzwecken benutzt wurden. Fast einstimmig wird dagegen hervorgehoben, daß teure Werke über RM 20.— nur in seltenen Fällen zu verkaufen waren. »Kalender spielten ein große Rolle, und zwar nicht wie im vorigen Jahre als Zutat, sondern in vielen Fällen als einziges Geschenk.« »Ebenso gut verkauft haben wir Kunstkalender, besonders solche mik abtrennbaren Postkarten -in Kupfertiefdruck.« Im Vordergrund des Inter esses standen oft Bücher politischen Inhalts, auch Schulbücher, Atlanten und Wörterbücher wurden als Weihnachtsgeschenke ge wählt. 105
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