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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1932
- Strukturtyp
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- 1932-07-30
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1932
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- Deutsch
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gewandt wurde, um welche Einbandart es sich handelt. Daran können Fragen anschließen über den Unterschied zwischen holz freiem und holzhaltigem Papier, zwischen satiniert, maschinen glatt, Kunstdruck usw., ferner Fragen über andere Einband arten, über Unterschiede zwischen Buchdruck, Offsetdruck, Tiefdruck u. a. m. Dabei handelt es sich aber stets nur um die Grundlagen dieser Dinge. Geprüft wird ja ein Sortimenter im Hinblick auf das, was er etwa einem Kunden als Auskunft zu geben hätte, nicht ein Verlagshersteller. Die Prüfung aus dem Gebiete der allgemeinenkauf männischen Kenntnisse (Rechtsfragen des Einlaufs- und Berkaufsgeschäfts, Buchführung und Zahlungswesen nebst Bank verkehr, sozialrechtliche Fragen, Versicherungswesen, Bürger kunde) stellt eine Fragengruppe vor, in der man mit bescheidenen Grundbegriffen wird zufrieden sein müssen. Man wird etwa zu denken haben an Fragen der Geschäftserösfnung, der Handels registereintragung, des Wechsels des Geschäftsinhabers, der Ge schäftsauflösung, an die Unterschiede der Rechtsform der Unter nehmung, die Organisation des Handelsstandes im allgemeinen (Vertretung des Unternehmertums in den Handelskammern und dergleichen und an die der kaufmännischen Angestellten). Man wird Fragen stellen können über die rechtliche Bedeutung der Kausvorgänge, über Versicherungswesen, den Verkehr mit den Spediteuren, mit der Post und der Eisenbahn, über den Zahlungs verkehr und die Bedeutung der Begriffe Wechsel, Scheck, Giro überweisung und ähnliches, endlich über die Sozialversicherung und das Tariswesen. In allen diesen Dingen ist die besondere Natur der buchhändlerischen Geschäftsvorfälle und das buchhänd lerische Gewohnheitsrecht im Auge zu behalten, so daß die Prü fung in diesen Dingen in weitem Umfange an die Fragen aus dem Gebiet der Verkehrs- und Verkaufsordnung angeschlofsen werden kann. In diesen Zusammenhang gehören ferner die Grundlagen der buchhändlerischen Buchführung, die am besten ebenfalls in Ge stalt eines Arbeitsvorganges, also etwa der Verbuchung von Kundenzahlungseingängen oder Überweisungen an Kommissionär und Verleger oder der Bearbeitung der BAG-Zettel vor sich zu gehen haben. Wenn abschließend im Rahmen dieser Dinge auch Fragen der Staatskundc und des Behördenausbaus noch genannt werden, so kann hier an schon Gesagtes angeknüpft werden. Der junge Buchhändler muß wissen, welcher Unterschied zwischen Ge meinde-, Staats- und Reichsbehörden besteht, wie sich das Schul wesen etwa in den sonstigen Behördenaufbau einfügt u. a. m. Auch dabei kann der praktische Fall der Anlage eines Werbe schreibens oder des Begleitbriefes für eine Ansichtssendung an eine Behörde im Mittelpunkt dieses Prüsungsteiles stehen. III. Die schriftliche Prüfung. Die Themen für die schriftliche Prüfung werden zweck mäßigerweise aus solchen Gebieten gewählt werden, für deren schriftliche Bearbeitung im Rahmen der mündlichen Prüfung die zur Verfügung stehende Zeit nicht ausreichen würde. Wenn also im Vorangehenden bereits von dem Entwurf von Werbeplänen dis Rede war, so besagt das nicht, daß nicht auf diesem Gebiete auch das Thema für eine schriftliche Arbeit gesucht werden kann. Auch Aufgaben aus dem Gebiet des Literaturwissens, des Bü chereiwesens, der Geschichte und des Ausbaus der Wissenschaften und des deutschen Schulwesens, der Geschichte des Buches und des deutschen Buchhandels werden für die schriftliche Prüfung ge eignet sein. Bei der Wahl und Gestaltung des Themas wird darauf be sonders Rücksicht zu nehmen sein, daß die Verbindung mit der Praxis eng eingehalten wird, damit auch die schriftliche Arbeit erkennen läßt, welche Erfahrungen der Prüfling in der Lehrzeit gesammelt hat, nicht aber, was er sich im letzten Augenblick ledig lich durch Lektüre zur Beantwortung einer Spezialfrage an eignen konnte. Werden also etwa Fragen aus der Literatur zur Bearbeitung bestimmt, so soll auch hier der Gesichtswinkel immer ein buch händlerischer sein: z. B. die der Literaturbeschaffung. Dabei kann vielleicht eine Preisgrenze, die Vorbildung des Käufers, eine konfessionelle Bindung oder dergleichen zur Beachtung vorge schrieben werden. Empfehlenswert ist für viele Fälle auch die Vorschrift eines Höchst- und Mindestumsanges nach Zeilen in Maschinenschrift. Immer ist im Auge zu behalten, daß nach Mög lichkeit auch die schriftliche Arbeit benutzt werden sollte, um sie in der mündlichen Prüfung mit dem Prüfling kurz zu besprechen und daran weitere Fragen anzuknüpfen, damit auf diese Weise auch zugleich nachgeprüft werden kann, ob der Prüfling die schrift liche Arbeit wirklich selbständig angesertigt hat. Das Prüfungsamt beim Börsenverein ist gern bereit, in be sonderen Fällen mit Themen für schriftliche Arbeiten an die Hand zu gehen. Von Praktikern im Anschluß an die täglichen Erforder nisse des Berufes gestellte Aufgaben scheinen ihm nützlicher als gelehrte Abhandlungen. IV. Tabellarische Übersicht der Priisuugsgegenständc und -gebiete. Faßt man die in den voranstehenden Ausführungen hervor gehobenen Einzelgegenstände und Gebiete, um das Ganze leichter übersichtlich zu machen, in systematischer Anordnung zu sammen, so ergibt sich folgendes Bild: 1. DasberuflicheKönnenin einem Grade, den man von jedem einzustellenden jungen Sortimentsgehilsen erwarten darf: ä) Gliederung und Vertriebsformen des Buchhandels, b) Das Bestellgeschäst in allen Einzelvorfällen, e) Die gebräuchlichsten Bibliographien in ihrer Benutzung zum Feststellen von Einzeltiteln und von Literatur gruppen. <1) Der buchhändlerische Verkehr, Satzung des Börsenvereins, Verkehrs- und Verkaufsordnung, e) Buchhändlerische Firmenkenntnis, besonders solche von Spezialverlagen. k) Briefwechsel im Buchhandel und im Kundenverkehr, g) Die Ordnung des Sortimentslagers. I>) Die Einteilung der Wissenschaften und die Kenntnis ihrer wichtigsten Fachausdrücke, i) Kundendienst, ü) Werbung. 2. Allgemeine kaufmännische Kenntnisse: a) Die einfachsten Grundbegriffe aus dem Handelsrecht, der Buchführung, dem Zahlungswesen. b) Das praktisch Notwendige aus der Staatsbürgerkunde, insbesondere der sozialen Versicherungsgesetzgebung. 3. Die Grundlagen der Buch Herstellung: a) Papier. b) Schrift, Satz, Druckverfahren. «) Das Binden. cl) Rechtsfragen (Grundlagen des Urheber- und Verlags rechts). 4. Literarisches und geschichtliches Wissen: a) Schöne Literatur in Deutschland und im Ausland, k) Wissenschaftliche Literatur. e) Büchereiwesen. ä) Geschichte des Buches und des deutschen Buchhandels, e) Buchhändlerische Fachliteratur. S81
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