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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1932
- Strukturtyp
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- 1932-07-30
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1932
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- Deutsch
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ling hat durch Wort und Tat, d. h. durch Schilderung und Ver halten zu zeigen, wie er im gegebenen Falle sein Handeln recht lich, wirtschaftlich, technisch und psychologisch zweckmäßig ein stellt. Fragen nach weitgehenden Einzelheiten müssen vermieden werden. Die Prüfung hat die Grundsätze des Arbeitsunterrichts zu beobachten und den Prüfling in weitestem Umfange selbst tätig werden zu lassen. Uber welches Maß von Wissen der Prüfling verfügt, hat er im Anschluß an die beispielhafte Handlung und durch die Beantwortung anderer Fragen zu erkennen zu geben. Einem Prüfen praktischer Kenntnisse widerspräche es von vorn herein, wenn als Ausgangspunkt für Prüfungsausgaben schwie rige »Annahmen« rein abstrakt festzuhalten wären. Man sorge dafür, daß bei allen Prüfungen Tatsachenmaterial auf dem Tische liegt, von dem die Handlungen und Betrachtungen ausgehen kön nen. Auch »Fehlbeispiele« (grobe Mahnbriefe, schlampige Bestel lungen, ein schlecht gedrucktes Buch) können als Anregung be nutzt werden. Im ganzen darf die Prüfung trotz der wünschens werten Vielseitigkeit nicht zu einem rasch umspringenden »Exer zieren« mit dem Prüfling führen. II. Die mündliche Prüfung. Bei der Prüfung des beruflichen Könnens, von der in erster Linie auszugehen ist, lassen sich im Sinne des schon erwähnten Arbeitsunterrichtsgedankens immer wieder um eine bestimmte Aufgabe gruppiert, von ihr ausgehend und auf den Anfangs ergebnissen aufbauend Fragen aus den verschiedensten Prüsungs- gebieten zusammenfassen. Wenn der Prüfling z. B. als Aufgabe eine ungenaue oder unvollständige Kunden-Bestellung zu einem einwandfrei ausgefüllten Bestellzettel umzuarbeiten hat, so wird man ihm dafür die gebräuchlichsten buchhändlerischen Bibliographien zur Verfügung stellen müssen. Bestellformulare und Bücherver zeichnisse müssen zur Hand sein. Deren richtige Auswahl und Benutzung sind an sich schon ein Prüfstein. Das reine Können wird im praktischen Tun feststellbar. An die Ausfüllung des Bestellzettels und die Benutzung der Biblio graphien lassen sich Fragen über die verschiedenen Arten der Bestellformen (fest, bar, bedingt), die verschiedenen Be st e l l w e g e usw. anknüpsen, ebenso solche über weitere biblio graphische Hilfsmittel, die Möglichkeiten sich diese zu verschaffen, ihre Eigenart usw. Weitere Arbeitsausgaben können sich auf der Benutzung des Stichwort- und Schlagwort-Registers aufbauen. Zugleich könnten die wichtigsten fremdsprach lichen Fachausdrücke des Bestellbeispiels erfragt werden. An Hand des im Bestellbeispiel vorgekommenen Werkes und seines Verlages lassen sich unschwer weitere Fragen anschließen, durch deren Beantwortung der Prüfling sich über seine buch- händlerische Firmenkenntnis auszuweisen vermag. Der Verlag ist nach seiner Eigenart zu charakterisieren, es ist nach anderen Verlagen ähnlicher Art zu fragen, auch nach solchen etwa entgegengesetzter Richtung und Einstellung. Daran sind Fragen nach dem Kommissionsbuchhandel anzuschließen. Hier kann etwa auch das Verständnis für den Unterschied zwischen Grossist und Kommissionär geprüft werden. Im Zusammenhang damit wird sich ohne weiteres Gelegenheit finden, den Prüfling sich über den Aufbau und die Glie derung des Gesamt buchhandels im allgemeinen und die Eigenart der einzelnen Betriebssormen (Laden-, Reise-, Versandbuchhandel usw.) aussprechen zu lassen. Endlich fügen sich an die Unterhaltung über die Bestellfor men und Bestellwege zwanglos Fragen aus der Verkehrs ordnung an, wobei zu den anderen Ordnungen des Börsenvereins und seiner in der Satzung widergespiegelten Struktur übergeleitet werden kann. Dabei ist keineswegs an ein Auswendigkönnen dieser Ordnungen gedacht, sondern nur an ein Bescheidwissen über ihre Grundsätze und an ein Sichzurechtsinden in den betreffenden Druckschriften. Hier lassen sich dann unschwer ein Paar kurze Fragen aus dem Gebiet der Geschichte des Buches und des deut schen Buchhandels anknüpfen. Dabei muß jedoch berück sichtigt werden, daß geschichtliches Wissen von der Entwicklung des S80 Buchhandels nur soweit verlangt werden sollte, als es für das Verständnis der gegenwärtigen Einrichtungen erforderlich und praktisch aufschlußreich ist. In diesen Zusammenhang gehören zu gleich Fragen nach der wichtigsten buchhändlerischen Fachliteratur. Mit Fragen aus dem Gebiet der Hauptbestimmungen der Berkaufsordnung läßt sich am leichtesten eine Prüfung der Kennt nisse und Fertigkeiten, die für den Schriftverkehr int Buchhandelund mit derKundschaft erforderlich sind, verbinden. Zu denken ist an einen Briefwechsel mit dem Verlag, wie er sich etwa an eine Bestellung, wie sie hier als Ausgang der Prüfung angenommen war, anschließen kann. Dabei können alle die Fälle berücksichtigt werden, die in der Verkehrsordnung ge regelt sind, desgleichen der Briefwechsel, wie er im Zusammen hang damit mit dem Kommissionär entstehen kann. Für Beispiele für den Kundenverkehr läßt sich an Fälle denken, wo es sich um Angebote nach K 12 der Berkaufsordnung oder auch um Ausein andersetzungen wegen Mißverständnissen aus Grund von K 11 der Berkaufsordnung handelt. Selbstverständlich kommen aber nur die einfachsten Fälle in Frage, nicht »Doktorfragen». Neben Mahnbriefen können in der Prüfung vor allem auch Werbebriese und ähnliches entworfen werden. Dann muß dem Prüfling aber die nötige Zeit zur Sammlung gegeben werden. Gerade hier ist auch erneut daran zu erinnern, daß die Prüfung nicht in einem Abfragen von Regeln, sondern in der Ausführung von praktischen Beispielen bestehen soll. Ein Gebiet für sich bildet die Lagerordnung des Sortimenters. Ganz von selbst ergeben sich im Zusammen hang mit ihr Fragen nach der Systematik der Wissen schaften und nach ihren Fachausdrücken. Auch da bei hat der Arbeitsgedanke vorzuherrschen. Die Prüfung kann etwa darin bestehen, daß der Prüfling eine Reihe vorliegender Bücher nach ihrer Beziehung zu den verschiedenen wissenschaft lichen Gebieten zu trennen und sie in ein angenommenes Lager einzuordnen hat. Zweckmäßigerweise wird sich vielleicht daran gleich die Prüfung über die wissenschaftliche und die schöne Literatur Deutschlands und des Auslan des, über das Büchere i wesen, die GeschichteundOr- ganifationderWissenschastenunddesdeutschen Schulwesens anschließen. Hier ist nur das notwendigste Wissen um die Entwicklung der Wissenschaften und der wissen schaftlichen Literatur sowie um die hauptsächlichsten Strömungen der schönen Literatur in Deutschland und im Auslande und selbstverständlich nur im großen Überblick nachzuweisen. Ein ge- "wisser Grundstock an Literaturkenntnis ist unerläßlich. Einzel fragen nach Daten, Persönlichkeiten oder Titeln sind aber nicht zweckmäßig, weil sie bestenfalls ein Zufallsbild vom Wissen des Prüflings geben könnten und die Prüfung niemals philologisch werden sollte. Unter Umständen genügt schon, wenn der Prüfling nachweist, wie er sich helfen würde, um anspruchsvollen Kunden Spezialauskünste erteilen zu können. Mit der Organisation des Wissenschaftsbetriebs und des Schulwesens hängt die des Büchereiwesens, von der wissenschaft lichen bis zur volkstümlichen Bücherei einschließlich der Behör den-, Vereins- und Werkbüchsreien usw. aufs engste zusammen. Die Prüfung soll auch hier vom'praktischen Arbeitssall ausgehen, sei es, daß ein Kund en ges p räch im Mittelpunkt steht, sei es, daß die Ausarbeitung eines W e rb ep l an es für eine bestimmte wissenschaftliche Erscheinung oder ähnliches zum Ausgang ge nommen wird, überall wird dabei der prüfende Buchhändler aus seiner eigenen geschäftlichen Praxis unschwer Beispiele genug ent nehmen können, die er dem Prüfling zur Bearbeitung und Be sprechung vorlegen kann. Daß dabei auf dessen Erfahrungsbereich, nötigenfalls auch auf die Eigenart seiner Lehrfirma, Rücksicht ge nommen werden muß, ist selbstverständlich. Auch die Prüfung aus dem Gebiet der Buchherstellung geht zweckmäßigerweise von vorhandenen Gegenständen des Buch handels aus, wie sie etwa schon zur Lagerordnung benutzt worden sind. An Hand eines solchen Bandes ist z. B. zu besprechen, welche Schriftart für den Druck benutzt ist, welche Reproduktionstechnik für vorhandene Abbildungen im Text oder für Bildbeilagen an-
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