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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1932
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- 1932-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1932
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RÄMümMerTA Verband der Duchhiindler in Polen. Sonntag, den 14, August 1932, 15 Uhr im Restaurant »Bau-Hütte«, 13. ordentliche Hauptversammlung, zu der wir unsere Mitglieder einladen, Nichtmitglieder sind als Gäste willkommen. Die Tagesordnung mH die Zeiteinteilung der Veranstaltung werden unseren Mitgliedern durch Rundschreiben bökanntgegeben. , Der Vorstand. I, A,: Arnold Kriedte. Zur Wirtschaftslage. Bon Prof, vr. G, Menz. sLausanne — Steuerlast und Wirtschastsnot — Buchgewerbe — Buchhandels Seit Wochen halten die Verhandlungen in Lau sanne die Welt in Spannung, Zum ersten Mal ist dabei Deutschland in der glücklichen Lage, hinsichtlich der Druck- empsindlichkeit besser als alle anderen dazustehcn. Allenfalls kann man noch hinsichtlich der Bereinigten Staaten von Nord amerika seststellen, daß auch sie am längeren Hebelarm sitzen. Me Rücksicht auf die amerikanischen Präsidentenwahlen lähmt nicht nur wie schon stets die Beweglichkeit der Politik Washing tons, sondern konnte es auch allen anderen, namentlich Frank reich, bisher immer noch geboten erscheinen lassen, trotz aller drängenden Not, doch erst noch einmal aus eine Vertagung der wirklichen Entscheidung bis in den Herbst abzuzielen. Am 18, Mai stellte die United Preß in einer Meldung aus Washing ton der Lausanne! Konferenz folgende Prognose: Ein sechsmonatiges Schntdenmoratorium von feiten der euro päischen Länder durch eine Schuidcnregclungskonfereiiz im Novem ber oder Dezember, auf der auch die Bereinigten Staaten sich ver treten lasse« würden, wurde als voraussichtliche Entwicklung in diesen Fragen von einem Sachverständigen der Regierung der United Preß gegenüber bezeichnet. Der Sachverständige erklärte, datz es nunmehr die Meinung der Weltöffentlichkeit geworden zu sei» scheine, daß die europäischen Regierungen von sich aus ein sechs monatiges Moratorium erklären und dann im Spätherbst eine end gültige Bereinigung der Frage vornehmen würden. Erst auf dieser Konferenz, äußerte sich der Sachverständige, würde man aller Wahr scheinlichkeit »ach eine definitive Lösung suchen, und es sei nicht aus geschlossen, daß sich die Vereinigten Staaten an der Arbeit beteiligen würden, da man in Lausanne eine solch« Lösung zu verschieben suchen werde, Lausanne würde deshalb wohl kaum ein positives Ergebnis zeitigen, da man erst die Lösung der politischen Lage in den Vereinigten Staaten abwarten müsse. Man habe bas Gefühl, das sich allmählich eine Besserung in der Stimmung des Kongresses gegenüber den Kriegsschulden bemerkbar mache. Kalls keine unvor hergesehenen radikalen Wendungen eintreten sollten, so dürfte man mit einer unvoreingenommenen Haltung des Kongresses für dieses Problem Ende des Jahres rechnen, so schloß der Sachverständige der Regierung, Danach hat sich vor allen Frankreich, wie gesagt, verhalten. Allerdings steht auch diese bisherige Insel im Krisenmeer unter steigendem Druck, Der amtliche Produktionsindex zeigt einen ständigen, gleichmäßigen Rückgang, Er betrug Maximum 1-930 Ende 193-1 April 1SW Generalinbex . . , . . 144 111 95 Maschinenindustrie . . . 162 118 96 -Stahlindustrie . . . . 133 82 71 Bergbau . . 159 105 95 Bautätigkeit . . . . . 142 122 107 Textilindustrie . . . . 97 59 52 Automobilindustrie . . . 685 471 4M Dazu kommen die wachsenden Budgetschwicrigkcitcn, die nicht zuletzt das Kabinett Herriot gefährden. Von hier aus ist auch das brennende Interesse Frankreichs an der Sanierung der Donauländer zu verstehen. Kommt es dort zum allgemeinen Moratorium, so trifft der härteste Stoß Frankreich, aber auch England, Die Sanierung der Donauländer ist aber zugleich das Kernproblem der Reparationsfrage, Die Handelsbilanz überschüsse aus dem Verkehr mit Osteuropa lieferten ja bisher Deutschland nicht den kleinsten Teil der Devisen, die es für die Tributzahlungen an Frankreich und die anderen Gläubiger brauchte. Nachdem dieses System zusammengebrochen ist, steht dahinter die Gefahr, daß Frankreich und England auch noch die Kapitalien verlieren, die sie im Balkan jahrelang investiert haben, um sich und der Welt das Funktionieren des Versailler Tributsystems vorzutäuschen. Für England kommt der Druck auch noch von anderer Seite, Die Preisgabe des Goldstandards hat sich, wie hier schon wiederholt betont, als Fehlschlag erwie sen, Der Schritt hat nicht das gehalten, was man sich davon versprochen hat. Das britische Problem ist so allein nicht zu lösen. Auch die Empirepolitik, die in Ottatva demnächst bespro chen werden soll, hat tausenderlei Schwierigkeiten in sich. Auf jeden Fall könnte man in Ottawa mit mehr Sicherheit arbeiten, wenn man vorher wüßte, was aus Lausanne wird. Daher das überaus starke Interesse Englands, Lausanne nicht scheitern, ja nicht einmal nur in einen Bcrtagungsbeschluß enden zu lassen. Zunächst hat ja nun Lausanne wenigstens das eine sofort gebracht, daß glücklich noch einem ganzen verlorenen Jahr das Hoovermoratorium tatsächlich festgestellt wurde. Im übrigen standen dann aber die Verhandlungen unter der Belastung des Basler Gutachtens, auf die wir seinerzeit hier sofort aufmerksam gemacht hatten. Das Gutachten hat bekanntlich die deutsche Zah lungsunfähigkeit nur für den Augenblick sestgestelll, ausdrücklich aber auf die zu erwartende künftige Besserung der Lage hin gewiesen und dafür alles offen gelassen. Daß die deutsche Re gierung Brüning dieses Gutachten angenommen hatte und zur Grundlage ihrer Politik für Lausanne machte, hat sie also von vornherein der französischen Auffassung gegenüber gestellt, alles auf die künftige Lösung abzuschieben und nur vorläufige Er leichterungen zu gewähren, Frankreich hat zunächst sogar die Politik verfolgt, als erstes die Sanierung der Donauländer duichzuführen, damit den europäischen Krifenhcrd auszuräumen und so Deutschland die Voraussetzung für die unveränderte Fort zahlung der Tribute zu schassen, wobei wir die Donausanierung noch durch eigene Opfer zu ermöglichen gehabt hätten. Dieser Plan dürfte endgültig in der Wolfsschlucht verschwunden sein. Die Notwendigkeit der Donausanierung besteht natürlich nach wie vor. Daran wird sich auch Deutschland beteiligen, aber nur nach seiner Befreiung von Tributen jeder Art, Auf Einzelheiten soll im Augenblick nicht weiter eingsgangen werden. Zweifels ohne wird die Lösung auf dieser Grundlage der Weltwirtschaft sehr kräftige Anstöße geben, Zeichen eines unter dem Eindruck dieser Möglichkeiten neu aufflackcrnden Optimismus sind bereits vorhanden. Es wird unter allen Umständen aber doch noch einige Zeit dauern, ehe an die Verwirklichung aller Hoffnungen 533
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