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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1932
- Sprache
- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-09
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1932
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- [5] - 535
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158, 9. Juli 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. tigere Altpapiersorten an. Die Betriebswasserverhältnisse bes serten sich in der zweiten Hälfte des Monats.» Einen sehr auf- fchluß- und lehrreichen Überblick über «die Entwicklung der deut schen Papierindustrie bot kürzlich das Institut für Konjunktur forschung mit machstehender Zusammenstellung: Zeit mbe°t-t^tich Be- Preise*) 1 0<X) ^ 1928- ^100 schäfti- gung«) Papier*) Pappe'» Papier Pappe Ausfuhr 1930 1. Vj. M. D. 101,0 96,0 87,9 150,5 314,2 90,9 2. „ „ 97,3 99.2 87.2 86,0 146.5 276,2 82,8 ». >> „ 89,4 81,2 140,3 253 9 73,6 4. „ 90,7 89,4 78,4 131,7 256,8 75,6 1931 I. Vf. M. D. 89,4 79,3 75,8 1?2 0 28 .',2 82,5 2. „ 93,4 86,8 76 4 117,7 279,7 79,3 3- 86,0 82,3 76.1 73,0 116,0 334,4 96,8 4. .. „ 78,7 66,8 112,2 298,0 102,9 1932 1. Bj. M. D. 76,3 72,6 62,8 101.6 218,9 11',9 Apul 79,3 78,6 64,8 *)65,1 100,0 166,8 Sr,7 Mai — 99,9 145,4 87,4 , Die Zuspitzung der Lage, die in diesen Zahlen sichtbar wird, hat Me ja bereits besonders straff organisierte Papierindustrie ver anlaßt, durchgreifende Schutzmaßnahmen sehr weittragender Art ins Auge zu fassen. Darüber berichtet« — wir folgen hier einer Darstellung in der Zeitschrift «für Deutschlands «Buchdrucker — «der Geschäftsführer des Vereins Deutscher Papierfabrikanten von Wufsow auf seiner Hauptversammlung am 9. Juni in Mün chen. Er ging davon aus, daß Mittel und Wege zur Beseitigung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Papierindustrie gefunden werden müßten. Eine damit betraute Kommission wäre zu der Überzeugung gekommen, daß die Ursache für die ungünstige Ge schäftslage «der Papierindustrie in «dem Mißverhältnis zwischen Produktionskapazität und Absatz zu suchen ist. Das Überangebot an Papier hätte dazu geführt, daß in qualitativer wie preislicher Beziehung der «Verlaus immer unrentabler wurde. Hieraus hätte sich wiederum ergeben, daß einzelne Betriebe in ihrer finanziellen Bewegungsfreiheit derartig gehemmt wurden, daß sie zu Preisen verkaufen, die keine Berechtigung mehr haben und dazu bei tragen, das Preisniveau zu unterhöhlen. Der Zustand der Hand lungsunfreiheit vieler Betriebe «drohe, sich auf immer weitere Kreise auszudehnen. Zur Bekämpfung dieser Mißstände werden der »Papier-Zeitung« (Nr. 48) zufolge nachstehende Maßnahmen vorgeschlagen: 1. Der infolge des mangelnden Einklangs von Produktions möglichkeit und Absatz entstehende Druck soll durch sofort wirkende und später zu verfeinernde Mittel schlagartig gemildert werden, in dem eine allgemeine Betriebseinschränkung durch Einführung von zunächst einem Ruhetag i» der Woche festgesetzt wird. 2. Betriebe, die durch Verlust ihrer Selbstbestimmungsmöglich- keiten besonders schädigend für die Gesamtindustrie wirken, wer den aus dem Produktionsprozeß vorübergehend oder dauernd aus geschaltet. S. Es werden Fachgruppen geschaffen, die in engster Verbindung miteinander und unter gegenseitigem Schutz Preisprobleme regeln sollen. Bei Punkt 1 geht die Kommission von der Voraussetzung aus, daß der überwiegende Teil der deutschen Papierindustrie der Meinung ist, daß ohne diese allgemeine «Betriebseinschränkung eine Besserung nicht erwartet wenden kann. Von der Zustim mung der überwiegenden Anzahl der Firmen wird es abhängen, ob der vorstehende Gedanke durchgeführt werden kann. Wenn dies, wie die erwähnte Kommission erwartet, festgestellt sein wird, ') Einschi, der aus Vollbeschäftigte umgerechneten Kurzarbeiter. °> Index der Großhandelspreise sllr Papierstoffe und Papier; ISIS -- lM. ') Ausfuhr einschl. Reparationssachlieserungen. '> Pos. WS/K5L 8 >0. °> Pos. «51 ä 1, L 2. ') Voriäusig. und zunächst also ein Tag in der Woche als allgemeiner Still- standstag durchgeführt ist, wird «die Überwachung der zweck mäßigen Durchführung »orschlagsweise einem Ausschuß, der sich ans den drei Hauptgebieten der Papierindustrie, nämlich: Schreib- und Druckpapiere, Packpapiere, Spezialpapiere zusam- mensetzt, übertragen. Dieser Ausschuß hat darüber zu bestimmen, inwieweit über die allgemeine Produktionseinschränkung hinaus bei einzelnen Gruppen Sondereinschränkungen durchgeführt wer den sollen, oder inwieweit bei Syndikaten die Einschränkung« auf dem Wege der Quote als bereits durchgeführt gelten. Im Rahmen der allgemein festgeleglcn Einschränkungen haben die einzelnen Fachgruppen die Möglichkeit, ihre besonderen Ein schränkungen der Produktion für bestimmte Artikel (durch Kon tingentierung usw.) zu beschließen. Wenn die übergroße Mehrheit der Fabriken sich für diesen Weg entschieden hat, werden Mittel und Wege gefunden werden müssen, auch solche Fabriken, die glauben, sich von dieser Gemeinschaftsarbeit ausschließen zu sollen, um Sondervorteile zu haben, dazu zu bringen, sich zur Mitarbeit zur Verfügung zu stellen. Bei allen Entscheidungen ist die Mehrheit nach der Bedeutung der Produktion (Mengen- und Umsatzwerte) zu ermitteln. Unter Punkt 2 war ausgeführt wor den, daß die Ausmerzung gewisser Fabriken für Zeit oder Dauer anzustreben sei, die durch ihre besonderen Verhältnisse die Ge samtindustrie schädigen. Die Durchführung einer solchen Aktion kann nach Lage der Verhältnisse nur von der gesamten Papier industrie getragen werden. Um diesen Zweck zu finanzieren, wird es notwendig sein, eine juristische Person, vorschlagsweise eine G. m. b. H. mit kleinstem Kapital, zu schaffen, deren Gesellschafter wiederum Vertreter der drei Hauptgebiete (Schreib- und Druck papiere, Packpapiere, Spezialpapiere) sein «sollen. (Eine Nen- gründung «erscheint in diesem Zusammenhang nicht einmal erfor derlich, weil die zur Zeit ruhende Treuhandgesellschaft der Papierindustrie G. m. b. H. noch zur Verfügung steht. Diese Ge sellschaft ließe sich leicht für die gedachten Zwecke umwandeln; insbesondere könnte man damit ein Institut zur Beratung der Banken usw. in den internen Fällen des Faches schaffen.) Dieser Gesellschaft ist durch die Fachgruppen das Material zuzustellen, und die Gesellschaft hat «die notwendigen Verhandlungen zu füh ren und nach Durcharbeitung des Materials dem Gesamtausschuß Vorschläge zu machen. Kommt «der Gesamtausschuß zu dem Ent schlüsse, daß eine Fabrik stillgelegt werden soll, sei es pachtweise, sei es durch Auskauf, so sind die hierzu erforderlichen Mittel zu einem Teil von der gesamten Papierindustrie, zu einem anderen Teil von speziell interessierten Gruppen aufzubringen, und zwar im Verhältnis «des Wertes des Umsatzes aller Firmen. — Zu Punkt 3. Me zu schaffenden Fachgruppen sollen in Form von festgefügten Konventionen, Syndikaten oder Kartellen die Preis- regclung der einzelnen Sorten wieder übernehmen und werden dies um so eher wieder tun können, nachdem nach Durchführung der Punkte I und 2 die Haupthindernisse für das Funktionieren der früheren Konventionen beseitigt worden find. Soweit Außen seiter glauben, sich von solchen Fachgruppen ausschließen zu können, werden auch hier geeignete Maßnahmen zu ergreifen sein, die gesamte Papierindustrie geschlossen in das vorgelegte Programm hineinzubekommen, um die Einheitlichkeit aller Maß nahmen sicherzustellen. Soweit der Bericht der Papierzeitung. Me Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker bemerkt dazu: »Es ist zweifelsohne sehr beachtenswert, wie die im Verein Deutscher Papierfabrikanten e. V. zusammengeschlossenon Firmen versuchen, ihrer ungünstigen geschäftlichen Verhältnisse durch einschneidende organisatorische Maßnahmen Herr zu werden. Uns ist bisher nicht bekannt, ob die vorstehend aufgeführten Vorschläge auf der Hauptversamm lung der Papierfabrikanten angenommen wurden und tatsächlich durchgeführt werden. Die Kommission erwartet jedenfalls, wie es in ihrem Bericht heißt, die Zustimmung der überwiegenden An zahl der Firmen. Das Buchdruckgewerbc als der bei weitem wich tigste Verbraucher der Erzeugnisse der Papierindustrie hat alle Veranlassung, diesen Vorgängen «die größte Aufmerksamkeit zu schenken. Anscheinend will der Verein Deutscher Papierfabrikan- ten ähnlich« Maßnahmen für bisher noch nicht kartellierte Pa- 535
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