Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1930
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- 1930-04-17
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X: Sl, 17. April 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. Die Firma umfaßt jetzt Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung, Antiquariat, Papier- und Schreibwarenhandlung nebst Leihbibliothek. In Verlag hat sie den Pharus-Plan von Zeitz, einige Wanderkarten von Thüringen und Mitteldeutschland und mehrere Buchführungs- Anleitungen für Berufsschulen. Trotz der Ungunst der wirtschaftlichen Verhältnisse war es 1930 nötig, noch Räume des Obergeschosses für geschäftliche Zwecke dienstbar zu machen. Jubiläumsfeier (s. a. Nr. 77). — Die Firma Franz von Csät Hy, Universitätsbuchhandlung und Literarisches Unternehmen A.-G. hat am 30. März d. I. auf ihrem Stammsitz in D e b r e c e n an läßlich ihrer diesjährigen Generalversammlung die 125. Wiederkehr ihrer Gründung gefeiert. Aus diesem Anlaß hatten sich als Gäste eingefunden Professor Dr. Karl Erdöß seitens der Universität Debre cen, Eugen Sesztina, Mitglied des Oberhauses, als Präsident der Handelskammer Debrecen mit dem Vizepräsidenten Ludwig Bokäs, das seit 300 Jahren bestehende Debrecener Handels-Gremium, ver treten durch seinen Vizepräsidenten Anton Nickl und Generalsekretär Geza Gaszner, die Handelsschule, vertreten durch ihren Direktor Mihacl Greiner, die Debrecener Buchhändler durch Direktor Alexan der Hegedüs von der Firma Hegedüs L Sändor und viele Notabtli- täten der Stadt. — Den Vorsitz in der Generalversammlung führte Universitätsprosessor Dr. Julius Mitrovics, der in seiner Be grüßungsrede einen kurzen Rückblick auf die Geschichte dieses alten Unternehmens warf und gleichzeitig mitteilte, daß das Unternehmen seine sämtlichen Verlagswerke in dem neuen monumentalen Däry- Museum in Debrecen ausstellen wird, um dieselben auch für das große Publikum zugänglich zu machen. — Die oben angeführten Vertreter begrüßten sämtlich in feierlichen Ansprachen das Unternehmen und be tonten sein patriotisches Wirken bei der Kulturentwicklung der links- ufrigen Theißgegend. Mit der Verlesung der eingelangten Gratu lationen und dem geschäftlichen Teil des Unternehmens schloß die ein drucksvolle Generalversammlung. Die Hauptversammlung des Reichsoerbandes der Adreßbuch-Ver leger 1930. — Am 19. und 20. Mai findet in Gotha im Schloß hotel die diesjährige Hauptversammlung des Reichsverbandes der Adreßbuch-Verleger statt. Die Tagesordnung umfaßt neben den all gemeinen Verwaltungsangelegenheiten Referate über die Lage des Adreßbuchgewerbes unter besonderer Berücksichtigung der gemein sam mit den Spitzenverbänden etngeleiteten Abwehrmaßnahmen gegen den Adrehbuchschwindel und gegen die kalte Sozialisierung auf dem Adreßbuchgebiete durch die öffentliche Hand. Daneben wer den Werbemaßnahmen, redaktionelle, drucktechnische und herstellerische Fragen behandelt. Nicht zuletzt soll die Möglichkeit einer einheit lichen Preisgestaltung und einheitlicher Berechnungsmethoden geprüft werden. Da der Reichsverband in diesem Jahre auf ein lOjähriges Be stehen zurückblicken kann, ist mit besonderer Beteiligung aus allen Teilen Deutschlands zu rechnen. ^ssoeiatiou littäraire vt artistiquo internationale. — Der 38. Kongreß der Association findet vom 3. bis 10. Juni 1930 in Budapest statt. Die Tagesordnung umfaßt unter anderm folgende Punkte: Bericht über die Ereignisse seit dem Kongreß in Kairo, Prüfung der ungarischen, österreichischen und deutschen Gesetzentwürfe betreffend Reform der Urheberrechtsgesetze, Rechtslage des Tonfilms und deren internationale Regelung, Schutz des Urheberrechts bei Sprechmaschinen, Das Recht der Darsteller, Die Frage des Droit moral, Schutz des Kunstgewerbes. Deutsche Buchhändler-Lehranstalt. — Mit Ablauf des alten Schuljahres sind drei Lehrer ausgeschieden: die Herren Dr. Günther Haupt, Dr. Wilhelm Hitzig und Oberlehrer Bernhart Köhler, von denen die beiden letzteren auch in wei teren Kreisen des deutschen Buchhandels bekannt sind. Dr. Haupt war ein noch junger Lehrer, der zwar nur ein Jahr der Anstalt angehört, es aber als Lehrer für Musikgeschichte wohl verstanden hat, durch seinen frischen, warmen Lehrton den Weg zu den Herzen der Schüler und Schülerinnen zu finden und recht er freuliche Ergebnisse zu erzielen. Er war bereits für eine künftige Anstellung an der Lehranstalt in Aussicht genommen, als ihn das Sächsische Volksbildungsministerium unerwarteterweise nach Zwickau i. Sa. an die dortige Deutsche Oberschule versetzte. Dr. Wilhelm Hitzig, in seinem Hauptamt Vorsteher des an musik wissenschaftlichen Schätzen aus der Klassikerzett überaus reichen, wun dervollen Archivs der Firma Breitkopf L Härtel und zugleich Dozent für Musikwissenschaft an der Universität Leipzig und außerdem Mit arbeiter am Mitteldeutschen Rundfunk, hat den mustkgeschtchtlichen Unterricht an der Lehranstalt seit Michaelis 1927 — im letzten Jahre gemeinsam mit Dr. Haupt — erteilt, mußte aber Ende 366 März seine Stunden aufgeben, da die auf ihm ruhende Arbeits last für ihn schließlich untragbar geworden war. Die Schulleitung würdigte die Verdienste des hervorragenden Gelehrten und Lehrers, der bei der Schubert-Feier im November 1928 die Hauptrede über nommen hatte un-d durch sein treffliches Spiel am Flügel wieder holt die Schulfeiern verschönt hat, in einem Schreiben, in dem es u. a. heißt: »Ausgestattet mit umfassenden musikwissenschaftlichen Kenntnissen und ausgezeichnet in der praktischen Pflege und Aus übung der Musik und dazu im Besitze eines vorzüglichen Lehr geschicks haben Sie, hochverehrter Herr Doktor, Ihre Schüler-mit bestem Erfolge in die Musikgeschichte eingesührt und sich durch Ihren lebendigen Vortrag mündlich wie praktisch am Instrument die Herzen der Ihnen anvertrauten Jugend zu erobern gewußt. Dafür möchte ich Ihnen als Leiter der Lehranstalt meinen tiefgefühlten, herz lichsten Dank aussprechen. Wenn ich auch die Gründe würdige, die Sie zu Ihrem Rücktritt veranlaßt haben, so bedauere ich doch Ihr Scheiden von der Lehranstalt und aus unserer Mitte auf das lebhafteste, schließe aber daran die Bitte an, der Lehranstalt und mir persönlich verbunden zu bleiben und mich gegebenenfalls durch Ihre Erfahrung in der weiteren Pflege des von Ihnen vertretenen bedeutsamen Faches zu unterstützen. Zugleich spreche ich Ihnen für Ihre fernere Laufbahn meine besten Wünsche aus, daß es Ihnen vergönnt sein möge, in Ihrem beruflichen Wirkungskreise mit gleichem Erfolge wie bei uns segensreich zu schaffen«. Zu seinem schmerzlichen Bedauern mußte der Oberstudiendirektor der Anstalt Ende März auch den Oberlehrer Köhler entlassen, der mit ihm Ostern 1903 gleichzeitig an die Anstalt gekommen ist. In der Jahresschluß-Konferenz widmete ihm der Direktor von Herzen kommende Worte der Anerkennung und des Dankes, indem er ihn als den guten Kameraden feierte, der mit ihm in gleichem Schritt und Tritt all die Jahre hindurchgegangen sei, an der Entwicklung der Lehranstalt und deren Aufstieg auf das eifrigste mitgearbeitet und in den vielen, aber so rasch vergangenen Jahren im Amt und als persönlicher Freund Leid und Lust mit ihm geteilt habe. Wer je mals eine Klasse von Herrn Oberlehrer Köhler übernommen oder gemeinsam mit ihm in einer Klasse gearbeitet habe, der misse, mit welch väterlicher Milde, aber auch mit welcher Festigkeit er die Schulzucht gehandhabt und wie er unterrichtlich die Schüler und Schülerinnen, und zwar nicht nur die befähigten, sondern auch die weniger begabten zielbewußt und unermüdlich vorwärtsgebracht und sich dadurch die dankbare Liebe und Verehrung der buchhändlerischen Jugend erworben habe. So sei der Scheidende, der nicht nur zu den berufenen, sondern zu den auserwählten Lehrern gehört habe, ein Vorbild der Treue und Gewissenhaftigkeit im großen wie im kleinen gewesen, und dafür gebühre ihm der aufrichtige Dank der Lehranstalt und des Buchhandels. Der Direktor schloß mit den besten Wünschen für einen gesegneten Ruhestand und überreichte ihm im Namen und im Aufträge der Lehrer vor seiner letzten Unterrichts stunde ein eben aufblühendes knospenreiches schönes Rhododendron, das in seinem Garten wachsen, gedeihen und blühen und den Ge schiedenen an die alten Freunde erinnern möge, die dann an einem der folgenden Abende noch Gelegenheit nahmen, sich bei einem Glas Bier um ihren bisherigen Senior zu scharen, womit die Mög lichkeit geboten war, manch liebe alte Erinnerung wieder auszu graben. Vom Schulvorstand der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt, gez. Generaldirektor Dr. Heß, ist Herrn Oberlehrer Köhler inzwischen folgendes Schreiben zugegangen: »Wie uns von der Schulleitung der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt mitgeteilt wird, haben Sie seit Ostern 1903 an der Anstalt mit vorbildlichem Fleiß, mit größter Treue und mit ausgezeichnetem Erfolg gewirkt und dabei Ihre Schüler nicht nur in ihrem Wissen und Können gefördert, sondern als erfahrener und bewährter Erzieher gleichzeitig ihren Charakter gefestigt. Der Schulvorstand der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt hat mich daher beauftragt, Ihnen, hochverehrter Herr Oberlehrer, bei Ihrem Ausscheiden aus Ihrem Amte seinen wärmsten Dank und zugleich den Dank des gesamten deutschen Buchhandels auszu sprechen. Damit verbinde ich die besten Wünsche des Schulvorstands für fernere gute Gesundheit, Frische und Rüstigkeit, damit Sie sich in einem recht langen Ruhestand Ihrer erfolgreichen und segens reichen Arbeit erinnern und freuen können«. Von den durch den Weggang der Herren Dr. Haupt, Dr. Hitzig und Oberlehrer Köhler freigewordenen Stunden entfällt das Schwer gewicht unzweifelhaft auf Musikgeschichte, und es war nicht leicht, für die beiden bisherigen Vertreter dieses Faches einen vollwertigen Ersatz zu gewinnen. Die Schulleitung glaubt, ihn gefunden zu haben in Herrn Dr. Walter Lott, der realgymnasial vorgebilüet ist und von 1912 bis 1914 Schüler der Professoren Hermann Kretzsch- mar, Johannes Wolf und Max Frieölänber in Berlin war. Nach dem Kriege, der ihn als Kriegsfreiwilligen im Felde sah — von
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