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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1933-02-09
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1933
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- Deutsch
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84, 9. Februar 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d.DIschn.vuchbanbel. Aufgaben zum Duchtag (22. März) 1933. Wer an der Vorbereitung und Durchführung früherer Buch tage beteiligt war, wird sich der langen Liste amtlicher Stellen und großer Organisationen erinnern, die Ehren- und Arbeits ausschüsse bildeten und zusammen mit dem Arbeitsamt des Deut schen Schrifttums wie mit den Regierungen des Reiches und der Länder halfen, den Tag sinnvoll zu begehen. I« nach dem Thema war die Zusammensetzung der ausrufenden Verbände verschieden. Von der Veröffentlichung dieser Liste wird diesmal abge sehen, nachdem der Reichskunstwart sich durch sein Protektorat an die Spitze der Träger des Buchtags gestellt hat und von den gemeinsamen Veranstaltungen früherer Jahre her alle Stellen bekannt find, mit deren tätiger Unterstützung und Hilfe wieder gerechnet werden kann. Selbstverständlich wird der Aufruf — wie in früheren Jahren — vom Sekretariat des Buchtages der Öffentlichkeit, d. h. >der Presse und allen in Frage kommenden Verbänden und Amtsstellen übermittelt. Wir sind der Überein stimmung aller deutschen Buchhändler im In- und Ausland sicher, daß nach den Buchwochen und -tagen vergangener Jahre kein anderes Thema gesunden werden kann, das notwendiger und treffender gewesen wäre als »Volk und Buch«. Wo immer die dem in deutscher Sprache geschriebenen Buche am 22. März gemeinsam Zugewandten, nach Art und Anschauung Verschiedenen, auch stehen mögen, mit dem Hinweis auf die Bücher ihrer Gruppe, ihrer engeren Heimat, ihres Ge rufes, ihres Glaubens und Höffens werden sie denen sich ver ständlich machen, die mit ihnen die ganze deutsche Schicksals gemeinschaft bilden. Ist nicht jener Umweg über den bildenden Geist der Bücher gerade heute und uns Deutschen ganz beson ders nötig, um von der Leidenschaftlichkeit des gefühls- und stimmungsbetonten Augenblicks freizu'kommen, sich zu besinnen und sich verständlich zu machen? Gelänge es, von diesem Buch tag 1933 her eine Übersicht der Bücher zu gewinnen, die unser vielgestaltetes Denken und Glauben am besten deuten — welche Brücken ließen sich nicht schlagen von Gruppe zu Gruppe, von Mensch zu Mensch! Und weil die Beziehung »Volk und Buch« so reich und mannigfach ist, glauben wir, daß jeder, der sich seiner Aufgabe als Buchhändler bewußt ist, den Aufruf benutzt, um seine Anregungen an die Bünde, Vereine, Gewerkschaften, an Volksbildner, Lehrer, Künstler, Buchfreunds «. a. weiter zugeben und mit ihnen zu überlegen, wie am besten der Tag der gemeinsamen Beziehung zu den Büchern begangen werden kann. Lesen wir, was die Autorenverbände (Schutzverband deut scher Schriftsteller und Verband Deutscher Erzähler) ihren Mit gliedern empfehlen: Was tut der Schriftsteller zum »Tag des Buches»? Das Thema des diesjährigen Buchtages »Volk und Buch« ist so weit gefaßt, daß sich jedem Schriftsteller die Möglichkeit zur aktiven Mitarbeit bietet. Jeder einzelne im Volk soll sich an diesem Tage der Bedeutung des Buches im geistigen Leben der Nation bewußt sein. Der Schriftsteller, ob er Nationalist oder Sozialist, Vertreter einer Gruppe oder Einzelgänger ist, soll die unmittel bare Verbindung mit dem Volke suchen, sei es, daß er sich feinen Gesinnungsfreunden zu einem Vortrag zur Verfügung stellt, sei es, daß er auch nur tu pinem engeren Kreis von Menschen sein Werk zur Geltung bringt. Ohne einer persönlichen Initiative in anderer Richtung umgreifen zu wollen, geben -wir folgende An regung: 1. Veranstaltung von Vorträgen u. Vo rl es u n g« n. Der Schriftsteller warte nicht die Aufforderung von anderer Seite ab, sondern trete — entweder als einzelner oder durch die Schriffftellervercinigung seines Bezirks — an geeignete Ver ein« und Verbände mit Vorschlägen heran. Dabei soll cs sich keineswegs nur, ja nicht einmal in erster Linie, um literarische Vereine handeln, sondern gerade um andere Gruppen, die für gewöhnlich nicht mit dem Buche zu tun haben, z. B. Sport vereine, Nachvereine jeder Richtung, Heimat- und Geschlchts- vcrcine, gesellige Klubs us«., ferner natürlich In weitestem Umfange alle Volksbtldungsveretnc, Volkshochschulen ustv. 2. Veranstaltungen mit Buchhändlern. Der Schriftsteller hat tu vielen Fällen Gelegenheit, mit dem Buchhändler feines Wohnortes tn Verbindung zu treten, um 98 in dessen Laden am Buchtag seine Bücher zu signieren und ihn bei Ausstellungen und Sonderfenstern zu beraten. Ge legentlich mag damit auch eine Vorlesung verbunden sein. Jedensalls suche der Schriftsteller — allein oder durch seine Gruppe — die Zusammenarbeit mit dem Buchhandel. 3. Aufsätze tu der Presse. Wenn der »Tag des Buches« «in« allgemeine Wirkung haben soll, ist di« Mitarbeit der Presse unentbehrlich. Es empsiehlt sich, schon rechtzeitig mit den Redaktionen der lokalen Presse Kühlung zu suchen, um evtl. Sonderbeilagen für den »Tag des Buches« zu erzielen. Vor allem muß der Schriftsteller auch dahin wirken, daß schon einige Zeit vor dem Buchtag in der Tagespreise aus den Tag hingewiesen wird. Wenn die Presse hier und da ein« solche Aktion ablehnen sollte mit dem Hinweis darauf, daß der Buchtag nur dem Geschäft des Buchhandels diene, so ist dem entschieden entgegenzuhalten, daß der »Tag des Buches- als eine allgemeine kulturelle Angelegenheit im Inter esse der Volksbildung anzusehen ist. Um den Buchhändlern die Arbeit am Buchtag zu erleichtern, will der Börsenverem der Deutschen Buchhändler ihnen ein Verzeichnis der Schriftsteller tu di« Hand geben, die zur Mitwirkung in irgend einer Form bereit find. » Diese L i ste d e r z u r M i t ar b ei t ber ei t enS ch r i ft- steller wird noch im Laufe dieses Monats als Sonderdruck er scheinen und den Veranstaltern der verschiedenen Feiern dienen. Immer wieder ist gefordert worden, daß der Buchtag so ideell, so praktisch und so sinnfällig wie möglich zu begehen fei. Das eine schließt das andere nicht aus, scheint es doch, als ob der beste Vortrag, die eindrucksreichste Feier in ihrer Wirkung beeinträchtigt bleiben, wenn nicht gleichzeitig in ansprechender, populärer Weise Gelegenheit geboten wird, den Büchern näher zukommen und ... sie zu kaufen. So wenig aber der Buchtag als ein Dag des Buchgeschäfts aufgezogen werden kann und soll, so wenig sollte er »eine Generalftabsversammlung von Buch- freunden und ohne schöpferische, erregende Lebendigkeit sein«, wie eine Tageszeitung vor einigen Jahren die Buchtagsveran- staltung einer großen Stadt bezeichnet^ Darum sollten z. B. nach der Anregung des als Verleger so bewährten Vorsitzenden des Werbeausfchusses, des Herrn Neumann i. Fa. Rütten L Loening, Frankfurt/M., die Bücher wirklich aus die Straße gehen, wenn die Käufer nicht zu den Büchern kommen. Trag körbe sind leicht zu beschaffen, Helfer gibt es genug und die be hördliche Genehmigung für die fliegenden Buchhändler ist — wenigstens für diesen Tag — leicht zu erlangen. Fassen wir zusammen, was an früheren Buchtagen sich be währt hat und von den Buchhändlern getan werden kann: 1. Redner, mitwirIende Künstler, Volksbild - ner, Volksbibliothekare, Schulen, Thea ter, Stadtverwaltung, Vereine gewinnen; 2. die Beziehungen mit der Presse aus- nehmen; 3. Ausstellungen, Büchermesfen, Schaufen sterwettbewerbe vorbereiten. Wir werden einzelne Programme früherer Jahre noch Ab drucken und über den Fortschritt der Vorbereitungen fortlaufend berichten. Erinnert sei wieder an: Literarische Morgenfeiern. Gemeinsame Kundgebungen mit Dichtervorträgen. Aufrufe der Elternausschüsse. Schulfeiern. Märchen- und Erzählevstunden für die Jugend. Laienspiele. Lichtbildervorträge. Haussammlungen von Büchern für die Erwerbslosen (ausführ licher Bericht über das Ergebnis der Leipziger Sammlungen folgt). Bekämpfung von Schund und Schmutz durch Vergleichslesen aus guten und schlechten Büchern, Umtausch schlechter Bücher gegen gute. Preisausschreiben, Aufsätze über Erlebnisse mit Büchern, Be-
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