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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.01.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-01-15
- Erscheinungsdatum
- 15.01.1935
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- Deutsch
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.>'» 12, 15. Januar 1935. Rodaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Albert Langen/Georg Müller zurück. Er umschließt das Schaffen bedeutender Repräsentanten deutscher Dichtung von heute, die mit Namen wie Paul Ernst und G. Kolbenheyer, HanS Grimm und Friedrich Griese, H. F. Blunck und Wilhelm Schäser, Emil Strauß und Hermann Stehr, Will Vesper und Ernst Wiechert und von den Jungen von Männern wie Euringer, Hohlbaum, AlverdeS, Wehner und anderen vertreten wird. Das nordische Schrifttum repräsentieren Knut Hamsun, Sclma Lagerlöf und Gunnar GunnarS- son als seine größten Erscheinungen. Ausschnitte aus neuen Büchern, Prosastücke, Gedichte, Bekenntnisse, Reden und Bildnisse wechseln in bunter Folge miteinander ab. Ein Jahrbuch, das auf 150 Seiten eine reiche Ernte umschließt. Der I n s e l - A l m a n a ch — seit vielen Jahren Zehntausenden ein vertranter Freund und Berater — bringt neben einer großen Reihe selbständiger Beiträge zahlreiche Proben aus neuen Büchern wie: Ernst Bertrams »Deutsche Gestalten«, »Die Kricgserlebnissc des Grenadiers Rudolf Koch«, das chinesische Volksbuch »Die Räuber vom Liang schan Moor« und andere. Da sind ferner Gedichte von Rilke, Briefe Bismarcks an seine Schwester, märchenhafte Erzählun gen von Max Mell, vor allem auch köstliche Proben aus dem flämi schen Schrifttum, dessen bedeutendste Vertreter Felix Timmermans, Ernest Claes und Gerard Walschap im Insel-Verlag eine Heimstatt gefunden haben. Einen glücklichen Versuch einer einheitlichen und zugleich an regenden Gestaltung des verlegerischen Rechenschaftsberichts bedeutet der Almanach des G. Grote Verlages, der seine Autoren, den Historiker H. Ducken, die Dichter vom Rhein und Niederrhein Otto Brües und Erich Brautlacht, die Schweizer Federer und Jegerlehner, Ruth Schaumann, Roland Betsch und andere zu Worte kommen läßt. Sie plaudern jeder nach seiner Art über Anlaß, Ursache, Entstehung ihrer Werke und zeigen die innere Verbundenheit des Dichters mit seiner Staffwelt und seinen Gestalten; wir erleben und erfahren vom Geheimnis dichterischer Schöpfung, vom Schreibenmüssen aus inne rem Zwang. Vorwiegend dem österreichischen Schrifttum ist der Almauach des L. S t a a ck m a u n Verlages gewidmet, der in seinem äußeren zierlichen Gewand dem eigentlichen Almanachcharakter unter den hier aufgeführten am nächsten kommt. Im Vordergrund steht eine Rede von Max Mell zum Gedächtnis Peter Roseggers. N. H. Bartsch, F. K. Ginzkey, K. H. Strobl und F. v. Gagern sind mit eigenen Bei trügen vertreten, während Frank Maraun über den Volksdichtcr Greinz berichtet, der als ein »Stück Tirol« genommen werden muß. Die junge Generation ist durch Zcruatto und Winterholler vertreten. Hans Heyck, Fritz Müller, Johannes Linke und andere vertreten das reichsdcutsche Schrifttum. Der Almauach des S. F i f ch c r V e r l a g e s ist dem Gedächtnis seines Gründers gewidmet; Reden von Oskar Loerke und Manfred Hausmann leiten ihn ein. Es folgt eine kurzgefaßte VerlagSgeschichtc, die die Arbeit von 44 Jahren überschaut, die geistige Situation zur Zeit der Gründung beleuchtet, die Bedeutung der großen Ausländer Tolstoi, Ibsen, Strindberg auszcigt, die der Verlag der deutschen Literatur zuführte. Über Tehmel, Hofmauusthal, Fontaue, Haupt mann, Thomas Mann und die Engländer führt der Weg in die Gegenwart. Den eigentlichen literarischen Teil bestreiten Beiträge und Stücke aus Werken von Autoren wie E. Pcntzoldt, R. Billinger, Earl Zuckn,atzer, Hans Nehbcrg und anderen. Weltweite und Ferne, Abenteuerlust und Forschcrarbeit spiegelt der Almanach des Verlages F. A. B rockhans in Leipzig. Er bringt seinen Freunden vor allein eine kleine, aber auserlesene Zahl volks tümlicher Reiseberichte. Colin Roß ist mit zwei Werken vertreten »Zwischen USA und dem Pol«, und »Mit Kind und Kegel in die Arktis«. Alexandra David-Neel erzählt von den Rätseln und Ckheim- nissen Tibets und seiner Menschen (Meister und Schüler), der Schwei zer A. N. Lindt berichtet von seinen Erlebnissen in Mandschukuo, der Norweger Erling Tambs von seiner nicht alltäglichen Hochzeitsreise auf kleinem Segelboot durch zwei Weltmeere (Hochzeitsreise — aber wie!). Nicht unerwähnt soll der ausgezeichnete Bericht von Knrt Müno »Vom Konversationslexikon zum Großen Brockbaus« bleiben, weil er nicht,mr historisch von besonderem Interesse ist, sondern auch Wachstum, Umfang, Bedeutung und Wirkung des weltbekannte» Lexi kons sichtbar macht. Der »Deutsche Almauach« des Verlages Reel am ist unter ei» Wort von Herder gestellt und legt in seiner Weise Zeugnis ab von den geistigen und künstlerischen Kräften, die dem Ziele der deutschen Volkwcrduug verpflichtet sind. Er enthält Beiträge aus den verschie densten Lebensgebieten, aber ob es sich um dichterische Stücke wie die Novelle »Dammbruch« von H. F. Blunck, um Zeugnisse deutscher Ju gend zwischen 1914 und 1934, um Tatberichte aus Weltkrieg und Nach kriegszeit von Richard Euringer, G. Menzel und Alfred Hein handelt, ob aus dem neuen Roman von Gerhard Bohlmann »Der vergessene Kaiser« in einem großen Kapitel die Vision des zusammeubrechendcn Imperiums beschworen und die Größe des letzten Kaisers Diokletian und der Ansturm der Germaueustämme gezeigt wird, der innere Zu sammenhang ist da. K. Nußbächer läßt uns den Briefwechsel zwi schen Cosima Wagner und H. S. Chamberlaiu als Dokument des Werdens eines neuen Menschen und einer neuen Lcbeusorduung er leben. Ein Kapitel von der »Insel Rügen« ist der Neuausgabe der Riehlschcu »Naturgeschichte des deutschen Volkes« entnommen. Prof. H. Kiudermauu schreibt über die Umwertung des deutschen Schrift tums, Johann v. Leers zeigt die tragischen Auswirkungen der gegen einander streitenden schwäbisch-alemannischen und norddeutsch-säch sischen Landschaft und den Fluch der Nömerkrone. Gedichte, Balladen und Bildnisse vervollständigen das reiche und mustergültige Jahrbuch. Uber den im vergangenen Jahre erschienenen »Almanach der nationalsozialistischen Revolution« des Brunnen-Verlages, Berlin, kann nicht eingehender berichtet werden, da er zur Zeit vergriffen ist und eine vollständig neu bearbeitete Auflage sich erst im Werden befindet. Von den Almanachen an sich und ganz allgemein aber darf gesagt werden: Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen! Wer sie einmal in die Hand genommen hat, diese reichhaltigen, vielseitigen und wahrhaft preiswürdigen Almanache, wird sie sich immer wieder wünschen, um aus ihnen Belehrung und Anregung zu schöpfen, um mit ihnen zu plaudern und sich mit ihnen auf seine Weise zu unter halten auf köstlichen und immer wieder überraschenden und lohnenden Spaziergängen durchs Schrifttum der Zeit! I)r. Edmund 2 tarklofs - Stuttgart. Reichs-Habilitations-Ordnung Der Reichs- und Preußische Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Rust schickt -er von ihm am 13. Dezember 1934 erlassenen Neichs-HabilitationS-Orduuug (Deutsche Wissenschaft, Er ziehung und Volksbildung 1935, Heft 1) einige grundsätzliche Be merkungen voraus, denen wir folgendes entnehmen. Ter Hochschullehrer im nationalsozialistischen Staat muß als Er zieher, Lehrer und Forscher besonders strengen Anforderungen au sachliche Eignung, Persönlichkeit und Charakter genügen. Die Aus wahl und Formung des Nachwuchses im akademischen Lehramt be darf daher der denkbar größten Sorgfalt. Um eine genügend breite Grundlage für die Auslese zu sichern, muß möglichst vielen fachlich und persönlich geeigneten Anwärtern der Weg zur Bewerbung um die Lehrberechtiguug eröffnet werden. Dazu müssen bei Sicher stellung einer ausreichenden materiellen Grundlage die ideellen Vor aussetzungen so gestaltet werden, daß besonders wertvollen Kräften gegenüber anderen öffentlichen und privaten Laufbahnen die Erlan gung der Lehrberechtiguug erstrebenswert erscheint. Die bisher für die Habilitation gültigen Bestimmungen bieten indes keine ausreichende Grundlage zur Erreichung dieses Zieles. Ich habe mich deshalb entschlossen, für die Hochschulen des Deutschen Reiches geltende einheitliche Bestimmungen für die Habili tation und Erteilung der Dozentur zu erlassen. 46 Nach den bisherigen Verfahren war die Habilitation wesens gleich mit der Erteilung der Lehrbesuguis. Nach den neuen Bestim mungen ist dagegen die Habilitation nur die Voraussetzung für eine Bewerbung um die Lehrberechtiguug. Die Habilitation stellt danach einen neuen akademischen Grad (beispielsweise vr. mecl. Iiubil., Ino. tüeol. kabil.) dar, der erworben wird durch selbständige wissen schaftliche Leistungen, die über das für die Promotion zum Doktor- Erforderliche erheblich hiuausgehen. Demgemäß steht jedem die Mög lichkeit zur Habilitation offen, der nach Abschluß seiner akademi schen Studien weiter mit Erfolg wissenschaftlich tätig ist. Der durch die Habilitation erworbene akademische Grad bleibt bestehen, auch wenn ihm eine Bewerbung um die Lehrberechtiguug nicht folgt. Diese ist jedoch jederzeit möglich aus Grund einer in beliebigem zeitlichem Abstande vorher ausgesprochenen Habilitation. Die Mög lichkeit zur Habilitation ist unabhängig von dem Bedarf au Nach wuchs für Hochschullehrer, während die Erteilung der Dozentur sich diesem aupassen muß. Die Erteilung der Dozentur setzt »eben der durch die Habi litation auSgewicseucu wissenschaftlichen Befähigung eine eingehende und strenge Beurteilung der didaktischen Fähigkeiten sowie vor allem der persönlichen und charakterlichen Eignung als Lehrer an den Hochschulen des nationalsozialistischen Staates voraus.
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