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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1837
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1837-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1837
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- Deutsch
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1803 1804 ?? hatte, bereits angeknüpft worden und es ward solcher eifrig fortgesetzt. Korn trat mit Bandtke und Wybicki, welcher letztere in Breslau privatisicte, zusammen. Jener arbeitete ein Polnisch - Deutsches Wörterbuch, so wie eine Polnisch-Deutsche Grammatik und eine Polnische Geschichte, dessen Bruder ein Polnisch-Französisches Hand-Lexikon aus. Letzterer benutzte Deutsche Original-Werke, übersetzte sie in das Polnische, oder bearbeitete sie, wie Erziehungs- und religiöse Schriften für diese Sprache. Der Absatz dieser Gegenstände ging so glücklich, daß der Verlag der Korn'- schcn Buchhandlung in der kurzen Zeit von 10 Jahren 250 Polnische Artikel zählte, welche meistentheils in wie derholten Auflagen erschienen. Der Vertrieb dieser Schrif ten führte ihren Verleger oft nach Polen, wo er bei dem Könige Stanislaus August, welcher die glückliche zwanzig jährige Ruhezeit, die dies Land nach der ersten Theilung ge noß, zur Förderung der Künste und Wissenschaften in sei nem Reiche benutzte, nicht blos wohlwollende Aufnahme fand und mehrmals Zeichen besonderer Gnade durch Ueber- reichung wcrthvoller Geschenke, unter andern einer großen goldenen Medaille, empfing, sondern auch für seine Unter nehmungen wichtige Unterstützung erhielt, mit allen den für die Absichten des Königs wirksamen Großen, nament lich dem Fürsten Czartoriski in Pulawi, dem Grafen Miel- czynski u. a. in Geschäfts - Verbindung kam, bei den Bü cher-Einkäufen derselben, und besonders der Universität Wilna, thätig war und in Lemberg und Posen Comman- ditcn zum leichtern Vertriebe seiner Verlags-Artikel gründete. Bei diesem Verkehre konnten aber Französische Werke gar nicht entbehrt werden. Gleichwohl hatte die Revolution die früher ohnehin kaum nennenswcrthe Verbindung Deut scher Buchhandlungen mit Frankreich völlig unterbrochen. Korn richtete daher hierhin seine Aufmerksamkeit und'reiste, als das auf den Convent folgende Direktorium, nach der hef tigen Bewegung der Alles erschütternden Revolution, die zer rissenen Fäden einer innern Organisation des zerrütteten Reichs wieder aufnahm und eine ordnungsmäßige Verwal tung begründete, ungeachtet der dringenden Abmahnungcn seiner Familie, im Herbste 1796 nach Paris. Wenn er auch hier zu einer Zeit, wo das bedrängte Direktorium zu den außerordentlichsten Hülfsmitteln seine Zuflucht nahm und die vorhandenen Kostbarkeiten des Staats um jeden Preis losgeschlagcn wurden, durch glückliche Ankäufe, sowie durch gelungenen Umsatz von Assignaten und Territorial- Mandaten, durch welche letztere jenes weclhlose Papier ver gebens in ein gcldwerthes Zahlungsmittel zu verwandeln ge sucht ward, gute Geschäfte machte, so ist es doch sehr irrig, seinen schon damals auf sicheren Basen ruhenden und nur später sich mehr entwickelnden großen Wohlstand diesen schnell vorübergehende» Ereignissen zuzuschreiben. Vielmehr be hielt er während der Wintermonate, welche ec in Paris zubrachte, sein Ziel unausgesetzt im Auge, unternahm sogar an diesem Orte buchhändlerische Spekulationen, verband sich mit einem Baseler Hause und besorgte mit demselben eine Ausgabe von Voltaires Werken in der Ursprache, welche, wie mangelhaft sie auch war, doch mehre Auflagen erlebte und gut bezahlt wurde. Nach seiner Rückkehr richtete er zuerst in Deutschland ein regelmäßiges Sortimentsgeschäft mit Französischen Schriften ein, welches besonders auf den Ver kehr mit Polen wohlthätig zurückwirkte. Im Jahre 1797 verheirathete er sich mit Christiane Dorothea Weigel, der Tochter des Gründers einer Hand lung, welche, fast ein Jahrhundert in hohem Rufe und An sehen stehend, von dessen Enkel freiwillig aufgegeben und sonach ehrenvoll erloschen ist. Daß er in dieser Verbindung sein einziges wahres Glück gefunden, erkannte er mit dank barem Herzen an. Von den aus dieser Ehe entsprossenen beiden Söhnen ist der jüngere, Wilhelm, gegenwärtig Besitzer der bei Polnisch-Wartenberg gelegenen Rudelsdor- fer Güter. Dem älteren, Julius, übergab der Vater 1828 die Buchhandlung und die von ihm 1794 eingerich tete bedeutende Druckerei und behielt sich Anfangs nur das Eigenthum der Schlesischen Zeitung vor. Doch überließ er ihm dieselbe im verflossenen Jahre ebenfalls, weil er sich von allen Geschäften loszumachen und nur der Verwaltung seiner weitläufigen Grundbesitzungen zu leben wünschte. Von den letztem war besonders Oswitz sein Augapfel, und ec fühlte sich in dessen Besitze um so glücklicher, als dieses im Jahre 1811 erworbene secularistrte Gut die Aufmerk samkeit Sr. Majestät des Königs auf sich gezogen hatte und der von ihm hochverehrte Monarch während des län ger» Aufenthaltes in Breslau in der denkwürdigen Zeit des Jahres 1812 öfters, und bei spätem Besuchen der zweiten Residenzstadt jedesmal, die freundlichen Park-Anlagen von Oswitz in Augenschein nahm, auch hier sich immer mit dem Gründer derselben, unseren Korn, herablassend ^ und gnädig unterhielt. Die aus den frühem Besitzverhält- I! nisscn dieses Gutes, welches früher dem im I. 1810 auf- ! gehobenen St. Klarenstifte in Breslau zugehörte, entsprun genen Einrichtungen schonend zu berücksichtigen, war ihm keilige Pflicht, und er ließ, als die dort fundirte und von den Katholiken der Umgegend sehr werlh geachtete kleine hölzerne Capelle baufällig wurde, dieselbe nach der Zeich nung des Bauraths Lang Hans auf seine alleinigen Kosten in Stein neu aufbauen. Ebenso förderte er den Bau eines katholischen Schulhauses in Oswitz und eines auch zunächst für die Armen dieser Confession, welcher er nicht ange hörte, bestimmten Hospitals daselbst, wobei er ansehnliche Aufopferungen machte. In dieser freiwilligen Zurückgezogenheit von den frühem Handelsgeschäften beobachtete er im Stillen die Thätigkeit des in solche eingetrelenen älteren Sohnes, trat auch, als nach dessen unerwartet frühem Ableben das Handlungs - und Druckerei-Etablissement mit den für dasselbe erworbenen po litischen und literarischen Instituten, der privilegirten Schle sischen Zeitung, der Schlesischen Provincial-Blätter und des Schlesischen Literatur-Blattes an den, des Großvaters Namen tragenden Enkel, Wilhelm GottliebKorn, überging, nur rathgebend zu und fand auf diese Weise in ökonomischen Beschäftigungen, neben dem Ordnen und Er halten einer reichen und schönen Sammlung von Kunstschä tzen, die sich früher nicht gegönnte Muße und Erholung. Am 23. August d. I. verschied er in Folge eines Nerven- schlags schmerzlos und sich und den Seinigen unerwartet im Bade zu Warmbrunn, in welchem er sich seiner Aufheite-
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