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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1936-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1936
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- Deutsch
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Hummer 243, 17. Oktober 1936 öffnung des Winterhilfswerkes durch den Führer und Reichs kanzler erlebten. Empfang bei Reichsminister vr. Goebbels Der erste Tag war damit noch nicht beendet. Reichsminister vr. Goebbels ließ es sich nicht nehmen, nach Schluß der Kund gebung in der Deutschlandhalle die Gäste der Reichshauptstadt, Vertreter der SA. und SS. und der deutschen Presse in seinem Ministerium zu empfangen. Er betonte in seiner Ansprache, wie sehr er sich freue, deutsche Dichter hier begrüßen zu können, doku mentiere sich doch darin am besten das Verhältnis der Führung des Reiches zu deutscher Dichtkunst. Er wies darauf hin, daß er Wohl wisse, daß in den Tagen, in denen Geschichte gemacht werde, es noch nicht möglich sei, dieses Erlebnis sofort künstlerisch zu gestalten. Aber trotzdem haben alle die, die berufen sind, einmal die Gestalter dieses Erlebnisses zu sein, die heilige Pflicht, nichts von dem drängenden Leben dieser Zeit zu vergessen, sich nicht außerhalb dieser Zeit zu stellen, sondern mitten in ihr alle ihre Aufgaben und Probleme zu sehen und zu erleben, noch mehr: an ihrer Lösung mitzuarbeiten. Dis Geschichte dieser Zeit wird ein mal von dazu Berufenen geschrieben werden, die Künstler aber sollen darüber hinaus dichterische Gestalter des Charakters dieser Zeit sein. Vor allen Dingen werden es die Dichter des Krieges sein, die diese Zeit verstehen, denn mit dem Jahre 1914 begann nicht nur der Weltkrieg, der 1918 endete, damit begann gleichzeitig ein äußerer und innerer Umbruch von größtem Ausmaß. Der Dichter, der offenen Herzens unsere Zeit erlebt, wird einmal der Gestalter dieser Zeit sein. Am zweiten Tag gedachten die Dichter der im Krieg ge fallenen Kameraden, als sie unter dem Ehrenmal einen Kranz niederlegten. Der Nachmittag und der Abend dieses Tages waren aus- gefüllt durch den Empfang bei Staatskommissar vr. Lippert und bei Reichserziehungsminister Rust. Empfang der Stadt Berlin Immer werde das Erlebnis des Krieges über der Reichs hauptstadt stehen, betonte Vr. Lippert, denn diese Stadt habe allein an Beamten ihrer Verwaltung über 12 090 Menschen im Krieg verloren. Diese Woche soll gleichzeitig ein Dank sein an die Gestalter des Krieges und der Kameradschaft, die damals die Männer zusammenschweißte und die jetzt ein ganzes Volk vereinigt. Empfang bei Reichsminister Rust Bei Reichsminister Rust waren u. a. der Reichssinanzminister Schwerin-Krosigk, der Reichsjugendsührer Baldur von Schirach, Generalarbeitssührer vr. Decker erschienen. Reichsminister Rust stellte die völkische Sinngebung unseres Lebens in den Mittel punkt seiner Begrüßungsansprache, denn diese Sinngebung ist der Kern des nationalsozialistischen Kampfes. Er wies hin aus die Bücher, die den Krieg verfälscht hatten, weil die Schreiber dieser Bücher nicht imstande gewesen waren, den Krieg aus dem Volk heraus zu sehen. Seine Worte waren ein Dank an die Dichter, die in stiller Arbeit den Opfertod an der Front in seiner wirk lichen Bedeutung gestaltet haben und damit dem Volke und be sonders der deutschen Jugend ein Werk gaben, aus dem allein sie den großen Krieg begreifen wird. Eines der schönsten Erlebnisse dieser Woche war wohl für alle der Besuch in der Reichsführerschule des Reichsarbeitsdienstes in Potsdam. Hier trafen sich arbeitende Männer, die einen Träger einer aus bester Soldatentradition herkommenden Geistesarbeit, die anderen Arbeiter am Boden der Heimat. Beide aber Ar beitende aus einem Gesetz: dem Gesetz des deutschen Volkes. Es ist hier nicht möglich, auf die zahlreichen anderen Ver anstaltungen während dieser Woche näher einzugehen und sie im einzelnen zu erwähnen. Berichtet sei noch von der Feierstunde der Kriegsdichter, die die NS.-Kriegsopferversorgung veranstaltete. Der Reichs kriegsopferführer Hans Oberlindober gab in seiner Begrüßungs ansprache seiner Freude Ausdruck, daß es zum erstenmal gelungen sei, an diesem Abend die Dichter des Krieges mit den Menschen vereint zu sehen, deren Leben sie geschildert haben. Ihrem stillen Heldentum erstand so ein ewiges Denkmal. Der Höhepunkt dieses Abends war der Vortrag des Dichters Bruno Brehm »Krieg als Volksschicksal-. Er sprach vom Kriegsbeginn und dem großen Sehnen damals nach dem einigen Vaterland, von der Bereitschaft zum Opfer und von der Hoffnung, die große Prüfung des Krieges zu bestehen, um nach ihm neu aufbauen zu können. Dieses Opfer fand in den Jahren nach dem Krieg keine Erfüllung. Erst heute hat es einen Sinn gewonnen. Die Feier war umrahmt von einigen Liedern, die der Staatsschauspieler Hartmann vortrug, und von Orchestcrdarbietungen, von denen die 3. Sinfonie Ludwig van Beethovens zum erhebenden Ausklang wurde. Den Abschluß der Woche bildete ein Kameradschaftsabend zusammen mit HJ.-Führern der Reichsjugendführung. So schlossen sich die Generation des Krieges und die Jugend des neuen Reiches in fester Kameradschaft zusammen. Morgenfeier der Stadt Berlin Das Kriegsdichtcrtrcffcn und die sechste Dichterwoche beendete eine Morgenfeier der Stadt Berlin, in der die Reichshauptstadt die von ihr mit ihrem Literaturpreis gekrönten Dichter Werner Beumelburg, Martin Luserke und Rudolf Paulsen ehrte. Lgb. Die Bibliothek des Deutschen Buchmuseums Von Dr. Lans Ä. Bockwitz-Leipzig (Deutsches Bnchmuseum) Bei der Gründung des Deutschen Buchmuseums im Jahre 1884 war man sich im Vorstand des Deutschen Buchgewerbevereins darüber klar, daß ohne eine buchgewerbliche Fachbibliothek, die ins besondere dem Nachwuchs im Gewerbe zur Verfügung stehen sollte, die Erfüllung der dem Museum gestellten Aufgaben nicht zu erreichen sei. Somit fällt die Gründung der Bibliothek mit der Gründung des Museums zusammen. Den Grundstock des Museums bildet die Klemm'sche Samm lung von Frühdrucken und Druckwerken der späteren Jahr hunderte. Diese kostbare Sammlung, in jahrzehntelanger Sammel arbeit von dem Dresdner Schneidermeister und Verleger Heinrich Klemm zusammengebracht, wurde vom Sächsischen Staate im Jahre 1888 dem Museum als dauernde Leihgabe zur Verfügung gestellt mit der Bedingung, die wesentlichsten Stücke der Samm lung im Museum ständig auszustellcn. In dem kommenden Neu bau für das Deutsche Buchmuseum wird es möglich sein, im Sinne Heinrich Klemms insbesondere die Werke aus der Frühzeit des Buchdruckes und im Anschluß daran bemerkenswerte Werke der folgenden Jahrhunderts wieder in solchem Umfang auszustellen, daß eine Geschichte des Buchdruckes und der graphischen Künste an Hand ausgestellter Gegenstände zu einwandfreier musealer Dar stellung kommt. Heinrich Klemm hat aber nicht nur Werke gesammelt, die für solche museale Darbietung bestimmt waren. Er hat auch in größerem Umfange »Ergänzungsliteratur-, wie er es nannte, ge sammelt, d. h. er hat sich einen wissenschaftlichen Handapparat von »Büchern über Bücher- zusammengestellt, der noch jetzt ständig weiter ausgebaut wird, so weit die Mittel es zulassen. In der rund 5000 Bände umfassenden Bibliothek Heinrich Klemms sind etwa 7S0 Inkunabeln enthalten, darunter bekannt lich ein Pergament-Exemplar der 42zeiligen Bibel, dessen Er werbung Klemms berechtigter Stolz gewesen ist. Die eigentliche Fachbibliothek des Museums umfaßt heute rund 60 000 Bände und gliedert sich in eine buchgewerblich-buchkundliche Spezialbibliothek für Forschungszwecke und eine sogenannte »Muster bibliothek-. In die erstere finden nach Möglichkeit Werke zur Ge- S03
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