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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1837
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1837-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1837
- Sprache
- Deutsch
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2387 98 2388 bot, welche nach der Anpreisung sammtlich so vortrefflich waren, daß man an ihrer Vollkommenheit durchaus nicht zweifeln würde, wenn die Verleger sich entschließen könn- ten, sie gratis auszugeben. Die Unverschämtheit solcher Exporteure hat schon oft Gelegenheit zu Klagen gegeben, denn der Verlust an Zeit, den ihre Zudringlichkeit veranlaßt, ist oft nicht so leicht zu verschmerzen, wie der Verlust des Geldes, das man versuchsweise einmal ihren Anpreisungen opferte. (Berliner Nachrichten.) Nekrolog. Wir haben bereits in Nr. 94 dies. Bl. den Tod des Herrn Carl Wilhelm Leske angezeigt, ohne jedoch damals einen Umriß seines Lebens beifügen zu können. Jetzt sind wir im Stande, diese Lücke auszufüllen. C. W. Leske war am 30. März 1784 zu Leipzig geboren, wo sein Vater Professor der Naturgeschichte und Oekonomie war. Von trefflichen Anlagen, thatig und fleißig, kam er schon im 14. Jahre nach Gießen in die Buchhandlung des Herrn! Hcyer, Vater, in die Lehre und hielt sich hier so wacker, ^ daß ihn sein Principal schon inx 17. Jahre seines Alters als Geschäftsführer seiner Handlung in Darmstadt anstellte. Drei Jahre spater ging er zu seiner weiteren Ausbildung aus ein halbes Jahr nach Paris in die Handlung der Herren Treurtel und Würtz. Mit dem Jahre 1806 trat er als Associe des Herrn Heyer, Vater, in dessen Handlung in Darmstadt, mit dem Rechte zu eigenen Veclagsunter- ! nehmungen, und mildem Jahre 1811 als Compagnon zu gleichen Thcilen, von wo an nun die Handlung die Firma „Heyer u. Leske^ führte und die Verlagswerkc für das gemein- ! schaftliche Geschäft erschienen. 1821 trennte sich die bis da- j hin einzige Buchhandlung in Darmstadt, und es entstan den daraus die Hofbuchhandlung von C. W. Leske und die von I. W. Heyer, Sohn. Von nun an entwickelte sich, die Thätigkeit Leske's immer großartiger; sein Geschäft wurde eines der bedeutendsten in Deutschland, sowohl durch die Menge seiner Verlagsartikel, als den Werth der meisten der selben. Außer diesem höchst ausgedehnten eigenen Verlage nahm noch der Betrieb des ebenfalls sehr bedeutenden Ver lags der „Buchhandlung der Jnvalidenanstalt", die Expedi tion der Zeitung, des Regierungsblattes rc. rc. seine Thä- tigkcit in Anspruch. — 1822 entstand die Allg. Kirchenzei tung, 1824 die Allg. Schulzeitung, 1826 die allg. Mili- tairzeitung — Journale, welche, gleich anderen Verlags unternehmungen Leske's, nicht blos in ganz Deutschland, sondern auch im Auslande sich gleich von ihrem Erscheinen ! an entschiedenen Beifalls erfreuten und von vielseitiger, ^ großartiger Wirkung waren und noch sind. Er ließ Werke in das Leben treten, so wcrthvoll, gediegen und kostbar,! daß sie sich den ersten dieser Art würdig anreihen, oder sie! selbst übcrtreffen, wie die Baudenkmäler rc. von Möller, die Stuart und Rcwctt'schen Alterthümec rc., und i viele andere wissenschaftliche (wir wollen hier nur Creu-! zcrs berühmte Symbolik nennen), besonders aber architekto-1 Nische und artistische Werke, welche viele der ausgezeichnet sten Schriftsteller und Künstler beschäftigten. Er war es j auch, der eigentlich zuerst die Zinkographie ins Leben rief! und auch hierin einen genialen Künstler längere Zeit beschäf tigte. Ueberhaupt war sein Unternehmungsgeist groß; er scheute keine Opfer dabei und hat sich wahres, bleibendes Verdienst um Kunst und Wissenschaft erworben. Nament lich in Darmstadt ward viel durch seine Mitwirkung das rege literarische und artistische Treiben hervorgerufen, wel ches diese Stadt in der neuesten Zeit vor manchen größeren auszeichnete. — Schon 1823 hatte Leske auch eine wohl- eingerichtete Druckerei angelegt, in welcher 6 Pressen, fast ohne Unterbrechung, meistens für seinen erweiterten Verlag arbeiteten. Oft ist seine unermüdliche Thätigkeit, seine rastlose Emsigkeit bewundert worden. In der Regel traf man bei ihm Autoren und Künstler an, und auch im größten Drange der Geschäfte wußte erste freundlich zu empfangen und zu unterhalten, wie denn überhaupt jedes Talent gast freundliche Aufnahme in seinem Hause fand und er sich gern Abends von den Mühseligkeiten des Tagewerkes im heiteren Kreise der Kunst, namentlich der Musik, erholte. Oft hörte man treffliche Ausführungen großartiger Kunst werke, selbst der ersten Meisterstücke, wie Mozart'scher Ton dichtungen, in seinem Hause.— Auch andere gemeinnützige Unternehmungen fanden immer an ihm einen willigen Theil- nchmer und thätigen Beförderer. Stets aufmerksam auf die Erscheinungen der Zeit, entging seinem umsichtigen, vielseitig gebildeten, unternehmenden Geiste Nichts, wo sich ihm neue Wirksamkeit darbot. So war er, außer vie len andern größeren und kleineren Reisen in seinen Geschäf ten, im Jahre 1830 als Abgeordneter mehrerer achtbaren Deutschen Buchhandlungen in Paris, um in Gemeinschaft mit ihnen dort eine Deutsche Buchhandlung zu gründen. Das Unternehmen scheiterte an der Julirevolution und deren Folgen. — 1832 trat er das Sortimentsgeschäft, dem er bei seinem ausgebreiteten Verlage ohnedies weniger Aufmerk samkeit widmen konnte, an seinen Schwiegersohn, den Hof- buchhandler Ludwig Pabst, ab. Er selbst wirkte aber bis zu den wenigen Tagen seiner kurzen Krankheit mit rastloser Thätigkeit in seinem Geschäfte fort. Eine Erkältung hatte ihm einen Schlaganfall zugezogen, an dessen Wieverho- lung er am 13. Nov. sanft verschied. — Leske hatte sich im Jahre 1805 mit der Tochter des Oberpfarrers Amelung in Pfungstadt verheirathet und hinterläßt eine zahlreiche Fami lie, doch nur einen Sohn. Die schon neulich erwähnte Rede des Herrn Hofprediger Karl Zimmermann an Leske's Grabe ist seitdem im Druck erschienen. (Großherzogl. Hessische Zeitung.) M i s c e l l e. Zeitungen in Nordamerica. Ein Müßiger hat berechnet, daß die 1200 Zeitungen, welche etwa in den Ver einigten Staaten Nordamerikas erscheinen, in Form von Büchern ausgegeben, täglich 6 Bände von der Stärke der Bibel ausmachen würden. Ein Jahrgang von allen zu sammengeklebt würde einen Papierstreifen geben, der vier Mal so lang wäre, als die Entfernung von einem Pole der Erde zum andern. Verantwortlicher Redacteur: C. F. DLrffling.
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