Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1837

2547 104 2548 Die ersten Circulaire, die von allen diesen Hand lungen ausgingen, waren nicht minder mit solchen Bitten und schönen Redensarten angefüllt, und doch sollten die Creditoren so bald enttäuscht werden. Möchte da nicht ein Verleger alle Lust verlieren, neuen Handlungen ein Conto zu eröffnen! — Einsender dieses empfangt vielleicht näch stens wieder von dieser Handlung ein Circulair über die Aufnahme eines Compagnons', und wie lange wird es dann dauern bis von der einen Handlung zwei neue entstehen. Jedenfalls sind die an demselben Orte sich befindenden al tern Sortimentshandlungen mehr oder minder dabei lei dend betheiligt, da früher oder später die Schleuderei ei nes solchen neuen Geschäfts eintritt. Denn um Kunden hecbeizulocken, wird dann von einer solchen Handlung mehre Prvcent höherer Rabatt, als die andern Handlungen zu geben im Stande sind, geboten, und derselbe beim Baar- verkauf noch gesteigert, selbst wenn es sich auch um Artikel unterm Thaler handelt. Die von mehreren Seiten gewünschte Uebersicht der Recensionen betreffend. Mit Bezug auf den im vorigen Stück enthaltenen Auf satz des Herrn Geisler, betreffend: „Mittheilung sämmtlicher in Zeitschriften erschienenen Recensionen im Börsenblatt" scheint es mir nicht unwichtig, die Ansichten der sämmtlichen College» zu erfahren, weiches leicht dadurch zu bewerkstelligen wäre, daß jeder, der eine solche Vermehrung des Börsenblattes wünschte, dieses durch Verlangzettel in der hier unten angegebenen Art ausdrückte. Würden binnen Kurzem mehr als die Hälfte der jetzigen Abonnentenzahl die Vermehrung durch Bestellung beantragen, so ließe sich an Wiederaufnahme und Ausführung der Sache wohl nicht zweifeln, wohingegen, wenn nur wenig Verlang zettel eingingen, die Sache als von der Gesammtheit ver worfen zu betrachten sein könnte. Leipzig, 19. Decbr. 1837. LH. L. AMmmin. Verlangzettel: Von Herrn Frohberger erbitte für 1-^. netto 1 Mitthcil. d. Recensionen im Böcsenblatte 1838. Ort: Name: Ergebenste Bitte an die geehrten Buchhandlungen Deutschlands. Der gemeinnützige wohlthätige Bücher-Verein zu El berfeld erlaubt sich, im Vertrauen auf den edeln Gemein geist und bekannten Biedersinn, sowie die ausgezeichnete Loyalität Deutscher Buchhandlungen, die eben so angele gentliche als ergebenste Bitte, aus ihrem Kreise eingehende Beiträge für den genannten Verein, oder auch solche von ihnen selbst, wozu gewiß auf den Lagern noch Passendes, Reste alter Auflagen rc. sich vorsindet, gefälligst anneh men und durch Vermittelung der wohllöbl. Büschle r'schen Verlagsbuchhandlung in Elberfeld an denselben befördern zu wollen. Etwaige Auslagen und Transportkosten wird der Verein dankbarlichst vergüten. Mit dieser Bitte verbindet der Verein noch die, diegeehr- ten Buchhandlungen möchten sich gütigst an ihren Orten für-Begründung ähnlicher allgemeiner Bücher-Vereine ver wenden, indem überall auf eine ganz leichte und einfache Art ein dergleichen, so naheliegendes und der bürgerlichen Wohlfahrt gewiß ersprießliches, im allgemeinen Interesse beruhendes Unternehmen ohne Weiteres ins Werk gesetzt werden kann, und dann die weitläufige Versendung wegfällt. Es wird dem Verein zur Freude gereichen, hinsichtlich je der auf gemcinnützig-wohlthätige Büchcr-Jnstitute bezüg lichen Angelegenheit mit wohllöbl. soliden Buchhandlun gen in Berührung zu treten, damit auch anderwärts diese schöne Idee durch edle Menschenfreunde verwirklicht werde. 1. Timoth. 2, 4. Jakob. 4. 17. Der gemeinnützig-wohlthätige Bücher-Verein, zu Ehren I. G utenberg's gestiftet *), bezweckt unent geltliche Vertheilung guter und nützlicher Bücher jeder Art an würdige Unbemittelte, zur Förderung religiöser, sittlicher Gesinnung und nützlicher Kenntnisse. Wie Bi bel- und dergleichen Gesellschaften nur Verbreitung religiö ser Schriften beabsichtigen, so beabsichtigt der genannte Bücher-Verein die guter nützlicher Bücher überhaupt. Es leuchtet ein, wie zeitgemäß und segensreich ein solcher Verein ist: er soll das Werk der Erziehung und des Un terrichts bei den dessen Bedürftigen unterstützen und forl- führen. Jeder, dem an dem wahren Wohl unbegütertec Mit menschen liegt, ist eingeladen zur Theilnahme und Unter stützung dieses Vereins , so wie zur Vermittelung ähnlicher an andern Orten. Denn es ist zu wünschen, daß sich al- lerwäcts, gleich den Bibel-Gesellschaften, gemeinnützige Bücher-Vereine bilden, damit dies vielversprechende Unter nehmen überall beginne und gedeihe. Wer jährlich einen gewissen, beliebigen Beitrag an Geld, Büchern (alten oder neuen, in deutscher oder anderer Sprache, wie sie Jeder in seinem Kreise findet), Landkarten rc. an den Verein giebt, ist Mitglied desselben, und aus die sen bildet sich ein verwaltender und berichtgebender Vor stand. Auch der kleinste, einmalige Beitrag wird dankbar angenommen. Beiträge und Bestellungen für den Verein hat vor läufig schon die wohllöbl. Büfchler'sche Verlagsbuch handlung Hierselbst auf buchhändlerischem Wege gratis zu befördern übernommen. Elberfeld, den 16. Novbr. 1837. Der gemeinnützig-wshlhä'tige Bücher-Verein. ivieil. vr. Pröbsting. *) in Folge eines „Aufrufs zur Bildung eines gemeinnü tzig - wohlthätigen Bücher - Vereins " (Elberfeld 1837 gratis durch jede Buchhhandlung zu beziehen), der, nah und fern bei fällig ausgenommen, schon erfreuliche Beiträge veranlaßt hat. Verantwortlicher Redakteur: C. F. DLrffling.