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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1838
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1838-02-13
- Erscheinungsdatum
- 13.02.1838
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- Deutsch
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275 13 276 ter Auctions-Katalog, „eingesandt von G. §. Kettembeil", in die Hönde bekommen und bei einer flüchtigen Durchsicht die „indignirendc Erfahrung" machen müssen, daß darin mehr als 1100, sage elshundcrt Bände Nachdruck zum Verkauf ausgeboten werden, und zwar die Werke von Lcssing, Klopstock, Voß, Bürger, Schiller, Herder, Claudius, Musäus, Pfeffel, Wieland, Seume, Tieck, Fouque, Zschokke, Clauren, Houwald, Körner, Spind- ler, Ernst Schulze, van der Velde und noch viele andere, dazu das Conversationslexikon und eine Menge der vorzüg lichsten wissenschaftlichsten Werke, z. B. Savigny's Besitz, Eichhorn's Privatrecht, Berzelius's Chemie, Vogt's Pharma kodynamik, Schleiermacher's Predigten, Bcetschneider's Dog matik, Olshausen's Commentar, Huctec's Papst Jnnocenz, Raumer's Hohenstaufen u. s. w., Alles in den neuesten und schönsten Ausgaben von Karlsruhe, Stuttgart, Reutlin gen, Ehingen, Wien, Köln. Manche dieser Werke, z. B. Olshausen, Raumer, Schleicrmacher, Chamisso's Ge dichte u. a. kommen in mehrern Exemplaren vor, von Wilmscn's Kinderfreund werden 17 Exemplare, von Witschel'S Morgen - und Abendopfcrn 6 Ex. auf Einmal angeboren. Man erwiedere uns nicht, daß sich auf allen Bücher- Auctionen Nachdrücke vorsinden, wie der Aufall sie dem Antiquar in die Hände bringe. Wo, wie es hier alljähr lich zweimal geschieht, eine solche Quantität der beliebtesten und neuesten Nachdrücke, und diese nicht blos in einzelnen abgenutzten Bänden, sondern zum Theil roh und unge braucht, zur öffentlichen Versteigerung gebracht werden, da wird es erlaubt sein, zu vermuthen, daß etwas mehr als bloßer Aufall dahinter stecke. Höre man doch endlich auf mit dem Geschrei, der Nach druck habe sich, aus Deutschland vertrieben, in der Schweiz eingenistet, und bedrohe uns von dort aus. So lange noch dieses Frankfurter „Bücher-Auctions-Jnstitut" (wie es sich aus den kleinen gedruckten Empfehlungszetteln nennt) auf die angedcutete Weise sein Geschäft forttreiben darf, so lange hat der Nachdruck in Deutschland noch immer seine Hcimath, die ihn nährt. Daß gegen diesen Unfug nicht schon längst irgend einer der vielen beeinträchtigten namhaften Verleger seine gewich tige Stimme öffentlich erhoben hat, gehört zu dem vielen Unbegreiflichen im Deutschen Buchhandel. Aberden Frankfurter Herren College», die feit Jahren unbekümmekt *) diesem schmählichen Handel Zusehen und es fortwährend geschehen lassen, daß unter ihren Augen die angesehensten Deutschen Verleger, und vorzugsweise gerade solche, auf welche ihre Erklärung zunächst gemünzt ist, in ih rem Eigenthum aus das empfindlichste gekränkt werden, — ihnen müssen wir geradezu erklären, daß es ihnen am allerwenigsten und ihnen zu allerletzt zukommt, über Untergrabung des Sortimentshandels, Schmälerung *) Doch nicht etwa, worauf das Circulair so bescheiden anspielt, im befriedigenden und erhebenden Bewußtsein, daß die meisten Verleger einen Theil ihres Wohlstandes dem durch sie (die Frankfurter Sortimentshändler) bewirkten Absatz verdanken? des Erwerbes, uncollegialisches Verfahren und dergleichen mehr Klage zu erheben. Unter andern Verhältnissen könnte man ihre Beschwerde in einer Hinsicht begründet finden, insofern als ein regel mäßiger und allgemeiner Verkehr zwischen Verlegern und Antiquaren dem Sortimentshandel allerdings einen empfindlichen Stoß versetzen und die bisherige Ordnung und Solidität in unsecm Geschäfte wankend machen dürfte. Wenn aber dessen ungeachtet ein Verleger den Grundsatz festhält, daß es ihm freistehen müsse, mit seinem Gute zu handeln, wie es ihm am vorthcilhaftesten dünke, und er cs in einem einzelnen Falle vorzieht, eine bedeutende Anzahl eines Veclagsartikels an einen Nicht-Buchhändler gegen baare Zah lung, nicht auf12—18 monatlichen Credit, zu veckaufen, an statt auf den Absatz von einem oder zwei Exempl. im gewöhn lichen Wege des Buchhandels zu warten — wenn das ge schieht, so wird cs mindestens höchst zweifelhaft sein, ob damit ein Unrecht begangen wird. Gegen ein zweifelhaf tes Unrecht aber darf nicht in die Schranken treten, wer vorerst ein unbezweifeltes gutzumachen hat. Möge die „sich gebildete" Corporation in Frankfurt von der Zeit, in der sie sich „mit der Fluth von Novitäten abzu mühen" gewohnt ist, lieber etwas abbrechcn und dafür auf Mittel bedacht sein, „diesem Unwesen energisch entgegen zu treten." Todesfall. Am 21- Januar starb zu Zürich Herr Adrian Ziegler, Mitbesitzer der Buchhandlung Ziegler L Söhne. M l s c e l l e n. Paris, 30. Jan. Die Buchhändler in Paris haben eine Petition an die Kammer eingegeben, in der sie die Auf schiebung des Votums der Eisenbahn von Brüssel nach Paris verlangen, bis ein Gesetz votirt sei, das ein- für alle mal das Einbringen jedes Französischen Buches nach Frank reich bei Strafe der Consiscalion verbiete. Sic setzen ausein ander, daß, da die Eisenbahn jährlich vielleicht gegen 2 bis 300,000 Fremde mehr nach Frankreich führen müßte, jeder Fremde nur ein Exemplar eines Brüsseler Nachdrucks in der Tasche zu haben brauchte, um den ganzen Französischen Buchhandel zu ruiniren. Guizot hat sich zum Patron dieser Buchhändlecexpedition gemacht. 3. Februar. Eine Commission der bedeutendsten Pariser Veclagsbuchhändler wurde dieser Tage vom Deputaten De- monts den Ministern des öffentlichen Unterrichts und des Innern vorgestellt. Sie empfing von denselben die Ver sicherung, daß unmittelbar Maßregeln gegen die Einfüh rung von Nachdrücken französischer Werke getroffen werden sollten. Die beiden Minister erklärten ferner, daß die Re gierung die Unterhandlungen mit den auswärtigen Mächten zur Unterdrückung des Nachdruckerwesens thätig betreibe.
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