547 24 548 erst in den Genuß des durch die Aufnahme erlangten Vortheils der Benutzung des Börsenlocals treten, keinen Beitrag zu bezahlen haben. Berlin, Halbcrstadt u. Leipzig, den 10. März 1838. Der Borstand des Börse nvcreins. Enslin. F. R. Helm. K. F. Köhler. Bekanntmachung. Der bestehenden Einrichtung gemäß werden die jährlichen Beiträge » 2 Prcuß. Cour, von den verchrlichcn Mitgliedern des Börscnvercins gleich nach Ostern bei den Herren Commissionaircn in Leipzig gegen Quittung des Cassirers, Herrn Helm in Halbcrstadt, cingezogen werden, weshalb unsere geehrten Herren College« hierdurch ersucht werden, die Herren Commissionairs zur Einlösung dieser Quittungen bal digst autorisiren zu wollen. Es wird dabei bemerkt, daß diejenigen Handlungen, welche seit dem Schluß der Jubilate-Messe 1837 in den Börscnvercin ausgenommen worden sind, keinen Beitrag zu bezahlen ha ben, invem ein zwischen den Messen bezahlter immer für die nächste Messe gilt. Berlin, Halbcrstadt u. Leipzig, den 10. März 1838. Der Vorstand des Börsen Vereins. Enslin. F. A. Helm. K. F. Köhler. Buchhandel. Ucber die jetzige große literarische Production in Deutsch land, ihre guten und bösen Folgen. (Schluß aus Nr. 20.) Wir enthalten uns Beispiele anzuführcn, wie häufig das Interesse der Verleger sich in die öffentliche Kritik ein mischt, wie sehr diese in jüngster Zeit ins Gebiet der Buch- händlcranzeigen heruntergegangcn ist, wie oft blos der Wunsch des Verlegers das Lob beflügelt und den Tadel spornt. „Ich achte Sie, ich habe durchaus nichts gegen Sie, aber da Sie eines meiner Verlagswerke so scharf mit genommen haben, crfodcrt es mein Interesse, Sie als einen Mann darstcllcn zu lassen, auf dessen Uctheil man nichts geben dürfe." Solche gute Meinungen giebt es sehr häufig, wenn sie sich auch nicht immer so naiv äußern- Der Han del hat unstreitig sein Interesse, und wenn jener Holländer dem Teufel selbst Holz in die Hölle liefern wollte, so muß man die Conscquenz gelten lassen. Die Irrungen der öffentlichen Meinung über den Werth oder Unwerth der Autoren klären sich übrigens mit der Zeit immer auf, und zuletzt wirdJedcm sein Recht. Be denklicher erscheint uns die unermeßliche Saat von Mittel mäßigkeit, die in die Literatur gestreut wird, sofern eine immer zunehmende Anzahl junger Leute, die wohl sonst einen angemessenen Lcbensbecuf ergriffen hätten, von alles unternehmenden Verlegern zum Büchermachen verlockt, ab- gerichtet und eine Zeit lang auch wohl in der Höhe erhalten werden, die dann, wenn sie als ausgequelschte Citronen wieder weggeworfen werden, gleichwohl in der Literatur sitzen bleiben und mechanisch fortschreiten, so daß dieselben Verleger, von denen sie introducict wurden, Mühe haben, sich ihrer fernem Zudringlichkeit zu erwehren. Diese Schriftsteller sind schon jetzt! eine empfindliche Last für den Veclagshandcl, und werden cs immer mehr werden. Sie sind es aber noch mehr für die Gesellschaft. Es sind unbeschäftigte oder schlecht bezahlte Fabrikarbeiter, eine gefährliche Classe. Schreiben sic, so liefern sie schlech tes Fabrikat; schreiben sie nicht, so sind sie zu schlimmem Dingen fähig. Man hätte sich nicht so beeilen-sollen, sie zum Schreiben aufzufordcrn, sie von einem bescheidenen Lebcnsberuse, dem sie genügt hätten, auf die schlüpferige Bahn des literarischen Ruhmes zu locken. Wir haben schon früher prophezeit, daß diese sorcirtcn Autoren, um Aufsehen zu erregen, und um jeden Preis ein Publicum zu gewinnen, zu den verzweifeltsten Mitteln greifen, daß sic auf Verfüh rung der Sinne und Neugier durch Wiedcraufwärmung al les längst schon von der Staatsweisheit und von der allge meinen Humanität Verdammten speculiren würden, und es ist cingctroffen. Da dieselben Ursachen aber nothwcndig dieselben Wirkungen haben müssen, so läßt sich von der Fortdauer und von dem immerwährenden Anwachse der über zähligen unberufenen Autoren auch für die Zukunft nichts Gutes prophezeien. Das mächtige Eingreifen der Handelsspcculationcn in die Literatur hat nach einer Richtung hin sehr wohlthätig ge wirkt. Res. erinnert sich noch recht wohl, wie übel man es namentlich von Seiten der Hcgel'schen Schule aufnahm, als er cs schon vor zehn Jahren als die dringendste Aufgabe der Literatur bezeichnet? und empfahl, die beiden getrenn ten Hälften des Publicums einander zu nähern, die Gelehr samkeit populärer zu behandeln, und dadurch auch die bis her so trivial-populäre Literatur zu veredeln, auf einen hö her« Standpunkt zu erheben. Wie viel hat er nicht von