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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.03.1838
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1838-03-23
- Erscheinungsdatum
- 23.03.1838
- Sprache
- Deutsch
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549 24 550 den sogenannten Wissenschaftlichen leiden müssen, die im I Gcgentheile, anstatt die Resultate der wissenschaftlichen Un tersuchungen zum Gemeingute des Volks zu machen, sich vielmehr in eine immer engere Aristokratie verschlossen. Nun hat der gewaltige Strom der Zeit doch herbeigeführt, was sein mußte. In unübersehlicher Menge dicht gedrängt folgen sich populäre Handbücher aus allen Zweigen des Wissens, die das, was bisher nur Fachgelehrten zu gänglich war, wenigstens im Resultate Allen zugänglich machen. Hier haben zuerst die Verleger cingegriffen, und ihnen, nicht den Autoren, gebührt das erste Verdienst. Verleger begriffen das Bedürfniß der Zeit und veranstalte ten jene Handbücher, die freilich anfangs größtcnthcils dem Zwecke noch nicht entsprachen, und von bloßen literarischen Handlangern hcrrührten. Allein die Eoncurrenz riefimmcr bes sere Arbeiten dieser Art hervor, und am Ende ließen sich selbst die namhaftesten und vornehmsten Fachgelehrten herab, von oben her diesen nützlichen Bestrebungen cntgegcnzukommcn. Man denke nur an Littrow, Rvtteck, Bcrghaus 2c. Daß auf diesem soliden Wege fortgeschritten werden muß, ist un vermeidlich geworden, und es wird keine Disciplin übrig bleiben, der sich eine praktische Seite fürs Leben abgcwin- ncn läßt, die nicht in immer klarer» populären Werken be handelt werden wird. Damit hängt auch die Wiederkehr der Bilder genau zusammen. Bekanntlich ging der Erfindung des Bücher drucks die des Bilderdrucks sogar vorher. Beide müssen in Einklang gehen. Unzählige Dinge wollen bildlich ange schaut, bildlich gelehrt sein. Dafür reichte der Kupferstich nicht aus; denn er war zu theuer. Erst durch Stein- und Stahldruck, durch die bequeme Ausführbarkeit des crstern und durch die Möglichkeit einer außerordentlichen Menge Abdrücke beim zweiten, konnte den bildlichen Darstellungen, als Unterstützungsmittel der Literatur, ihre volle Bedeutung werden. Die Erfindungen sind noch neu, das Verhältnis; noch nicht geregelt. Namentlich mangelt es noch auffallend an genugsam zahlreichen und tüchtigen Stahlstechcrn in Deutschland. Die vorhandenen können den Bestellungen nicht genügen. Man bestellt daher aus England, was wir einst hoffentlich eben so gut und vortheilhastcr bei uns selbst arbeiten lassen werden. Die Zeichnung kann begreif licherweise diesem so schnell entstandenen Bedürfniß noch nicht Nachkommen, wird cs aber unfehlbar mit der Zeit. Lithographie, Holzschnitt, Stahlstich verwechselten bisher zu häufig die jedem ausschließlich unterzulegende Zeichnung. Der Stahlstich wollte malen, die Lithographie und der Holzschnitt wollten stahlstechen. Jedes aber hat seine na türlichen Grenzen, die man finden wird, und es wird sich nach und nach eine Praxis bilden, die noch jetzt ver mißt wird. Der Wiederabdruck alterBücher gehört eben falls zu den charakteristischen Erscheinungen unserer neuern Li teratur. Er erklärt sich nicht lediglich aus dem Bedürfnisse, denn sonst wäre er früher schon häufiger gewesen. Ec ist vielmehr eine Folge der Handelsspcculationen. Viele Ver leger , die nicht gleich ein gutes neues Buch erhalten kön nen, drucken ein gutes altes ab, manchmal auch ein schlech- tcs. Leider hat die Wiederkehr zu längst verworfenen schlech ten Tendenzen auch den Wiederabdruck vieler ältern unmo ralischen Bücher veranlaßt. So verdanken wir dem jun gen Deutschland den Wiederabdruck der Luzindc, des Fau- blas, des Sopha von Ercbillon w., und höchst wahrschein lich wird bald alles, was der so glücklich von Vergessenheit zugedeckte Kloak der Literatur ü Irr verbirgt, wieder entdeckt und übersetzt werden. Die große Menge von Ue- bcrsetzungcn neuerer französischer Werke verwandter Art, frivoler Memoiren aus den lüderlichsten Zeiten des alten Hofes, und der unsittlichen Romane von Sand, Kock, Balzac ic. hängen damit zusammen, und schon die Ueber- handnahme von pseudonymen und anonymen Ver la g sh a nd lun ge n ist ein Zeichen, wieviel gedruckt wird, wozu man einen ehrlichen Namen nicht hergeben will. Nachdruck. Ein G. Reiß in Stuttgart zeigt in einem vor uns lie genden Eirculac vom Januar d. I. an, daß er die Ver sendung und den Verkauf von „Sch i ller's sämmtl. Werken, 18 Bdchen. Taschenformat" vermehrt „mit Gedichten (!) und der umfassendsten Biographie des Ver fassers" und „mit ganz besonderer Sorgfalt corrigirt und nach einer der ältesten Ausgaben, von der Schiller die Eorrectur selbst besorgte (!!)" abgedruckt, Ladenpreis 3-^ 6 As., übernommen habe. Ebenso zeigt derselbe in einem Circular v. 1. Februar Witschcl's Morgen-und Abendopfer, zu 1--^., und Rotteck's allgem. Weltgeschichte, 9 Bde. mit Kpf. zu 1 ^ 18 As. an. Verantwortlicher Redacteur: C. F. Dörffling. bekannt in a ch u n g e n. Sucher, Musikalicii u. s. w. unter der Presse. sin».) Annegariss Geograph re, 2. Auflage, ist bis auf wenige Bogen fertig. Dies zur Beantwortung der eingehenden zahlreichen Bestellzettel. Ich bitte auch Bestellungen ä conä. zu machen, und be merke, daß diese neue Ausgabe vielfach verbessert und mit ei nem vollständigen Sach- und Namenregister versehe» wird. Münster, d. 10. März 1838. I. H. Deiters. f1370.j Von dem vor einigen Jahren mit außerordentlichem Beifall aufgenommcnen Liederkranz, Taschenformat, so bei C. Rosenbusch in Gbttingen erschien, wird in eini gen Wochen eine zweite, verb. und vermehrte Auflage fertig, der Preis wird auf 12 g-s. festgesetzt.
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