Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-05-17
- Erscheinungsdatum
- 17.05.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150517
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191505176
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19150517
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1915
- Monat1915-05
- Tag1915-05-17
- Monat1915-05
- Jahr1915
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 111, 17. Mai ISIS. Redallioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. langen, hat eine Reihe von Schulbuchverlegern durch ihr rück sichtsloses Vorgehen bewiesen, daß die große Zeit spurlos au ihr vorübergegangen ist. Ich meine, wenn es schon so schlecht mit dem Sortiment steht, daß es nicht einmal für einige Tage als kreditwürdig angesehen wird, dann sollte es nur seinen Betrieb einstellen. Jedenfalls verträgt sich aber die damit dokumentierte niedrige Einschätzung des Sortiments schlecht mit der Ablehnung der seit Jahren vom Sortiment geforderten Reformen zu seiner Hebung und finanziellen Stärkung seitens vieler Verleger. Und dies diktatorische Verlangen muß eigenartige Gedanken auslösen über die Kollegialität im Buchhandel, über den Wert der Anrede »Sehr geehrter Herr Kollege!«, wenn derselbe Verleger in seinen Prospekten darum bittet, sich für seine Neuigkeiten zu verwenden, ja wenn man einige Tage vorher Seite an Seite mit diesem Ver leger an einem Verbandstage beim Festessen gesessen hat, bei dem so viele schöne Worte über die Einigkeit im deutschen Buchhandel gemacht und durch so manches »Hoch« besiegelt wurden. Als Trost soll es aber uns Sortimentern dienen, daß es an gesehene und große Verleger gibt, die eine andere Auffassung über die Kollegialität im Buchhandel besitzen und die an ihren entgegenkommenden Lieferungsbedingungen nichts geändert ha ben. Sorgen wir Sortimenter durch intensive Verwendung für ihre Neuigkeiten, daß sie es nicht zu bereuen haben! H. Schumacher. Der feldgraue Goethe. Goethe-Worte über den Krieg. Breslau, Verlag von Priebatsch's Buchhandlung (ohne Jahr). Preis drosch. 30 ord. In feldgrauem Umschlag mit einer Goethe-Silhouette präsentiert sich eine kleine Sammlung von Gedanken, Versen und Aufzeichnungen über den Krieg, die der Inhaber von Priebatsch's Buchhandlung in Breslau, llr. Felix Priebatsch, in den gegenwärtig reichlich vor handenen Mußestunde» aus Goethes Werken zusammengestellt hat. Ei» oberflächlicher Beurteiler wurde sagen: ein Gruß durch Goethe an seine Verehrer in den Schützengräben. Das könnte sein. Wer aber in Goethes Werken bewandert und mit seiner Persönlichkeit vertraut ist, der weiß, daß er, dem nur »Kultur und Barbarei Dinge von Be deutung« waren, keinen kriegerischen Sinn hatte. »Bet mir . . . würden Kriegslieder eine Maske gewesen sein, die mir sehr schlecht zu Gesicht gestanden hätte«, sagte er einmal zu Eckermann. Bei dieser Gelegenheit finden sich auch seine Worte über den Nationalhaß: »Auf den untersten Stufen der Kultur werden Sie ihn immer am stärksten und heftigsten finden. Es gibt aber eine Stufe, wo er ganz ver schwindet und wo man gewissermaßen über den Nationen steht, und man ein Glück oder ein Weh seines Nachbarvolkes empfindet, als wäre es dem eigenen begegnet. Diese Kultnrstnsc war meiner Natur gemäß, und ich hatte mich darin lange befestigt, che ich mein sechzigstes Jahr erreicht hatte.« Ich habe absichtlich diese Stellen mitgeteilt, weil sie nach sorgfältiger Lesung der kleinen Schrift die Grundtendenz des »feldgrauen Goethe« darzustellen scheinen. Darauf kam es dem Her ausgeber offenbar an. Es ist freilich mißlich, zwischen den Zeilen zu lesen, doch finde ich einen Hinweis auf die Absichten des Heraus gebers an einer Stelle des kleinen Werkes, nämlich auf Seite 5, wo der Vierzeiler (Zahme Xenien 44) durch Umrahmung besonders her vorgehoben wird: Stämme wollen gegen Stämme pochen, Kann doch einer, was der andre kann! Steckt doch Mark in jedem Knochen, Und in jedem Hemde steckt ein Mann. Die Auswahl regt zum Denken an. Das ist eigentlich das Bests, was man zum Lobe eines Buches sagen kann. Vielleicht wird sie auch den einen oder ander» Leser dazu verleiten, eine Stelle, die eine be sondere Beziehung aus unsere Zeit zu haben scheint, im Zusammen hänge nachznlcsen, und wird ihn zu Goethe selbst znrückführen. Das wäre fürwahr kein Nachteil! Darum sei dem »feldgrauen Goethe« möglichste Verbreitung gewünscht. Julius Braun. Kleine Mitteilungen. Zur Ostcrmcß-Abrcchnnng. (Vgl. Nr. 82.) — Wie wir bereits mit- teiltcn, hat die Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins vom 1. Mai beschlossen, den Mitgliedern ihres Vereins zu empfehlen, allen jenen Sortimentern in diesem Jahre das übliche Meßagio zn bewilligen. die bis spätestens Pfingsten ordnungsmäßig zahlen, remittieren und disponieren. Weitergehend hat der Deutsche Verlegervercin in seinen »Mit teilungen« eine Liste jener Sortimentsfirmen verösfentlicht, die teils durch direkte Zuschriften an den Verein, teils durch Anzeigen im Börsenblatt die Bitte NM Stundung der Ostcrmeß-Abrechnung aus gesprochen haben. Der ersten, in Nr. 328 der »Mitteilungen« vom 28. April veröffentlichten Liste, abgeschlossen am 15. April, ist jetzt c i n zweites Verzeichnis gefolgt, das ebenso wie die erste Liste in einem Sonderdruck auch de» außerhalb des Mitglicderkreises des Deutschen Verlegervcr- eins stehenden Verlegern ans Verlangen zur Verfügung gestellt wird. John Schwerins Verlag Akticn-Gesellschast, Berlin. Bilanzkonto per 31. Dezember 1814. Aktiva. Konto Feldzugskalendcr 1213 85 Kontokorrentkonto 82 688 42 Zeitbilderkonto 1378 85 Verlagskonto 2 289 88 Gesellschaftserwerbskonto 45 00» Kassakonto 2 288 27 Jnseratenkonto 788 75 Berlustlistenkonto 13 875 45 Verlagskonto Zeitbilder 3 500 — 152113 55 Passiva. Aktienkapitalkonto 188 888 Kontokorrentkonto 33 483 74 Reservefondskonto 18 370 65 Akzeptenkonto 285 53 Gewinn- und Verlustkonto, Vortrag per 1.1. ISIS . . 73 83 152 113 55 Gewinn- und Verlustkonto. Debet. An Provisionskonto 178 68 „ Konto Dubio - 2 317 16 „ Gehaltkonto ' 6 276 90 „ Handl.-Unkostenkonto 5 858 48 „ Portokonto 6 430 48 „ Truckkonto 54 390 45 „ Klischeekonto 1977 90 „ Propagandakonto 1 861 20 „ Vortrag per 1. 1. ISIS 73 33 79148 78 Kredit. Per Vortrag per 1. 1. 1814 118 62 „ Jnseratenkonto 1823 47 „ Verlagskonto 58 875 8l „ Verlustlistenkonto 15 53S 88 „ Verlagskonto Zeitbilder 3 588 — 79 148 78 Berlin, den 31. Dezember 1814. John Schwerins Verlag Aktien-Gesellschaft, Nubien. Am Schluß der am 38. April d. I. abgehaltencn ordentliche» Generalversammlung legte Herr Oskar Kresse sein Amt als Vor sitzender nieder." An Stelle desselben, und zwar auf diejenige Dauer, auf welche Herr Kresse gewählt war, wurde einstimmig Herr Kauf mann Johannes Neumann in Karlshorst gewählt. Gleichzeitig wählte die Versammlung als viertes Aufsichtsratsmttglted den Redakteur Herrn Alfr. Zeller, Charlottenburg, aus die statutengemäße Dauer. Berlin, den 38. April ISIS. John Schwerins Verlag Aktien-Gesellschaft, Nubien. (Deutscher Reichsanzetger Nr. 187 vom 8. Mat ISIS.) Die Kricgsarbeit am Grimmschen Wörterbuch. — Das Riesenwerk des Deutschen Wörterbuches der Bruder Grimm, an dem jetzt im drit ten Menschenalter gearbeitet wird — cs erscheint seit 1852 —, ist von dem Kriege nicht unberührt geblieben. Manche aus der großen Zahl der Mitarbeiter sind zu den Fahnen einberufcn, die Tätigkeit der »Zct- telzcntralc« in Göttingen ist eingeschränkt worden, mit de» sllr das Werk vcrsngbaren Mitteln muß jetzt sehr haushälterisch umgcgangen werden, so daß die Vollendung noch in eine ziemlich ferne Zukunft hinansge- schobcn erscheint. Wie Geh. Rat Ernst Friede! mitgeieilt hat, ist nach einer Auskunst des Reichsamts des Innern der letzte Stand der »leider überaus langsamen« Fortsetzung folgender: Die wissenschaftliche Lei- 747
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder